Bayerische GtL 4/4

Bayerische GtL 4/4
GtL 4/4 (Bayern), LAG nr. 80–81
DRG-Baureihe 98.8–9, 16
98 886
Nummerierung: DRG 98 801–917, 1601–1602
Anzahl: 119
Hersteller: Krauss
Baujahr(e): 1911–1927
Ausmusterung: 1970
Bauart: D h2t
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 9,250 mm
Dienstmasse: 43,0–46,7 t
Reibungsmasse: 43,0–46,7 t
Radsatzfahrmasse: 10,8 t
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h
Indizierte Leistung: 330 kW
Treibraddurchmesser: 1.006 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 508 mm
Kolbenhub: 460 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Rostfläche: 1,36 m²
Überhitzerfläche: 18,93 m²
Verdampfungsheizfläche: 60,99 m²
Lokbremse: Druckluftbremse

Die Lokomotiven der Gattung GtL 4/4 waren Heißdampflokomotiven der Bayerischen Staatsbahn für den Einsatz auf Lokalbahnen.

Die Fahrzeuge wurden von Krauss an die Staatsbahn geliefert. 1911 wurden zwei, 1914 weitere elf Maschinen hergestellt.

Aufgrund der guten Erfahrungen mit der GtL 4/4 entschloss sich die Gruppenverwaltung Bayern der Deutschen Reichsbahn, weitere Exemplare dieser Lokomotive zu erwerben. 1921 bis 1927 lieferte Krauss nochmals 108 Maschinen, die etwas schwerer waren und sich in der Ausführung des Führerhauses von den ursprünglichen 13 Exemplaren unterschieden. Die letzten 17 Lokomotiven aus dem Jahr 1927 waren noch einmal schwerer als die vorherigen Maschinen, was auf die vergrößerten Vorräte zurückzuführen war. Kessel, Triebwerk und Leistung blieben über den gesamten Beschaffungszeitraum unverändert.

Bei der Reichsbahn wurden die Lokomotiven als Baureihe 98.8-9 mit den Nummern 98 801 bis 98 917 eingeordnet.

29 GtL 4/4 modifizierte man zwischen 1934 und 1941, indem man sie mit einer Bissel-Achse ausrüstete und damit zu 1'D-Lokomotiven umbaute. Die umgebauten Lokomotiven, auch als GtL 4/5 bezeichnet, wurden in die Baureihe 98.11 eingeordnet. Das Ziel des Umbaus war eine Verbesserung der Laufeigenschaften, und die Höchstgeschwindigkeit konnte von 40 auf 55 km/h gesteigert werden.

Auch die LAG hat 1922 zwei GtL 4/4 beschafft, die der Staatsbahn-Ausführung von 1921 entsprachen. Die Fahrzeuge mit den Bahnnummern 80 und 81 waren beim Bw Thalkirchen auf der Isartalbahn beheimatet. Dort blieben sie auch nach der Übernahme durch die Reichsbahn. Sie wurden anders als die übrigen GtL 4/4 in die Baureihe 98.16 eingeordnet und erhielten die Nummern 98 1601 und 98 1602.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden fünf Lokomotiven zerstört, weitere drei verblieben bei der damaligen tschechoslowakischen Staatseisenbahn ČSD.

Die verbleibenden Maschinen gelangten zur Deutschen Bundesbahn, die in den 1950er Jahren mit der Ausmusterung begann.

Die beiden LAG-Maschinen kamen 1950 ins Bw Rosenheim und wurden 1957 und 1958 ausgemustert.

Zwei Lokomotiven, 98 812 und 98 886, erhielten 1968 noch EDV-Betriebsnummern, wurden aber wenig später ausgemustert. 98 886 diente danach bis 1975 noch als Heizlok. 98 812 wurde 1970 verlost (Verlosung "Stars der Schiene") und gelangte über einen Studenten zu den Ulmer Eisenbahnfreunden, wo sie rollfähig vorhanden ist.[1]

Nach dem Einsatz als Heizlok wurde die 98 886 als Denkmal aufgestellt, ab 1978 vor dem Hauptbahnhof Schweinfurt. Seit 1999 ist die Lok wieder betriebsfähig hergerichtet und vor dem Rhön-Zügle von Mellrichstadt nach Fladungen im Einsatz. [1]

Inhaltsverzeichnis

Literatur

  • Wolfgang Bleiweis: Museumslokomotive 98 886 - der erfolgreichste Vierkuppler fr Lokalbahnen, H + L Publikationen W. Bleiweis, Schweinfurt 2000 ISBN 3-928786-78-4
  • Fränkisches Freilandmuseum Fladungen: Das Rhön-Zügle 2010

Galerie

Weblinks

 Commons: Bayerische GtL 4/4 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Ingo Hütter: Die Online-Fahrzeugdatenbank im Internet. Abgerufen am 9. März 2010 (deutsch).

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