- Baltimore (Maryland)
-
Baltimore Spitzname: Charm City, Mob Town, Crabtown, B-more, The City of Firsts, Monument City, B-Town, Ravenstown
Downtown Baltimore
Siegel
FlaggeLage in Maryland Basisdaten Gründung: 1729 Staat: Vereinigte Staaten Bundesstaat: Maryland County: Baltimore City Koordinaten: 39° 17′ N, 76° 37′ W39.286388888889-76.615Koordinaten: 39° 17′ N, 76° 37′ W Zeitzone: Eastern Standard Time (UTC−5) Einwohner:
- Metropolregion:640.966 (Stand: 1. Juli 2006)
2.668.056Bevölkerungsdichte: 3.062,4 Einwohner je km² Fläche: 238,5 km²
davon 209,3 km² LandHöhe: 10 m Vorwahl: +1 410, 443 FIPS: 24-04000 GNIS-ID: 0597040 Webpräsenz: www.baltimorecity.gov Bürgermeister: Sheila Dixon
Situationsplan von Baltimore um 1888Baltimore [ˈbɔːltɪmɔːɹ] (USA) ist die größte Stadt im US-Bundesstaat Maryland und gleichzeitig ein County des Staates. Sie hatte im Jahre 2006 640.966 Einwohner (2005: 640.064) und ist einer der bedeutendsten Seehäfen in den Vereinigten Staaten.
In Baltimore befindet sich das Wohnhaus und Grab des Schriftstellers Edgar Allan Poe und das des Journalisten H. L. Mencken. Baltimore ist sowohl der Geburtsort des berühmten Baseballspielers Babe Ruth als auch des Schwimmers Michael Phelps, der als erfolgreichster Olympionike aller Zeiten gilt. Baltimore war außerdem Inspirationsort für die amerikanische Nationalhymne. In der Stadt gibt es viele historische Gebäude und landesweit bekannte Denkmäler. Baltimore umfasst neben zwei großen Universitäten zahlreiche weitere Ausbildungseinrichtungen und Museen.
Inhaltsverzeichnis
Nachbar-Countys
- Baltimore County, umgibt die Stadt fast komplett.
- Anne Arundel County, hat im Süden eine kurze gemeinsame Grenze mit der Stadt.
Geschichte
1729 wurde die Stadt gegründet und nach dem 1st und 2nd Baron Baltimore, den britischen Begründern der Maryland-Kolonie, benannt. Der Name Baltimore ist irischen Ursprungs (Baltimore, County Longford). Das ir. Original Baile an Tí Mór bedeutet „Ort des großen Hauses“. Anfangs war die Stadt als Hafen für den Tabakhandel angelegt worden. Rasch entwickelte sie sich dann zu einem Handelszentrum mit Europa und der Karibik. Als Philadelphia 1777 von den Briten besetzt war, tagte der Kontinentalkongress in Baltimore. Im Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812 unternahmen die Briten den Versuch, die von Baltimore aus agierenden Freibeuter auszuschalten. Die daraus resultierende Schlacht im Jahr 1814, die am Fort McHenry stattfand, inspirierte Francis Scott Key dazu, die spätere amerikanische Nationalhymne The Star-Spangled Banner zu schreiben.
Am 28. Dezember 1827 wurde der Grundstein für die erste Eisenbahnlinie der USA, durch die Baltimore & Ohio Eisenbahngesellschaft in Baltimore gelegt und am 24. Mai 1830 feierlich eröffnet. Zunächst war sie jedoch nur als reine Pferdebahn ausgelegt. Jedoch schon am 31. Juli 1831 wurden nach einem Wettrennen zwischen der Lokomotive Tom Thumb und einem Pferd alle Rösser ausgemustert und durch Dampfbetrieb ersetzt, obgleich das Pferd das Rennen gewonnen hatte.
1831 bis 1835 lebte der junge Edgar Allan Poe in Baltimore bei seiner Tante Maria Clemm. Er begann hier in großer Armut seine Laufbahn als Erfinder und Meister der Shortstory, lebte dann in Richmond, Philadelphia und New York City, um 1849 auf bis heute nicht völlig aufgeklärte Art und Weise wiederum in Baltimore, und zwar im Washington College Hospital, zu sterben. Er ist hier auf dem Friedhof der ehemaligen presbyterianischen Westminster Kirche (heute: Westminster Hall and Burying Ground) begraben.
