- Steckbaustein
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LEGO A/S Unternehmensform Aktieselskab Gründung 1932 Unternehmenssitz Billund, Dänemark Unternehmensleitung - Jørgen Vig Knudstorp, CEO
- Niels Jacobsen, Chairman of the Board
- Kjeld Kirk Kristiansen, Deputy Chairman of the Board, Hauptaktionär
Mitarbeiter 4.199 (Ø 2007)[1] Umsatz 8.027 Mio. DKK (2007)[1] Branche Spielwarenhersteller Produkte Spielwaren
Website Die Lego A/S (auch The LEGO Group, offizielle Schreibweise LEGO) ist ein dänisches Unternehmen, das durch die Legosteine, welche mittlerweile als Spielzeugklassiker gelten, bekannt wurde. Dabei handelt es sich um ein Baukastensystem, bei dem bunte Kunststoff-Klötzchen, Zahnräder, Figuren und andere Kleinteile zusammengesteckt werden, um damit Modelle von fast allen erdenklichen Dingen zu bauen. Das Wort Lego stammt vom dänischen "Leg Godt" = "Spiel Gut" ab.
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1932 vom dänischen Tischlermeister Ole Kirk Christiansen gegründet, anfangs um Holzspielzeug herzustellen. 1934 erfand er den Namen „Lego“ als Abkürzung für „leg godt“, dänisch für „spiel gut“. Vermutungen, der Name sei vom lateinischen lego (ich lese, ich sammle) hergeleitet, werden von der Firma bestritten.
1949 wurden Lego-Steine eingeführt, die den heutigen Steinen bereits ähnelten. Es handelte sich um farbige Kunststoffquader aus Celluloseacetat, deren Oberseite wie bei den heutigen Steinen mit Noppen besetzt waren, deren Unterseite jedoch völlig hohl war, was dazu führte, dass mit diesen Steinen gebaute Modelle nicht besonders stabil waren. Dieses Problem wurde beseitigt, indem in die Unterseite der Steine hohle Röhren integriert wurden. Dieses Kupplungsprinzip wurde am 28. Januar 1958 zum Patent angemeldet, welches 1988 auslief. Diese Methode des Einzapfens wurde von den bereits im 19. Jahrhundert bekannten, aus Steinmehl gepressten Ankerbausteinen (siehe Anker-Steinbaukasten) übernommen und durch Lego auf ein 8-mm-System auf Plastikbasis übertragen. Diese Bauweise setzte sich durch und wird noch immer verwendet.
Neben den Standard-Lego-Steinen hat die Familie Christiansen verschiedene Experimente gemacht bzw. Alternativen zu Lego entwickelt. Ab 1967 wurde Modulex für Architektenbüros produziert: Die Steine hatten immer noch die Ur-Form mit der hohlen Unterseite, sie hatten 5/8 der Größe der original Lego-Steine und waren somit nicht kompatibel. Neben maßstabsgetreuen Modellen wurden aus diesen Steinen Hinweis- und Infotafeln, beispielsweise für Krankenhäuser hergestellt. Das Unternehmen BILOfix wurde Mitte der 1950er Jahre von Ole Kirk Christiansens Sohn Gerhardt Kirk gegründet und stellte neben Holzspielzeug auch eine Art Werkzeug-Baukastensystem her.
Die Produktpalette wurde ständig erweitert, etwa durch Platten und Schrägdach-Teile, später um Räder, transparente Steine und Figuren. Heute gibt es Tausende verschiedene Bauteile. Nach wie vor können aber alle auf irgendeine Weise miteinander kombiniert werden.
Im Jahr 2003 machte das Unternehmen erhebliche Verluste (ca. 180 bis 190 Millionen Euro). Zurückgeführt wird dies auf fatale Fehler im Management, das die klassischen Kinderthemen aufgab, z. B. den eingeführten Markennamen Duplo und das klassische Thema Legoland (Stadt). Der Verkauf von Star-Wars- und Harry-Potter-Produkten, die als Modethemen ins Programm genommen wurden und zuerst erfolgreich waren, stagnierte. Als „Rettung“ von Lego erwiesen sich die von vielen AFOLs als nicht Lego-typisch angesehene Bionicle-Serie, ein Produkt dieser Serie kam unter die zehn meistverkauften Weihnachtsgeschenke in den USA.
