Deutsche Fußballnationalmannschaft/Europameisterschaften

Deutsche Fußballnationalmannschaft/Europameisterschaften

Der Artikel beinhaltet eine ausführliche Darstellung der deutschen Fußballnationalmannschaft bei Europameisterschaften:

Inhaltsverzeichnis

Die Nationalmannschaft bei Europameisterschaften

Übersicht

Die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft konnte sich seit 1972 für alle Europameisterschaftsendrunden qualifizieren. Bei den ersten Turnieren war man an einer Teilnahme nicht interessiert (1960, 1964), da Bundestrainer Sepp Herberger sich durch die EM beim Aufbau für die WM gestört fühlte.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis... Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1960 Frankreich keine Teilnahme offizielle Bezeichnung: Europa-Nationenpokal
1964 Spanien keine Teilnahme offizielle Bezeichnung: Europa-Nationenpokal
1968 Italien nicht qualifiziert Jugoslawien und Albanien (in der Qualifikation) „Schmach von Tirana“ (0:0)
1972 Belgien Finale Sowjetunion 1. Platz
1976 Jugoslawien Finale Tschechoslowakei 2. Platz Nacht von Belgrad
1980 Italien Finale Belgien 1. Platz
1984 Frankreich Vorrunde Portugal, Rumänien, Spanien
1988 Deutschland Halbfinale Niederlande Halbfinalist es gab kein Spiel um den dritten Platz
1992 Schweden Finale Dänemark 2. Platz
1996 England Finale Tschechien 1. Platz erstes Golden Goal der EM-Geschichte durch Oliver Bierhoff
2000 Belgien/Niederlande Vorrunde Rumänien, England, Portugal
2004 Portugal Vorrunde Niederlande, Lettland, Tschechien
2008 Österreich/Schweiz Finale Spanien 2. Platz
2012 Polen/Ukraine qualifiziert

Erfolge der Deutschen Fußballnationalmannschaft bei Europameisterschaften

EM 1968

Erstmals wollte sich Deutschland für die Fußball-Europameisterschaft 1968 qualifizieren. Nach einem 6:0 gegen Albanien, einem 0:1 in Jugoslawien und einem 3:1 im Rückspiel musste am 17. Dezember 1967 in Tirana ein Sieg gegen die eher drittklassigen albanischen Spieler her. Obwohl Bundestrainer Schön mit Peter Meyer den damals besten Stürmer der Bundesliga aufbot, reichte es nur zu einem 0:0, wodurch zum ersten und bisher einzigen mal eine Qualifikation für ein großes Turnier verpasst wurde. Es war Peter Meyers erstes und letztes Länderspiel.

EM 1972

Vier Jahre später wurde die bis heute beste deutsche Elf dann erstmals Europameister. Nachdem man sich in der Qualifikation gegen Polen, die Türkei und (wieder) Albanien durchgesetzt hatte, stand im Viertelfinale die Revanche von León gegen England an. Am 29. April 1972 kam es zu einem denkwürdigen Spiel im Londoner Wembley-Stadion. Durch Tore von Uli Hoeneß, Günter Netzer und Gerd Müller konnte man mit 3:1 erstmals in England gewinnen. Selbst die englische Boulevardpresse, die ansonsten eher deutschlandkritisch eingestellt ist, war von dem Spiel der deutschen Mannschaft begeistert. Im Rückspiel in Berlin reichte dann ein 0:0 zum Einzug in die Endrunde. Zur Endrunde reisten sie dann als Favorit, da sie am 26. Mai 1972 zur Einweihung des Olympiastadions in München die Sowjetunion schon mit 4:1 besiegt hatten. Bei der Endrunde in Belgien gelangen dann Siege gegen Belgien (2:1) und die Sowjetunion (3:0), wobei insbesondere im Finale Traumfußball zelebriert wurde. Unrühmlich hervorzuheben ist leider das Verhalten deutscher Hooligans – auch wenn diese Bezeichnung damals noch nicht üblich war – die randalierend durch Brüssel zogen. Zwei Jahre später wurde die bundesdeutsche Mannschaft dann auch Weltmeister (siehe Deutsche Fußballnationalmannschaft/Weltmeisterschaften) womit sie die erste Mannschaft war, der es gelang, nach einem Europameisterschaftstitel auch die darauffolgende Weltmeisterschaft zu gewinnen. Inzwischen ist dies auch Spanien bei der EM 2008 und der WM 2010 gelungen (Frankreich schaffte es in umgekehrter Reihenfolge bei der WM 1998 und EM 2000).

