- Mattstedt
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Wappen Deutschlandkarte 51.05472222222211.504722222222160Koordinaten: 51° 3′ N, 11° 30′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Weimarer Land Verwaltungs-
gemeinschaft:Ilmtal-Weinstraße Höhe: 160 m ü. NN Fläche: 4,92 km² Einwohner: 508 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 103 Einwohner je km² Postleitzahl: 99510 Vorwahl: 03644 Kfz-Kennzeichen: AP Gemeindeschlüssel: 16 0 71 054 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Teichplatz 94a
99510 MattstedtWebpräsenz: Bürgermeister: Andreas Schuchert Lage der Gemeinde Mattstedt im Landkreis Weimarer Land Mattstedt ist eine Gemeinde im Nordosten des Landkreises Weimarer Land und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Ilmtal-Weinstraße.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der erste Teil des Namens stammt vom althochdeuten mät, das soviel bedeutete wie „mähen, Gemähtes“. Statt, stedt heißt Stätte oder zentraler Platz. Alte Kirchenbücher verweisen auf ein Adelsgeschlecht, welches den Namen Matstete oder Matstat führte.
Aus dem 3. bis 5. Jahrhundert ist durch archäologische Funde nördlich von Mattstedt eine erste römische Siedlung nachweisbar. Um 1000 wird mit dem Bau der Mattstedter Marienkirche begonnen. 1218 wird der Ort zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Während der sogenannten Thüringer Sintflut steigt am 29. Mai 1613 der Wasserstand der Ilm 6 m über normal. Das gesamte Unterdorf wird überschwemmt und großenteils zerstört. Ebenso verschwinden die Karpfenteiche, von denen der Name Karwiese erhalten geblieben ist. Insofern handelt es sich bei der heutigen Dorfstruktur um eine Neuansiedelung im Mittel- und Oberdorf auf der Mattstedter Platte.
1634 durchziehen schwedische Truppen im Dreißigjährigen Krieg das Dorf und plündern die umliegenden Höfe und die Pfarrei, die sie als Quartier nutzen. Die damals geschleifte Kirche wird 1707 mit dem noch heute erhaltenen Langschiff neu errichtet. Dies ist durch die gesammelten Eigenmittel der Einwohner mit Genehmigung des Herzogs von Sachsen-Weimar möglich.
Kurzzeitig erfolgt 1799 ein Kohleabbau durch den Pfarrer Wilhelm Christoph Günther im Auftrag des Großherzogs Carl August. Auch Goethe besichtigte zu diesem Zweck den Ort. Wegen schlechter Qualität der Kohle wurde die Förderung jedoch eingestellt. Erhalten blieb lediglich der Ortsteil Poche als Neuwerk. Hier ist heute noch der Straßengasthof und frühere Pferdewechselhof „Zur Poche“ erhalten.
Auch 1806 ziehen Soldaten durch Mattstedt. Es sind fliehende Preußen und die nachrückenden napoleonischen Truppen des Marschall Louis-Nicolas Davout nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt.
Sehenswürdigkeiten
- Marienkirche (Glockenturm 2006 restauriert – erstmal seit 1636 drei Glocken, darunter die neu gegossene Marienglocke) mit historischem Altar, Orgel (um 1800) und Fresken sowie Pfarrhaus
- Rittergut
Kultur, Tourismus, Vereine
Mattstedt hat ein eigenes Kulturzentrum. Hier finden regelmäßig Konzerte (Biba und die Butzemänner) und Festivals statt, wie z. B. das Ilmrockfestival. Ferner werden dort die Zuchtschauen für den weltbekannten Dobermann und die Berner Sennhunde abgehalten.
Neben dem Feuerwehrverein und dem Heimatverein engagierte sich in Mattstedt bis 2008 der in ganz Thüringen agierende Verein „Kinder von Tschernobyl“. Seit der Katastrophe 1986 waren hier jährlich ein bis zwei Gruppen von Kindern über mehrere Wochen in der alten Schule und in Gastfamilien zur Erholung untergebracht. Der Verein finanzierte sich hauptsächlich durch Spenden.
Seit 2009 hat in der „Alten Schule“ der Verein Fire Fighters sein Domizil; ein Dartverein, welcher in der Thüringenliga spielt.
Durch Mattstedt führt der von Ilmenau über Weimar kommende und bis zur Saalemündung (Großheringen) führende Ilmradwanderweg.
Wirtschaft/Landwirtschaft
- mehrere mittelständische Betriebe
- private Kleinbauern mit Ansätzen zu biologischer Landwirtschaft
- landwirtschaftliche Hauptnutzung durch Agrargenossenschaft Rannstedt
- große Industrieruine: ehemalige Färberei, danach Lacufa (Lacke und Farben), nach der Wende reprivatisiert, später Insolvenz
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Ken Roczen, ernannt am 14. Oktober 2011
Söhne und Töchter der Stadt
- Wilhelm Christoph Günther (1755–1826), Theologe, Autor von Kindermärchen, später Hof- und Garnisonsprediger und Oberkonsistorialrat in Weimar, traute 1806 in Weimar in der Jakobskirche Johann Wolfgang von Goethe und Christiane Vulpius
- Christine Laser geb. Bodner (* 1951) in Mattstedt, ehemalige deutsche Leichtathletin, (Fünfkämpferin)
- Ken Roczen (* 1994), Motocrossrennfahrer
Weblinks
Commons: Mattstedt – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
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