Daher wurde eine Rückkehr zu bewährten Themen versucht. Erste Erfolge zeigten sich bereits im ersten Quartal 2005, als die Verluste auf 13,2 Millionen Euro reduziert werden konnten. 2006 sollten die Produktionsstätten in der Schweiz (im Luzernischen Willisau), sowie die Distributionszentren in Billund, Hohenwestedt, Flensburg, Dunkerque und Lyon geschlossen und nach Tschechien verlegt werden.
Unternehmensführung
Seit 2004 ist Jørgen Vig Knudstorp der Geschäftsführer der LEGO Company. Der Hauptaktionär der Firma LEGO ist Kjeld Kirk Kristiansen, der Enkel des Firmengründers.
Design und Herstellung, Material und Verträglichkeit
Seit ihrer Einführung 1949 sind Lego-Steine in allen Varianten in erster Linie Teil eines Systems gewesen. Lego-Steine aus dem Jahr 2008 passen trotz aller Änderungen in Form und Design noch immer mit den Steinen aus dem Jahr 1963 zusammen, sofern sich das bis in die 60er Jahre verwendete Material Celluloseacetat nicht durch Alterung zu sehr verformt hat. Seit 1963 werden Lego-Steine aus dem Kunststoff Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS) hergestellt. In der (Beispiel-) Legofabrik im Legoland Günzburg sieht man, dass die Steine heute aus Makrolon, einem Polycarbonat, hergestellt werden. Dieser vergleichsweise teure und hochwertige Kunststoff wird wegen seiner guten Biokompatibilität auch für eine Vielzahl medizinischer Einmalprodukte verwendet. Dafür sind Klebeversuche mit haushaltsüblichen Klebstoffen in der Regel zum Scheitern verurteilt, da ABS und PC-Kunststoffe oft nur mit Trichlormethan wirkungsvoll zu kleben sind. Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen (gesundheitsschädlich) werden solche Klebstoffe nicht mehr an Endverbraucher verkauft.
Bei den Farben gab es 2004 erstmals einige Änderungen (u.a. Wechsel von „altgrau“ auf „neugrau“). Die Steine, Achsen, Figuren und alle anderen Elemente im Lego-System werden mit einer Toleranz von nur zwei Mikrometern gefertigt. Abgenutzte Formen wurden in die Fundamente von Gebäuden eingegossen, um zu verhindern, dass sie in die Hände der Konkurrenz fallen.
Produkte und Produktserien
System
Als System wird der Lego-Stein bezeichnet. Der Lego-Stein mit 1x1 Noppe ist circa 8 mm x 8 mm x 10 mm groß, hiervon leiten sich die Größen fast aller anderen Legoelemente ab. Selbst Lego-Technik-Verbinder sind mit diesem kombinierbar, indem man diese in die Röhren auf der Unterseite steckt.
Figuren
1974 wurden erstmals Teile verkauft, mit denen menschliche Figuren gebaut werden konnten. Es handelte sich um drehbare Kopf- sowie um Armteile; die Unterkörper wurden mit herkömmlichen Steinen gebaut. Noch im gleichen Jahr wurden kleinere Figuren herausgegeben, die den heutigen Figuren ähneln, jedoch war nur der Kopf drehbar, nicht aber Arme und Beine. Die Köpfe waren ohne Gesicht. 1978 wurden dann die so genannten Minifigs vorgestellt, die noch heute üblichen Miniatur-Figuren. Die Minifigs sind ca. 42 mm hoch (Maßstab ca. 1:40). Sie können in Kopf, Ober- und Unterkörper zerlegt werden. Beide Beine sind getrennt voneinander an einem Gelenkscharnier mit der Hüfte verbunden. Die Arme sind ebenso wie die Hände und der Kopf drehbar.
1979 wurde außerdem die Serie Fabuland ins Leben gerufen, die für jüngere Kinder gedacht war. „Fabuland“ bestand aus größeren Bauteilen; bei den Figuren handelte es sich um Tiere, um die in den Bauanleitungen wie auch in einzeln verkauften Büchern und Hörspielkassetten Geschichten erzählt wurden. 1989 wurde die Serie aus dem Programm genommen.
2002 wurde die Actionfiguren-Serie Galidor ins Leben gerufen, die mit Legosteinen allerdings nur eines gemeinsam hatte: die Gelenke hatten Lego-Technic-Verbindungen.
Seit 2004 gibt es ca. 20 cm hohe Ritterfiguren mit neuartigen Gelenken, als Ergänzung zu Knight's Kingdom wie die Ritter-Themenserie inzwischen genannt wird.