EM 1976

1976 wurde die Endrunde letztmals mit vier Mannschaften ausgetragen, und wieder hatte sich die deutsche Mannschaft qualifiziert. Nach dem WM-Sieg 1974 war unter anderen der WM-Rekordtorschütze Gerd Müller zurück getreteten, und trotzdem „müllerte“ es auch in Jugoslawien. In Belgrad kam es zunächst zum Halbfinale gegen Jugoslawien, in dem man nach 32 Minuten mit 0:2 zurück lag. Durch die Einwechslungen von Heinz Flohe (46. Minute), der in der 65. Minute den Anschlusstreffer erzielte, und Dieter Müller (79. Minute), der in der 80. Minute mit seinem ersten Ballkontakt in seinem ersten Länderspiel zum 2:2 traf, wurde die Verlängerung erreicht. In dieser gelangen Dieter Müller zwei weitere Tore zum 4:2-Sieg, durch den die deutsche Mannschaft wie vier Jahre zuvor im Finale stand. Aber es erging ihr wie der UdSSR, die 1964 ebenfalls nach dem Gewinn des Titels 1960 wieder im Finale stand: Der Titel konnte nicht verteidigt werden, was in der Folge auch keinem anderen Europameister gelang. Gegen die Tschechoslowakei lag man wie im Finale schnell mit 0:2 zurück, allerdings gelang Dieter Müller mit seinem vierten EM-Tor schnell der Anschluss. Es dauerte aber bis zur 90. Minute, ehe Bernd Hölzenbein der 2:2-Ausgleich gelang, womit es erneut zur Verlängerung kam. Nachdem diese torlos verlief, musste erstmals in der Geschichte großer Turniere ein Elfmeterschießen die Entscheidung bringen (acht Jahre zuvor hatte es noch ein Wiederholungsspiel gegeben). Nachdem die ersten vier tschechoslowakischen und die ersten drei deutschen Spieler ihre Elfmeter verwandelt hatten, trat Uli Hoeneß an, der schon zwei Jahre zuvor im Spiel gegen Polen einen Elfmeter verschossen hatte, geriet aber in Rückenlage und jagte den Ball in den Belgrader Nachthimmel. Anschließend machte Antonín Panenka mit einem schlitzohrig verwandelten Elfmeter alles klar, so dass der fünfte deutsche Schütze nicht mehr antreten musste. Wie vier Jahre zuvor Gerd Müller wurde auch Dieter Müller mit vier Toren Torschützenkönig.

EM 1980

Nach der WM 1978 trat Jupp Derwall die Nachfolge Helmut Schöns an. Unter seiner Leitung hatte die deutsche Mannschaft bis zur EM 1980 kein Spiel verloren, auch wenn nicht alle Resultate, zum Beispiel ein 0:0 in Malta, schmeichelhaft waren. Sie ging daher als einer der Favoriten in das Turnier. Bei der erstmals mit acht Mannschaften und einer Gruppenphase ausgetragenen EM 1980 in Italien kam es im ersten Spiel zur Revanche von Belgrad. In einem wenig spektakulären Spiel konnte sich die deutsche Mannschaft gegen die CSSR mit 1:0 revanchieren, im zweiten Spiel gegen die Niederländer führte die deutsche Mannschaft nach 66 Minuten durch drei Tore von Klaus Allofs mit 3:0, ehe es Rep (80./Elfmeter) und Willi van de Kerkhof (86.) wieder einmal spannend machten. Die deutsche Mannschaft konnte das 3:2 aber über die Zeit bringen. Im abschließenden Gruppenspiel reichte ein 0:0 gegen Griechenland zum Gruppensieg, der direkt ins Finale führte. Gegen Belgien, das sich überraschend gegen England, Spanien und den Gastgeber Italien durchgesetzt hatte, gelang Horst Hrubesch bereits nach zehn Minuten das 1:0. Aber nachdem Vandereycken in der 72. Minute der Ausgleich gelungen war, wurde es wieder einmal spannend. Erst in der 89. Minute war es erneut Hrubesch, der mit einem Kopfball den Siegtreffer erzielte und so Deutschland den zweiten EM-Titel bescherte. Und wieder kam der Torschützenkönig aus Deutschland – diesmal reichten Klaus Allofs die drei Tore aus dem Spiel gegen die Niederlande.