Durch die gute Eisenbahnverbindung in den Mittleren Westen und durch die Einrichtung einer regelmäßigen Dampfschifffahrtsverbindung des Norddeutschen Lloyds von Bremerhaven nach Baltimore entwickelte sich der Hafen zum zweitgrößten Einwanderungshafen der USA nach New York.
1886 entwickelte der deutsche Einwanderer Ottmar Mergenthaler hier die Linotype-Setzmaschine.
Am 7. Februar 1904 wurden bei einem Großbrand weite Teile der Stadt eingeäschert. Vier Menschen kam durch Brandfolgen ums Leben. Der geschätzte Sachschaden betrug rund 150 Millionen Dollar.
Wirtschaft und Bildung
Die Schwerindustrie ist seit 1897 vorhanden, als das Sparrows-Point-Stahlwerk eröffnet wurde. Durch die beiden Weltkriege wuchs die Industrie weiter beträchtlich an, speziell durch Stahlwerke und Erdölraffinerien.
Gelegen an der Chesapeake Bay, ist die Stadt einer der größten Seehäfen der USA, Verkehrszentrum zwischen Washington, D.C. und Philadelphia und unterhält den Baltimore-Washington International Airport (BWI).
Baltimore ist Sitz von vielen Firmen aus der Gesundheits- und Schönheitsindustrie sowie der Medizin und Pharmazeutik. Ebenfalls haben viele Forschungseinrichtungen, sowohl aus der Wirtschaft als auch staatliche Labors, ihren Sitz in und um Baltimore.
Baltimore ist ein wichtiges Industrie- und Handelszentrum in den USA. Die wirtschaftliche Tätigkeit ist auf Forschung und Entwicklung ausgerichtet, speziell auf Pharmazeutik, medizinischen Bedarf und medizinische Dienstleistungen. Außer privaten Laboratorien beherbergt die Stadt 61 Forschungslabors auf bundesstaatlicher Ebene. Die Stadt Baltimore hat knapp 636.000 Einwohner (Schätzung 2005), die Metropolregion Washington, D.C.-Baltimore etwa 7,6 Millionen Einwohner (Volkszählung 2000).
Die weltbekannte, besonders in der Medizin herausragende Johns-Hopkins-Universität befindet sich in Baltimore. Im umliegenden Kreis haben die University of Maryland, Baltimore County und die Towson University ihren Sitz.
Gegenwärtige Probleme
Baltimore hat mit am stärksten unter den US-amerikanischen Großstädten mit Armut, Verwahrlosung, Drogenabhängigkeit und Suburbanisierung zu kämpfen. Einige innere Stadtteile geben, wie in vielen Städten der Ostküste, ein schauriges Zeugnis urbanen Niederganges. So liegt Baltimore auch bei der Verbrechensrate in unrühmlich führender Position mit unter anderem knapp 300 Tötungsdelikten pro Jahr[1]. Diese Problematik ist vielen US-amerikanischen Fernsehzuschauern durch die Serien „Homicide“ und „The Wire“ vertraut.
In der sehr erfolgreichen Serie „The Wire“ lautet ein Spitzname der Stadt daher auch „Body more, Murderland“ (dt. in etwa: „noch ne Leiche, Mordland“), eine Anspielung auf die volle Nennung des Namens mit Bundesstaat („Baltimore, Maryland“), wie es in den USA üblich ist.
Verwendung in der Kultur
Die oben genannten Probleme inspirierten Randy Newman zu seinem berühmten Lied Baltimore, das auch von Udo Lindenberg in einer deutschen Version interpretiert wurde.
Die Handlung des Musicals Hairspray, von dem es auch zwei Filmversionen gibt (Original von 1988; Remake von 2007), spielt im Baltimore des Jahres 1962.
Baltimore war der Sitz des „Baltimore Gun Clubs“ der in Jules Vernes Roman „Von der Erde zum Mond“ die ersten Menschen zum Mond schickte.