Themenserien
Die LEGO-System-Reihe besteht aus zahlreichen Themenserien, die in unterschiedlichen Zeiträumen produziert wurden.
- Stadt / City / World City
Lego City, wie das Stadt-Thema derzeit heißt, ist das langlebigste und erfolgreichste Thema der LEGO-Group.
- Burg / Knight's Kingdom / Castle
Das Burg-Thema wurde 1978 eingeführt und wird seit 2004 unter dem Namen Knight's Kingdom vermarktet. Seit 2007 wird Lego Castle hergestellt.
- Piraten
Piraten-Sets wurden von 1989 bis 2002 produziert. Seit 2009 wird eine neue Piraten Serie, mit dem Namen Pirates, von Lego produziert.
- Western
Western wurde nur 1996 und 1997 produziert, dann aber mangels Erfolg wieder eingestellt. 2002 gab es eine kurze Neuauflage.
- Wikinger
Das Wikinger-Thema wurde von 2005 bis 2006 vermarktet.
- Exo-Force
Exo-Force ist eine Produktreihe von Lego mit japanischem Animationsfilm-Charakter spezialisiert auf Mech-Roboter (Kampfmaschinen). Wie auch in anderen Science-Fiction-Lego-Themen geht es hierbei um den Konflikt zwischen Menschen und Robotern. Die Serie war 2006 ein großer Erfolg und nach Lego City und Lego Star Wars die meistverkaufte Reihe. 2007 kam aber ein Einbruch, weil nur die kleinen, billigeren Modelle verkauft werden konnten und die teureren Sets in den Läden blieben. 2008 werden die letzten Exo-Force Modelle produziert, da die Reihe als Fehlschlag angesehen wird.
- Eisenbahn
Einer der größten Erfolge von Lego war, vor allem in Deutschland, die Modelleisenbahnserie, die 1966 gestartet wurde. Die Lokomotiven verfügten zunächst über 4,5-Volt-, ab 1969 auch über 12-Volt- und seit 1991 über 9-Volt-Motoren.
Während die Lokomotiven im 4,5-Volt-System einen Batteriewagen mitführen mussten, der durch Signale mechanisch an- und ausgeschaltet werden konnte, nahmen die Züge im 12-Volt-System die Spannung über zusätzliche Stromschienen auf, die in der Mitte zwischen den Fahrschienen anzubringen waren.
Die Gleise des 1991 eingeführten 9-Volt-Systems, das auch andere Elemente wie Sirenen und Blinklichter enthielt, benötigen keine zusätzliche Mittelstromschiene, da die Stromleiter nunmehr als Metalloberfläche auf den Fahrschienen ausgeführt sind. Außerdem sind die Schwellen nun mit den Schienen fest verbunden. Die Montage der Gleise gestaltet sich damit wesentlich einfacher, sie sind allerdings zum 12-Volt-System nicht mehr voll kompatibel. Auf die Fernsteuerung von Weichen, Signalen und anderen Teilen wurde in diesem System verzichtet.
Seit Spätsommer 2006 ist eine neue Eisenbahnlinie verfügbar. Bei dieser erfolgt die Stromaufnahme nicht mehr über die Schienen, sondern über Batterien. Die Geschwindigkeit wird über einen Infrarotsender ferngesteuert. Noch nicht geklärt ist, ob die bisherigen 9-V-Schienen (in neuer Farbe) und 9-V-Eisenbahnmotoren weiterhin erhältlich sein werden. Dies soll abhängig von den Verkaufszahlen der zweiten 2006er Jahreshälfte gemacht werden.
In letzter Zeit sind verstärkt Modelle mit größerer Vorbildtreue erhältlich, so zum Beispiel Nachbildungen des Super Chief der Atchison, Topeka and Santa Fe Railroad und des Hogwarts-Express aus den Harry-Potter-Filmen. Dampfloks, Eisenbahnwaggons und Zubehör wurden in der Produktreihe My Own Train zusammengefasst. Zum ersten Mal konnte dort ein Legoset in verschiedenen Farben und Ausführungen bestellt werden.
- Weltraum
Das Weltraum-Thema wurde 1979 infolge des Erfolgs von Star Wars aufgelegt und seitdem mit diversen wechselnden Unterthemen wie Space Police, Ice Planet, M:Tron, etc. bis heute fortgeführt.