EM 1984

Die Europameisterschaft in Frankreich bescherte der Deutschen Mannschaft erstmals das Aus in der Gruppenphase bei einem großen Turnier. Nach einem torlosen Remis gegen Portugal und einem 2:1-Sieg gegen Rumänien hätte der deutschen Mannschaft ein erneutes Remis gegen Spanien zum Einzug ins Halbfinale gereicht, und bis zur 90. Minute sah es auch danach aus, dann machte aber Maceda diesen Traum zunichte und sorgte so für den vorzeitigen Abschied von Bundestrainer Jupp Derwall.

EM 1988

Die Europameisterschaft im eigenen Land sollte dem seit 1984 amtierenden Teamchef Beckenbauer nach der Vize-Weltmeisterschaft zwei Jahre zuvor den ersten Titel bescheren, aber nach einem glücklichen 1:1 gegen Italien in der Vorrunde und zwei 2:0-Siegen gegen Dänemark und Spanien, war im Halbfinale gegen die Niederländer Endstation. Deutschland war zwar durch einen von Matthäus in der 55. Minute verwandelten Elfmeter in Führung gegangen, den Niederländern gelang aber ebenfalls durch einen Elfmeter in der 74. Minute der Ausgleich. Als sich beide Teams schon auf eine Verlängerung eingestellt hatten, nutzte Marco van Basten die einzige Unaufmerksamkeit von Jürgen Kohler zum 2:1-Siegtreffer. Im Finale in München zelebrierten die Niederländer dann Traumfußball und wurden verdient Europameister.

EM 1992

Bei der Fußball-Europameisterschaft 1992 trat erstmals eine gesamtdeutsche Mannschaft an. Nach eher dürftigen Leistungen in der Vorrunde, unter anderem einem 1:3 gegen die Niederlande, erreichte die deutsche Mannschaft nach ihrem besten Spiel gegen Gastgeber Schweden als erste Mannschaft zum vierten Mal das Finale. Sie gingen somit als Favorit ins Finale, denn die Dänen, die nur durch den Ausschluss Jugoslawiens nachgerückt waren, schienen schon im Halbfinale, das sie durch Elfmeterschießen gegen die Niederlande gewannen, am Ende ihrer Kräfte zu sein. Die deutsche Mannschaft fand aber in keiner Phase zu ihrem Spiel und verlor verdient mit 0:2. Immerhin konnte sich Karl-Heinz Riedle mit drei anderen Spielern die Torjägerkrone teilen, alle vier hatten je drei Tore geschossen.

EM 1996

Vier Jahre später gewann die Mannschaft unter Nationaltrainer Berti Vogts dank des ersten Golden Goals der EM-Geschichte durch Oliver Bierhoff zum dritten und bislang letzten Mal eine Europameisterschaft und erreichte als erste Mannschaft zum fünften Mal das Finale. Das Turnier in England wurde erstmals mit 16 Mannschaften ausgetragen. Die Vorrunde beendete Deutschland mit einem 2:0 gegen Tschechien, einem glücklichen 0:0 gegen Italien, bei dem Andreas Köpke einen Elfmeter hielt, und einem überzeugenden 3:0 gegen Russland ohne Gegentor. In einem spannenden Viertelfinale konnte Kroatien mit 2:1 besiegt werden, ehe es im Halbfinale zum erneuten Elfmeter-Krimi gegen England kam. Wie sechs Jahre zuvor bei der WM 1990 in Italien hatten auch diesmal die deutschen Spieler die besseren Nerven, so dass es im Finale zum erneuten Aufeinandertreffen mit den Tschechen kam. Diese gingen in der 59. Minute durch einen Elfmeter in Führung, und es dauerte bis zur 73. Minute, ehe Bierhoff der Ausgleich gelang. Sein zweites Tor in der Verlängerung beendete dann das Spiel vorzeitig, bescherte Deutschland den dritten Titel und den letzten Sieg in einem EM-Endrundenspiel für die nächsten zwölf Jahre.

