- Deutsche Fußballnationalmannschaft bei Weltmeisterschaften
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Der Artikel beinhaltet eine ausführliche Darstellung der deutschen Fußballnationalmannschaft bei Weltmeisterschaften:
Die Nationalmannschaft bei Weltmeisterschaften
Übersicht
Jahr Gastgeberland Teilnahme bis... Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten 1930 Uruguay keine Teilnahme --- --- zu hoher Aufwand für Reise nach Südamerika (Weltwirtschaftskrise) 1934 Italien Spiel um Platz 3 Österreich 3. Platz im Halbfinale gegen die Tschechoslowakei ausgeschieden 1938 Frankreich Achtelfinale Schweiz --- „Großdeutsche“ Mannschaft nach „Anschluss“ Österreichs, K.-o.-System (nur ein Gegner) 1950 Brasilien keine Teilnahme --- --- neu gegründeter DFB ist noch kein FIFA-Mitglied 1954 Schweiz Finale Ungarn 1. Platz „Wunder von Bern“ 1958 Schweden Spiel um Platz 3 Frankreich 4. Platz „Schlacht von Göteborg“ im Halbfinale gegen Schweden 1962 Chile Viertelfinale Jugoslawien --- Herbergers letzte WM als Trainer 1966 England Finale England 2. Platz „Wembley-Tor“ 1970 Mexiko Spiel um Platz 3 Uruguay 3. Platz „Jahrhundertspiel“ im Halbfinale gegen Italien 1974 Deutschland Finale Niederlande 1. Platz Begegnung mit der DDR-Auswahl und das „Sparwasser-Tor“; „Nacht von Malente“; „Wasserschlacht von Frankfurt“ 1978 Argentinien Zwischenrunde u. a. Österreich --- „Schmach von Córdoba“ 1982 Spanien Finale Italien 2. Platz „Nichtangriffspakt von Gijón“; „Nacht von Sevilla“ 1986 Mexiko Finale Argentinien 2. Platz „Suppenkasper-Affäre“ 1990 Italien Finale Argentinien 1. Platz Triumph des „Kaisers“ 1994 USA Viertelfinale Bulgarien --- „Stinkefinger-Affäre“ (Stefan Effenberg) 1998 Frankreich Viertelfinale Kroatien --- Revanche für Kroatien 2002 Südkorea/Japan Finale Brasilien 2. Platz erstes WM-Spiel gegen Brasilien 2006 Deutschland Spiel um Platz 3 Portugal 3. Platz im Halbfinale gegen Italien ausgeschieden (0:2 n.V.) Statistik (Angaben inkl. 2006: 18 Weltmeisterschaften; Prozentangaben sind gerundet)
- nicht teilgenommen: zweimal (11%; 1930 und 1950)
- Achtelfinale: einmal (6%; 1938)
- Viertelfinale/Zwischenrunde: viermal (22%; 1962, 1978, 1994 und 1998)
- Halbfinale: viermal (22%; 1934, 1958, 1970 und 2006)
- 3. Platz: dreimal (17%; 1934, 1970, 2006)
- Finale: siebenmal (39%; 1954, 1966, 1974, 1982, 1986, 1990, 2002)
- Weltmeister: dreimal (17%; 1954, 1974, 1990)
Die deutsche Mannschaft ist die einzige Mannschaft, die sowohl gegen eine südamerikanische Mannschaft (Argentinien) als auch gegen europäische Mannschaften (Ungarn und die Niederlande) Weltmeister werden konnte. Die deutsche Nationalmannschaft hat auswärts noch kein WM-Qualifikationsspiel verloren.
WM 1930 in Uruguay
Die erste Fußball-Weltmeisterschaft fand auf dem südamerikanischen Kontinent in Uruguay statt. Es war die einzige Weltmeisterschaft, für die keine Qualifikationsspiele ausgetragen wurden. Wie einige andere europäische Nationen sagte der DFB aber die Teilnahme der deutschen Mannschaft wegen des hohen Aufwandes – allein die Anreise der vier teilnehmenden europäischen Mannschaften auf dem Seeweg dauerte über zwei Wochen – und die damit verbundenen Kosten ab. Hinzu kam, dass die deutschen Spieler zu dieser Zeit noch Amateure waren und eine so lange Freistellung vom Arbeitgeber nur schwer zu erreichen war. In Rumänien sorgte beispielsweise der König, der die Mannschaft auch selber trainierte, per Dekret dafür, dass die Spieler drei Monate Urlaub bekamen und anschließend wieder eingestellt wurden.
