- Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen
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Hier sind die Ergebnisse der Wahlen zum Landtag von Nordrhein-Westfalen seit 1947 aufgestellt. Die Landesregierungen Nordrhein-Westfalens finden sich unter: Liste der Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen.
Die Wahlperiode des 1947 gewählten Landtags war gesetzlich auf 3 Jahre festgelegt worden. Die Verfassung von 1950 sah zunächst eine vierjährige Wahlperiode des Landtags vor. Durch eine Verfassungsänderung von 1969 wurde die Wahlperiode auf 5 Jahre verlängert. Der Landtag kann sich mit Mehrheit seiner Mitglieder selbst auflösen. Von dieser Möglichkeit hat er bisher nie Gebrauch gemacht.
Dargestellt sind die Sitze, die die Parteien bei der Wahl errungen haben. Gab es während der Wahlperiode Parteiwechsel oder Austritte, wird die Sitzverteilung am Ende der Wahlperiode angegeben.
Übersicht
Wahlbeteiligung Nordrhein-Westfalen (1947-2010)in % der Wahlberechtigten80%70%60%50%40%30%20%10%0%475054586266707580859095000510Stimmenanteile der Parteien in % Jahr CDU SPD Grüne FDP Linke Z KPD Andere 1947 37,6 32,0 5,9 9,8 14,0 0,7 1950 36,9 32,3 12,1 7,5 5,5 5,7 1954 41,3 34,5 11,5 4,0 3,8 4,9 1958 50,5 39,2 7,1 1,1 2,1 1962 46,4 43,3 6,8 0,9 2,6 1966 42,8 49,5 7,4 0,2 0,1 1970 46,3 46,1 5,5 0,1 2,0 1975 47,1 45,1 6,7 0,1 1,0 1980 43,2 48,4 3,0 4,98 0,0 0,4 1985 36,5 52,1 4,6 6,0 0,0 0,8 1990 36,7 50,0 5,0 5,8 0,0 2,5 1995 37,7 46,0 10,0 4,0 0,0 2,3 2000 37,0 42,8 7,1 9,8 1,1 0,0 2,2 2005 44,8 37,1 6,2 6,2 3,1[1] 0,0 2,6 2010 34,6 34,5 12,1 6,7 5,6 0,1 6,4 Sitzverteilung Jahr zus. CDU SPD Grüne FDP Linke Z KPD 1947 216 92 64 12 20 28 1950 215 93 68 26 16 12 1954 200 90 76 25 9 1958 200 104 81 15 1962 200 96 90 14 1966 200 86 99 15 1970 200 95 94 11 1975 200 95 91 14 1980 201 95 106 1985 227 88 125 14 1990 239 90 123 12 14 1995 221 89 108 24 2000 231 88 102 17 24 2005 187 89 74 12 12 2010 181 67 67 23 13 11 Siehe auch: Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland
1. Wahlperiode (1947–1950)
Wahl vom 20. April 1947
Wahlberechtigte: 7.860.608
Wähler: 5.290.598
Wahlbeteiligung: 67,31%
Gültige Stimmen: 5.028.892
Partei Stimmen
absolutAnteil
in %Wahl-
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werberDirekt-
man-
dateSitze CDU 1889581 37,57 148 92 92 SPD 1607487 31,97 150 53 64 KPD 702410 13,97 150 3 28 Zentrum 491138 9,77 145 2 20 FDP 298995 5,95 139 12 DKP-DRP 24879 0,49 14 RVP 13547 0,27 29 Einzelbewerber 855 0,02 2 Total 5028892 777 150 216 Im Wahlkreis Kleve wurde die Wahl erst am 18. Mai 1947 durchgeführt.
Die CDU erhielt 16 Überhangmandate, die Zahl der Mandate insgesamt erhöhte sich dadurch von 200 auf 216.
