- Dell
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Dell Rechtsform Incorporated ISIN US24702R1014 Gründung 1984 Sitz Round Rock, Texas Leitung Michael Dell, President and Chief Executive Officer Mitarbeiter 103.000 (2011)[1] Umsatz 61,5 Mrd. US$ (2011)[2] Produkte Personal Computer, Notebooks, Server, Storagelösungen, Monitore, Drucker, Peripherie, Services, Tablets, Smartphones Website www.dell.com Das Unternehmen Dell (vormals Dell Computer Corporation) ist ein US-amerikanischer Hersteller von Computer-Hardware. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Round Rock, Texas. Die Aktien des Unternehmens werden an der NASDAQ gehandelt.
Die Produktpalette umfasst unter anderem PCs, Notebooks, Speichersysteme, Monitore, Server, Drucker sowie Unterhaltungselektronik und Smartphones. Dell vertreibt seine Produkte vorwiegend direkt. Kunden haben die Möglichkeit, per Internet, Fax oder telefonisch zu bestellen. Die Produkte werden erst zusammengestellt, nachdem der Kunde seine Bestellung aufgegeben hat.
Inhaltsverzeichnis
Unternehmensgeschichte
1983 begann Michael Dell mit dem Verkauf von Computerkomponenten. 1984 gründete er mit 1000 US-Dollar Startkapital die PCs Limited, die später in Dell Computer Corporation umbenannt wurde. Sitz des Unternehmens war damals Austin, Texas. 1985 wurde der erste eigene PC entwickelt.
1987 expandierte das Unternehmen nach Großbritannien und war damit das erste Mal außerhalb der USA tätig. 1988 fand der Börsengang statt. Insgesamt wurden 3,5 Millionen Aktien zu ca. 8,50 US-Dollar verkauft. Im selben Jahr begann Dell damit, auch Großkunden zu beliefern. 1989 eröffnete Dell eine Fabrik für den europäischen Markt in Irland. In Deutschland ist Dell seit 1988 mit einer eigenen Niederlassung vertreten. 1990 wurden Produkte von Dell erstmals auch über Händler verkauft.
1991 wurde das erste eigene Notebook ins Angebot aufgenommen. 1993 überschritt der Konzernumsatz eine Mrd. US-Dollar. Seit 1996 können die Produkte von Dell auch per Internet bestellt werden.
Insbesondere die Bestellung über das Internet sorgte für ein starkes Unternehmenswachstum. Im Jahr 2000 betrugen die Tagesumsätze über das Internet 5 Mio. US-Dollar. Allerdings sorgte die Dotcom-Blase für einen Wachstumseinbruch bei Dell; das Unternehmen musste infolgedessen 2001 insgesamt 5700 Stellen abbauen. 2003 erreichte der Jahresumsatz 40 Mrd. US-Dollar. Das Unternehmen begann mit dem Verkauf von Druckern unter eigenem Namen und Unterhaltungselektronik. Im Jahr 2003 gründete Dell das Business Center in Bratislava (Slowakei).
Am 1. August 2005 wurde der Stammsitz der Dell GmbH von Langen in das Main Airport Center in Frankfurt am Main verlegt. Am 1. September 2005 eröffnete Dell in Halle ein neues Service- und Vertriebszentrum zur Betreuung mittelständischer Kunden und öffentlicher Auftraggeber. Derzeit beschäftigt Dell rund 103.000 Mitarbeiter weltweit, davon über 1500 in Deutschland, dabei rund 800 in Halle (Saale), 600 in Frankfurt am Main und 100 in München[3].
2006 startete Dell eine der größten Rückrufaktionen der Computergeschichte nachdem sich mehrere Dell-Laptops auf Grund von Sony defekt gelieferte Akkus entzündet hatten.[4][5] Ebenfalls 2006 übernahm Dell den Computerhersteller Alienware; das Unternehmen arbeitet als eine eigenständige Tochtergesellschaft von Dell weiter. Im selben Jahr stellte Dell den tausendsten Mitarbeiter in Deutschland ein.
Im September 2006 wurden erstmals in der Unternehmensgeschichte Desktop-PCs mit Prozessoren von AMD ins Programm aufgenommen, nachdem das Unternehmen in diesem Segment bisher ausschließlich Prozessoren von Intel verbaut hatte.