Die Deutsche Nationalmannschaft konnte sich danach für alle Weltmeisterschaften, zu denen sie zugelassen war, qualifizieren. Die erste Niederlage in einem Qualifikationsspiel gab es am 16. Oktober 1985 gegen Portugal. Die Qualifikation für die WM 1986 war zu diesem Zeitpunkt aber schon gesichert, so dass die Niederlage keine Auswirkung mehr auf die Qualifikation hatte.
WM 1934 in Italien
Bei ihrem ersten Auftritt bei einer Weltmeisterschaft, die komplett im K.o.-System durchgeführt wurde, erreichte die deutsche Mannschaft das Halbfinale. Reichstrainer Otto Nerz hatte einen sehr jungen Kader zusammengestellt. Fünf Spieler hatten vor der WM noch kein Länderspiel bestritten, drei Spieler erst eins, sogar zwei Zweitligaspieler standen im Kader. Der erfahrenste Spieler war Kapitän Fritz Szepan von Schalke 04. Beim 5:2 gegen Belgien gelang Edmund Conen der erste echte Hattrick der WM-Geschichte. Im Viertelfinale gewannen die Deutschen 2:1 gegen Schweden. Begünstigt durch mehrere Fehler des deutschen Torwarts Willibald Kreß, der danach kein Länderspiel mehr bestritt, setzte sich die Tschechoslowakei im Halbfinale mit 3:1 gegen die deutsche Mannschaft durch, die durch ein 3:2 gegen Österreich WM-Dritter wurde.
WM 1938 in Frankreich
Die von Sepp Herberger neu aufgebaute Mannschaft zählte spätestens ab dem mit 8:0 gegen Dänemark gewonnenen Freundschaftsspiel im Mai 1937 (nach dem Austragungsort wurde diese Mannschaft dann „Breslau-Elf“ genannt) zu den Favoriten für die Fußball-Weltmeisterschaft 1938.
Aber bereits im Achtelfinale kam das Aus gegen die Nachbarn aus der Schweiz. Reichte es im ersten Spiel noch zu einem 1:1 nach Verlängerung, musste sich die deutsche Mannschaft fünf Tage später im Wiederholungsspiel – Elfmeterschießen waren damals noch nicht erdacht – mit 2:4 geschlagen geben, was das schlechteste Abschneiden bei einer WM bedeutete.
Als ein Grund für das frühe Ausscheiden wird eine zusammengewürfelte Mannschaft aus den Nationalmannschaften Österreichs und Deutschlands angesehen. In Folge des kurz vor dem Turnier erfolgten Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich wurde von politischer Seite für die WM eine Aufstellung zu gleichen Teilen aus Reichsdeutschen und deutschen Österreichern gefordert. Herberger wurde so gezwungen, gegen seinen Willen mit einer nicht eingespielten Mannschaft anzutreten.
WM 1950 in Brasilien
Die deutsche Fußballnationalmannschaft bestritt am 22. November 1942 ihr letztes Länderspiel in Pressburg (Bratislava) gegen die Slowakei, danach wurde der Länderspielbetrieb kriegsbedingt eingestellt. 1945 wurde nicht nur das Deutsche Reich, sondern auch das Fachamt Fußball, das im Dritten Reich den DFB ersetzt hatte, aufgelöst. Beim FIFA-Kongress in Luxemburg wurden 1946 zudem die Kriegsverlierer Deutschland und Japan unbefristet aus dem Weltverband ausgeschlossen.
So konnte Deutschland sich nicht fristgerecht zur Weltmeisterschafts-Qualifikation anmelden. Andererseits war bei Aufhebung des internationalen Spielverbots im Mai 1949 noch keine neue deutsche Nationalmannschaft gebildet, so dass Deutschland auch ohne die Sperre nicht hätte melden können.
Erst im September 1950 wurde der am 10. Juli 1949 neu gegründete DFB wieder in die FIFA aufgenommen. Am 22. November 1950 fand in Stuttgart das erste Nachkriegsländerspiel einer (west)deutschen Fußballnationalmannschaft statt, Gegner war die Schweiz.
WM 1954 in der Schweiz
Der erste große Erfolg der deutschen Nationalmannschaft war der 3:2-Sieg im später zum Wunder von Bern verklärten Endspiel gegen die favorisierten Ungarn bei der Fußballweltmeisterschaft 1954 in der Schweiz.
