- Bahnhof Donauwörth
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Bahnhof Donauwörth Hauptgebäude mit Busbahnhof Daten Kategorie 4 Betriebsart Knotenbahnhof Bahnsteiggleise 7 Abkürzung MDT Eröffnung 15. November 1877 Lage Ort Donauwörth Land Bayern Staat Deutschland Koordinaten 48° 42′ 52″ N, 10° 46′ 18″ O48.71444444444410.771666666667Koordinaten: 48° 42′ 52″ N, 10° 46′ 18″ O Höhe 403 m Eisenbahnstrecken Bahnhöfe in Bayern Im Bahnhof Donauwörth kreuzen sich die Bahnstrecke Nürnberg–Augsburg und die Donautalbahn (Bayern) von Ulm nach Regensburg. Außerdem beginnt in Donauwörth die Riesbahn nach Aalen. Der Bahnhof befindet sich im Südwesten der Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1847 fuhr erstmals ein Zug in Donauwörth ein. Der Bahnhof befand sich zu dieser Zeit noch in der heutigen Promenade, einen Kilometer weiter in Richtung Stadtmitte. 1861 erhielt dieser Bahnhof auch ein Anschlussgleis zur Donaudampfschifffahrt im Bereich der heutigen Zirgesheimer Straße. Die historische Streckenführung durch die Promenade entspricht im Wesentlichen dem heutigen Fuß- und Radweg in diesem Bereich. Der Bahnhof lag direkt hinter einem ehemaligen, 161 Meter langen Eisenbahntunnel, der heute die evangelische Kirche und einen Parkplatz unterquert. Der Tunnel ist inzwischen nur noch für Fußgänger und Radfahrer zugänglich. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zur Herstellung von Kriegsmunition genutzt.[1][2]
1877 wurde die Bahnstrecke von Neuoffingen nach Regensburg eröffnet, die sich in Donauwörth mit der schon bestehenden Strecke nach Augsburg kreuzte. Deshalb wurde von 1874 bis 1877 der jetzige Bahnhof in Donauwörth im Südwesten der Stadt erbaut, dessen Eröffnung am 15. November 1877 stattfand. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof Donauwörth durch Luftangriffe am 11. und 19. April 1945 zerstört. In den Jahren 1948 bis 1953 erfolgte der Wiederaufbau. Zur Steuerung der Gleisanlagen in und um den Bahnhof Donauwörth wurde am 5. Juli 1970 ein neues Drucktastenstellwerk des Typs Sp Dr S 60 in Betrieb genommen, dessen beide Nahbedienungsstellen sich am nördlichen und südlichen Ende des Bahnhofs befinden. Im nordöstlichen Teil des Bahnhofsgeländes befindet sich eine Ortsgüteranlage, die jedoch seit 2001 nicht mehr bedient wird. Im Jahr 2003 wurde die Stückguthalle in diesem Bereich abgerissen und durch ein Parkhaus für Bahnreisende ersetzt.[3]
Westlich des Personenbahnhofs befindet sich ein Rangierbahnhof, der bis Mitte der 90er-Jahre von zahlreichen Güterzügen des Nord-Süd-Verkehrs genutzt wurde. Mit Umsetzung des MORA-C-Programms wurde der Rangierbetrieb zum 1. Januar 2002 eingestellt.[4] Die Rangiergleise dienen seit einigen Jahren als Knotenpunkt im 2003 gestarteten internationalen Güterverkehrsnetzwerk der Mittelweserbahn.[5] Im Jahre 2001 wurde der Bahnhofsvorplatz mit dem Busbahnhof neu gestaltet.
Bahnsteigdaten
- Gleis 1: Länge 235 m, Höhe 26 cm
- Gleis 2: Länge 320 m, Höhe 76 cm
- Gleis 3: Länge 409 m, Höhe 76 cm
- Gleis 4: Länge 407 m, Höhe 76 cm
- Gleis 5: Länge 407 m, Höhe 76 cm
- Gleis 6: Länge 158 m, Höhe 38 cm
- Gleis 7: Länge 158 m, Höhe 38 cm[6]
Verkehr
Fernverkehr
Der Donauwörther Bahnhof wird mehrmals täglich von ICEs und ICs angefahren, die auf der Bahnstrecke München–Nürnberg nach Berlin und Hamburg verkehren. Des Weiteren bestehen zahlreiche ICE-Verbindungen nach München. Sonntags verkehrt ein IC nach Flensburg über Donauwörth. Derzeit weist der Donauwörther Bahnhof 23 Fernzughalte auf, im neuen Fahrplan ab Dezember 2011 werden es 26 sein.