- Belville
1994 wurde versucht, jenen Mädchen Lego näherzubringen, die sich nicht für das herkömmliche Bauklötzchen-System interessierten. Die Farbgebung der verbauten Steine war im Gegensatz zu den anderen Lego-Themen vorwiegend pink und beige.
- Lizenzthemen
Zum Start des Kinofilms Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung ging Lego eine Kooperation mit Lucasfilm ein. Lego konnte dadurch lizenzierte Bausätze für Raumschiffe und ähnliches aus dem Star-Wars-Universum verkaufen. Ihnen lagen Minifig-Entsprechungen der Charaktere aus den Star-Wars-Filmen bei. Die Star-Wars-Serie beinhaltet außerdem Legosets mit sehr vielen Teilen, die sogenannten Ultimate Collector Sets (UCS). Eine ähnliche Kooperation schloss Lego für Harry-Potter-, Batman-, Spider-Man- und Indiana-Jones-Produkte.
- Saisonprodukte/Sonderprodukte
Seit einigen Jahren erscheint zu Weihnachten der Legoadventskalender. 2007 gab es auch für Mädchen den Belville-Kalender. Außerdem wurden ein Weihnachtsmann, ein Engel und ein Tannenbaum angeboten. Erhältlich war 2008 auch das Lego-Geschenkpapier mit einem speziellen Aufdruck. Außerdem wurde zu Halloween ein Kürbis angeboten. Des Weiteren wurde die Produktpalette um viele verschiedene andere Produkte ergänzt wie zum Beispiel Magnetsets in Form von Legofiguren, Brotbüchsen, Stifte und vieles andere mehr.
Dacta
Die Produktserie Lego Dacta umfasst Legosets, die speziell u. a. für Bildungszwecke konzipiert wurden. Hierzu gehören z. B. Sets der Mindstorms- und Technikserie als auch ein System von Aufbewahrungsboxen. Lego Dacta ist nicht im Spielwarenhandel, sondern nur bei Fachhändlern für Schul- und Kindergartenbedarf erhältlich
Duplo
Duplo-Steine sind im Prinzip im Maßstab 2:1 vergrößerte Lego-Steine, was auch den Namen erklärt (lat. duplo = dt. doppelt). Die herkömmlichen Lego-Steine sind für Kinder unter drei Jahren nicht geeignet, da Kleinteile verschluckt werden können. Darum wurde 1969 das Duplo-System eingeführt, welches laut Verpackung für Kinder von 1½ bis 5 Jahren geeignet ist. Beide Systeme sind kombinierbar, da die Noppen der Duplo-Steine derart ausgehöhlt sind, dass genau eine Röhre eines Lego-Steines hineinpasst. 2002 wurde Duplo in Lego Explore umbenannt, seit 2004 wird es jedoch wieder als Duplo beworben.
Lego Technic
Mit Lego Technic schaffte es Lego, ältere Kinder an die Lego-Welt zu binden. Die 1977, in Deutschland mit dem Slogan „Technik wie in Wirklichkeit.“, eingeführte Serie erweiterte die Lego-Steine um Zahn-, Kegelräder, Lochbalken, spezielle Elektromotoren und später um Pneumatik- und Lichtelemente. Dadurch wurde es etwa möglich, technisch raffinierte ferngesteuerte Autos mit funktionierender Lenkung zu bauen. Hauptmerkmal der Technic-Elemente sind die darin enthaltenen Löcher für Achsen und Verbindungselemente. Da die Lego-Technic-Fahrzeuge aufgrund der technischen Details deutlich größer gebaut werden als die üblichen Lego-Fahrzeuge, wurden spezielle Figuren eingeführt, die deutlich größer sind als die Standardfiguren und auch mehr Gelenke haben.
Lego Bionicle
Lego Bionicle ist eine Produktlinie für die Zielgruppe der 7- bis 16-Jährigen, welche 2001 auf den Markt gebracht wurde. Sie erlangte aber auch bei Älteren große Beliebtheit. Bionicle hat mittlerweile Kultstatus erreicht, es gibt viele Fan-Webseiten zu dieser Produktlinie. Seit 2003 sind drei Animationsfilme mit den Bionicle-Figuren auf DVD erschienen. Daneben gibt es mehrere Videospiele für verschiedene Plattformen und ein Brett- und Sammelkartenspiel. Im selben Jahr begann der Verkauf von Themensets aus herkömmlichen Steinen und Steinen bzw. Masken der Serie. Manchmal sind Sonderanfertigungen nötig gewesen.