EM 2000

Nachdem eine Revolte der Spieler gegen Trainer Erich Ribbeck abgewehrt werden konnte, startete man schlecht ins Turnier. Gegen den Außenseiter der Gruppe, Rumänien, erreichte man mit Müh und Not ein 1:1-Unentschieden. Im Klassiker gegen England steigerte man sich zwar kämpferisch, verlor aber aufgrund eines Treffers von Alan Shearer mit 0:1. Damit sollte das Vorrundenaus besiegelt sein, schließlich rechneten wenige Beobachter mit einem Sieg gegen Portugal bei einem gleichzeitigen Unentschieden der Rumänen gegen England. Da Rumänien aber sogar gewann, war es umso bitterer, dass die DFB-Elf gegen die B-Mannschaft der bereits qualifizierten Portugiesen eine 0:3-Niederlage einstecken musste. Diese herbe Niederlage besiegelte schließlich das Ende der Ära Ribbeck, den einige als den Totengräber des deutschen Fußballs bezeichneten. Dass das Niveau nach Aussage Ribbecks bei Europameisterschaften aufgrund der kleineren Anzahl von Fußball-Zwergen mittlerweile höher sei als bei Weltmeisterschaften, zeigte sich auch im folgenden EM-Turnier 2004.

EM 2004

Pikanterweise traf man in der Qualifikation für die EM 2004 auf die vom ehemaligen Bundestrainer Berti Vogts betreuten Schotten. Zwar konnte sich Deutschland letztlich sicher qualifizieren, die Spiele wurden aber nicht souverän bestritten. So gelang auf Island nur ein 0:0, das zu einer anschließenden verbalen Auseinandersetzung zwischen Teamchef Rudi Völler und Moderator Waldemar Hartmann führte. Bei der Europameisterschaft in Portugal musste die Mannschaft wieder die frühe Heimreise antreten. Hatten die deutschen Anhänger nach dem Unentschieden gegen die Niederlande noch Hoffnung, besiegelten schwache Leistungen beim 0:0 gegen Lettland und der Niederlage gegen die B-Elf von Tschechien das vorzeitige Ausscheiden. Rudi Völler trat anschließend von seinem Amt zurück. Dieser überraschende Rückzug zwei Jahre vor der WM im eigenen Land stellte den DFB vor die schwierige Aufgabe, einen Nachfolger zu finden. Die zu diesem Zweck gebildete Trainerfindungskommission handelte sich aber viele Absagen ein (unter anderen von Ottmar Hitzfeld, Morten Olsen und Arsène Wenger). Nach wochenlanger Suche übernahm den Posten schließlich Jürgen Klinsmann, der der DFB-Führung von Berti Vogts empfohlen worden war.

