Tonndorf (Thüringen)

Tonndorf (Thüringen)
Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Tonndorf führt kein Wappen
Tonndorf (Thüringen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Tonndorf hervorgehoben
50.88916666666711.203888888889318
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Weimarer Land
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Kranichfeld
Höhe: 318 m ü. NN
Fläche: 10,12 km²
Einwohner:

671 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 66 Einwohner je km²
Postleitzahl: 99438
Vorwahl: 036450
Kfz-Kennzeichen: AP
Gemeindeschlüssel: 16 0 71 087
Gemeindegliederung: einer der 6 Orte der Verwaltungsgemeinschaft Kranichfeld
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schenkenstr. 150
99438 Tonndorf
Webpräsenz: www.gemeinde-tonndorf.de
Bürgermeister: Fred Menge
Lage der Gemeinde Tonndorf im Landkreis Weimarer Land
Mönchenholzhausen Nohra Nauendorf Vollersroda Hetschburg Frankendorf Nirmsdorf Ködderitzsch Ettersburg Daasdorf a. Berge Kleinobringen Rannstedt Niederreißen Obertrebra Ballstedt Rohrbach Heichelheim Hammerstedt Isseroda Oettern Eberstedt Ramsla Kleinschwabhausen Wiegendorf Kiliansroda Wohlsborn Flurstedt Mechelroda Mattstedt Sachsenhausen Ottstedt a. Berge Oberreißen Niederroßla Reisdorf Leutenthal Kapellendorf Bechstedtstraß Großheringen Lehnstedt Schwerstedt Willerstedt Umpferstedt Buchfart Wickerstedt Großobringen Döbritschen Rittersdorf Hohenfelden Neumark Auerstedt Hopfgarten Liebstedt Gebstedt Niedertrebra Troistedt Krautheim Vippachedelhausen Tonndorf Bad Sulza Schmiedehausen Kromsdorf Pfiffelbach Großschwabhausen Niederzimmern Mellingen Klettbach Oßmannstedt Nohra Mönchenholzhausen Berlstedt Buttelstedt Magdala Kranichfeld Saaleplatte Apolda Bad Berka BlankenhainKarte
Über dieses Bild

Tonndorf ist eine Gemeinde im Süden des Landkreises Weimarer Land und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Kranichfeld.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die urkundliche Ersterwähnung Tonndorfs erfolgt als Tunecdorf im Jahr 706. Durch die Lage des Ortes an einer Handelsstraße von Erfurt in Richtung Böhmen entwickelte sich Tonndorf zum Rastort. Im 12. Jahrhundert wurde oberhalb des Ortes eine Burg errichtet, die vermutlich dem Schutz dieser Straße diente. Ein Wirtshaus ist seit 1563 nachweisbar. Durch die verkehrsgünstige Lage wurde Tonndorf im Dreißigjährigen Krieg stark zerstört. In den Jahren 1756 und 1762 fielen 51 bzw. 31 Wohnhäuser Großbränden zum Opfer. Haupterwerbszweig des Ortes bildete die Landwirtschaft in mittel- und kleinbäuerlichen Gehöften. Schon im 16. Jahrhundert waren die Ober- bzw. Malzmühle und die Untermühle außerhalb der Ortslage in Betrieb. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Töpferei und Leinweberei als Handwerke betrieben, im 19. Jahrhundert kam die Korbflechterei hinzu.

Schon vor Beginn des Zweiten Weltkrieges befand sich bei Tonndorf in Richtung Tiefengruben ein Außenlager des KZ Buchenwald, in dem zwischen 30 und 100 Häftlinge Zwangsarbeiten beim Bau einer Wasserleitung zum KZ verrichten mussten. Keinerlei Gedenkzeichen erinnert an dieses Geschehen.

Dorfkirche, 2010

Sehenswürdigkeiten

Folgende Objekte in Tonndorf stehen unter Denkmalschutz:

  • Kirche mit Kirchhof
  • Grabstätte für einen sowjetischen Kriegsgefangenen auf dem Friedhof
  • Burg- bzw. Schlossanlage, Schlossberg

Die Burg wurde auf einer Anhöhe nördlich des Dorfes, vermutlich zum Schutz der alten Handelsstraße nach Böhmen, im 12. Jahrhundert errichtet. Urkundlich lässt sich die Herrschaft Tonndorf ab 1248 als Lehen des Bistums Mainz an die Grafen von Weimar-Orlamünde nachweisen. Von 1277 bis 1287 wurde die Burg durch das Erzbistum von Mainz selbst verwaltet. Erneut an die Grafen won Weimar-Orlamünde als Lehensbesitz vergeben, eroberte die Stadt Erfurt die Anlage im Thüringer Grafenkrieg im Jahr 1346. Seit 1351 gehörte die Burg der Stadt Erfurt als fester Besitz. Im Bauernkrieg 1525 erstürmten Bauern die Burganlage. Zu DDR-Zeiten befand sich auf der Burg eine Seniorenpflegeeinrichtung. Seit 2004 ist die Burg im Eigentum einer Genossenschaft.[2]

  • Brücke am Mühlgraben
  • Wohnhaus, Breitenstraße 101
  • Gehöft, Breitenstraße 123
  • Gehöft, Brauhausstraße 9
  • Gehöft, Brauhausstraße 14
  • Gehöft, Brauhausstraße 16
  • Gehöft, Brauhausstraße 18
  • Pavillon, Im Weidenbach
  • Gehöft (Pfarrhof), Kirchstraße 21
  • Brunnen bei Palmanger 60
  • Gehöft, Palmanger 51
  • Gehöft, Palmanger 64
  • ehemalige Schule (jetzt Wohnhaus), Schenkenstraße 144
  • Gasthaus, Schenkenstraße 149
  • ehemaliger Gutshof, Schenkenstraße 150
  • zwei Steinkreuze in der Schenkenstraße am östl. Ortsrand
  • ehemaliges Schützenhaus, Schwederich 91

Des Weiteren ist die Ortslage mit den Objekten Brauhausstraße 7 - 18 und 129 - 143, Breitenstraße 92 - 102 und 113 - 125, Kirchstraße 19 - 21 und 77 - 82, Schenkenstraße 1, 3 - 6 und 144 - 152, Schwederich 83, 84, 86 - 90, 90 a, 91 a, 91 b und 126 - 128 sowie Töpferstraße 103 - 112 als Denkmalensemble geschützt.

Verkehr

Der nächste Bahnhof ist München (bei Bad Berka) an der Bahnstrecke Weimar–Kranichfeld, etwa vier Kilometer östlich von Tonndorf.

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Benedikt Vallendar „Die Schlossrebellen“ In: Justament Berlin, 21. Februar 2010 justament online

Weblinks

 Commons: Tonndorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

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