Sitzverteilung am Ende der Wahlperiode: CDU 96, SPD 64, KPD 28, Zentrum 16, FDP 12
Siehe auch: Liste der Mitglieder des Landtages Nordrhein-Westfalen (1. Wahlperiode)
2. Wahlperiode (1950–1954)
Landtagswahl 1950(in %)%40302010036,932,312,17,55,55,7Gewinne und VerlusteWahl vom 18. Juni 1950
Wahlberechtigte: 8.892.305
Wähler: 6.433.003
Wahlbeteiligung: 72,34%
Gültige Stimmen: 6.201.117
Partei Stimmen
absolutAnteil
in %Wahl-
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dateSitze CDU 2286644 36,87 138 93 93 SPD 2005312 32,34 150 52 68 FDP 748926 12,08 132 5 26 Zentrum 466497 7,52 149 16 KPD 338862 5,46 150 12 RSF 122878 1,98 87 DRP 107104 1,73 87 DP 106351 1,72 131 SRP 11359 0,18 3 CSAB 107 0,00 1 Einzelbewerber 7077 0,11 5 Total 6201117 1033 150 215 Die CDU erhielt 15 Überhangmandate, die Zahl der Mandate insgesamt erhöhte sich dadurch von 200 auf 215.
In allen fünf Wahlkreisen, in denen der FDP-Direktkandidat erfolgreich war, gab es keinen CDU-Bewerber.
Sitzverteilung am Ende der Wahlperiode: CDU 94, SPD 67, FDP 26, Zentrum 16, KPD 12
Siehe auch: Liste der Mitglieder des Landtages Nordrhein-Westfalen (2. Wahlperiode)
3. Wahlperiode (1954–1958)
Landtagswahl 1954(in %)%5040302010041,334,511,54,64,03,80,3Gewinne und VerlusteWahl vom 27. Juni 1954
Wahlberechtigte: 9.730.072
Wähler: 7.068.392
Wahlbeteiligung: 72,64%
Gültige Stimmen: 6.923.069
Partei Stimmen
absolutAnteil
in %Wahl-
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dateSitze CDU 2855988 41,25 149 85 90 SPD 2387718 34,49 150 65 76 FDP 793736 11,47 150 25 BHE 320676 4,63 147 Zentrum 278863 4,03 133 9 KPD 264083 3,81 150 BdD 19515 0,28 64 DP 1898 0,03 2 Einzelbewerber 592 0,01 2 Total 6923069 947 150 200 Der Einzug des Zentrums trotz Scheiterns an der 5%-Hürde wurde durch eine Gesetzesänderung von März 1954 ermöglicht. Dadurch wurden nicht nur Parteien, die 5% der gültigen Stimmen im Land erzielten, bei der Verteilung der Sitze nach Landesliste berücksichtigt, sondern auch die Parteien, die in einem Wahlkreis entweder ein Direktmandat oder mindestens ein Drittel der gültigen Stimmen errangen. Die CDU verzichtete im Wahlkreis 62 (Essen-Borbeck-Karnap) auf einen eigenen Bewerber, um dem Zentrum das Überspringen der Sperrklausel auch mit weniger als 5% landesweit zu ermöglichen. In diesem Wahlkreis gewann klar der SPD-Direktkandidat, das Zentrum erhielt 14640 von insgesamt 43842 gültigen Stimmen. Die Hürde von einem Drittel der Stimmen wurde damit um nur 26 Stimmen übertroffen. Die Änderung der Sperrklausel wurde bereits zur Wahl 1958 wieder rückgängig gemacht.