Nachdem die Produktion in Irland 2009 eingestellt wurde[6], befindet sich die europäische Produktionsstätte im polnischen Łódź. Sie erstreckt sich über 37.000 Quadratmeter und stellt eine Investition von 200 Millionen Euro dar. Hinzu kommen weitere Investitionen von Zulieferern des US-Unternehmens in Höhe von 53 Millionen Euro. Heute beschäftigt Dell in Łódź rund 1200 Mitarbeiter. Ziel der Errichtung eines Werks in Europa war eine bessere Belieferung des europäischen Marktes, damit einhergehend eine um ca. zwei Tage kürzere Lieferzeit für deutsche Kunden. Im Dezember 2009 gab Dell bekannt, das polnische Werk solle an das taiwanische Unternehmen Foxconn verkauft werden, sofern die Europäische Union zustimme[7]. Der Verkauf an Foxconn kam allerdings nicht zu Stande[8].
Im September 2009 übernahm Dell für rund 3,9 Milliarden Dollar bzw. 30 Dollar je Aktie in bar den IT-Dienstleister Perot Systems Corp.[9]
Im August 2010 brachte Dell seinen ersten Tablet-PC „Streak“ auf den Markt. Das Gerät besitzt einen 5-Zoll-Touchscreen und lässt sich zum Surfen im Internet, Telefonieren, Navigieren, Musik hören und als Kamera nutzen. Als Betriebssystem setzt Dell Googles Android ein. [10] Anfang 2011 stellte Dell den Streak 7 vor, der einen 7-Zoll-Bildschirm mit der Auflösung 800 × 480 besitzt. Seit April 2011 ist dieses Gerät auch in Deutschland verfügbar.[11] Im März 2011 brachte Dell mit dem Venue Pro sein erstes Smartphone auf den deutschen Markt. Das Smartphone arbeitet mit dem Betriebssystem Windows Phone 7 und hat eine aufschiebbare Tastatur[12].
Organisation
President und Chief Executive Officer von Dell ist der Unternehmensgründer Michael Dell. Geschäftsführer der Dell GmbH in Frankfurt am Main sind Barbara Wittmann [13], Jürgen Renz und Mark Möbius.[14]
Strategie
Dell verwendet vorwiegend Komponenten anderer Hersteller und entwickelt damit keine eigene Hardware, mit Ausnahme des Layouts der Hauptplatinen. Dell liefert seine Rechner und Notebooks derzeit mit einem der Betriebssysteme Windows 7, Windows Vista, Windows XP oder mit Linux (Ubuntu) aus. Server werden auch mit Microsoft Windows Server 2003, Solaris 10 oder Linux (Red Hat oder SUSE Linux) vorinstalliert ausgeliefert.
Aufgrund der mäßigen Ertragslage leitete Dell im Mai 2007 eine grundlegende Änderung der Vertriebsstrategie ein. Zusätzlich zum Direktverkauf werden seither Kunden auch über Vertriebspartner und den Einzelhandel angesprochen. In den USA wurde zuerst mit Wal-Mart ein Vertrag abgeschlossen, in 3500 US-Filialen Dell-Produkte anzubieten.[15]
In Deutschland bietet seit Ende August 2009 die Discount-Kette Lidl Notebooks von Dell in ihren Filialen als Aktionsartikel an.[16][17] Seit 2010 werden auch in deutschen Media Märkten ausgewählte PC- und Notebook-Modelle von Dell verkauft.[18] Auch einige Onlineshops bieten Dell-Notebooks an, so z. B. Amazon, Conrad und Cyberport.
Kennzahlen
Dell ist nach Angaben des Marktforschers IDC (Q2 2008) mit 16,4 % Marktanteil der weltweit zweitgrößte Hersteller von Personal Computern (HP 18,9 %, Acer 9,9 %, Lenovo 7,5 %).[19] In Deutschland liegt Dell mit einem Marktanteil von 13,2 % derzeit auf Platz drei hinter HP (14,4 %) und Fujitsu Technology Solutions (13,4 %) (IDC 2008).
Dell erzielte im Fiskaljahr 2010/2011 einen Umsatz von 61,5 Milliarden US-Dollar[20], einen Gewinn pro Aktie von 1,35 US-Dollar und beschäftigt weltweit etwa 103.000 Mitarbeiter.
