Bahnhof Pleinfeld

Bahnhof Pleinfeld
Bahnhof Pleinfeld
Bahnhof Pleinfeld 2009
Bahnhof Pleinfeld (2009)
Daten
Kategorie 4
Betriebsart Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise 5
Abkürzung NPLF
Eröffnung 1. Oktober 1849
Lage
Ort Pleinfeld
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 6′ 22″ N, 10° 58′ 38″ O49.10611111111110.977222222222Koordinaten: 49° 6′ 22″ N, 10° 58′ 38″ O
Höhe 394 m
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Bayern

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Der Bahnhof Pleinfeld ist ein Trennungsbahnhof an der Eisenbahnhauptstrecke Nürnberg–Augsburg. Die heutige Nebenstrecke Pleinfeld–Gunzenhausen war früher ein Teil der Ludwig-Süd-Nord-Bahn, die den Markt Pleinfeld 1849, also bereits 20 Jahre vor der heutigen Hauptstrecke erreichte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 25. August 1843 wurde das Gesetz über den Bau der Ludwig-Süd-Nord-Bahn erlassen, am 7. Oktober fasste der bayerische König Ludwig I. den Beschluss, die Strecke von Donauwörth über Nördlingen und Gunzenhausen nach Nürnberg zu führen. Das Königliche Staatsministerium bekräftigte diesen Beschluss am 21. Februar 1844. Der erste Grunderwerb im Bereich von Pleinfeld erfolgte am 23. September 1845. Am 28. Februar 1849 wurden die Aufträge für die Herstellung der Objecte der Bahnstation Pleinfeld vergeben und am 22. März 1849 wurde der Spurplan für die Station durch die Königliche Eisenbahn Commision München genehmigt.

Die Eröffnung der Strecke Gunzenhausen–Pleinfeld–Schwabach erfolgte am 1. Oktober 1869 – damit war die Lücke zwischen München und Nürnberg geschlossen.

Die Magistrate der Städte Ellingen und Weißenburg sowie der Markt Pleinfeld beantragten am 7. April 1861 die Errichtung einer Zweigeisenbahn von Pleinfeld nach Weißenburg.

Am 17. Mai 1861 beantragte die Generaldirektion der Königlichen Verkehrsanstalten in Nürnberg die Verlängerung der Gleise, da ständig Baumstämme ungewöhnlicher Größe verladen werden müssten. Dieser Antrag wurde am 16. Juli 1866 erneut gestellt.

Die benötigten Grundstücke für den Bau der Strecke zwischen Treuchtlingen und Pleinfeld wurden am 19. März 1867 festgelegt, am 12. September 1868 wurde der Grunderwerb für die Erweiterung des Bahnhofes genehmigt. Die Strecke wurde dann am 2. Oktober 1869 eröffnet.

Am 5. Juni 1873 wurde der erweiterte Bahnhof dem Betrieb übergeben. Nach Erweiterung der Gleisanlagen waren nun ein Betriebshauptgebäude, eine Ladehalle, ein Wasserhaus, zwei öffentliche Abtritte, die Lokomotivremise I in der alten Lagerhalle, die neue Lokomotivremise II, ein Dienstwohngebäude im alten Betriebsgebäude, zwei Wechselwärterhäuser, Wasserkranen, eine Waage und eine Drehscheibe vorhanden.

Bei der ab 1875 einsetzenden Planungsphase für weitere Bahnstrecken in Bayern wurden die beiden Verbindungen Pleinfeld–Kelheim über Heideck, Thalmässing, Greding, Beilngries und Dietfurt sowie die Strecke Pleinfeld–Schwandorf über Hilpoltstein, Freystadt und Neumarkt in der Oberpfalz projektiert, wobei zwischen Pleinfeld und Georgensgmünd über die Anbindung an die bestehende Strecke gestritten wurde.

Am 9. April 1904 beantragte Pleinfeld, einen Rangierbahnhof zu errichten, da im Zusammenhang mit dem Bau der Strecke Donauwörth–Treuchtlingen Pleinfeld Knotenpunkt für Rangierarbeiten und als Nahgüterausgangsbahnhof werden wollte. Aus betriebstechnischen Gründen wurden aber dafür Gunzenhausen und Donauwörth gewählt. Diese Strecke wurde am 1. Oktober 1906 in Betrieb genommen.

Dem Gesuch Pleinfelds vom 7. Februar 1908, Strom für die elektrische Beleuchtung aus dem bahneigenen Elektrizitätswerk zu nehmen, folgte am 22. März 1910 der Abschluss eines Stromlieferungsvertrages.

