- Wilsingen
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Reutlingen Höhe: 700 m ü. NN Fläche: 79,14 km² Einwohner: 6522 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner je km² Postleitzahlen: 72814–72818 Vorwahlen: 07124 und 07388 Kfz-Kennzeichen: RT Gemeindeschlüssel: 08 4 15 073 Stadtgliederung: 6 Stadtteile Adresse der Stadtverwaltung: Rathausplatz 9
72818 TrochtelfingenWebpräsenz: Bürgermeister: Friedrich Bisinger Trochtelfingen ist eine Stadt auf der Schwäbischen Alb im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg, etwa 25 Kilometer südlich der Kreisstadt Reutlingen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Trochtelfingen liegt im Tal des Flüsschens Seckach. Dieses mündet südlich der Stadt in die Lauchert.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Trochtelfingen, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Landkreis Reutlingen beziehungsweise zu den Landkreisen Sigmaringen ¹ und dem Zollernalbkreis ²:
Engstingen, Hohenstein, Pfronstetten, Gammertingen¹, Burladingen² und Sonnenbühl.
Stadtgliederung
Die Stadt besteht aus sechs Stadtteilen Haid, Hausen, Mägerkingen, Steinhilben, Trochtelfingen und Wilsingen. Die offizielle Benennung der Stadtteile erfolgt in der Form „Trochtelfingen-…“. Der Stadtteil Haid liegt innerhalb der Gemarkung der Stadt Trochtelfingen vor der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg und grenzt im Norden an die Gemeinde Engstingen, der Stadtteil Trochtelfingen besteht aus der Gemarkung Trochtelfingens vor der Gemeindegebietsreform ohne den Stadtteil Haid, die restlichen Stadtteile sind räumlich identisch mit den bis zur Gemeindegebietsreform selbstständigen Gemeinden gleichen Namens. In Trochtelfingen wird der Gemeinderat nach dem System der Unechten Teilortswahl gewählt, die Stadtteile bilden daher als Wohnbezirke bezeichnete Wahlkreise. In den vier Stadtteilen Hausen, Mägerkingen, Steinhilben und Wilsingen sind zudem Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet.[2]
Zum Stadtteil Hausen gehören das Dorf Hausen und die Häuser Lauchertmühle, zu den anderen Stadtteilen gehören jeweils nur die gleichnamigen Weiler, Dörfer, bzw. die Kernstadt Trochtelfingen.
Im Stadtgebiet liegen mehrere abgegangenen, heute nicht mehr bestehenden Ortschaften und Burgen; der Ort Wettishausen im Stadtteil Steinhilben westlich der Straße nach Meidelstetten in der heutigen Flur Wettlinghausen, wahrscheinlich im 14. Jahrhundert entstanden, wurde 1379 und 1477 als Wetißhusen erwähnt. Im Norden der Stadt Trochtelfingen vor der Gemeindegebietsreform liegt die abgegangene Burg Heideck, sie wurde 1311 zerstört. Wenig nördlich der Kernstadt liegt in der Flur Eidlingen die Wüstung Nidlingen oder Ridlingen. Das 1369 als Ridlingen und 1421 als Nidlingen erwähnte Dorf wurde wahrscheinlich nach Gründung der Stadt aufgegeben. In der Flur Aufhöfen im Westen liegt der abgegangene Ort Uffhofen.[3]
Geschichte
Das Gebiet um Trochtelfingen ist schon sehr lange besiedelt, im Jahr 2007 wurden bei Aushubarbeiten keltische Gräber gefunden. Der Name Trochtelfingen selbst kommt von der Sippe der Trochtolfs, die im 4. oder 5. Jahrhundert in der Gegend eine Siedlung gründeten. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Trochtelfingen im Jahre 1161 als Truhdolvingin. Von 1182 bis 1219 war Pfalzgraf Rudolf von Tübingen der Herr von Trochtelfingen. Der Besitz wechselte von den Pfalzgrafen von Tübingen, über die Grafen von Gammertingen zu den Grafen von Hohenberg. Schließlich kam die Stadt 1310 zu Württemberg. 1316 vermachte Graf Eberhard I. Trochtelfingen seiner Tochter Agnes und seinem Schwiegersohn Graf Heinrich von Werdenberg-Trochtelfingen-Sigmaringen. Im Jahre 1534 geht die Herrschaft auf die Grafen (später Fürsten) von Fürstenberg über. Von 1806 bis 1850 ist Trochtelfingen hohenzollerisch, danach als Teil der Hohenzollerischen Lande preußisch. Bis 1861 war es Sitz des hohenzollerischen Obervogteiamtes Trochtelfingen.