Sitzverteilung am Ende der Wahlperiode: CDU 96, SPD 76, FDP 25, Zentrum 3
Siehe auch: Liste der Mitglieder des Landtages Nordrhein-Westfalen (3. Wahlperiode)
4. Wahlperiode (1958–1962)
Landtagswahl 1958(in %)%605040302010050,539,27,11,12,1Gewinne und VerlusteWahl vom 6. Juli 1958
Wahlberechtigte: 10.507.956
Wähler: 8.046.198
Wahlbeteiligung: 76,57%
Gültige Stimmen: 7.948.178
Partei Stimmen
absolutAnteil
in %Wahl-
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dateSitze CDU 4011419 50,47 150 92 104 SPD 3115738 39,20 150 58 81 FDP 566258 7,12 150 15 DP 125696 1,58 147 Zentrum 83720 1,05 86 DRP 43299 0,54 81 DSU 540 0,01 2 DG 220 0,00 1 BdD 176 0,00 1 Einzelbewerber 1112 0,01 3 Total 7948178 771 150 200 Siehe auch: Liste der Mitglieder des Landtages Nordrhein-Westfalen (4. Wahlperiode)
5. Wahlperiode (1962–1966)
Landtagswahl 1962(in %)%5040302010046,443,36,80,92,6Gewinne und VerlusteWahl vom 8. Juli 1962
Wahlberechtigte: 11.156.285
Wähler: 8.188.988
Wahlbeteiligung: 73,40%
Gültige Stimmen: 8.082.567
Partei Stimmen
absolutAnteil
in %Wahl-
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dateSitze CDU 3752116 46,42 150 76 96 SPD 3497179 43,27 150 74 90 FDP 553426 6,85 150 14 DFU 164333 2,03 150 Zentrum 75291 0,93 82 GDP 34526 0,43 79 DG 4917 0,06 24 UAP 426 0,01 3 Einzelbewerber 353 0,00 2 Total 8082567 790 150 200 Siehe auch: Liste der Mitglieder des Landtages Nordrhein-Westfalen (5. Wahlperiode)
6. Wahlperiode (1966–1970)
Landtagswahl 1966(in %)%5040302010049,542,87,40,3Gewinne und VerlusteWahl vom 10. Juli 1966
Wahlberechtigte: 11.291.597
Wähler: 8.641.646
Wahlbeteiligung: 76,53%
Gültige Stimmen: 8.542.493
Partei Stimmen
absolutAnteil
in %Wahl-
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dateSitze SPD 4226604 49,48 150 99 99 CDU 3653184 42,76 150 51 86 FDP 633765 7,42 150 15 Zentrum 16181 0,19 17 FSU 9584 0,11 23 UAP 3175 0,04 10 Total 8542493 500 150 200 Bei der Landtagswahl trat die CDU-FDP-Regierung unter Ministerpräsident Franz Meyers zur Wiederwahl an.
Nachdem die SPD unter Heinz Kühn die absolute Mehrheit denkbar knapp verfehlt hatte, wurde Meyers als Ministerpräsident zunächst wiedergewählt.
Nachdem jedoch die von CDU/CSU und FDP getragene Bundesregierung unter Bundeskanzler Ludwig Erhard Ende Oktober 1966 zerbrach und die Union eine Koalition mit der SPD unter dem neuen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger einging, kündigte die FDP in NRW ihrerseits ihre Koalition mit der CDU auf.
Ministerpräsident Meyers wurde am 8. Dezember mittels eines von SPD und FDP getragenen Misstrauensvotums im Landtag abgewählt, Kühn wurde sein Nachfolger.
Die CDU blieb bis zur Landtagswahl 2005 in der Opposition.
Siehe auch: Liste der Mitglieder des Landtages Nordrhein-Westfalen (6. Wahlperiode)
7. Wahlperiode (1970–1975)
Landtagswahl 1970(in %)%5040302010046,346,15,52,1Gewinne und VerlusteWahl vom 14. Juni 1970
Wahlberechtigte: 11.890.609
Wähler: 8.739.940
Wahlbeteiligung: 73,50%
Gültige Stimmen: 8.677.827
Partei Stimmen
absolutAnteil
in %Wahl-
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dateSitze CDU 4020186 46,33 150 65 95 SPD 3996808 46,06 150 85 94 FDP 478420 5,51 150 11 NPD 94043 1,08 142 DKP 76964 0,89 150 Zentrum 9902 0,11 29 UAP 1504 0,02 25 Total 8677827 796 150 200 Ausgangsbasis
Bei dieser Wahl stellte sich Heinz Kühns SPD-FDP-Koalition erstmals der Wiederwahl.
CDU-Spitzenkandidat war Heinrich Köppler. Obwohl die CDU diesmal die stärkste Fraktion stellte, setzten SPD und FDP ihre Koalition fort. Kühn wurde als Ministerpräsident wiedergewählt, Köppler wurde Oppositionsführer.