Die Nationalmannschaft bekam durch den ersten Titel auch gesellschaftlich einen hohen Stellenwert in „Westdeutschland”, da die noch unter den Folgen des Zweiten Weltkrieges leidende Bevölkerung neues Lebens- und Selbstwertgefühl bekam. In Deutschland wurden die Helden von Bern zu Legenden: Spieler wie Toni Turek (Tor), Fritz Walter oder Helmut Rahn sind heute noch in guter Erinnerung.
In ihrer Vorrundengruppe waren die Deutschen ebenso wie Südkorea nicht gesetzt und mussten lediglich gegen die beiden gesetzten Mannschaften Ungarn und Türkei antreten. Nach dem 4:1 gegen die Türken schonte Herberger aus taktischen Gründen im Spiel gegen die Ungarn mehrere Stammspieler. Das 3:8 ist bis heute die höchste Niederlage einer deutschen Mannschaft bei einer WM. Bundestrainer Sepp Herberger musste Schmähbriefe aus der Heimat erdulden. Durch ein 7:2 im Entscheidungsspiel gegen die Türkei qualifizierte sich Deutschland für die K.-o.-Runde.
Nach dem 2:0 gegen Jugoslawien im Viertelfinale deklassierten die Deutschen im Halbfinalspiel die Österreicher, die nach der Hitzeschlacht von Lausanne ausgelaugt waren, mit 6:1. Im Endspiel kam es zum erneuten Aufeinandertreffen mit den Ungarn, die seinerzeit als stärkste Mannschaft der Welt galten und trotz mehrerer Verletzter aus den harten Spielen gegen Brasilien und Uruguay (jeweils 4:2) als klarer Favorit ins Endspiel gingen.
Zunächst wurde die ungarische Elf dieser Rolle gerecht: Nach acht Minuten führten sie 2:0, mussten aber in der 10. Minute den Anschlusstreffer durch Max Morlock und in der 18. Minute den Ausgleich durch Helmut Rahn hinnehmen. Die Entscheidung in einem ausgeglichenen Spiel fiel spät. Aufgrund ihrer innovativen Fußballschuhe mit Schraubstollen, die den Weltruf des Herstellers Adidas begründeten, kamen die Deutschen besser mit dem nassen Platz zurecht. In der 84. Minute traf Rahn zum 3:2-Endstand.
Im Endspiel traten Toni Turek, Jupp Posipal, Werner Kohlmeyer, Horst Eckel, Werner Liebrich, Karl Mai, Helmut Rahn, Max Morlock, Ottmar Walter, Fritz Walter, Hans Schäfer für die deutsche Nationalmannschaft an.
WM 1958 in Schweden
Sepp Herberger hatte eine Mannschaft aus erfahrenen Spielern, wie Fritz Walter und jungen Talenten, unter anderen dem Hamburger Uwe Seeler zusammengestellt. In der Vorrunde wurde zunächst Argentinien mit 3:1 bezwungen, so dass zwei Unentschieden gegen die CSSR und Nordirland (jeweils 2:2) zum Gruppensieg reichten. Im Viertelfinale war wie vier Jahre zuvor Jugoslawien der Gegner. Diesmal genügte ein 1:0 zum Weiterkommen. Im Halbfinale waren die von ihren Landsleuten nach vorne gepeitschten Schweden in der „Schlacht von Göteborg“ aber die cleverere Mannschaft. Am Ende hieß es 1:3, und so blieb der deutschen Mannschaft das Spiel um den dritten Platz gegen Frankreich, das mit 3:6 verloren wurde, der höchsten Niederlage einer deutschen Mannschaft in einem Finalspiel.
WM 1962 in Chile
Bei der letzten Weltmeisterschaft unter Sepp Herberger, die quasi „hinter den sieben Bergen“ (in Chile) weitab von der Öffentlichkeit stattfand, konnte die deutsche Mannschaft die Vorrunde mit Siegen gegen die Schweiz (2:1) und Chile (2:0) nach einem anfänglichen 0:0 gegen Italien als Gruppensieger beenden. Schon fast traditionsgemäß war Jugoslawien zum dritten Mal der Gegner im Viertelfinale, diesmal konnten aber die Kicker vom Balkan den Spieß umdrehen, und die deutsche Mannschaft musste nach einem 0:1 die Koffer packen. In besonderer Erinnerung bleibt, dass Sepp Herberger zu Beginn der WM den Routinier Hans Tilkowski durch den jungen Torwart Wolfgang Fahrian ersetzte.