Vor der Kreisreform 1972 gehörte die Stadt zum Landkreis Sigmaringen, wurde dann jedoch dem Landkreis Reutlingen zugeordnet.
Der Teilort Steinhilben erscheint am 1. November 1247 auf einer Urkunde des Ritters von Wurmlingen.
Religionen
Die Stadtteile Trochtelfingen, Steinhilben, Wilsingen und Haid sind hauptsächlich katholisch geprägt. Sie gehören zum Dekanat Sigmaringen. Die übrigen Stadtteile sind evangelisch.
Eingemeindungen
Hausen an der Lauchert wurde 1972 eingemeindet. Mit der Gemeindereform wurden 1975 schließlich die heutigen Stadtteile Mägerkingen, Steinhilben und Wilsingen eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohnerzahl 1871¹ 3.235 1880¹ 3.193 1890¹ 3.150 1900¹ 3.108 1910¹ 2.886 1925¹ 2.932 1933¹ 3.054 Jahr Einwohnerzahl 1939¹ 2.975 1950¹ 3.338 1956¹ 3.579 1961¹ 3.818 1965 4.206 1970¹ 4.536 1975 5.007 Jahr Einwohnerzahl 1980 5.144 1985 5.277 1987¹ 5.341 1990 5.870 1995 6.375 2000 6.581 2005 6.624 ¹ Volkszählungsergebnis, andere Zahlen zum jeweiligen Jahresende.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat wird für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt. Bei den Gemeinderatswahlen am 13. Juni 2004 wurden folgende Parteien und Gruppierungen in den Stadtrat gewählt:
Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die derzeitige Amtszeit von Friedrich Bisinger endet im April 2015.
Die Bürgermeister der Stadt Trochtelfingen:
- 1884–1906: Alois Eisele
- 1906–1924: Alois Rein
- 1924–1933: Hermann Kromer
- 1933–1934: H. Herter (kommissarisch eingesetzt)
- 1934–1942: Gerhard Fischer (ernannt)
- 1942–1945: Josef Freudemann (ernannt)
- 1945–1965: Jakob Sigg (von der Alliierten ernannt, dann 1946 auch gewählt)
- 1965–1991: Heinz Daubmann
- seit 1991: Friedrich Bisinger
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In gespaltenem Schild vorne in Rot eine aufgerichtete goldene Hirschstange, hinten in Silber ein lateinisches schwarzes Kreuz mit rechtshin geschweifter Fußspitze.“
Die goldene Hirschstange auf rotem Grund weist auf die Zugehörigkeit zum Haus Württemberg hin. Die Farben Silber und Schwarz kommen von den früher hohenzollerischen Stadtteilen Steinhilben und Trochtelfingen.
Die Wappen der ehemaligen Gemeinden
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Trochtelfingen liegt an der Hohenzollernstraße.
Museen
- Heimatmuseum des Geschichts- und Heimatverein Trochtelfingen
- Bierkrug- und Bierdeckelmuseum in der Albquell-Brauerei
Musik
- Musikverein Wilsingen e. V. gegründet 22. Februar 1922
- Evangelischer Kirchenchor Hausen
- Evangelischer Singkreis Trochtelfingen
- Fanfarenzug Trochtelfingen e. V., gegründet 1957
- Gesangsverein Eintracht Mägerkingen, gegründet 1868
- Kirchenchor Steinhilben
- Kirchenchor Trochtelfingen
- Männergesangverein Steinhilben, gegründet 1882
- Musikverein Mägerkingen e. V., gegründet 1910
- Musikverein Steinhilben e. V., gegründet 1882
- Stadtkapelle Trochtelfingen, gegründet 1912
Sport
Der Skilift Hennenstein ist ein Tellerlift in der Nähe von Trochtelfingen für Anfänger und Fortgeschrittene. Im Teilort Hausen befindet sich der Skilift Hausen, der Abfahrten von 500 bis 1.500 Metern Länge bei Flutlicht ermöglicht.