Sitzverteilung am Ende der Wahlperiode: CDU 98, SPD 94, FDP 8
Siehe auch: Liste der Mitglieder des Landtages Nordrhein-Westfalen (7. Wahlperiode)
8. Wahlperiode (1975–1980)
Landtagswahl 1975(in %)%5040302010047,145,16,71,1Gewinne und VerlusteWahl vom 4. Mai 1975
Wahlberechtigte: 12.035.289
Wähler: 10.358.108
Wahlbeteiligung: 86,06%
Gültige Stimmen: 10.262.205
Partei Stimmen
absolutAnteil
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dateSitze CDU 4828554 47,05 150 76 95 SPD 4630995 45,13 150 74 91 FDP 689623 6,72 150 14 DKP 54777 0,53 148 NPD 36281 0,35 149 Zentrum 10487 0,10 58 KPD 7711 0,08 52 KPD/ML 1731 0,02 19 UAP 648 0,01 13 EAP 311 0,00 14 Einzelbewerber 1087 0,01 7 Total 10262205 910 150 200 Im Wahlkreis 59 (Wuppertal IV) waren CDU und SPD stimmengleich. Durch Losentscheid siegte Manfred Sanden (CDU).
Bei dieser Landtagswahl stellte sich die seit 1966 amtierende Sozialliberale Koalition erneut der Wiederwahl, Ministerpräsident Heinz Kühn bewarb sich um eine weitere Amtszeit.
Obwohl die CDU unter ihrem Spitzenkandidaten Heinrich Köppler als stärkste Kraft in den Landtag einzog, schaffte sie es nicht, die Regierung abzulösen.
Kühn wurde als Ministerpräsident wiedergewählt.
Siehe auch: Liste der Mitglieder des Landtages Nordrhein-Westfalen (8. Wahlperiode)
9. Wahlperiode (1980–1985)
Landtagswahl 1980(in %)%5040302010048,343,24,983,00,42Gewinne und VerlusteWahl vom 11. Mai 1980
Wahlberechtigte: 12.342.282
Wähler: 9.874.427
Wahlbeteiligung: 80,00%
Gültige Stimmen: 9.818.518
Partei Stimmen
absolutAnteil
in %Wahl-
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dateSitze SPD 4756103 48,44 151 94 106 CDU 4240885 43,19 151 57 95 FDP 489225 4,98 151 GRÜNE 291379 2,97 151 DKP 30441 0,31 151 Bürgerpartei 5410 0,06 22 KBW 2282 0,02 98 Zentrum 1562 0,02 11 EAP 649 0,01 23 UNU 200 0,00 7 UAP 180 0,00 6 EFP 92 0,00 3 GPD 38 0,00 1 Einzelbewerber 72 0,00 1 Total 9818518 927 151 201 Die Zahl der Wahlkreise und die Gesamtzahl der Sitze wurden um je eins auf 151 bzw. 201 erhöht.
Nach vierzehn Jahren an der Regierung bewarben sich SPD und FDP erneut umn eine Fortsetzung ihrer Regierung.
Als SPD-Spitzenkandidat trat diesmal Johannes Rau an, der im September 1978 Heinz Kühn als Ministerpräsident nachgefolgt war.
Für die CDU war Heinrich Köppler erneut als Spitzenkandidat nominiert worden, verstarb jedoch völlig überraschend am 20. April 1980.
Die CDU stand damit 17 Tage vor der Wahl vor einem politischen Dilemma[5]: Da der Landesverfassung Nordrhein-Westfalens zufolge nur Mitglieder des Landtages Ministerpräsident(in) werden können, galt es, kurzfristig einen aussichtsreichen Listenkandidaten auszuwählen, der einerseits prominent war und andererseits sicher sein konnte, in den Landtag gewählt zu werden. Diese Rolle fiel Kurt Biedenkopf, ehemals Generalsekretär des CDU-Vorsitzenden Helmut Kohl, zu.
