- Weida
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Wappen Deutschlandkarte 50.77333333333312.061111111111231Koordinaten: 50° 46′ N, 12° 4′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Greiz Höhe: 231 m ü. NN Fläche: 12,59 km² Einwohner: 7.733 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 614 Einwohner je km² Postleitzahl: 07570 Vorwahl: 036603 Kfz-Kennzeichen: GRZ Gemeindeschlüssel: 16 0 76 079 Adresse der
Stadtverwaltung:Markt 1
07570 WeidaWebpräsenz: Bürgermeister: Werner Beyer Lage der Stadt Weida im Landkreis Greiz Weida ist eine Stadt im thüringischen Landkreis Greiz.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Weida befindet am östlichen Rand von Thüringen, knapp 12 km südlich der Stadt Gera. Es liegt in einem Tal an der Mündung der Flusses Auma in die Weida inmitten bewaldeter Berge. Die Stadt im Thüringer Vogtland liegt 233 m über NN (Rathaus) mitten im Landkreis Greiz an den Bundesstraßen 92 und 175.
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Crimla, Harth-Pöllnitz, Hohenölsen, Schömberg, Steinsdorf, Teichwitz, Wünschendorf/Elster und Zedlitz.
Stadtgliederung
Weida hat keine in der Hauptsatzung benannten Stadtteile. Traditionell gliedert sich die Stadt in Alt- und Neustadt. Dazu kommen die früheren Dörfer Deschwitz im Norden und Liebsdorf im Westen der Stadt.
Geschichte
Um das Jahr 1000 drangen deutsche Siedler in das bis dahin vorwiegend von Slawen bewohnte Gebiet vor. Sie rodeten Wälder und betrieben Feldwirtschaft. Der deutsche Kaiser setzte Vögte (Ministeriale) als Verwalter seiner Herrschaftsgebiete ein. Der erste Vogt Erkenbert I. kam nach Veitsberg (Wünschendorf). Sein Sohn Erkenbert II. begann mit dem Bau der Altstadtburg, die etwa am Standort des Freihauses auf dem Wieden gestanden haben soll. In ihrem Schutz entstand ein Marktflecken. Dann baute Vogt Heinrich der I. auf der Anhöhe links der Weida im Zwickel zur Mündung der Auma die spätere Osterburg. Von ihr aus kontrollierte man den Flussübergang der Straßen. Diese Veste wurde dann auch Hauptsitz der Vögte von Weida. 1209 wurde dann die Marktsiedlung auch als Stadt benannt. Auch die Weidaer Matthäusmühle wurde erstmals 1209 urkundlich erwähnt.[2] Der Bergfried kündet heute noch von der Ersterbauung der Burg, die anderen Gebäude wurden 1536 als Renaissanceschloss umgebaut.[3][4]
In einer Urkunde von 1122 erschien erstmals ein Erkenbert von Weida (Erkenbertus de Withaa), der sich und seine Familie nach dieser Siedlung benannte. Bereits 1209 wurde Weida in einer Urkunde als Stadt (civitas) bezeichnet. Damit ist Weida die älteste Stadt des Thüringer Vogtlandes. Stammsitz der Vögte von Weida war die später Osterburg genannte, von 1163 bis 1193 errichtete Burg auf einem Bergsporn über der Stadt. Auf dieser Befestigung residierten die Vögte von Widaa (Weida) bis 1427, weshalb die Stadt auch "Wiege des Vogtlandes" genannt wird. Bis 1815 gehörte Weida zum Kurfürstentum bzw. Königreich Sachsen (Neustädtischer Kreis) und gelangte dann an das Großherzogtum Sachsen-Weimar. Mit der Gründung des Landes Thüringen 1920/23 kam Weida zum Landkreis Gera.
Im August 1925 fand ein okkultes Treffen in Weida statt, die sogenannte Weida-Konferenz.
