Parlamentswahlen in Finnland 1962

Parlamentswahlen in Finnland 1962

Die 23. Parlamentswahlen in Finnland fanden am 4. Februar und 5. Februar 1962 statt.

Der Landbund, der seit Juli 1961 mit Martti Miettunen den Ministerpräsidenten stellte, ging als Wahlsieger hervor. Die linken Parteien, allen voran die Sozialdemokratische Partei, aber auch Volksdemorkatische Union und der Sozialdemokratische Bund der Arbeiter- und Kleinbauernschaft, der sich 1959 aus einer SDP-Abspaltung gebildet hatte, verloren Sitze.

Inhaltsverzeichnis

Ausgangslage

Im Januar war Urho Kekkonen das erste Mal als Präsident wiedergewählt worden.

Wahlergebnis

Die Wahlbeteiligung lag bei 85,1 %[1][2] und damit 10,1 Prozentpunkte über der Wahlbeteiligung bei den letzten Parlamentswahlen im Jahr 1958.

Endergebnis der Wahl zum finnischen Parlament vom 4. & 5. Februar 1962
Parteien Ausrichtung Ergebnis Veränderung Stimmen
in Prozent Mandate in Prozent Mandate Absolut
Landbund
Maalaisliitto (ML)
Agrarförbundet
bäuerlich, sozialliberal 22,95 53 - 0,11
(23,06)
+ 5
(48)
528 409
Demokratische Union des Finnischen Volkes
Suomen Kansan Demokraattinen Liitto (SKDL)
Demokratiska Förbundet för Finlands Folk (DFFF)
sozialistisch, kommunistisch 22,02 47 - 1,14
(23,16)
- 4
(50)
506 829
Sozialdemokratische Partei Finnlands
Suomen Sosialidemokraattinen Puolue (SDP)
Finlands Socialdemokratiska Parti
sozialdemokratisch 19,50 38 - 3,62
(23,12)
- 10
(48)
448 930
Nationale Sammlungspartei
Kansallinen Kokoomuspuolue (Kok.)
Samlingspartiet (Saml.)
konservativ 15,06 32 - 0,22
(15,28)
+ 3
(29)
346 638
Volkspartei Finnlands
Suomen Kansanpuolue
Finska Folkpartiet (FFP)
liberal 6,34 13 + 0,44
(5,90)
+ 5
(8)
146 005
Schwedische Volkspartei
Ruotsalainen kansanpuolue (RKP)
Svenska Folkpartiet (SFP)
liberal 6,11 13 - 0,39
(6,50)
± 0
(13)
140 689
Sozialdemokratischer Bund der Arbeiter- und Kleinbauernschaft
Työväen ja Pienviljelijäin Sosialidemokraattinen Liitto (TPSL)
Arbetarnas och Småbrukarnas Socialdemokratiska Förbund (ASSF)
sozialdemokratisch 4,36 2 + 2,61
(1,75)
- 1
(3)
100 396
Kleinbauernpartei Finnlands
Suomen Pientalonpoikien Puolue
bäuerlich, zentristisch 2,16 - + 2,16
(-)
-
(-)
49 773
Liberale Liga
Vapaamielisten liitto (VL)
De Frisinnades Förbund
liberal 0,52 1 + 0,18
(0,33)
+ 1
(-)
12 000
Zentrumspartei Finnlands
Suomen Keskustapuolue
0,38 - + 0,38
(-)
-
(-)
8 686
Åländsk Samling

Åland-Mandat 0,32 1 + 0,04
(0,28)
± 0
(1)
7 261
Kleinbauernpartei Finnlands-Opposition
Suomen Pientalonpoikien Puolueen Oppositio
0,27 - + 0,27
(-)
-
(-)
6 329
andere - 0,00 - - 53
Insgesamt - 100 200 - - 2 301 998
Quelle: Tilastokeskus (www.stat.fi 2004)

Nach der Wahl

Ahti Karjalainen vom Landbund wurde Ministerpräsident einer Regierung bestehend aus Landbund, dem Sozialdemokratischen Bund der Arbeiter- und Kleinbauernschaft, der Schwedischen Volkspartei, der Sammlungspartei und der Volkspartei Finnlands. Im Kabinett saßen auch drei Gewerkschafter, die jedoch im Herbst 1963 die Regierung verließen. Reino Lehto wurde daraufhin mit der Bildung einer Übergangsregierung beauftragt. Unter Lehto verschlechterte sich die Haushaltslage. Im September 1964 wurde Johannes Virolainen vom mittlerweile in Zentrum umbenannten Landbund Vorsitzender einer mehrheitsfähigen Regierung, die aus den selben Parteien des Karjalainen-Kabinetts bestand, mit Ausnahme des Sozialdemokratischen Bunds der Arbeiter- und Kleinbauernschaft. In diese Zeit fiel eine wirtschaftliche Hochphase und zahlreiche Reformen wurden verwirklicht

Übersicht der Kabinette :

  • 47.) Kabinett Karjalainen I - Ahti Karjalainen (Landbund) - Regierung aus Landbund, Sozialdemokratischer Bund der Arbeiter- und Kleinbauernschaft, Schwedische Volkspartei, Sammlungspartei, Volkspartei Finnlands (13. April 1962 bis 18. Dezember 1963)
  • 48.) Kabinett Lehto - Reino Lehto (parteilos) - Übergangsregierung (18. Dezember 1963 bis 12. September 1964)
  • 49.) Kabinett Virolainen - Johannes Virolainen (Zentrum) - Regierung aus Zentrum, Sammlungspartei, Schwedischer Volkspartei, Volkspartei Finnlands (12. September 1964 bis 27. Mai 1966)

Einzelnachweise

  1. www.stat.fi
  2. www.vaalit.fi

Weblinks


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