Sportvereine
- Schützenverein Mägerkingen
- Schützenverein Steinhilben 1911 e. V.
- Schützenverein Trochtelfingen
- TSV Mägerkingen
- TSV Steinhilben 1903 e. V.
- TSV Trochtelfingen 1871 e. V.
- Trochtelfinger Wildwasserfahrer e. V.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Albabtrieb mit traditionellem Bauerntanz (zweites Septemberwochenende)
- Umzug des Narrenvereins „Schrei-Au“ (Fasnetsmontag)
- Martini-Markt (zweiter Montag im November)
- Trochtelfinger Christkindlesmarkt (am zweiten Adventswochenende)
- Motorradtreffen des Motorradclubs Wilsingen 1983 e. V. (am ersten Juli-Wochenende)
- Rock- und Blasmusik am See des Musikvereins Mägerkingen 1910 e. V. (zweites Juli-Wochenende)
- Weihnachtskonzert der Stadtkapelle Trochtelfingen (2. Weihnachtsfeiertag; 26.12.)
- Stadtfest in der Kernstadt - alle 2 Jahre-
Bauwerke
Einige Häuser der Altstadt stammen aus dem 15. oder 16. Jahrhundert. Großenteils ist die alte Stadtbefestigung sowie ein Geschützturm erhalten.
- Pfarrkirche St. Martin, erbaut um 1200
- Hennensteinkapelle, erbaut 1422
- Schloss der Grafen von Werdenberg, erbaut um 1450
- Haidkapelle, im Stadtteil Haid, gebaut um 1470
- Burgkapelle, gebaut um 1660
- Christi-Ruh-Kapelle, gebaut um 1700
- zahlreiche Bürgerhäuser mit fränkischem Fachwerk aus dem 17. Jahrhundert
- Augstbergturm, im Stadtteil Steinhilben wurde 1963 eingeweiht. Er ist 28 m hoch und steht auf 849 m Höhe.
- St. Pankratiuskirche in Steinhilben, gebaut 1699
- St. Johanneskapelle in Steinhilben, erstmals 1363 erwähnt
- Kapelle der Heiligen vierzehn Nothelfer in Steinhilben, 1744 erbaut
- Friedhofskapelle St. Erhard, 1363 erstmals erwähnt und um 1430 vom ortsansässigen Heinrich Gretzinger großflächig mit Fresken ausgestattet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Auf dem Gelände der ehemaligen Eberhard-Finckh-Kaserne haben die Gemeinden Engstingen, Hohenstein und Trochtelfingen 1994 den Gewerbepark Haid gegründet.
Verkehr
Die Stadt liegt an der Bundesstraße 313. Diese verbindet die Stadtteile Mägerkingen, Trochtelfingen und Haid im Norden mit Reutlingen und im Süden mit Sigmaringen. Die Kreisstraße K 6736 führt zum Stadtteil Steinhilben und von dort die K 6739 weiter nach Wilsingen. Der Stadtteil Hausen ist über die Landesstraße 385 mit Mägerkingen verbunden.
Die Eisenbahnlinie Gammertingen-Kleinengstingen der Hohenzollerischen Landesbahn führt durch die Stadtteile Mägerkingen und Trochtelfingen.
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Stadt befindet sich in der Wabe 226.
Bildung
- Werdenbergschule Trochtelfingen, Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule
- Theodor-Heuss-Schule Mägerkingen
- Grundschule Steinhilben
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johannes Dorn (Haid) (1853–1925), Ökonom, Archäologe und Altertumsforscher
- Johannes Schmid (1891–1968), Chefredakteur der Schwäbischen Zeitung, Heimatforscher
Ehrenbürger
- 2004: Johannes Martin Schoser
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Trochtelfingen vom 14. September 2004 abgerufen am 20. März 2009
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 76–79
Weblinks
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