Kritik
Die Elektronik- und PC-Industrie steht allgemein im Ruf, bei der Auftragsfertigung die arbeitsrechtlichen und gesundheitlichen Belange der Belegschaft sowie Belange des Umweltschutzes nicht hinreichend zu berücksichtigen.[21] Die Produktion verlagert sich zunehmend nach Fernost[22] und gerade hier gibt es Probleme mit unethischen Arbeitsbedingungen: Die von Greenpeace unterstützten Public Eye Awards nominierten den taiwanesischen Dell-Zulieferer Foxconn 2011 für einen Negativpreis, da die „Dumpinglöhne“ und „unethischen bis illegalen“ Arbeitsbedingungen zu mindestens 18 Selbstmorden von jungen chinesischen Wanderarbeitern führten.[23] Greenpeace stellt Dell in puncto Umweltschutz auf Platz 10 von 18 Elektronikherstellern (Stand Oktober 2011; Platz 1 ist am umweltfreundlichsten). Dabei geht es um gefährliche chemische Substanzen in der Produktionskette sowie Entsorgung und Recycling.[24]
Einzelnachweise
- ↑ Dell-Website: http://content.dell.com/us/en/corp/d/corp-comm/our-story-facts-about-dell.aspx, abgerufen am 8. August 2011
- ↑ Dell-Website: http://content.dell.com/de/de/corp/d/press-releases/2011-02-15-quartlerly-results.aspx?c=de&l=de&s=corp, abgerufen am 8. August 2011
- ↑ Dell Website: http://content.dell.com/de/de/corp/d/press-releases/2011-02-21-wittmann.aspx
- ↑ ComputerBase: Von in Flammen aufgehenden Dell-Laptops, 1. Juni 2006, abgerufen am 11. November 2009
- ↑ Heise Online: Bericht Dell ruft weitere Akku-Modelle zurück, 30. August 2006, abgerufen am 11. November 2009
- ↑ Heise Online: Dell schließt Produktion in Irland, 8. Januar 2009, abgerufen am 11. November 2009
- ↑ billigdrucker.de: Dell verkauft Produktion in Lodz an Foxconn, 2. Dezember 2009, abgerufen am 2. Dezember 2009
- ↑ Evertiq: http://evertiq.de/news/9855
- ↑ Network Computing: Dell wird für 3,9 Milliarden Service-Riese, 21. September 2009, abgerufen am 11. November 2009
- ↑ Connect: Dell Streak in Deutschland erschienen, 5. August 2010, abgerufen am 28. Oktober 2010
- ↑ Heise Online: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Dell-praesentiert-7-Zoll-Tablet-mit-Android-1165037.html, abgerufen am 26. Juli 2011
- ↑ Computer Base: 'http://www.computerbase.de/news/consumer-electronics/kommunikation/smartphones/2011/maerz/dell-venue-pro-ab-heute-verfuegbar/, 1. März 2011, abgerufen am 10. August 2011
- ↑ Netzwelt: Im Gespräch mit der Geschäftsführerin von Dell
- ↑ Dell-Website: Impressum Dell GmbH, abgerufen am 14. Januar 2011
- ↑ FAZ.NET: Computerkonzern Dell: Aufholjagd mit 42 Jahren, 9. Juni 2007, abgerufen am 11. November 2009
- ↑ Heise Online: Lidl verkauft Dell-Netbook für 289 Euro, 2. September 2009, abgerufen am 11. November 2009
- ↑ Discounter-news.de: Dell Inspiron Mini 11z – Erstes Notebook mit Windows 7, 19. Oktober 2009, abgerufen am 11. November 2009
- ↑ Golem.de: Dell-Rechner wandern in den Media Markt , 14. Januar 2010, abgerufen am 14. Januar 2010
- ↑ Sueddeutsche.de: Computer-Markt: Keine Ladenhüter, 17. Januar 2008, abgerufen am 11. November 2009
- ↑ Dell-Website: http://content.dell.com/de/de/corp/d/press-releases/2011-02-15-quartlerly-results.aspx?c=de&l=de&s=corp"
- ↑ Sarah Bormann: 1.500 Liter Wasser für einen PC, 10. August 2006
- ↑ Dell deckt sich verstärkt in China ein. Welt Online, 20. März 2008, abgerufen am 26. Februar 2011.
- ↑ Foxconn. Greenpeace Schweiz, abgerufen am 26. Februar 2011.
- ↑ Greenpeace: A Guide to Greener Electronics
Weblinks
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