Linie Strecke Taktfrequenz ICE 25 Hamburg / Bremen – Hannover – Göttingen – Kassel-Wilhelmshöhe – Würzburg – Donauwörth – Augsburg – München Einzelne Züge ICE 28 Berlin – Leipzig – Jena Paradies – Nürnberg – Donauwörth – Augsburg – München Einzelne Züge IC 26 Hamburg-Altona – Hamburg – Hannover – Göttingen – Kassel-Wilhelmshöhe – Würzburg – Donauwörth – Augsburg – München Einzelne Züge IC 28 (Berlin – Leipzig –) Nürnberg – Donauwörth – Augsburg – München Einzelne Züge Im Sommerfahrplan 1939 verkehrten regelmäßig 18 Fernzüge pro Tag über Donauwörth.[7]
Regionalverkehr
In Donauwörth kreuzen sich die Regionalbahnlinien der Riesbahn nach Aalen, der Donautalbahn von Ulm nach Regensburg und der Bahnstrecke von Augsburg nach Nürnberg. Da durch die Inbetriebnahme der Hochgeschwindigkeitsstrecke von München nach Nürnberg über Ingolstadt einige ICE-Verbindungen weggefallen sind, wurde ein Regionalexpress-Angebot geschaffen, das eine durchgehende Verbindung nach Nürnberg ermöglicht. In der Gegenrichtung ermöglicht dieser Allgäu-Franken-Express eine durchgehende Bahnverbindung nach Lindau und Oberstdorf. Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2009 wurde der seit längerem geplante Verkehr des Fugger-Express aufgenommen. Damit fahren nahezu alle Regionalzüge Richtung Augsburg weiter bis nach München.[8]
Linie Strecke Taktfrequenz RE Fugger-Express
München – Augsburg – Donauwörth – Treuchtlingen2-Stundentakt RE/RB Fugger-Express
München – Augsburg – DonauwörthStundentakt RE Allgäu-Franken-Express
Lindau / Oberstdorf – Immenstadt – Kempten (Allgäu) – Buchloe – Augsburg – Donauwörth – Nürnbergeinzelne Züge RE Augsburg – Donauwörth – Treuchtlingen – Nürnberg 2-Stundentakt RE Mosbach-Neckarelz – Heilbronn – Stuttgart – Göppingen – Ulm – Neu-Ulm – Günzburg – Donauwörth 2-Stundentakt am Wochenende RB (Ulm – Neu-Ulm –) Günzburg – Donauwörth – Ingolstadt Stundentakt RB Aalen – Nördlingen – Donauwörth Stundentakt Einrichtungen
Im Bahnhof untergebracht ist ein Reisezentrum der Deutschen Bahn, ein Service Store, eine Bahnhofsbuchhandlung sowie eine Wartehalle. Neben dem Bahnhof befindet sich ein Parkhaus für Bahnkunden und eine Fahrradabstell-Anlage. Ein Nebengebäude des Bahnhofs, in dem die Toilettenanlagen untergebracht waren, wurde im August 2008 durch einen Brand stark beschädigt. Ein für 2009 geplanter Neubau wurde nicht realisiert, stattdessen betreibt die Stadt Donauwörth seit 2010 einen neuen WC-Container am Bahnhof.[9][10]
Zukunft
Die Stadt Donauwörth strebt eine Modernisierung und den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs durch den Einbau von Aufzügen an allen Bahnsteigen an. Die Kosten hierfür werden auf 3,2 bis 3,7 Millionen Euro geschätzt. Die Finanzierung ist jedoch noch nicht geklärt. Ein weiteres Projekt, das jedoch auf längere Sicht verfolgt wird, ist die Verlängerung der Gleisunterführung bis zur Industriestraße. Damit wäre die Firma Eurocopter auf kürzerem Weg als bisher zu Fuß erreichbar.[11] Zur Förderung dieser Vorhaben hat sich in Donauwörth im Februar 2011 ein Bündnis für die Verbesserung der Anbindung und des Zustands des Bahnhofs Donauwörth formiert.[12]
Weiterer Bahnhof im Stadtgebiet Donauwörth
Neben dem Bahnhof Donauwörth befindet sich im Stadtgebiet von Donauwörth noch ein weiterer Bahnhof, der jedoch nicht die Bezeichnung "Donauwörth ..." trägt. Es handelt sich um den Bahnhof Wörnitzstein an der Riesbahn von Donauwörth nach Aalen.
Literatur
Armin Franzke: Ein Bogen für das Militär. Die Geschichte des Bahnhofs Donauwörth. In: Eisenbahn Geschichte 46 (2011), S. 20-32.
Weblinks
- Gleisplan der DB Netz AG (PDF-Datei, 307 kB)
Quellen
- Stationsdatenbank: Steckbrief (nur mit Anmeldung)
- ↑ Geschichte der Stadt Donauwörth. Stadt Donauwörth, abgerufen am 29. September 2010.
- ↑ Donauwörther Tunnel. Lothar Brill, abgerufen am 30. September 2010.
- ↑ Parkhaus am Bahnhof Donauwörth. Klebl, abgerufen am 6. September 2011.
- ↑ Geschichte des Bahnhof Donauwörth. Bahn-in-Nordschwaben.de, abgerufen am 6. September 2011.
- ↑ Güterverkehrsnetz der Mittelweserbahn. Mittelweserbahn, abgerufen am 6. September 2011.
- ↑ Bahnsteiginformationen zum Bahnhof Donauwörth auf deutschebahn.com
- ↑ Deutsches Kursbuch Sommer 1939. Abgerufen am 10. November 2011.
- ↑ Angela Effenberger: Auf der Schiene läuft’s nach Plan. Augsburger Allgemeine, 15. Dezember 09, abgerufen am 21. Dezember 2009.
- ↑ Taxifahrer starten Unterschriftenaktion für ein Klo. Donauwörther Zeitung, 30. November 2009, abgerufen am 2. Dezember 2009.
- ↑ Neuer WC-Container am Bahnhof. Donauwörther Zeitung, 7. Juli 2010, abgerufen am 30. September 2010.
- ↑ Aufzüge im Bahnhof kosten mindestens 3,2 Millionen Euro. Augsburger Allgemeine, 10. Dezember 2008, abgerufen am 29. November 2009.
- ↑ Helmut Bissinger: Ein Bündnis für den Bahnhof. Donauwörther Zeitung, 21. Februar 2011, abgerufen am 28. Februar 2011.
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