Die Bionicle-Figuren basieren auf klassischen Elementen der polynesischen Mythologie und haben meistens Elemente, die mit Lego-Technic-Elementen verbunden werden können. Außerdem sind sie neben den Standardfiguren von Lego Technic die wohl beweglichsten jemals produzierten Lego-Figuren.
Zu dieser Themenserie gibt es eine große Zahl an Heldengeschichten, die in einer Reihe von Geschichten im Internet, Büchern, Comics und Filmen erzählt werden.
Lego Magnetic
Bei Lego Magnetic handelt es sich um eine nicht sehr weit verbreitete Form von Lego-Steinen, die magnetisch sind. Diese sind, wie andere Merchandisingartikel so unbekannt, weil es sie nur exklusiv in den Lego-eigenen Geschäften (Filialen z. Z. in Hamburg, Oberhausen, Köln, München) und im Legoland gibt. Von Lego Magnetic gibt es sowohl 8-noppige, 6-noppige, als auch 4-noppige Steine, sowie Figuren, die ohne Andrücken auf einem magnetischen Stein halten. Die Figuren kann man nicht zwischen dem Torso und der Hüfte auseinandernehmen, da dort die Teile verklebt sind. Lego Magnetic wurde in den USA verboten, weil es jemand geschafft hat, die Magnete aus den Steinen zu nehmen. Es wird gerade an einer neuen Version gearbeitet, bei der man die Magnete nicht mehr herausbekommt. In Europa wurde Lego Magnetic auch aus dem Onlineshop genommen und ist nur noch in geringer Anzahl in den Lego-eigenen Geschäften und im Legoland erhältlich.
Quatro
Die Quatro-Steine sind doppelt so groß wie die Duplo-Elemente und damit viermal mal so groß wie „normale“ Lego-Steine (alle Verhältnisse bezogen auf die waagrechten Kantenlängen). Sie passen kompatibel auf Duplo und laut Verpackung für Kinder von 1 bis 3 Jahren geeignet. Die Steine besitzen etwas abgerundetere Ecken als die Duplo-Steine und bestehen aus einem etwas weicheren Material.
Primo
Die Primo-Teile - auch Baby oder Duplo Baby genannt - sind dreimal so groß wie Duplo-Elemente und damit sechsmal so groß wie Lego-System-Steine. Primo-Bausteine wirken durch stark abgerundete Kanten und oben halbkugelige Noppen weicher und sind damit babygerecht. Die zylindrische Hülse steht nur bei Primo unten um 5 mm vor, was die Steckverbindung auf eine Primo-Noppe oder 4 Duplo-Noppen drehbar macht. Nachbar-Noppen stören dabei nicht. Lego Primo ist seit 1997 im Verkauf.
Modulex
Die von der Lego-Tochter Modulex ab 1963 in breiter Farbpalette hergestellten Steine dienten zum Bau von Architekturmodellen und Hinweistafeln. Mit 5 mm Raster sind sie etwa um ein Drittel kleiner als die Lego Systemsteine (8 mm) und damit nicht kompatibel. Sie tragen zum Teil ein „M“ auf den Noppen.
Rastermaß, Kompatibilität, Logo
Rasterbreite in mm: Lego („System“) 8, Duplo 16, Quatro 32, Primo 48.
Rasterhöhe (Bausteinhöhe) in mm: Lego 9,6, Duplo 19,1, Quatro ?, Primo 38,3 (davon sind 5 mm Röhrchenüberstand unten).
Platten weisen bei Lego und Quatro ein Drittel der jeweiligen Steinhöhe auf, bei Duplo die Hälfte.
Das Rastermaß spiegelt die Vergrößerung eines Bauwerks durch Anfügen eines Steins wider. An einem Stein der von Noppenmitte zu Noppenmitte messbare Abstand.
Zwischen verbauten Steinen ist seitlich einige Zehntel Millimeter Luft als Fuge eingeplant. Die Steine sind also etwas schmaler als die Rasterung, bei Lego etwa 7,8 mm und bei Duplo 15,6 mm. Das ermöglicht das leichte Einfügen eines Steins in eine Lücke, sogar wenn der Stein etwas verzogen, verbogen oder aufgeraut ist. Das Bauwerk toleriert so auch eine gewisse Verbiegung der Grundplatte und wird etwas flexibel. Das grobe Niederbrechen einer Mauer wird möglich und die Steine werden vor Überlastung geschont.