Das frühe Aus förderte auch die Bestrebungen, eine eingleisige Bundesliga zu gründen, die Sepp Herberger schon länger gefordert hatte, da das Oberligensystem zu wenig Spitzenspiele ergab, in denen die Nationalspieler ernsthaft gefordert waren.
Zwei Jahre nach der WM machte Herberger den Platz auf der Trainerbank für seinen Assistenten Helmut Schön frei, zog aber selbst bei der WM 1966 im Hintergrund noch die Fäden.
WM 1966 in England
Bei der Fußball-WM 1966 in England gelang der Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland erneut der Einzug ins Finale. Jedoch verlor man gegen England nach Verlängerung mit 2:4, wobei das legendäre Wembley-Tor zum 2:3 den Ausschlag gab.
Der deutschen Mannschaft gelang zunächst durch einen 5:0-Sieg gegen die Schweiz ein idealer Start in das Turnier. Dabei brillierte vor allem das 20jährige Mittelfeld-Talent Franz Beckenbauer, der sich, ebenso wie Italien-Legionär Helmut Haller, mit zwei Toren neben Held in die Torschützenliste eintragen konnte.
Das zweite Gruppenspiel des DFB-Teams gegen Argentinien endete 0:0. Dieses Spiel war durch wenige Torchancen, dafür aber durch eine Vielzahl von Fouls gekennzeichnet. Beim 2:1-Sieg gegen Spanien im letzten Vorrundenspiel der deutschen Mannschaft gelang Lothar Emmerich ein bemerkenswertes Tor. Der Linksaußen vollbrachte das Kunststück, nahezu von der Torauslinie den Ball am spanischen Torhüter Iribar vorbei unters Lattenkreuz ins lange Eck zu schießen.
Durch einen 4:0-Viertelfinalsieg gegen Uruguay und ein 2:1 im Halbfinale gegen die Sowjetunion gelang der bundesdeutschen Mannschaft zum zweiten Mal nach 1954 der Einzug in ein Endspiel der Fußballweltmeisterschaft.
Im Endspiel konnte die deutsche Mannschaft durch ein Tor von Helmut Haller bereits nach zwölf Minuten in Führung gehen, musste aber schon in der 18. Minute den Ausgleich durch Geoff Hurst hinnehmen. In einem ausgeglichenen Spiel gingen die Engländer in der 78. Minute durch Peters in Führung, die deutsche Mannschaft stemmte sich aber gegen die drohende Niederlage, und Sekunden vor dem Abpfiff gelang dem Kölner Abwehrspieler Wolfgang Weber sein erstes Länderspieltor und damit der verdiente Ausgleich. Letztendlich gewannen die Engländer die Weltmeisterschaft im Heimatland, es sollte bis heute ihr einziger Titel bei einem großen Turnier bleiben.
Viele sogenannte Experten meinten nachher, Bundestrainer Schön habe die deutsche Mannschaft geschwächt, weil er den bis dahin eher offensiv orientierten Franz Beckenbauer mit der Bewachung von Bobby Charlton betraut und damit aus dem Spiel genommen hatte. Kurioserweise hatte der englische Trainer Alf Ramsey Bobby Charlton mit der Aufgabe betraut, Franz Beckenbauer zu beschatten.
WM 1970 in Mexiko
Helmut Schön war bei diesem Turnier das Wagnis eingegangen, mit Uwe Seeler und Gerd Müller zwei Mittelstürmer aufzustellen. Beide ergänzten sich aber kongenial, da sich Uwe Seeler häufig ins Mittelfeld zurück zog, in entscheidenden Momenten aber zur Stelle war.
In der Vorrunde tat man sich zunächst schwer, zweimal lag man mit 0:1 zurück, erst gegen Marokko (Endstand 2:1) und gegen Bulgarien (Endstand 5:2), dem wohl besten Spiel von Reinhard „Stan“ Libuda in der Nationalmannschaft, ehe es im dritten Spiel ein überzeugendes 3:1 gegen Peru gab, bei dem Gerd Müller als zweitem deutschen Spieler nach Edmund Conen ein Hattrick in einem WM-Spiel gelang.