Ab 1952 gehörte Weida zum Kreis Gera-Land im Bezirk Gera der DDR. Mit der Auflösung der Bezirke 1990 später zum Landkreis Gera und ab der Kreisreform am 1. Juli 1994 zum Landkreis Greiz im Freistaat Thüringen.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
1836 bis 1960
- 1836: 3.481
- 1890: 5.550
- 1925: 10.040
- 1933: 11.040
- 1939: 11.156
- 1946: 13.511 (1)
- 1950: 12.892 (2)
- 1960: 12.086
1981 bis 2000
- 1981: 11.105
- 1984: 10.805
- 1994: 9.276
- 1995: 9.117
- 1996: 9.055
- 1997: 8.906
- 1998: 8.738
- 1999: 8.698
2000 bis 2010
- 2000: 8.635
- 2001: 8.532
- 2002: 8.504
- 2003: 8.518
- 2004: 8.499
- 2007: 8.114
- 2009: 7.780
- 2010: 7.733
- Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
(1) 29. Oktober
(2) 31. AugustPolitik
Weida ist erfüllende Gemeinde für Crimla.
Stadtrat
Die Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 zum Weidaer Stadtrat führte bei einer Wahlbeteiligung von 46 % (- 2,7) zu folgendem Ergebnis:
Partei CDU Die Linke SPD/Grüne FWG Sitze 7 5 2 6 Stimmenanteil 35,1 % 24,4 % 12,2 % 28,4 % Gegenüber der Wahl 2004 verlor die CDU einen Sitz, das Wahlbündnis ProKommune aus SPD und Grünen gewann einen Sitz hinzu.
Wappen
Blasonierung: „In Gold eine schwarz gefugte rote Stadtmauer mit offenem Rundbogentor und zwei gezinnten Mauerflankentürmen mit blauen Spitzdächern und je einem schwarzen Rundbogenfenster, zwischen ihnen ein aus der Mauer wachsender symmetrischer grüner Weidentrieb mit fünfzehn Blättern.“
Wappenerklärung: Das hier zur Pforte stilisierte Tor und die beiden Türme weisen auf die Befestigungsanlagen Weidas aus der Zeit des Mittelalters (1209) hin, der Weidentrieb war bereits 1333 Bestandteil des Siegels der Stadt und weist als "redendes Wappen" auf den Stadtnamen hin. Im Jahre 1949 als Stadtwappen übernommen, basiert es auf dem ältesten noch vorhandenem Siegel der Stadt aus dem Jahre 1333. In einem Dokument des Jahres 1515 sind erstmals die Farben des Stadtwappens erwähnt. Dieses Dokument befindet sich heute in der Erfurter Universitätsbibliothek.
Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften bestehen mit Neu-Isenburg, Calw, und Mezőtúr (Ungarn).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bedeutendste Sehenswürdigkeit Weidas ist die Osterburg. Sie wurde als militärische Befestigung im 12. Jahrhundert angelegt. Auf ihrer Terrasse befindet sich ein Gedenkstein mit dem Hinweis auf das bis dorthin südlichste Vordringen des Eispanzers in Deutschland während der Elstereiszeit. Der 1884 eingeweihte Oschütztal-Viadukt ist eine 28 Meter hohe und 185 Meter lange Pendelpfeilerbrücke - ein technisches Denkmal, das bis 1983 dem Eisenbahnverkehr diente. Sprichwörtlich bekannt ist Weida für seine Blechkuchen, die generell im Thüringischen große Tradition und eine hohe Qualität haben. Dem entspricht die „Weidsche Kuchenfrau“ als lokale Symbolfigur ebenso, wie die sinnbildliche Bezeichnung Weidas als „Kuchen-Weide“. Jedes Jahr, am ersten Septemberwochenende, findet traditionell der „Weid'sche Kuchenmarkt“ auf dem Markt vor dem Rathaus statt.