Duplo sitzt auch auf Lego-Noppen. Lego 2x2-Steine und deren Vielfache passen auf Duplo-Noppen, weil diese hohl sind.
Quatro passt auf Duplo und umgekehrt.
Primo passt mit seiner unten vorstehenden Zylinderhülse klemmend über 4 Duplo-Noppen. Weil der Korpus weniger weit nach unten reicht, bleibt der einfache Primostein auf 4 Duplonoppen (genauso wie auf einer Primonoppe) trotz Nachbarnoppen frei drehbar.
Die Noppen von Lego und Primo sind oben mit „LEGO“ beschriftet, der Grund in den hohlen Duplo-Noppen mit „DUPLO“.
ZNAP
Das 1998 eingeführte ZNAP-System ähnelte fischertechnik, wurde jedoch nach einem Jahr wieder eingestellt. Mit den ZNAP-Elementen konnten große Modellstrukturen gebaut werden, kompatibel war es durch die Löcher zu Technic-Elementen und damit zu herkömmlichen Legosteinen.
Lego Media/Software
Computerspiele
Seit Ende der 1990er Jahre sind eine ganze Reihe von Lego-Computerspielen für PC und verschiedene Spielkonsolen erschienen. Die meisten dieser Spiele, z. B. "Lego Star-Wars", Lego Racers, Lego Rock Raiders oder Lego Island, „Lego Master“ sind klassischen Computerspielgenres zuzurechnen (Autorennen, Strategie, Adventure), einzig die virtuellen Spielwelten sind aus Lego-Steinen aufgebaut. Daneben gibt es mehrere Themenversionen (Standard, Knights Kingdom, Harry Potter, Star Wars) des Spiels Lego Creator, mit dem sich virtuelle Lego-Welten im PC bauen lassen.
Digital Designer
Das Programm Lego Digital Designer (von Lego auch LDD genannt), das kostenlos auf der Internetseite von Lego heruntergeladen werden kann, ermöglicht es dem Benutzer, eigene Lego-Modelle zu entwickeln und die dazugehörigen Anleitungen zu erstellen. Die Modelle können dann bei Lego inklusive Verpackung als Einzelstück bestellt werden.
Lego Mindstorms
Der erste Versuch, Lego mit Computertechnologie zu kombinieren, war die Serie Lego Technic Computer Control, die in Zusammenarbeit mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) seit 1984 entwickelt und 1986 eingeführt wurde. Allerdings konnte sie sich nie durchsetzen.
Nach erneuter Zusammenarbeit mit dem MIT wurde dann 1998 Lego Mindstorms erfolgreich eingeführt, mit dem Roboter gebaut und mittels eines Computers programmiert werden können. Es gibt zahlreiche Programmiersprachen für den RCX (Robotics Command System). Von der Original-Lego-Block-Programmiersprache bis Java ist alles vorhanden. Das Herzstück jedes Roboters ist dabei der RCX, ein batteriebetriebener „programmierbarer Legostein“, der zur Programmierung über eine Infrarotschnittstelle an einen Computer angeschlossen werden kann. Er verfügt über ein kleines LCD und Anschlüsse für verschiedene Sensoren, etwa Temperatur-, Licht-, Rotations- und Berührungssensoren sowie für Elektromotoren und Leuchtsteine. Nach dem Erscheinen bildete sich um Lego Mindstorms im Internet schnell eine große Fangemeinde mit Bau- und Programmieranleitungen. Aufgrund der Vielseitigkeit von Lego Mindstorms wurden damit gebaute Roboter auch für wissenschaftliche Forschungszwecke eingesetzt und Thema von Forschungsarbeiten, von Fremdherstellern wurden weitere Sensoren entwickelt.
Anfang 2006 präsentierte Lego eine neue Serie auf den Markt, genannt Mindstorms NXT, die Mitte 2006 als erstes auf den amerikanischen Markt kam. Am NXT können sowohl die Sensoren des RCX als auch neuartige, wie die im Mindstorms Set enthaltenen Ultraschall- und Geräuschsensoren angeschlossen werden, es wurde aber weitgehend auf die Lego systemtypischen Noppen verzichtet, nicht zur Freude aller Benutzer. Im Vordergrund steht nun die stabilere und leichtere Bauweise der Lego Technik Lochstangen.
