Selbstverstärkung

Selbstverstärkung
Der Fliehkraftregler als klassisches Beispiel für eine Rückkopplung: Je schneller die Maschine dreht, desto weiter werden die Kugeln nach außen geschleudert wodurch mithilfe des Gestänges die Drosselklappe mehr schließt, was eine Verlangsamung der Maschine nach sich zieht: Ein Gleichgewichtszustand pendelt sich ein.

Eine Rückkopplung, auch Rückkoppelung oder Feedback [ˈfiːdˌbæk] (engl.), ist ein Mechanismus in signalverstärkenden oder informationsverarbeitenden Systemen, bei dem ein Teil der Ausgangsgröße direkt oder in modifizierter Form auf den Eingang des Systems zurückgeführt wird.

Inhaltsverzeichnis

Arten von Rückkopplung

Rückkopplungen kommen überall in technischen, biologischen, wirtschaftlichen und sozialen Systemen vor. Je nach Art und Richtung der rückgeführten Größe kommt es zur Selbstverstärkung des durch das System bedingten Prozesses oder zu dessen Abschwächung oder Selbstbegrenzung. Im ersten Fall spricht man von positiver Rückkopplung oder Mitkopplung, im letzteren Fall von Gegenkopplung oder negativer Rückkopplung.

In technischen Systemen ist es das Ziel, sowohl Mitkopplung, wie auch Gegenkopplung, nicht nur durch die begrenzte Kapazität der beteiligten Energiespeicher zu begrenzen, sondern wohl definiertes Systemverhalten zu jeder Zeit einzuprägen. Dann handelt es sich meist um geregelte Vorgänge, in denen ein Regelwerk den Energieumsatz kontrolliert und steuert.

In der Natur kommen Rückkopplungen oft nicht nur in einem einzeln zu betrachtenden System vor, sondern in komplexen Strukturen, in der die Elemente auch über andere, zum Teil entfernt gelegene Systeme, über Umwege und Verzögerungen wieder auf sich selbst zurückwirken. Dabei können oft nicht vorhersagbare Phänomene auftreten.

In manchen Systemen, vor allem im zwischenmenschlichen Bereich, ist die Art der Rückkopplung nicht von vornherein festgelegt. Zum Beispiel im System Lernen in der Schule kann bei einigen schlechten Noten über die erfolgte Rückkopplung durch die Benotung bei entsprechender Motivation der Fleiß angekurbelt und der Lernerfolg wieder verbessert werden (Gegenkopplung), oder aber bei Resignation aufgrund des Misserfolgs verschlechtert sich die Leistung weiter (Mitkopplung).

In der Beschreibung von typischen menschlichen Verhaltensmustern, insbesondere bezüglich des zu diesem Zweck geprägten Begriffs Systemarchetyp, werden die beiden elementaren Rückkopplungskreisläufe auch als verstärkende und balancierende Rückkopplung bezeichnet.

Mitkopplung

In einer Lockerschneelawine reißt der in Bewegung gekommene Schnee in einem Mitkopplungsprozess noch mehr Schnee mit sich, der wiederum das Phänomen weiter anschwellen lässt.

Bei der Mitkopplung kommt eine vorzeichen- oder phasenrichtige Rückführung der Ausgangsgröße im Zusammenspiel mit verstärkenden Elementen des Systems zum Tragen. Dies kann nützlich sein, beispielsweise um Reibungsverluste auszugleichen, es kann aber auch eine Gefahr darstellen, denn die beteiligten Größen können hierbei über alle Maßen anwachsen, solange dazu Energie bereitgestellt wird, und es kann, wenn nicht zusätzliche, auf den Prozess dämpfend einwirkende Größen wirksam werden, zu einer Zerstörung kommen. Hierbei wird der Vorgang nur noch durch die Begrenzung der (Energie-)Ressourcen limitiert.

In technischen Systemen spricht man von einer ungedämpften periodischen Schwingung in Resonanz oder einer aperiodischen Schwingung. Je nachdem, ob es zu einem lawinenartigen Anschwellen im System kommt kann oder nicht, unterscheidet man zwischen unterkritischer, kritischer oder überkritischer Mitkopplung.

Positive Rückkopplung findet man oft bei Wachstumsprozessen. Man spricht in nichttechnischen Systemen auch von einem Teufelskreis oder Circulus vitiosus.