EM 2008

In der Qualifikationsgruppe D für die EM 2008 traf die Nationalmannschaft unter der Leitung von Joachim Löw auf Tschechien, die Slowakei, Irland, Wales, Zypern und San Marino. Die beiden erstplatzierten Mannschaften waren für die Endrunde in der Schweiz und Österreich qualifiziert. Deutschland konnte sich durch ein torloses Remis in Irland bereits drei Spieltage vor Qualifikationsende qualifizieren. Im ersten Spiel der Gruppenphase gelang gegen Polen der erste Sieg bei einer EM nach 12 Jahren. Das anschließende Spiel gegen Kroatien wurde mit 1:2 verloren, auf Grund der Tabellenkonstellation genügte aber ein Remis im abschließenden Spiel gegen Österreich um das Viertelfinale zu erreichen. Trotzdem war die Mannschaft gegen Österreich sehr nervös, konnte aber durch ein Freistoßtor von Michael Ballack mit 1:0 gewinnen. Im Viertelfinalspiel gegen Portugal zeigte die Mannschaft ihre beste Leistung bei der EM und gewann mit 3:2. Mit ebendiesem Ergebnis wurde auch die Türkei im Halbfinale bezwungen, das 3. Tor gelang Philipp Lahm in der 90. Minute. Im Finale hatte die Deutsche Mannschaft dann gegen Spanien kaum Torchancen, wogegen Jens Lehmann mehrere gute Chancen der Spanier vereiteln musste. Das 1:0 durch Fernando Torres konnte er aber auch nicht verhindern und mit diesem Ergebnis gewann Spanien erstmals nach 44 Jahren wieder den Titel und Deutschland wurde zum dritten Mal Vizeeuropameister.

EM 2012

In der Qualifikationsgruppe A für die EM 2012 traf die Nationalmannschaft auf die Türkei, Österreich, Belgien, Kasachstan und Aserbaidschan. Gegen die Kasachen, die erst 2002 der UEFA beitraten und im ersten Spiel noch vom deutschen Trainer Bernd Storck betreut wurden, war es das erste Länderspiel einer deutschen Nationalmannschaft. Gegen die von Berti Vogts betreuten Aserbaidschaner spielte Deutschland schon in der Qualifikation für die WM 2010. Die ersten sieben, in der Saison 2010/11 ausgetragenen Spiele, konnte Deutschland gewinnen, während der Hauptkonkurrent Türkei überraschend mit 0:1 in Aserbaidschan verlor und sich die anderen Konkurrenten gegenseitig Punkte abnahmen. Bereits nach acht von zehn Spielen, die alle gewonnen wurden, war Deutschland als erste Mannschaft nach den Gastgebern für die Endrunde qualifiziert. Auch die letzten beiden Spiele wurden gewonnen wodurch Deutschland als einziger Mannschaft 10 Siege in 10 Spielen gelangen, was zuvor nur Tschechien in der Qualifikation für die EM 2000 gelungen war. Mit 9 Toren belegte Miroslav Klose den zweiten Platz in der Torschützenliste der Qualifikation.

Bei Europameisterschaften gesperrte Spieler

  • 1996 erhielt Markus Babbel in den ersten beiden Vorrundenspielen zwei Gelbe Karten und war dann für das dritte Vorrundenspiel gesperrt.
  • 1996 erhielt Thomas Strunz nach wiederholtem Foulspiel im Spiel gegen Italien die Gelb-Rote Karte und war für das Viertelfinalspiel gegen Kroatien gesperrt.
  • 2008 erhielt Bastian Schweinsteiger im Vorrundenspiel Kroatien - Deutschland in der Nachspielzeit nach einer Unsportlichkeit gegen Jerko Leko die rote Karte. Damit war er für das letzte Vorrundenspiel Deutschland - Österreich gesperrt.

Bilanz gegen die anderen Europameister bei Europameisterschaften

  • Tschechoslowakei/Tschechien: 5 Spiele (davon 2 Finale), 3 Siege, 1 Remis (1 Niederlage n.E.), 1 Niederlage, 8:5 Tore (3:5 i.E.)
  • Niederlande: 4 Spiele, 1 Sieg, 1 Remis, 2 Niederlagen, 6:8 Tore
  • UdSSR/GUS/Russland: 3 Spiele (davon 1 Finale), 2 Siege, 1 Remis, 7:1 Tore
  • Spanien: 3 Spiele 1 Sieg, 2 Niederlagen, 2:2 Tore
  • Italien: 2 Spiele, 2 Remis, 1:1 Tore
  • Dänemark: 2 Spiele (davon 1 Finale), 1 Sieg, 1 Niederlage, 2:2 Tore
  • Griechenland: 1 Spiel, 1 Remis, 0:0 Tore
  • Frankreich: kein Spiel