FLL - First Lego League
Durch die überragende Technik der Lego-Mindstorms-Serie öffneten sich für das Konstruktionsspielzeug völlig neue Wege. So entstand zum Beispiel auch die First Lego League. Die FLL ist ein internationaler Wettbewerb für Kinder und Jugendliche, die sich mit ihren selbst gebauten und programmierten Robotern mit anderen Teams messen wollen. Es geht dabei darum, auf einem vorgegebenen Spielfeld mit vorgegebenen Aufgaben möglichst viele Punkte zu erzielen. Neben diesem praktischen Teil müssen die Teams sich auch theoretisch in ein oft sehr komplexes Thema einarbeiten und es anhand einer Präsentation einer Jury vorstellen. Auch hier soll nach Möglichkeit eine Beziehung zur Technik gefunden und mit Lego (Mindstorms) dargestellt werden.
Lego Spybotics
Im Jahr 2002 entwickelte Lego die Lego-Mindstorms-ähnlichen „Spybotics“, Roboter die Missionen ausführen können und die man auch selbst programmieren kann. Diese sind inzwischen nicht mehr erhältlich.
Jump & Run Spiele
Neben den „normalen“ Computerspielen wie Lego Racers oder Lego Creators hat Lego 2005 mit Lego Star Wars auch ein filmorientiertes Spiel auf den Markt gebracht. Dieses spielt in der Welt von Star Wars, die virtuell mit Lego-Steinen modelliert ist. In dem Spiel kann der Spieler viele Filmszenen der gesamten Star Wars Hexalogie nachspielen. Die Altersbeschränkung beträgt sechs Jahre, denn „getötete“ Figuren zerfallen einfach zu Lego-Steinen. 2006 erhielt dieses Spiel eine Fortsetzung; während der erste Teil die 1999 begonnene erste Trilogie behandelte, basierte die Fortsetzung auf der „klassischen“ Trilogie aus den 70er und 80er Jahren. Seit 2008 führt Lego auch andere Spiele dieses Genres ein, wie Lego Indiana Jones: Das Videospiel und Lego Batman. Das Gameplay hat sich in diesen Spielen nur geringfügig verändert und gibt einem nun die Möglichkeit Gegenstände aufzuheben und als Waffen zu benutzen. Dazu gibt es noch die Phobien in der Indiana Jones Version, wo die Charaktere sich langsamer bewegen. Das Batman Spiel orientiert sich zudem nicht auf mehrere Filme wie es die anderen Spiele tun, sondern auf eine eigenständige Handlung, bei der die meistgesuchten Verbrecher aus dem Arkham Asylum entflohen sind. Das Spiel besitzt 18 Level und ist neben dem Story- und dem freien Spielmodus auch im Bösewicht-Modus spielbar, bei dem man zwei Gegner von Batman spielt, die dasselbe Level durchlaufen, aber auf einem anderen Weg. Beispielsweise springt man im Story Modus auf den Häusern Gotham Citys, während man im Bösewicht Modus durch die Kanalisation läuft.
Lego education
Die Produkte der Lego education Reihe wurden speziell für den Unterricht entwickelt und enthalten z. T. Materialien für Lehrer und Schüler. Hierzu gehören u. a. spezielle Sets der Mindstorms Serie, Ergänzungssortiments, Sortiersysteme und auch Möbel. Diese Produkte sind nicht im Spielzeug- sondern im Fachhandel für Schulen erhältlich.
Lego Serious Play
→ Hauptartikel: Lego Serious Play
Lego Serious Play (LSP) wurde Mitte der 1990er-Jahre von den Professoren Johan Roos und Bart Victor in Zusammenarbeit mit dem Lego-Konzern entwickelt und wird heute in Unternehmen und Organisationen, in Teams und auch mit Einzelpersonen eingesetzt. LSP ist ein moderierter Prozess, der die Vorzüge des Spiels und des Modellierens mit Legosteinen mit den ernsthaften Belangen der Geschäftswelt verbindet.
In LSP-Workshops erarbeiten die Teilnehmer zum Beispiel neue Geschäftsstrategien, sie entwickeln oder optimieren die Zusammenarbeit im Team, oder sie analysieren Krisensituationen und erarbeiten hierfür Lösungskonzepte. Die dabei behandelten Themen sollen nicht nur visualisiert, sondern durch das Bauen von metaphorischen dreidimensionalen Modellen „begreifbar“ werden. Die spielerische Interaktion mit den Modellen soll die Kommunikation verbessern und Einsicht, Vorstellungskraft und kreative Ideenfindung der Teilnehmer fördern.