Beispiele: Schuldenfalle, Explosionen, Resonanzkatastrophe, Kettenreaktion, Selbstaussaat von Unkraut, Feedback (Rockmusik), Börsencrash, elektronische Schaltungen wie z. B. Schmitt-Trigger oder Oszillatoren (Meißner-Schaltung zur Realisierung eines ungedämpften Schwingkreises)

Gegenkopplung

Beispiel einer Gegenkopplung:
Eine Heizung und ein Kaltleiter (PTC)

Bei der Gegenkopplung ist eine Rückführung des Ausgangssignals mit negativem Vorzeichen bzw. gegenphasiger Polarität wirksam. Diese negative Rückführung wirkt der äußeren Anregung entgegen und führt zu einer sich verringernden Zustandsänderung. Solche Systeme neigen entweder stark zum Einnehmen einer stabilen Lage oder zu mehr oder weniger abklingenden Schwingungsverhalten um einen stabilen Mittelwert.

Die Gegenkopplung ist ein fundamentales Prinzip in der gesamten belebten Natur und verbreitet in technischen Systemen. Insbesondere die Regelungstechnik hat das Ziel, die Gegenkopplung so einzurichten, dass ein stabiles Systemverhalten erreicht wird. Dazu werden in technischen Systemen automatische Regler verwendet.

Unerwünschte Schwingneigung in einem Regelkreis kann beispielsweise durch variable Dimensionierung der Gegenkopplung vermieden werden, indem die Verstärkung mit zunehmender Frequenz verringert wird.

Das kennzeichnende Merkmal in natürlichen Systemen sind Rückkopplungsschleifen mit Selbstregulationseigenschaften. In biologischen Systemen von Organismen ist dieses Prinzip entscheidend bei der Homöostase. Gegenkopplung spielt eine Rolle in allen (Selbst-)Erhaltungsprozessen.

Selbsterregung (d. h. das initiale Entstehen von Schwingungen) tritt ein, wenn zunächst eine positive Kopplung und dann verzögert eine negative Kopplung einsetzt. Die Systemparameter pendeln dann zwischen Ruhe und typischen Höchstwerten. Dieser Fall kann insbesondere in elektronischen Regelkreisen bei hohen Frequenzen eintreten, wenn die Phasenbedingung für eine Gegenkopplung aufgrund zufälliger Phasenverschiebungen aller Komponenten nicht mehr zuverlässig gegeben ist.

Beispiele: Fliehkraftregler, das Füllen eines Eimers mit einem Loch im Boden, selbstregelnde Vorgänge in Ökosystemen, Gegenkopplung in Reglern und Verstärkern, Aussetzen von Nützlingen, Drehstrommotoren, Boiler mit Thermostat, Kühlschrank, Körperwärme-Regulation bei Säugetieren, Preisbildung durch Angebot und Nachfrage

Beispiele mit variablem Schwingungsverhalten: Räuber-Beute-Beziehung, Rhythmus der Cortison-Sekretion, zirkadiane biologische Rhythmen, Menstruationszyklus, Konjunkturzyklen, Regelschwingungen (Instabilität) von Reglern, Selbsterregung von Verstärkern (aufgrund ungeeigneter Gegenkopplung, unzureichender Abschirmung zwischen Ein- und Ausgang oder ungeeigneten Lasten)

Stabilitätsbedingungen

Die Bedingungen für die Stabilität eines technischen Systems können formal behandelt werden. Anschaulich ist es das Ziel, dass die Kreisverstärkung noch vor einer kritischen Phasendrehung unter eins sinkt.

Details sind zu finden unter

Bedeutung der Rückkopplung in verschiedenen Bereichen

Elektrische Schaltungstechnik

Im Jahr 1913 entwickelten unabhängig voneinander Alexander Meißner (* 1883 in Wien, † 1958 in Berlin) bei Telefunken in Berlin und Edwin Howard Armstrong (* 1890, † 1954) in New York das System einer Sender- und Empfängerschaltung mittels Röhren-Verstärker mit Rückkopplung.

1927 entdeckte der Telefoningenieur Harold Stephen Black, dass man die Qualität eines Signalverstärkers erheblich verbessern kann, indem man einen Teil des Ausgangssignals vom Eingangssignal subtrahiert, was im Prinzip eine Gegenkopplung darstellt.

Weitere elektrotechnische Beispiele:

Funkempfänger

Bei der Rückkopplung in Funkempfängern wird ein Teil der empfangenen Hochfrequenz vom Ausgang der Hochfrequenzstufe phasenrichtig auf den Eingang so zurückgeführt, dass zwar eine Verstärkung, aber noch kein Schwingeinsatz erfolgt. Durch die Rückkopplung wird die Trennschärfe erhöht, gleichzeitig wird die Bandbreite des Eingangskreises verringert.