Anteil der im Ausland spielenden Spieler im EM-Kader

Erstmals zur EM 1980 wurden mit Rainer Bonhof und Uli Stielike Spieler in den EM-Kader berufen, die nicht in der Bundesliga spielten, obwohl schon zuvor deutsche Spieler im WM-Kader standen, die im Ausland tätig waren und auch 1972 und 1976 im Ausland spielten, z.B. Karl-Heinz Schnellinger, der 1972 mit dem AC Mailand den italienischen Pokal gewann und Günter Netzer, der 1976 mit Real Madrid in Spanien das Double geholt hatte. Der Höhepunkt des Einsatzes sogenannter "Legionäre" wurde 1992 erreicht, als 8 Spieler im Kader standen, die nicht in der Bundesliga spielten. Das ist die höchste Anzahl von "Legionären", die je in einem deutschen Kader für ein Turnier stand, bedingt auch durch den WM-Erfolg zwei Jahre zuvor, durch den weitere deutsche Spieler ins Ausland wechselten. Danach nahm die Zahl wieder ab. Die meisten Legionäre spielten in den Topligen in England, Italien oder Spanien, nur zwei (Lothar Matthäus/USA und Stefan Kuntz/Türkei) spielten in anderen Ligen. Oliver Bierhoff ist der einzige dieser Legionäre, der erst nach seinem Wechsel ins Ausland Nationalspieler wurde. Im Gegensatz zu den "Legionären" der deutschen WM-Kader, kamen bei den Europameisterschaften nicht alle Legionäre immer zum Einsatz. Allerdings wurden bei den meisten Europameisterschaften weniger Spiele bestritten als bei Weltmeisterschaften. Zudem stand mit Jens Lehmann nur bei einer EM ein "Legionär" als Ersatz-Torhüter im Kader. Rainer Bonhof ist der einzige Spieler, der als "Legionär" nie zum Einsatz kam, er bestritt als Bundesliga-Spieler aber beide Spiele bei der EM 1976.

Jahr (Spiele) Anzahl (Länder) Spieler (Einsätze)
1972 (2) 0
1976 (2) 0
1980 (4) 2 (Spanien) Rainer Bonhof (0), Uli Stielike (4)
1984 (3) 1 (Spanien) Uli Stielike (3)
1988 (4) 2 (Italien) Thomas Berthold (1), Rudi Völler (4)
1992 (5) 8 (Italien) Andreas Brehme (5), Thomas Doll (4), Thomas Häßler (5), Jürgen Klinsmann (5), Jürgen Kohler (5), Stefan Reuter (4), Karlheinz Riedle (5), Rudi Völler (1)
1996 (6) 2 (1 in Italien, 1 in der Türkei) Oliver Bierhoff (3), Stefan Kuntz (5)
2000 (3) 4 (2 in England, 1 in Italien, 1 in USA) Oliver Bierhoff (1), Dietmar Hamann (3), Lothar Matthäus (3), Christian Ziege (2)
2004 (3) 3 (England) Jens Lehmann (0), Dietmar Hamann (3), Christian Ziege (0)
2008 (6) 4 (2 in England, 2 in Spanien) Michael Ballack (6), Jens Lehmann (6), Christoph Metzelder (6), David Odonkor (1)

Rekorde

  • Deutsche Torschützenkönige:
Gerd Müller 1972 mit 4 Toren
Dieter Müller 1976 mit 4 Toren
Klaus Allofs 1980 mit 3 Toren
Karl-Heinz Riedle 1992 mit 3 Toren (zusammen mit 3 anderen Spielern)
  • Die deutsche Mannschaft erzielte ihre höchsten Siege gegen folgende Länder bei EM-Turnieren:
  • Gegen folgende Länder kassierte die deutsche Mannschaft ihre höchsten Niederlagen bei EM-Turnieren:
    • PortugalPortugal Portugal: Vorrunde 2004 - 0:3

Siehe auch


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