Im Ergebnis wurde die SPD erstmals seit 1966 stärkste Kraft im Landtag. Da die FDP den Wiedereinzug in den Landtag um wenige hundert Stimmen verfehlte, waren nur SPD und CDU im Landtag vertreten. Die SPD hatte dabei die absolute Mehrheit der Mandate geholt und konnte fortan allein regieren. Johannes Rau wurde als Ministerpräsident wiedergewählt.
Siehe auch: Liste der Mitglieder des Landtages Nordrhein-Westfalen (9. Wahlperiode)
10. Wahlperiode (1985–1990)
Landtagswahl 1985(in %)%605040302010052,136,56,04,60,8Gewinne und VerlusteWahl vom 12. Mai 1985
Wahlberechtigte: 12.705.763
Wähler: 9.560.681
Wahlbeteiligung: 75,25%
Gültige Stimmen: 9.479.440
Partei Stimmen
absolutAnteil
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dateSitze SPD 4942346 52,14 151 125 125 CDU 3463656 36,54 151 26 88 FDP 565413 5,96 151 14 GRÜNE 431371 4,55 151 Frieden 61818 0,65 151 EAP 3701 0,04 65 Zentrum 3366 0,04 15 MLPD 3338 0,04 67 FAP 929 0,01 12 Mündige Bürger 925 0,01 7 KPD 434 0,00 8 ASD 400 0,00 3 Familie 375 0,00 2 EFP 284 0,00 4 HP 280 0,00 5 LD 199 0,00 2 BSA 51 0,00 3 Einzelbewerber 554 0,01 4 Total 9479440 952 151 227 Die SPD erhielt 14 Überhangmandate. Dafür erhielt die CDU 11 und die FDP ein Ausgleichsmandat.
Bei dieser Landtagswahl stellte sich die SPD-Alleinregierung unter Johannes Rau der Wiederwahl. Für die CDU trat diesmal Bernhard Worms als Herausforderer von Johannes Rau an, jedoch konnte er sein Ziel, Rau als Ministerpräsident abzulösen, nicht durchsetzen.
Stattdessen sackte die CDU auf 36,5 Prozent der Stimmen ab. Demgegenüber erzielte die SPD mit 52,1 Prozent das beste Ergebnis ihrer Geschichte und konnte damit weiterhin allein regieren.
Die FDP kehrte mit 6,0 Prozent in den Landtag zurück, demgegenüber scheiterten die Grünen erneut an der Fünfprozenthürde.
Siehe auch: Liste der Mitglieder des Landtages Nordrhein-Westfalen (10. Wahlperiode)
11. Wahlperiode (1990–1995)
Landtagswahl 1990(in %)%605040302010050,036,75,85,02,5Gewinne und VerlusteWahl vom 13. Mai 1990
Wahlberechtigte: 13.036.004
Wähler: 9.353.712
Wahlbeteiligung: 71,75%
Gültige Stimmen: 9.291.974
Partei Stimmen
absolutAnteil
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dateSitze SPD 4644431 49,98 151 122 123 CDU 3409953 36,70 151 29 90 FDP 535656 5,76 151 14 GRÜNE 469098 5,05 151 12 REP 171867 1,85 135 ÖDP 46650 0,50 136 NPD 3370 0,04 24 DKP 2376 0,03 18 Patrioten 1742 0,02 26 CM 1161 0,01 5 Zentrum 717 0,01 3 Familie 210 0,00 1 SRP 202 0,00 3 FAP 56 0,00 1 Einzelbewerber 4485 0,05 7 Total 9291974 963 151 239 Die SPD erhielt 19 Überhangmandate. Dafür erhielt die SPD einen, die CDU 14 und FDP sowie Grüne je zwei zusätzliche Sitze über die Landesliste. Dass die SPD trotz ihrer Überhangmandate einen Sitz über die Landesliste erhielt, liegt daran, dass das zur Berechnung der Ausgleichsmandate benutzte Verfahren dazu führen kann, dass mehr Ausgleichsmandate zugeteilt werden als zum Ausgleich der Überhangmandate erforderlich sind.