Mit Hilfe der Rückkopplung wurde in frühen analogen Radioempfängern, welche meist mit Elektronenröhren bestückt waren, eine Steigerung der Empfangsqualität erreicht, ohne die Anzahl der meist teuren Elektronenröhren im Empfangsgerät steigern zu müssen.

Musikwiedergabe

In der Audiotechnik und in der Tontechnik ist Rückkopplung (kurz Kopplung oder „Koppeln“ genannt, siehe auch Feedback (Rockmusik)) eine in aller Regel unerwünschtes, als unangenehmes Pfeifen wahrgenommene Selbsterregung des Systems Schallaufnehmer – Verstärker – Lautsprecher. Hauptsächlich entsteht sie zwischen den vom Verstärker gespeisten Lautsprechern und den Mikrofonen. Aber auch jeder andere elektroakustische Schallaufnehmer, wie beispielsweise bei E-Gitarren oder Schallplattenspielern, kann betroffen sein. Eine Rückkopplung kann sich ausbilden, wenn ein Lautsprecher das Signal eines Mikrofons wiedergibt und gleichzeitig das Mikrofon dieses Signal erneut aufnimmt, wenn es zu nahe am Lautsprecher steht. Das Signal wird erneut verstärkt, über den Lautsprecher wiedergegeben und es entsteht eine elektroakustische Schleife, die sich bis zur Selbsterregung aufschaukelt. Die Frequenz der Selbsterregung hängt von den frequenzselektiven Eigenschaften und der Phasenverschiebung der Übertragungsstrecke (Luftstrecke, Equalizer, Lautsprecher, Mikrofoneigenschaften, reflektierende Raumwände) ab.

Im extremen Fall einer Rückkopplung ist neben der Belästigung der Zuhörer auch die Zerstörung der Lautsprecher möglich, insbesondere die Hochtöner können dadurch beschädigt werden. Tieftonlautsprecher und Subwoofer sind gegen Feedback unempfindlicher und verkraften auch ein stärkeres Feedback als Hochtöner. In Lautsprecherboxen befindliche Frequenzweichen können beschädigt werden.

Um Koppeln im Bühnenbetrieb zu vermeiden, können folgende Maßnahmen helfen:

  • Equalizer, mit denen die Beschallungsanlage beim Soundcheck „eingepfiffen“ wird. Dabei wird absichtlich Feedback erzeugt, das von einem geschulten Techniker nach Gehör mit dem Equalizer minimiert oder beseitigt werden kann, indem diejenigen Frequenzen abgesenkt werden, die zum Koppeln neigen.
  • So genannte Feedback-Destroyer (Feedback-Unterdrücker) erkennen und unterdrücken automatisch kritische Frequenzen.
  • Mikrofone und Lautsprecher können so aufgestellt werden, dass zwischen ihnen wenig Direktschall möglich ist;
  • der Einsatz von Mikrofonen mit einer geeigneten Richtcharakteristik („Niere“)
  • Durch spezielle Anordnung und Verschaltung mehrerer Mikrofone kann die Auslöschung von Umgebungsschall bewirkt und so die Rückkopplungsgefahr verringert werden (siehe beispielsweise Grateful Dead);
  • der Verzicht auf Mikrofone durch Einsatz von Schwingungsaufnehmern oder elektrischen Instrumenten.
  • Ist das Mikrofon nahe bei der Schallquelle, steigt der Pegel des Nutzsignales, nicht jedoch derjenige des Schalles vom Lautsprecher.

Oft tritt Kopplung bei leerem Zuhörersaal eher ein, als bei gefülltem, da die Zuhörer den Schall und dessen Reflexion im Raum dämpfen.

Das Feedback wird in verschiedenen modernen Musikstilen, vor allem aber in der Rockmusik, insbesondere beim Heavy Metal ganz bewusst als Sounddesign zur Klangbearbeitung eingesetzt.

Des Weiteren gibt es vereinzelt DJs, die Feedback in ihre Performance mit einbauen. Dazu wird das Signal am Kopfhörerausgang des Mischpults auf einen Eingang gelegt. Unter extrem vorsichtiger Verwendung der verschiedenen Regler (Höhen, Mitten, Tiefen usw.) können somit Geräusche von verzerrt über pfeifend bis hin zu rhythmisch schlagend und weiteren Variationen erzeugt werden. Jedes Mischpult reagiert auf diese Manipulation anders. Selbst bei geringen Veränderungen an den Reglern können schlagartig wechselnde Geräusche entstehen, die bei unvorsichtiger Handhabung, wie oben erwähnt die Boxen zerstören können.