1911 entstanden die ersten Skizzen für einen Bahnhofsumbau. Die Hauptverwaltung stimmte aber erst am 23. Juli 1933 einer Bahnhof- und Linienverbesserung zu. Das elektromechanische Stellwerk der Bauart VES wurde am 25. August 1933 in Betrieb genommen, 1935 die Elektrifizierung abgeschlossen.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde am 5. März 1945 die gesamte Fahrleitung im Bahnhofsbereich durch amerikanische Tiefflieger zerstört. Der Zugbetrieb mit elektrischen Triebfahrzeugen wurde jedoch aufrechterhalten. Die Züge fuhren mit Schwung ein und wurden mit einer Dampflokomotive wieder auf die Strecke geschoben. Bei einem Beschuss eines Munitionszuges im April 1945 explodierten zehn Güterwagen.

Ab dem 13. Juni 1945 war die Strecke nach Gunzenhausen wieder befahrbar, ab dem 5. November 1957 erfolgten auf dieser Strecke die Zugmeldungen nicht mehr telegrafisch, sondern telefonisch.

Der erste Akku-Triebwagen vom Typ ETA 150 verkehrte am 20. März 1959 von Pleinfeld nach Nördlingen.

Niedergang des Bahnhofes

1972 wurde die Güterabfertigung geschlossen, 1975/76 das ehemalige Bahnhofsgebäude abgebrochen und das Empfangsgebäude und die Bahnsteigunterführung neu errichtet, der Spurplan geändert und das Stellwerk auf Spurplantechnik umgestellt.

Am 1. Februar 1975 erfolgte die Auflösung als Hauptdienststelle, Pleinfeld wurde Außenstelle des Bahnhofes Weißenburg. Der Stückgutversand wurde eingestellt. Die Außenstellenfunktion wurde dann am 1. Januar 1977 aufgelöst.

Das neue Spurplanstellwerk Dr S60 wurde am 31. Juli 1978 in Betrieb genommen. Ab dem 15. Februar 1982 übernahm dieses Stellwerk die Fernstellung des Bahnhofes Georgensgmünd, dem folgte ab 1. Juni 1987 auch der Bahnhof in Weißenburg.

Die Fahrkartenausgabe öffnete ab dem 31. Mai 1982 nur noch einmal monatlich zum Verkauf von Monatskarten; dies endete 1986 mit der Aufstellung von Fahrkartenautomaten.

Am 18. Juli 1987 erfolgte die Angliederung des Bahnhofes an die Hauptdienststelle Bahnhof Roth. 1994 wurde er dem Betriebsbezirk Nürnberg zugeordnet.

Im Sommer 1999 endete auch die Zustellung von Güterwagen, der Wagenladungstarifpunkt entfiel.

Seit der Einweihung der S-Bahn-Linie S3 zwischen Nürnberg und Roth am 9. Juni 2001 wird Pleinfeld von Nürnberg und Treuchtlingen aus nur noch mit Regionalexpresszügen bedient – damit beträgt die Fahrzeit nach Nürnberg nur noch 33 bzw. 36 Minuten.

Bei der Erneuerung der Fahrleitungen im Jahre 2006 wurde das Überholgleis 6 nicht mehr überspannt und außer Betrieb genommen.

Personenverkehr

Linie Strecke Taktfrequenz
RE NürnbergPleinfeldTreuchtlingenDonauwörthAugsburg 2-Stundentakt (am Wochenende teilweise mit Umsteigen in Treuchtlingen)
RE Nürnberg – Pleinfeld – Treuchtlingen zeitweiliger Stundentakt nur Montag bis Freitag in den Hauptverkehrszeiten
RE Nürnberg – Pleinfeld – Treuchtlingen – IngolstadtMünchen 2-Stundentakt
RB PleinfeldGunzenhausen Stundentakt Montag bis Freitag / 2-Stundentakt Sa und So

Zugunglücke

  • 1935/36 entgleiste wegen falscher Weichenbedienung ein Wagen eines Personenzuges, wobei es einen Toten gab.
  • Am 22. März 1957 wurde eine Weiche zu früh umgestellt, eine Schiene bohrte sich in den Wagen – zwei Schwer- und neun Leichtverletzte.

Sandbahn Pleinfeld

Hauptartikel: Sandbahn Pleinfeld

Von 1925 bis 1964 existierte eine Sandbahn mit Spurweite 600 mm, mit der Sand aus den Sandgruben zur Verladerampe am Bahnhof gebracht wurde.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Chronik des Bahnhofes Pleinfeld, Verfasser Josef Miehling, Eigenverlag 1984 mit Ergänzungen 2009

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