- Tonndorf (Thüringen)
-
Wappen Deutschlandkarte 50.88916666666711.203888888889318Koordinaten: 50° 53′ N, 11° 12′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Weimarer Land Verwaltungs-
gemeinschaft:Kranichfeld Höhe: 318 m ü. NN Fläche: 10,12 km² Einwohner: 671 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 66 Einwohner je km² Postleitzahl: 99438 Vorwahl: 036450 Kfz-Kennzeichen: AP Gemeindeschlüssel: 16 0 71 087 Gemeindegliederung: einer der 6 Orte der Verwaltungsgemeinschaft Kranichfeld Adresse der
Gemeindeverwaltung:Schenkenstr. 150
99438 TonndorfWebpräsenz: Bürgermeister: Fred Menge Lage der Gemeinde Tonndorf im Landkreis Weimarer Land Tonndorf ist eine Gemeinde im Süden des Landkreises Weimarer Land und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Kranichfeld.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die urkundliche Ersterwähnung Tonndorfs erfolgt als Tunecdorf im Jahr 706. Durch die Lage des Ortes an einer Handelsstraße von Erfurt in Richtung Böhmen entwickelte sich Tonndorf zum Rastort. Im 12. Jahrhundert wurde oberhalb des Ortes eine Burg errichtet, die vermutlich dem Schutz dieser Straße diente. Ein Wirtshaus ist seit 1563 nachweisbar. Durch die verkehrsgünstige Lage wurde Tonndorf im Dreißigjährigen Krieg stark zerstört. In den Jahren 1756 und 1762 fielen 51 bzw. 31 Wohnhäuser Großbränden zum Opfer. Haupterwerbszweig des Ortes bildete die Landwirtschaft in mittel- und kleinbäuerlichen Gehöften. Schon im 16. Jahrhundert waren die Ober- bzw. Malzmühle und die Untermühle außerhalb der Ortslage in Betrieb. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Töpferei und Leinweberei als Handwerke betrieben, im 19. Jahrhundert kam die Korbflechterei hinzu.
Schon vor Beginn des Zweiten Weltkrieges befand sich bei Tonndorf in Richtung Tiefengruben ein Außenlager des KZ Buchenwald, in dem zwischen 30 und 100 Häftlinge Zwangsarbeiten beim Bau einer Wasserleitung zum KZ verrichten mussten. Keinerlei Gedenkzeichen erinnert an dieses Geschehen.
Sehenswürdigkeiten
Folgende Objekte in Tonndorf stehen unter Denkmalschutz:
- Kirche mit Kirchhof
- Grabstätte für einen sowjetischen Kriegsgefangenen auf dem Friedhof
- Burg- bzw. Schlossanlage, Schlossberg
Die Burg wurde auf einer Anhöhe nördlich des Dorfes, vermutlich zum Schutz der alten Handelsstraße nach Böhmen, im 12. Jahrhundert errichtet. Urkundlich lässt sich die Herrschaft Tonndorf ab 1248 als Lehen des Bistums Mainz an die Grafen von Weimar-Orlamünde nachweisen. Von 1277 bis 1287 wurde die Burg durch das Erzbistum von Mainz selbst verwaltet. Erneut an die Grafen won Weimar-Orlamünde als Lehensbesitz vergeben, eroberte die Stadt Erfurt die Anlage im Thüringer Grafenkrieg im Jahr 1346. Seit 1351 gehörte die Burg der Stadt Erfurt als fester Besitz. Im Bauernkrieg 1525 erstürmten Bauern die Burganlage. Zu DDR-Zeiten befand sich auf der Burg eine Seniorenpflegeeinrichtung. Seit 2004 ist die Burg im Eigentum einer Genossenschaft.[2]
- Brücke am Mühlgraben
- Wohnhaus, Breitenstraße 101
- Gehöft, Breitenstraße 123
- Gehöft, Brauhausstraße 9
- Gehöft, Brauhausstraße 14
- Gehöft, Brauhausstraße 16
- Gehöft, Brauhausstraße 18
- Pavillon, Im Weidenbach
- Gehöft (Pfarrhof), Kirchstraße 21
- Brunnen bei Palmanger 60
- Gehöft, Palmanger 51
- Gehöft, Palmanger 64
- ehemalige Schule (jetzt Wohnhaus), Schenkenstraße 144
- Gasthaus, Schenkenstraße 149
- ehemaliger Gutshof, Schenkenstraße 150
- zwei Steinkreuze in der Schenkenstraße am östl. Ortsrand
- ehemaliges Schützenhaus, Schwederich 91
Des Weiteren ist die Ortslage mit den Objekten Brauhausstraße 7 - 18 und 129 - 143, Breitenstraße 92 - 102 und 113 - 125, Kirchstraße 19 - 21 und 77 - 82, Schenkenstraße 1, 3 - 6 und 144 - 152, Schwederich 83, 84, 86 - 90, 90 a, 91 a, 91 b und 126 - 128 sowie Töpferstraße 103 - 112 als Denkmalensemble geschützt.
