Volvo P120

Volvo P120
Volvo
Amazon
Hersteller: Volvo
Produktionszeitraum: 1956–1970
Klasse: Pkw
Karosserieversionen: Limousine und Kombi
Motoren: 4-Zylinder-Viertakt

1,6 l (60 u. 83 PS)
1,8 l (68-103 PS)
2,0 l (82 u. 100 PS)

Länge: 4440-4460 mm
Breite: 1620 mm
Höhe: 1505-1530 mm
Radstand:
Leergewicht: 1070-1200 kg
Vorgängermodell:
Nachfolgemodell: Volvo 140

Der Volvo Amazon war ein Mittelklassewagen des schwedischen Automobilherstellers Volvo. Von 1956 bis 1970 wurden 667.323 Wagen produziert. Das Modell wurde außerhalb Schwedens als Volvo 120er-Reihe bezeichnet, da der Name Amazon einem deutschen Zweiradhersteller geschützt war. Mit dem Modell legte Volvo den Grundstein für seinen späteren Erfolg als Automobilhersteller und begründete seinen Ruf als Hersteller besonders sicherer Automobile. Ab Ende der 1950er Jahre wurden Crashtests durchgeführt und als Ergebnis daraus hatten serienmäßig ab 1959 als erste Automobile weltweit die beiden Modelle PV 544 und P 121 Amazon Dreipunkt-Sicherheitsgurte auf den Vordersitzen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung

Der Amazon war der erste viertürige Volvo mit selbsttragender Karosserie und nach dem 1944 vorgestellten PV 444 das zweite Großserienauto aus Göteborg. Mit einem Exportanteil von mehr als 60 % erschloss der Wagen für Volvo nicht nur die wichtigsten europäischen Märkte, sondern war auch in den USA erfolgreich. Speziell für den US-Markt und für Deutschland, Österreich und die Schweiz wurde 1966 das Modell 123 GT vorgestellt, das mit 103 PS (DIN) die Topmotorisierung darstellte. Davor gab es mit dem 122 SR in kleiner Stückzahl sogar eine Version mit 128 PS.

Entwicklung

Die 1956 präsentierte Stufenheck-Limousine mit wassergekühltem Frontmotor und Hinterradantrieb wurde als Viertürer bis 1967 hergestellt. Die Produktion des 1961 eingeführten zweitürigen Wagens wurde als letztes Modell 1970 im schwedischen Torslanda eingestellt. Der fünftürige Kombi (P 221) war von Februar 1962 bis Mai 1969 in Produktion.

Das Design des Wagens wurde in der neuen Design-Abteilung von Volvo von dem Schweden Jan Wilsgaard geschaffen, der sich am italienischen Alfa Romeo 1900 orientierte. Die Karosserie verzichtete auf die damals noch üblichen abgesetzten Kotflügel. Die stark gewölbte Rückscheibe ermöglichte zusammen mit den zierlichen Dachpfosten eine gute Rundumsicht. Der ab 1962 gebaute Kombi hatte als Besonderheit eine geteilte Heckklappe, deren untere Hälfte nach hinten geklappt wurde, was die Beladung erleichterte.

Im März 1958 wurde zusätzlich der Amazon S (P 122 S) mit einem Zweivergaser-Motor und 83 PS Leistung präsentiert. 1961 wurde der Hubraum von 1,6 Litern (Motor B 16) auf 1,8 Liter vergrößert und die bisher dreifach gelagerte Kurbelwelle hatte nun fünf Lager. Im selben Jahr bekamen die Wagen eine 12-Volt-Anlage; der Amazon S zusätzlich vordere Scheibenbremsen, die beim schwächeren Typ erst später verwendet wurden. Ab August 1963 war der Wagen mit einem Automatikgetriebe von Borg-Warner lieferbar.

Zusätzlich zur schwedischen Produktion wurde zur Vermeidung des Importzolls der Europäischen Union der Wagen aus CKD-Bausätzen im 1965 eröffneten Volvo-Werk in Gent (Belgien) montiert. Ab 1968 hatte der Motor 2 Liter Hubraum (Motor B 20), gleichzeitig wurde eine Zweikreisbremsanlage eingeführt.

Typen

Emblem eines Volvo 121

Karosserien:

  • P120 Limousine viertürig von Oktober 1956 bis Juli 1967, Stückzahl 234.200
  • P130 Limousine zweitürig von Oktober 1961 bis Juli 1970, Stückzahl 359.900
  • P220 Kombi fünftürig von Februar 1962 bis Mai 1969, Stückzahl 73.200

Motoren:

  • B16 mit 1580 cm³ und 60 bis 76 PS (DIN) von Okt. 1956 bis Juli 1961
  • B18 mit 1780 cm³ und 68 bis 96 - 103 PS (DIN) von Aug. 1961 bis Juli 1968
  • B20 mit 1990 cm³ und 82 bis 100 PS (DIN) von Aug. 1968 bis Juli 1970

Getriebe:

  • H6 Dreigang manuell nur bis Januar 1958
  • M4 Viergang manuell nur bis Juli 1960
  • M30 Dreigang manuell
  • M31 Dreigang manuell mit Overdrive
  • M40 Viergang manuell
  • M41 Viergang manuell mit Overdrive
  • BW35 Dreigang-Automatik ab August 1963 als Sonderausstattung

Quelle

  • Oldtimer Markt Sonderheft 21 (1998), VF Verlagsgesellschaft mbH, Mainz

Einzelnachweise

  1. www.faz.net vom 4. März 2009

Weblinks


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