Nach dem ursprünglich festgestellten Ergebnis hatten SPD und CDU je ein Mandat weniger. Durch eine Entscheidung im Wahlprüfungsverfahren zog am 5. März 1992 Hagen Müller (SPD) in den Landtag ein als direkt gewählter Abgeordneter für den Wahlkreis 151 (Märkischer Kreis IV), die ursprünglich festgestellte Siegerin im Wahlkreis, Petra Böckelmann (CDU), schied aus. Dadurch erhöhte sich die Zahl der Direktmandate der SPD von 121 auf 122. Die CDU erhielt ein zusätzliches Ausgleichsmandat. So erhöhte sich die Gesamtzahl der Sitze von 237 auf 239.
Sitzverteilung am Ende der Wahlperiode: SPD 122, CDU 89, FDP 14, Grüne 12, fraktionslos 2
Siehe auch: Liste der Mitglieder des Landtages Nordrhein-Westfalen (11. Wahlperiode)
12. Wahlperiode (1995–2000)
Landtagswahl 1995(in %)%5040302010046,037,710,04,02,3Gewinne und VerlusteWahl vom 14. Mai 1995
Wahlberechtigte: 13.041.964
Wähler: 8.353.056
Wahlbeteiligung: 64,05%
Gültige Stimmen: 8.294.235
Partei Stimmen
absolutAnteil
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dateSitze SPD 3816639 46,02 151 108 108 CDU 3124758 37,67 151 43 89 GRÜNE 830861 10,02 151 24 FDP 332634 4,01 151 REP 65509 0,79 105 Graue 58155 0,70 116 ÖDP 21159 0,26 88 Naturgesetz 12948 0,16 68 Tierschutz 9936 0,12 28 DKP 6008 0,07 47 PBC 5777 0,07 20 Statt 3034 0,04 10 RP 2757 0,03 5 BüSo 850 0,01 10 CM 556 0,01 3 APD 516 0,01 2 Familie 273 0,00 1 UAP 152 0,00 3 Bewußtsein 103 0,00 2 HP 40 0,00 1 Einzelbewerber 1570 0,02 9 Total 8294235 1122 151 221 Die SPD erhielt 9 Überhangmandate. Dafür erhielt die CDU 8 und die Grünen 3 Ausgleichsmandate.
Siehe auch: Liste der Mitglieder des Landtages Nordrhein-Westfalen (12. Wahlperiode), Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 1995
13. Wahlperiode (2000–2005)
Landtagswahl 2000(in %)%5040302010042,837,09,87,11,12,2Gewinne und VerlusteWahl vom 14. Mai 2000
Wahlberechtigte: 13.061.265
Wähler: 7.409.399
Wahlbeteiligung: 56,73%
Gültige Stimmen: 7.336.411
Partei Stimmen
absolutAnteil
in %Wahl-
kreisbe-
werberDirekt-
man-
dateSitze SPD 3143179 42,84 151 102 102 CDU 2712176 36,97 151 49 88 FDP 721558 9,84 151 24 GRÜNE 518295 7,06 151 17 REP 83296 1,14 132 PDS 79934 1,09 148 Unabh. Bürger 22059 0,30 55 Rentner 10708 0,15 19 MLPD 5969 0,08 87 DMP 5743 0,08 33 PBC 4123 0,06 18 Naturgesetz 3474 0,05 16 Familie 3420 0,05 9 Tierschutz 3075 0,04 7 BüSo 2530 0,03 27 NPD 2357 0,03 11 ödp 1923 0,03 10 DKP 1722 0,02 15 Frauen 1541 0,02 6 PETO 993 0,01 2 Deutschland 525 0,01 4 HP 405 0,01 7 ÖkoLi 304 0,00 4 BGD 178 0,00 1 Nichtwähler 175 0,00 1 Bewusstsein 162 0,00 3 UAP 139 0,00 2 CM 104 0,00 1 Einzelbewerber 6344 0,09 20 Total 7336411 1242 151 231 Die SPD erhielt 13 Überhangmandate. Dafür erhielt die CDU 11, die FDP 4 und die Grünen 2 Ausgleichsmandate.