Sehenswürdigkeiten
- Grab von Edgar Allan Poe
- Poehouse and Museum. Hier lebte Poe von 1831-1835 zusammen mit seiner Tante Maria Clemm und seiner Cousine Virginia Clemm Poe
- Walters Art Museum
- Baltimore Museum of Art mit der Cone-Collection der Schwestern Cone, eine der umfangreichsten Sammlungen an Werken von Henri Matisse
- Contemporary Museum
- Fort McHenry
- National Aquarium (direkt am Hafen)
- B&O Railroad Museum
Sport
Baltimore ist die Heimat des NFL-Teams Baltimore Ravens. Außerdem spielt im Baseball-Stadion Camden Yards das MLB-Team Baltimore Orioles
Söhne und Töchter der Stadt
- Don Abney, Jazzpianist
- Howard Ashman, Songwriter, Musicaltexter und zweifacher Oscarpreisträger
- Lloyd Banks, Rapper
- Gary Bartz, Jazz-Saxophonist
- Kate Josephine Bateman, Schauspielerin
- Eubie Blake, Ragtime-Pianist und -Komponist
- John R. Bolton, Politiker und Diplomat
- Charles Joseph Bonaparte, Enkel von Jerome Bonaparte
- Anne Brown, Opernsängerin
- John Marshall Butler, Politiker
- James Carter, Leichtathlet
- Cyrus Chestnut, Jazzpianist
- Tom Clancy, Schriftsteller
- Albert Dailey, Jazzpianist
- James Monroe Deems, Brigadier-General im Sezessionskrieg und Komponist
- Mildred Dunnock, Schauspielerin
- Khia Edgerton, weiblicher DJ
- Cass Elliot, Sängerin und Mitglied der Band The Mamas and the Papas
- Gordon R. England, Geschäftsmann und Politiker und gegenwärtig stellvertretender Verteidigungsminister
- Anna Faris, Schauspielerin
- Bill Frisell, Jazzgitarrist
- James Gibbons, Erzbischof von Baltimore
- Philip Glass, Komponist
- Hilary Hahn, Geigerin
- Philip Harper, Jazz-Trompeter
- David Hasselhoff, Sänger und Schauspieler
- Alger Hiss, als Spion verurteilter Jurist und US-Regierungsbeamter
- Johns Hopkins, Unternehmer und Philanthrop
- Thomas Jane, Schauspieler
- Charles Jencks, Architekt und Architekturtheoretiker
- Al Kaline, Baseballspieler
- Millard Kaufman, Drehbuchautor
- Anthony Kennedy, Politiker
- Barry Levinson, Filmregisseur
- Morris Louis, Maler
- Thurgood Marshall, Richter am Obersten Gerichtshof
- Ottmar Mergenthaler, Erfinder der Linotype-Setzmaschine
- Barbara Mikulski, US-Senatorin
- Dorothea Orem, Krankenschwester und Pflegewissenschaftlerin
- Robert Parker, Weinkritiker
- Randy Pausch, Informatikprofessor
- Nancy Pelosi, Politikerin
- Michael Phelps, Schwimmer
- Jada Pinkett Smith, Schauspielerin und Sängerin
- Parker Posey, Schauspielerin
- John Rawls, Philosoph
- Martin Rodbell, Biochemiker und Nobelpreisträger
- Howard E. Rollins Jr., Film- und Theaterschauspieler
- Mark Rolston, Film- und Theaterschauspieler
- Francis Peyton Rous, Pathologe und Nobelpreisträger
- Christopher Rouse, Komponist
- George Herman „Babe“ Ruth, deutschstämmiger Baseballspieler
- Dwight Schultz, Schauspieler
- Lawrence Joseph Shehan, Erzbischof von Baltimore und ein Kardinal der römisch-katholischen Kirche
- Pam Shriver, ehemalige Tennisspielerin
- Upton Sinclair, sozialkritischer Schriftsteller in verschiedenen Literaturgattungen
- Elmer Snowden, Banjospieler, Bandleader und Musikunternehmer
- Raymond A. Spruance, war während des Zweiten Weltkriegs im Pazifik Admiral der US-Navy
- James Francis Stafford, emeritierter Erzbischof von Denver und ein Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche
- Evan Taubenfeld, Musiker
- Gary Thomas, Jazzmusiker
- Chester Thompson, Schlagzeuger
- Leon Uris, Schriftsteller
- John Waters, Regisseur
- Chick Webb, Schlagzeuger
- Stanley Weiner, Komponist und Violinist
- Bernard Williams, Leichtathlet
- Edward Witten, Mathematiker und Physiker
- Frank Zappa, Musiker
- Brandon Novak, Schauspieler und Autor
- Rose Lee Maphis, Country-Musikern
Partnerstädte
Quellen
Weblinks
- http://www.baltimoretourism.com (Engl.)
- Das Poehouse in Baltimore
- The Edgar Allan Poe Society of Baltimore
Allegany | Anne Arundel | Baltimore City | Baltimore | Calvert | Caroline | Carroll | Cecil | Charles | Dorchester | Frederick | Garrett | Harford | Howard | Kent | Montgomery | Prince George's | Queen Anne's | Saint Mary's | Somerset | Talbot | Washington | Wicomico | Worcester
Wikimedia Foundation.