Gedenkstätten
- Ein Grabfeld mit Denkmal auf dem Friedhof an der Friedhofstraße erinnert an 48 sowjetische Männer, Frauen und Kinder, die im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden. Seit 1986 erinnern weitere Gedenktafeln an die 18 Opfer von Zwangsarbeit aus anderen Nationen.
Sport
In Weida gibt es einige Freizeit- und Sporteinrichtungen, die meisten auf dem „Roten Hügel“:
- Freibad
- Kegel- und Bowlingbahn
- Minigolfanlage
- Sportplatz
- Tennisanlage
- Tiergehege
Im Stadtzentrum:
- Turnhalle „Kammerer“
- Fitnesscenter
Der bekannteste Sportverein der Stadt ist der Fußballverein FC Thüringen Weida e. V. Erfolgreicher sind jedoch die Kegler vom SKK Gut Holz Weida, die seit 1991 in der 2. Bundesliga spielen - unterbrochen von einem Jahr 1. Bundesliga (1997/98). Außerdem kann der Verein 2 DDR-Meistertitel (1988 und 1990) vorweisen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Weidas Wirtschaft ist mittelständisch strukturiert. Das Wirtschaftsleben bestimmen Unternehmen der Dienstleistungsbranche, Handwerksbetriebe und ein verzweigtes Einzelhandelsnetz. Größter Arbeitgeber ist ein Polsterbetten- und Matratzenhersteller.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Weida war Residenz der Vögte von Weida. Sie können dem Artikel Vögte von Weida entnommen werden.
- Elisabeth von Weida (1460–1532), Äbtissin von Gernrode
- Martin Mirus (1532–1593), evangelischer Theologe
- Matthäus Ackermann (1544–1606), Schösser des Amtes Arnshaugk
- Johannes Francke (1604–1684), evangelischer Theologe, ab 1651 Superintendent in Weida
- Christoph Sonntag (1654–1717), evangelischer Theologe
- Salomo Deyling (1677–1755), evangelischer Theologe
- Friedrich Wilhelm Lindner (1779–1864), Theologieprofessor in Leipzig
- Alfred Appelius (1858-1932), Politiker, Landtagspräsident im Großherzogtum Sachsen (SWE)
- Robert Geyer (1874–1957), neuapostolischer Geistlicher
- Max Funke (1895−1980), Unternehmer und Erfinder
- Günther Brendel (* 1930), Maler
- Stephan Krawczyk (* 1955), Liedermacher und DDR-Bürgerrechtler
- Arnold Vaatz (* 1955), Politiker (CDU), MdB
- Jens Goldhardt (* 1968), Organist
Weitere Persönlichkeiten
- Johannes Francke (1604–1684), evangelischer Theologe, lebte die längste Zeit seines Lebens in Weida
- Georg Samuel Dörffel (1643–1688), Theologe, ab 1684 Superintendent in Weida
- Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz (1664–1718), Fürst von Sachsen-Zeitz, lebte ab 1717 in Weida
- Emil Adolf Roßmäßler (1806–1867), Naturforscher und Politiker, zwischen 1827 und 1830 Lehrer in Weida
- Friedrich Helbig (1832–1896), Jurist und Schriftsteller, Amtsmann in Weida
- Heinrich Tränker (1880–1956), Buchhändler, in seinem Haus fand die Weida-Konferenz statt
- Horst Sakulowski (* 1943), Maler, lebt seit 1967 in Weida
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Günter Steiniger: Mühlen im Weidatal Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-934748-59-0, S.5
- ↑ M. KöhlerThüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche WohnplätzeJenzig-Verlag S.198 ISBN 3-910141-43-9
- ↑ Burg
Weblinks
Commons: Weida – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Weida in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Homepage
- www.landkreis-greiz.de - Informationen zur Stadt Weida auf der offiziellen Internetseite des Landkreises Greiz
- Links zum Thema Weida im Open Directory Project
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