Sitzverteilung am Ende der Wahlperiode: SPD 101, CDU 88, FDP 24, Grüne 16, fraktionslos 2
Siehe auch: Liste der Mitglieder des Landtages Nordrhein-Westfalen (13. Wahlperiode), Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2000
14. Wahlperiode (2005–2010)
Landtagswahl 2005(in %)%5040302010044,837,16,26,20,94,8Gewinne und VerlusteWahl vom 22. Mai 2005
Wahlberechtigte: 13.230.366
Wähler: 8.333.363
Wahlbeteiligung: 62,99%
Gültige Stimmen: 8.244.014
Partei Stimmen
absolutAnteil
in %Wahl-
kreisbe-
werberDirekt-
man-
dateSitze CDU 3696506 44,84 128 89 89 SPD 3058988 37,11 128 39 74 GRÜNE 509293 6,18 128 12 FDP 508266 6,17 128 12 WASG 181988 2,21 128 NPD 73969 0,90 109 PDS 72989 0,89 116 REP 67220 0,82 128 Graue 18335 0,22 25 ödp 15751 0,19 78 Unabh. Bürger 6950 0,08 15 BüSo 6856 0,08 41 PBC 6361 0,08 20 Tierschutz 6168 0,07 8 Familie 4291 0,05 5 PARTEI 1338 0,02 4 Zentrum 1261 0,02 4 AMP 940 0,01 5 UAP 523 0,01 2 Offensive D 213 0,00 2 Unabh. Kand. 204 0,00 1 ÖkoLi 184 0,00 1 LD 100 0,00 1 BGD 56 0,00 2 Einzelbewerber 5264 0,06 17 Total 8244014 1224 128 187 Die reguläre Größe des Landtages wurde von 201 auf 181 und die Zahl der Wahlkreise von 151 auf 128 verringert.
Die CDU erhielt drei Überhangmandate, die SPD drei Ausgleichsmandate.
Sitzverteilung am Ende der Wahlperiode: CDU 89, SPD 74, FDP 12, Grüne 11, fraktionslos 1 (zu Die Linke übergetreten)
Das Wahlergebnis stellte einen tiefen Einschnitt in der Geschichte Nordrhein-Westfalens mit weitreichenden Folgen für die Bundespolitik dar:
Die SPD verlor nach 39 Jahren die Regierungsverantwortung an die CDU.
Peer Steinbrück, der im Oktober 2002 Wolfgang Clement als Ministerpräsident nachgefolgt war, musste sein Amt an Jürgen Rüttgers abgeben, der damit im zweiten Anlauf Ministerpräsident wurde.
Bereits eine halbe Stunde nach Schließung der Wahllokale kündigte der SPD-Bundesvorsitzende Franz Müntefering in Berlin an, Bundeskanzler Gerhard Schröder und er seien sich darüber einig, die SPD strebe auf Grund der Wahlniederlage Neuwahlen für den Bundestag an.
Infolgedessen kam es zu Neuwahlen im September 2005, die letztendlich in der Kanzlerschaft Angela Merkels mündeten.