Legoland Freizeitparks
→ Hauptartikel: Legoland
Seit 1968 existieren auch Freizeitparks im Lego-Stil. Es gibt diese Parks in Billund (Dänemark, der erste dieser Art), im englischen Windsor, in Carlsbad (Kalifornien) sowie in Günzburg (Deutschland), die jedoch 2005 zu 70 % an die Blackstone Group verkauft wurden.
Filme
Einige Leute begannen, Lego-Steine und -Figuren zu verwenden, um kurze Animationsfilme zu erstellen (auch Brickfilm genannt). Die Szene um diese Hobbyfilmer wuchs derart schnell, dass Lego das Steven Spielberg Movie Maker Set herausgab, das neben einigen speziellen Lego-Steinen eine digitale (Logitech) Webkamera enthält, die über eine USB-Schnittstelle an einen PC angeschlossen werden kann.
Das durch die Berichterstattung in den Medien im Rahmen der Fußball-WM 2006 wohl bekannteste Beispiel für einen Lego-Animationsfilm stellt die Verfilmung des legendären Finalspiels der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 (Das Wunder von Bern) dar. Die zehnminütige Verfilmung bedient sich dabei des Originalkommentars von Herbert Zimmermann.
Nachahmer und Konkurrenten
Verschiedene Hersteller imitierten das erfolgreiche Spielzeugkonzept von Lego – in der DDR wurden beispielsweise PEBE- und Formo-Steine produziert. Die Firma Montini aus den Niederlanden entwickelte parallel zu Lego ein eigenes Stecksystem. 1966 kam Rasti auf den Markt. Die Bausteine waren etwas größer als die Lego-Steine und gaben durch Einrasten einen etwas besseren Zusammenhalt. In den 1980er Jahren wurde die Produktion nach Argentinien verkauft.
Das Patent auf Legosteine lief 1988 aus.
Derzeit gibt es weitere Alternativanbieter – z. B. Mega Bloks Inc., Best-Lock Construction Toys oder COBI – deren Bausteine zu Lego kompatibel sind. In Deutschland wurde am 2. Dezember 2004 vom Bundesgerichtshof der Weg für kompatible Lego-Produkte frei gemacht (AZ.: I ZR 30/02 = BGHZ 161, 204).[2] Seit 2006 finden sich Sets von Mega Bloks auch in den deutschen Spielwarenläden, anders als im Vergleich zu anderen Ländern ist die Preisgestaltung jedoch (noch) ähnlich. Mit Hubelino ist seit Mai 2008 ein weiterer Alternativanbieter am Markt, der sich allerdings derzeit nur auf das Duplo-Format beschränkt. Die Hubelino-Steine zeichnen sich durch die Verwendung eines ebenfalls sehr hochwertigen Kunststoffes und eine hohe Fertigungspräzision aus.
Seit etwa September 2008 sind "Ministeck Bausteine" auf dem Markt, die mit den Legosteinen kompatibel sind. Die Bausätze werden in China gefertigt. Die Qualität des Produktes (Passgenauigkeit, Oberfläche) weicht zum Teil deutlich vom Original ab; auch sind z. B. die Fahrzeugreifen statt aus Gummi nur aus Hartplastik und statt bedruckter Bausteine liegen Aufkleber (in mehreren Sprachen) bei.
Weltrekorde
Mit Lego werden Weltrekorde aufgestellt. Dabei werden riesige Türme, lange Tausendfüßler oder auch riesige Bilder oder lebensgroße Autos zusammengebaut. Die Weltrekorde werden oft durch Angabe von Länge, Höhe, Anzahl der Legosteine und Arbeitsstunden klassifiziert. Eine Auflistung von Legorekorden ist im Internet zu finden [3].
Literatur
- Margret Uhle, Die Lego Story, ISBN 3-499-60905-3
- Das große Lego-Buch. Eine Reise durch das Lego Universum, ISBN 3-928044-70-2
Verwandte Themen
- Der Lego-Preis honoriert Verdienste um die Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern.
- Lego Serious Play wird in der Wirtschaft in Ideenfindungsprozessen eingesetzt.
Weblinks
- Website von Lego
- www.brickshelf.com Bildergalerie mit vielen Eigenbauten, z. T. auch mit Ldraw-Dateien
- Links zum Thema Lego im Open Directory Project
- Peeron und PICSL Anleitungen und Inventarlisten für Legomodelle von 1955 bis heute
- Historie des Lego-Unternehmens
Fußnoten
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