System Erde und Klimaforschung

In der Klimatologie sind viele Rückkopplungen zu beobachten. Bei der Eis-Albedo-Rückkopplung (positive Rückkopplung) wird beispielsweise durch Vereisung mehr Sonnenlicht reflektiert, so dass es kälter wird. Damit können größere Flächen vereisen und es wird noch kälter. Umgekehrt funktioniert der Prozess ebenfalls. Weitere Rückkopplungen beinhalten Wolken-Wasserdampf-Kopplungen oder die Kohlendioxid-Aufnahmefähigkeit von Meeren. Viele dieser Prozesse sind noch nicht genau genug erforscht und erschweren eine genaue Klimavorhersage mit Klimamodellen.

siehe auch: Folgen der globalen Erwärmung, Abschnitt Rückkopplungen | Folgen der globalen Erwärmung in der Arktis

Medizin und Biologie

In der Biologie und Medizin bewirkt negative Rückkopplung die Aufrechterhaltung der Homöostase (Gleichgewichtszustand innerhalb zulässiger Grenzen) eines Systems. Solche Regulationsvorgänge laufen z. B. beim Aufrechterhalten der Körpertemperatur von Warmblütern oder bei der Regulation der Genaktivität ab.

Dagegen bedeutet Biofeedback, dass z. B. ein Signalton oder eine Lampe eine Werteüberschreitung einer gemessenen Größe (z. B. Hauttemperatur, Muskelspannung/Tonus oder EEG-Wellenamplitude einer vorgewählten Frequenz) an die untersuchte Person zurückgemeldet wird, die ansonsten nicht oder nicht hinreichend wahrgenommen werden kann. Sie wird auf diese Weise erfahrbar gemacht und kann z. B. zum Erlernen einer Selbstkontrolle dienen.

Der menschliche Körper ist ein komplexes System, welches von einem sehr effektiven Feedback-Kontroll-System gesteuert und kontrolliert wird – dem Zentralnervensystem. Die aktuellen Sinneseindrücke werden dabei immer mit den dazu passenden Informationen (Erfahrungen) aus dem Gedächtnis kombiniert, um dem Individuum eine passende Zukunftsvorhersage als Handlungsvorschlag für die aktuelle Situation zu liefern. Damit kann man auf jede Situation sofort angemessen reagieren. Der Vorschlag des Gehirns wird immer an die aktuelle Situation angepasst. Z. B. steuert das Gehirn beim Gehen/Laufen nach der gesehenen optischen Information über die Beschaffenheit des Weges, wie man den Fuß aufsetzen muss. Das Feedback-System kann z. B. durch Drogen (Alkoholkonsum) gestört werden; dann torkelt man oder stürzt.

Siehe auch: Neurofeedback | Semantisches Feedback | Reafferenzprinzip

Soziale Rückkopplung

Rückkopplung zwischen Personen, das heißt das Zurverfügungstellen der eigenen Wahrnehmung über eine kommunikative oder produktive Leistung des anderen, der daraus Rückschlüsse für sein eigenes Verhalten ziehen kann, wird auch mit dem englischen Ausdruck Feedback bezeichnet.

Inzwischen ist die Vorstellung zum Allgemeingut geworden, dass auch Vorgesetzte, Lehrer, Kursleiter oder andere sozial vorgesetzt Agierende die Qualität ihres Wirkens verbessern können, indem sie sich eine Rückmeldung von ihren Untergebenen, Schülern, Kursteilnehmern usw. einholen. Rückkopplungen in der anderen Richtung, vom Vorgesetzten, Lehrer usw. zum Untergebenen bzw. Schüler, zumindest in Form von Beurteilungen und Benotung sind dagegen etabliert. Auch Rückkopplung auf gleicher Augenhöhe (z. B. Schüler bzw. Mitarbeiter untereinander) kann aufschlussreich sein.

In der Arbeits- und Organisationspsychologie ist es auch zum Abgleich von Ist- und Sollzustand bei der Zielsetzung und -erreichung, zur Rückmeldung z. B. nach Bewerbungsgesprächen oder auch nach erledigten Aufgaben im Betrieb vorgesehen.