Verkehr
Der nächste Bahnhof ist München (bei Bad Berka) an der Bahnstrecke Weimar–Kranichfeld, etwa vier Kilometer östlich von Tonndorf.
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Benedikt Vallendar „Die Schlossrebellen“ In: Justament Berlin, 21. Februar 2010 justament online
Weblinks
Commons: Tonndorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- VG Kranichfeld
- Ort Tonndorf
- Info-Portal des Mittleren Ilmtales
- Homepage der Genossenschaft auf Schloss Tonndorf e.G.
Städte und Gemeinden im Landkreis Weimarer LandApolda | Auerstedt | Bad Berka | Bad Sulza | Ballstedt | Bechstedtstraß | Berlstedt | Blankenhain | Buchfart | Buttelstedt | Daasdorf a. Berge | Döbritschen | Eberstedt | Ettersburg | Flurstedt | Frankendorf | Gebstedt | Großheringen | Großobringen | Großschwabhausen | Hammerstedt | Heichelheim | Hetschburg | Hohenfelden | Hopfgarten | Isseroda | Kapellendorf | Kiliansroda | Kleinobringen | Kleinschwabhausen | Klettbach | Ködderitzsch | Kranichfeld | Krautheim | Kromsdorf | Lehnstedt | Leutenthal | Liebstedt | Magdala | Mattstedt | Mechelroda | Mellingen | Mönchenholzhausen | Nauendorf | Neumark | Niederreißen | Niederroßla | Niedertrebra | Niederzimmern | Nirmsdorf | Nohra | Oberreißen | Obertrebra | Oettern | Oßmannstedt | Ottstedt a. Berge | Pfiffelbach | Ramsla | Rannstedt | Reisdorf | Rittersdorf | Rohrbach | Saaleplatte | Sachsenhausen | Schmiedehausen | Schwerstedt | Tonndorf | Troistedt | Umpferstedt | Vippachedelhausen | Vollersroda | Wickerstedt | Wiegendorf | Willerstedt | Wohlsborn
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Tonndorf — bezeichnet Ortsnamen in Deutschland: Hamburger Ortsteil Tonndorf, siehe: Hamburg Tonndorf Gemeinde Tonndorf im Landkreis Weimarer Land in Thüringen, siehe: Tonndorf (Thüringen) Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unte … Deutsch Wikipedia
Liste der Kulturdenkmale in Tonndorf (Thüringen) — In der Liste der Kulturdenkmale in Tonndorf sind alle Kulturdenkmale der thüringischen Gemeinde Tonndorf (Landkreis Weimarer Land) und ihrer Ortsteilen aufgelistet (Stand: 23. März 2009). Tonndorf Denkmalensemble Ortslage mit: Brauhausstraße 7 18 … Deutsch Wikipedia
Liste der Burgen und Schlösser in Thüringen — Auf dem Gebiet des deutschen Bundeslandes Thüringen befindet sich eine Vielzahl von Schlössern und Burgen. Diese zum Teil auf eine 1000 jährige Geschichte zurückblickenden Bauten waren Schauplatz historischer Ereignisse, Wirkungsstätte bekannter… … Deutsch Wikipedia
Liste von Burgen und Schlössern in Thüringen — Auf dem Gebiet des deutschen Bundeslandes Thüringen befindet sich eine Vielzahl von Schlössern und Burgen. Diese zum Teil auf eine 1000 jährige Geschichte zurückblickenden Bauten waren Schauplatz historischer Ereignisse, Wirkungsstätte bekannter… … Deutsch Wikipedia
Struktur der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen — Die Evangelisch Lutherische Kirche in Thüringen, die bis 2008 bestand, war in drei Aufsichtsbezirke Süd, Ost und West eingeteilt, die insgesamt 18 Superintendenturen (kurz auch: Supturen) umfassten. Zum 1. Januar 2009 schloss sie sich mit der… … Deutsch Wikipedia
Liste der Städte und Gemeinden in Thüringen — Das deutsche Bundesland Thüringen besteht aus insgesamt 942 politisch selbstständigen Städten und Gemeinden (Stand: 1. Dezember 2010). Diese verteilen sich wie folgt: 126 Städte, darunter 6 kreisfreie Städte (darunter die Landeshauptstadt Erfurt) … Deutsch Wikipedia
Mellingen (Thüringen) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Hopfgarten (Thüringen) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Frankendorf (Thüringen) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Krautheim (Thüringen) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia