- Großer Preis von Südafrika 1973
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Großer Preis von Südafrika 1973
Renndaten 3. von 15 Rennen der Formel-1-Saison 1973 Name: VII Grand Prix of South Africa Datum: 3. März 1973 Ort: Midrand Kurs: Kyalami Grand Prix Circuit Länge: 324,216 km in 79 Runden à 4,104 km Wetter: dunstig und warm Pole-Position Fahrer: Denis Hulme
McLaren
Zeit: 1:16,28 min Schnellste Runde Fahrer: Emerson Fittipaldi
Lotus
Zeit: 1:17,10 min Podium Erster: Jackie Stewart
Tyrrell
Zweiter: Peter Revson
McLaren
Dritter: Emerson Fittipaldi
Lotus
Der Große Preis von Südafrika 1973 fand am 3. März auf dem Kyalami Grand Prix Circuit statt und war das dritte Rennen der Formel-1-Saison 1973.
Inhaltsverzeichnis
Berichte
Hintergrund
In den drei Wochen, die zwischen dem Großen Preis von Brasilien und dem nächsten WM-Lauf lagen, gelang es dem neuen Team Shadow, zwei Wagen fertigzustellen und mit der Fahrerbesetzung George Follmer und Jackie Oliver für den Großen Preis von Südafrika zu melden. Ebenfalls rechtzeitig fertig wurde ein Exemplar des neuen McLaren M23, der von McLaren-Stammfahrer Denis Hulme pilotiert wurde. Dadurch ergab sich die Möglichkeit, dessen bisheriges Einsatzfahrzeug als dritten Werkswagen zu melden und mit dem Südafrikaner Jody Scheckter zu besetzen.
Auch bei Frank Williams Racing Cars kam mit Jackie Pretorius ein lokaler Gaststarter zum Einsatz, da Nanni Galli aufgrund einer Verletzung pausieren musste. Zudem nahmen noch zwei weitere Südafrikaner als Privatfahrer in Vorjahresfahrzeugen an dem Rennwochenende teil. Dies hatte beim Südafrika-GP bereits seit mehreren Jahren Tradition.
Andrea de Adamich kehrte ins Fahrerfeld zurück und pilotierte wie bereits im Vorjahr einen dritten Werks-Surtees, der aufgrund eines abweichenden Hauptsponsors unter einem eigenen Namen gemeldet wurde.
Training
Während des Trainings bewies Denis Hulme mit der schnellsten Rundenzeit die Klasse des neuen McLaren M23. Obwohl Hulme zu diesem Zeitpunkt bereits sieben Grand-Prix-Siege und den Weltmeistertitel des Jahres 1967 erreicht hatte, war dies seine erste und einzige Pole-Position in der Formel-1-WM. Neben ihm qualifizierten sich Emerson Fittipaldi und der mit einer starken Leistung beeindruckende Jody Scheckter für die erste Startreihe. Ronnie Peterson und Clay Regazzoni bildeten die zweite Reihe vor Peter Revson, Jean-Pierre Beltoise und Carlos Reutemann. Auffallend war die starke Teamleistung von McLaren mit allen drei Werkswagen unter den ersten sechs Startplätzen.[1]
Jackie Stewart hatte während des Abschlusstrainings wegen einer undichten Bremsleitung einen schweren Unfall bei hoher Geschwindigkeit, den er aufgrund sinnvoll errichteter Fangzäune unverletzt überstand. Da er daraufhin seinen Wagen gegen den seines Teamkollegen François Cevert tauschte, wurde ihm seine schnellste Trainingszeit aberkannt und er musste von Rang 16 ins Rennen gehen. Cevert musste ohne gezeitete Runde vom letzten Platz starten.[2]
Rennen
Hulme übernahm zunächst die Führung vor Scheckter und Fittipaldi. Revson lag nach einem guten Start auf dem vierten Rang.
In der dritten Runde lag der vom 13. Platz hervorragend gestartete Dave Charlton auf dem siebten Rang und duellierte sich mit Reutemann. Dabei verlor er die Kontrolle über seinen Wagen und kollidierte mit Mike Hailwood. Die meisten der nachfolgenden Kollegen konnten reflexartig ausweichen, außer Clay Regazzoni. Er kollidierte mit Hailwoods Wagen und involvierte dadurch zusätzlich Jacky Ickx in den Unfall. Regazzoni verlor das Bewusstsein, während sein B.R.M. in Flammen aufging. Hailwood eilte sofort zur Hilfe, löste die Gurte des Schweizers und zog ihn aus dem Feuer. Für diese Tat wurde er später von der Britischen Königin mit einer Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.[3] Regazzoni kam mit leichten Verbrennungen vergleichsweise glimpflich davon.
Obwohl wegen des Unfalls gelbe Flaggen geschwenkt wurden, überholte Jackie Stewart seine Konkurrenten Peterson, Revson und Fittipaldi. Der führende Denis Hulme musste an die Box, da er sich beim Überfahren von Trümmerteilen einen Reifenschaden zugezogen hatte. Als wenig später der daraufhin führende Jody Scheckter auf den Krankenwagen auflief, mit dem Regazzoni ins Krankenhaus gebracht wurde, bremste er ab und warnte seine nachfolgenden Kollegen durch ein Handzeichen. Stewart, der sich als nächster näherte, überholte Scheckter und den Krankenwagen in einem Zug. Aufgrund dieses Vergehens legte McLaren bei der Rennleitung Protest ein, dem jedoch nicht stattgegeben wurde.[4]
Stewart behielt die Spitzenposition bis ins Ziel. Scheckter verteidigte lange den zweiten Rang, bevor gegen Ende des Rennens seine Reifen schlechter wurden, sodass er Revson und Fittipaldi nicht mehr hinter sich halten konnte. Vier Runden vor Schluss versagte schließlich sein Motor. Dadurch verlor er auch den vierten Platz, wurde aber wegen der zurückgelegten Distanz noch als Neunter gewertet.[5]
Meldeliste
Klassifikationen
Startaufstellung
Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start 1 Denis Hulme
McLaren-Ford
1:16,28 193,686 km/h 1 2 Emerson Fittipaldi
Lotus-Ford
1:16,41 193,357 km/h 2 3 Jody Scheckter
McLaren-Ford
1:16,43 193,306 km/h 3 4 Ronnie Peterson
Lotus-Ford
1:16,44 193,281 km/h 4 5 Clay Regazzoni
B.R.M.
1:16,47 193,205 km/h 5 6 Peter Revson
McLaren-Ford
1:16,72 192,576 km/h 6 7 Jean-Pierre Beltoise
B.R.M.
1:16,84 192,275 km/h 7 8 Carlos Reutemann
Brabham-Ford
1:16,94 192,025 km/h 8 9 Carlos Pace
Surtees-Ford
1:17,06 191,726 km/h 9 10 Niki Lauda
B.R.M.
1:17,14 191,527 km/h 10 11 Jacky Ickx
Ferrari
1:17,16 191,477 km/h 11 12 Mike Hailwood
Surtees-Ford
1:17,17 191,453 km/h 12 13 Dave Charlton
Lotus-Ford
1:17,18 191,428 km/h 13 14 Jackie Oliver
Shadow-Ford
1:17,64 190,294 km/h 14 15 Arturo Merzario
Ferrari
1:17,64 190,294 km/h 15 16 Jackie Stewart
Tyrrell-Ford
1:17,65 190,269 km/h 16 17 Wilson Fittipaldi
Brabham-Ford
1:17,95 189,537 km/h 17 18 Jean-Pierre Jarier
March-Ford
1:17,98 189,464 km/h 18 19 Howden Ganley
Iso-Ford
1:18,07 189,246 km/h 19 20 Andrea de Adamich
Surtees-Ford
1:18,66 187,826 km/h 20 21 George Follmer
Shadow-Ford