Siehe auch: Liste der Mitglieder des Landtages Nordrhein-Westfalen (14. Wahlperiode); Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2005
15. Wahlperiode (2010–2015)
Landtagswahl 2010(in %)%40302010034,634,512,16,75,66,5Gewinne und VerlusteWahl vom 9. Mai 2010
Wahlberechtigte: 13.267.052
Wähler: 7.870.412
Wahlbeteiligung: 59,32%
Gültige Erststimmen: 7.741.955
Gültige Zweitstimmen: 7.760.546
Partei Erst-
stimmen
absolutAnteil
in %Wahl-
kreisbe-
werberDirekt-
man-
dateZweit-
stimmen
absolutAnteil
in %Sitze CDU 2983788 38,54 128 67 2681700 34,56 67 SPD 2980311 38,50 128 61 2675818 34,48 67 GRÜNE 784826 10,14 128 941162 12,13 23 FDP 363895 4,70 128 522229 6,73 13 DIE LINKE 415241 5,36 128 435627 5,61 11 PIRATEN 70610 0,91 66 121046 1,56 pro NRW 67310 0,87 53 107476 1,38 NPD 24685 0,32 27 55400 0,71 Die Tierschutzpartei 5093 0,07 7 48099 0,62 RENTNER 7098 0,09 10 38423 0,50 FAMILIE 8168 0,11 10 31758 0,41 REP 4876 0,06 8 23330 0,30 BIG 2832 0,04 10 13863 0,18 PBC 232 0,00 1 9416 0,12 Die PARTEI 473 0,01 2 9247 0,12 Volksabstimmung 1487 0,02 4 7787 0,10 ödp 2770 0,04 3 7505 0,10 FBI/Freie Wähler 512 0,01 1 6636 0,09 ZENTRUM 2987 0,04 6 5976 0,08 DIE VIOLETTEN 196 0,00 1 5968 0,08 AUF 2402 0,03 4 5173 0,07 BüSo 7164 0,09 34 3370 0,04 Freie Union 576 0,01 5 1443 0,02 ddp 1422 0,02 BGD 15 0,00 1 672 0,01 Soziale Mitte 754 0,01 4 Westfalen 473 0,01 2 SG – NRW 347 0,00 2 DKP 197 0,00 2 UAP 108 0,00 1 ÖkoLinX 100 0,00 1 LD 95 0,00 1 DP 67 0,00 1 Einzelbewerber 2267 0,03 8 Total 7741955 915 128 7760546 181 Erstmals hatten die Wähler zwei Stimmen.
Die Landtagswahl 2010 stiess auf bundesweites Interesse. Sie stellte den ersten Stimmungstest in Form einer Landtagswahl für die nach der Bundestagswahl 2009 gebildeten schwarz-gelben Bundesregierung unter Angela Merkel dar. Sie mündete in einer Niederlage der schwarz-gelben Landesregierung unter Jürgen Rüttgers.
Aufgrund der knappen Mehrheitsverhältnisse war die Regierungsbildung schwierig, mündete aber im Ergebnis in der Bildung einer Rot-Grünen Minderheitsregierung unter Führung der SPD-Landesvorsitzenden Hannelore Kraft, die somit die SPD nach fünf Jahren in der Opposition an die Regierung zurückführte und die erste Ministerpräsidentin in der Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen wurde.
Für die Bundes-CDU stellte dieses Ergebnis eine Enttäuschung dar, wohingegen die SPD ein halbes Jahr nach ihrem Debakel bei der Bundestagswahl 2009, bei welcher sie auf 23 Prozent der Stimmen abgestürzt war, einen unerwarteten Erfolg errang.
Siehe auch: Liste der Mitglieder des Landtages Nordrhein-Westfalen (15. Wahlperiode); Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2010
Einzelnachweise
- ↑ Linke 2005 = WASG + PDS
- ↑ Detlef Briesen u.a.: Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte Rheinlands und Westfalens. Kohlhammer Verlag, Köln 1995, ISBN 3-17-013320-9, S. 287
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: Die Gemeinden Nordrhein-Westfalens 2005. Düsseldorf 2005. (CD-Rom Ausg.)
- ↑ Ergebnisse der Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen
- ↑ Geradezu dramatisch – SPIEGEL vom 28. April 1980
Weblinks
- Ergebnisse der Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen seit 1950
- Wahlergebnisse mit relativen Stimmanteilen bei Wahlrecht.de
- Wahlsystem der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen bei Wahlrecht.de
- Ergebnisse und Statistiken zu den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen seit 1947
Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen1. Wahlperiode (1947–1950) | 2. Wahlperiode (1950–1954) | 3. Wahlperiode (1954–1958) | 4. Wahlperiode (1958–1962) | 5. Wahlperiode (1962–1966) | 6. Wahlperiode (1966–1970) | 7. Wahlperiode (1970–1975) | 8. Wahlperiode (1975–1980) | 9. Wahlperiode (1980–1985) | 10. Wahlperiode (1985–1990) | 11. Wahlperiode (1990–1995) | 12. Wahlperiode (1995–2000) | 13. Wahlperiode (2000–2005) | 14. Wahlperiode (2005–2010) | 15. Wahlperiode (2010–2015) | 16. Wahlperiode
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