Anwendungsfälle in der Personalentwicklung sind z. B. das 360°-Feedback für Führungskräfte, 180°-Feedback für Führungskräfte, oder das Team-Feedback. Anwendungsfälle im Qualitätsmanagement sind das Kunden-Feedback, aber auch die Seminar-Evaluation. Unter Feedback wird dabei allerdings immer nur die bewusste, normalerweise verbale Rückmeldung verstanden (ohne besondere Beachtung der tatsächlichen Wirkung derselben), während der allgemeinere Begriff Rückkopplung auch die nonverbalen und unbewussten Anteile der Kommunikation (z. B. Mimik, Gestik) umfasst.

siehe auch: Feedbackmanagement | Multi-Rater-Feedback

Zwischen Menschen gibt es auch eine äußerst intuitive Art der Kopplung: Spiegelneurone sind Gehirnzellen welche bewirken, dass wir spontan ähnliche Gefühle entwickeln wie unser Gegenüber und so Reaktionen anderer Menschen in einer Rückkopplungsreaktion nachempfinden und erwidern können. Heute geht man davon aus, dass sie unser soziales Verhalten wesentlich beeinflussen.

Die bekanntesten Rückkopplungsreaktion sind z. B. Gähnen und Lachen/Lächeln: Wenn man eine andere Person gähnen sieht, dann muss man selbst auch gähnen. Wird man angelächelt, so lächelt man zurück.

Regeln zur Rückmeldung

Eine Rückmeldung sollte unmittelbar, direkt und konstruktiv gegeben werden. Außerdem sollte die Rückmeldung als Ich-Botschaft formuliert werden: „Mir scheint, dass...“, „Ich denke, dass...“, „Mir kommt es vor, als...“. In einer Rückmeldung sollten die Wahrnehmung, Wirkung und ein Wunsch oder Vorschlag enthalten sein. Eine Rückmeldung kann wertschätzend oder auch konstruktiv bzw. kritisch gegeben werden. Bei einer Rückmeldung geben achtet der Meldungsgeber darauf, die Wirkung des Verhaltens von der Beziehung zur Person des Gegenübers zu trennen.

Weitere Beispiele für Rückkopplung

Eine Rückmeldung kann auch durch Besucher einer Website gegeben werden. Es kann dem Programmierer helfen, deren Gestaltung zu verbessern.

In der freien Enzyklopädie Wikipedia werden die Autoren eingeladen, ihre Rückmeldung zu geben und sich an Diskussionen, Umfragen und sogenannten Meinungsbildern zu beteiligen, um gemeinsam Verbesserungen einzelner Artikel und der gesamten Struktur dieses Projektes herauszufinden.

Psychologie

  • In der allgemeinen Psychologie wird die unbewusste Wahrnehmung des eigenen Ausdrucksverhaltens (Körperhaltung, Gestik, Mimik) und deren Wirkung auf das eigene Wohlbefinden als Feedback bezeichnet. Im einem Experiment von Strack et al. (1988) wird beschrieben, dass die Bewertung des subjektiv empfundenen Witzes von Cartoons besser ausfällt, wenn die Probanden die für Freude typischen Gesichtsmuskeln aktivieren.
  • In der Psychologie/Kommunikationstheorie hat Paul Watzlawick mit der Beschreibung von Kommunikationskreisläufen, die keinen Anfang und kein Ende haben (also willkürlich "interpunktiert" werden können), Rückkopplungsvorgänge thematisiert. Er spricht dabei von "symmetrischer Eskalation" bzw. von "Komplementarität". Gemeint ist die gegenseitige Bedingtheit der Verhaltensäußerungen von Kommunikationspartnern, die im einen Fall um den gleichen Platz in Konkurrenz geraten, im anderen Fall sich in ergänzenden Rollen gegenseitig bestärken bzw. festhalten.
  • Ein ähnliches Konzept vertritt Walter Milowiz in einer systemischen Theorie, die er primär auf die Sozialarbeit anwendet. Hier werden Rückkopplungskreise und eskalierende Entwicklungen in der Interaktion zwischen Personen und Ihrer Umgebung als Beschreibung für soziale Problemlagen fokussiert.
Siehe auch: Selbstregulation (Psychologie)

Literatur

  • Siegfried Wirsum: Praktische Beschallungstechnik, Gerätekonzepte, Installation, Optimierung. 1. Auflage, Franzis Verlag GmbH, München, 1991, ISBN 3-7723-5862-4
  • Helmut Röder, Heinz Ruckriegel, Heinz Häberle: Elektronik 3.Teil, Nachrichtenelektronik. 5. Auflage, Verlag Europa Lehrmittel, Wuppertal, 1980, ISBN 3-8085-3225-4
  • Gustav Büscher, A. Wiegemann: Kleines ABC der Elektroakustik. 6. Auflage, Franzis Verlag, München, 1972, ISBN 3-7723-0296-3
  • R. Beckmann: Handbuch der PA-Technik, Grundlagen-Komponenten-Praxis. 2. Auflage, Elektor-Verlag, Aachen, 1990, ISBN 3-921608-66-X

Siehe auch


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