1:18,82 187,445 km/h 21 22 Eddie Keizan
Tyrrell-Ford
1:18,92 187,207 km/h 22 23 Mike Beuttler
March-Ford
1:20,37 183,830 km/h 23 24 Jackie Pretorius
Iso-Ford
1:20,54 183,442 km/h 24 25 François Cevert
Tyrrell-Ford
keine Zeit — 25 Rennen
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund 1 Jackie Stewart
Tyrrell-Ford
79 0 1:43:11,07 16 1:17,25 2 Peter Revson
McLaren-Ford
79 0 + 24,55 6 1:17,64 3 Emerson Fittipaldi
Lotus-Ford
79 0 + 25,06 2 1:17,10 4 Arturo Merzario
Ferrari
78 0 + 1 Runde 15 1:18,82 5 Denis Hulme
McLaren-Ford
77 2 + 2 Runden 1 1:17,55 6 George Follmer
Shadow-Ford
77 0 + 2 Runden 21 1:19,03 7 Carlos Reutemann
Brabham-Ford
77 0 + 2 Runden 8 1:18,50 8 Andrea de Adamich
Surtees-Ford
77 0 + 2 Runden 20 1:19,77 9 Jody Scheckter
McLaren-Ford
75 0 DNF 3 1:17,55 Motorschaden 10 Howden Ganley
Iso-Ford
73 0 + 6 Runden 19 1:19,53 11 Ronnie Peterson
Lotus-Ford
73 1 + 6 Runden 4 1:17,63 — Carlos Pace
Surtees-Ford
69 0 DNF 9 1:18,23 Unfall — Eddie Keizan
Tyrrell-Ford
67 0 NC 22 1:20,40 nicht gewertet — Jean-Pierre Jarier
March-Ford
66 0 NC 18 1:18,88 nicht gewertet — François Cevert
Tyrrell-Ford
66 0 NC 25 1:18,21 nicht gewertet — Mike Beuttler
March-Ford
65 0 NC 23 1:21,21 nicht gewertet — Wilson Fittipaldi
Brabham-Ford
52 0 DNF 17 1:18,96 Getriebeschaden — Jackie Pretorius
Iso-Ford
35 0 DNF 24 1:21,32 überhitzter Motor — Niki Lauda
B.R.M.
26 0 DNF 10 1:18,41 Motorschaden — Jackie Oliver
Shadow-Ford
14 0 DNF 14 1:20,15 Motorschaden — Jean-Pierre Beltoise
B.R.M.
4 0 DNF 7 Kupplungsschaden — Dave Charlton
Lotus-Ford
3 0 DNF 13 Unfall — Clay Regazzoni
B.R.M.
2 0 DNF 5 Unfall — Jacky Ickx
Ferrari
2 0 DNF 11 Unfall — Mike Hailwood
Surtees-Ford
2 0 DNF 12 Unfall WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[6]
Fahrerwertung
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 1 Emerson Fittipaldi
Lotus 22 2 Jackie Stewart
Tyrrell 19 3 Denis Hulme
McLaren 8 4 François Cevert
Tyrrell 6 5 Peter Revson
McLaren 6 Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 6 Arturo Merzario
Ferrari 6 7 Jacky Ickx
Ferrari 5 8 George Follmer
Shadow 1 9 Wilson Fittipaldi
Brabham 1 10 Clay Regazzoni
B.R.M. 1 Konstrukteurswertung
Pos. Konstrukteur Punkte 1 Lotus
22 2 Tyrrell
21 3 McLaren
12 4 Ferrari
9 Pos. Konstrukteur Punkte 5 Shadow
1 6 B.R.M.
1 7 Brabham
1 Einzelnachweise
- ↑ „Training“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 23. Juli 2011)
- ↑ Kampf am Limit. Die Formel 1 Chronik 1950–2000, hrsg. v. Willy Knupp, RTL Buchedition: Zeitgeist Verlag: Düsseldorf/Gütersloh 2000, ISBN 3-89748-277-0, S. 171
- ↑ Kampf am Limit. Die Formel 1 Chronik 1950–2000, hrsg. v. Willy Knupp, RTL Buchedition: Zeitgeist Verlag: Düsseldorf/Gütersloh 2000, ISBN 3-89748-277-0, S. 171
- ↑ Kampf am Limit. Die Formel 1 Chronik 1950–2000, hrsg. v. Willy Knupp, RTL Buchedition: Zeitgeist Verlag: Düsseldorf/Gütersloh 2000, ISBN 3-89748-277-0, S. 169
- ↑ „Bericht“ (abgerufen am 23. Juli 2011)
- ↑ „WM-Stände“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 23. Juli 2011)
Weblinks
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