Das anschließende Viertelfinalspiel gegen England wurde zu einem ganz außergewöhnlichen Spiel. Das Spiel fand angesichts der Fernsehübertragungen nach Europa zur Mittagszeit bei hochsommerlichen Temperaturen in einer Höhe von 1830 m statt, was beiden Mannschaften alles abverlangte. In der Neuauflage des Endspiels von 1966 führten die Engländer bis zur 69. Minute 2:0, und es sah alles danach aus, als wäre nun für die deutsche Mannschaft Endstation bei dieser WM. Um seinen Kapitän Bobby Charlton für das Halbfinale gegen Italien zu schonen, nahm ihn der englische Teammanager in der 70. Minute vom Feld. Dies erwies sich als Fehler, denn die deutsche Elf gab nicht auf und erreichte in der regulären Spielzeit den 2:2-Ausgleich, wobei Uwe Seeler ein kurioses Tor mit dem Hinterkopf gelang. In der Verlängerung erzielte dann Gerd Müller das entscheidende Tor, und die Engländer wurden doch noch mit 3:2 bezwungen.
Im Halbfinale gab es eine 3:4-Niederlage in einem dramatischen Spiel gegen Italien, dem sogenannten Jahrhundertspiel. Die Italiener gingen bereits in der 7. Minute 1:0 in Führung, und es sah lange danach aus, als würden sie diesen Vorsprung über die Zeit retten können. Da sich auch noch Franz Beckenbauer an der Schulter verletzte – eine Auswechslung war nicht möglich, weil das Kontingent schon erschöpft war –, rechnete niemand mehr mit einer Verlängerung. In der Schlussminute erzielte jedoch der in Italien spielende Karl-Heinz Schnellinger – was den Fernsehreporter Ernst Huberty zu dem Spruch „ausgerechnet Schnellinger!“ veranlasste – mit seinem einzigen Länderspieltor für Deutschland das 1:1 und erzwang damit die Verlängerung. In dieser fielen dann noch fünf Tore.
Nach dieser Niederlage blieb der Mannschaft von Bundestrainer Helmut Schön nur das Spiel um den dritten Platz. Durch einen 1:0-Sieg gegen Uruguay, der insbesondere dem Ersatztorhüter Horst Wolter zu verdanken war, wurde zum zweiten Mal nach 1934 der dritte Platz erreicht. Es war Uwe Seelers 21. WM-Spiel, womit er einen neuen Rekord aufstellte, der erst 28 Jahre später durch Lothar Matthäus überboten wurde. Torschützenkönig des Turnieres wurde als erster deutscher Spieler Gerd Müller, der insgesamt zehn Treffer erzielte. Er war damit der dritte Spieler nach Just Fontaine (13 Tore 1958) und Sándor Kocsis (elf Tore 1954), der bei einer WM mindestens zehn Tore erzielte. Seitdem schaffte kein Spieler bei einer einzelnen WM mehr Tore.
WM 1974 in der Bundesrepublik Deutschland
Die Nationalmannschaft gewann 1974 in Deutschland zum zweiten Mal die Weltmeisterschaft. In der Vorrunde des Turniers gelang der DDR-Auswahl durch ein Tor von Jürgen Sparwasser, das in die deutsche Fußballgeschichte eingegangen ist, der 1:0-Sieg gegen den späteren Weltmeister Bundesrepublik Deutschland. Dieses Spiel am 22. Juni 1974 war das einzige Aufeinandertreffen der beiden deutschen Mannschaften. Nach dem 2:1-Sieg im Endspiel gegen die brillanten Niederländer bedankten sich die Bundesdeutschen bei der DDR-Auswahl für die Niederlage, da diese der Auslöser für eine mannschaftsinterne Revolte gegen den unentschlossenen und zögerlichen Bundestrainer Helmut Schön war, bei der die Mannschaft unter Führung von Kapitän Franz Beckenbauer ihre taktischen Vorstellungen durchsetzen konnte („Nacht von Malente“). Bis heute wird von den Akteuren behauptet, dass der Titelgewinn ohne diese Niederlage wohl unmöglich gewesen wäre. Ein wichtiger Faktor war auch, dass die DFB-Mannschaft als Gruppenzweiter in die mit Polen, Schweden und Jugoslawien vermeintlich einfachere Zwischenrundengruppe einziehen konnte – die DDR als Gruppenerster hatte es hingegen mit den Niederlanden, Brasilien und Argentinien zu tun.
In der Zwischenrunde konnte sich die deutsche Mannschaft nach einem „reinigenden Gewitter“ im Trainingslager und Umstellungen in der Mannschaft deutlich steigern und zunächst in einer Partie bei bestem Wetter Jugoslawien in Düsseldorf 2:0 besiegen. In einer Regenschlacht konnte anschließend Schweden in Düsseldorf mit 4:2 bezwungen werden, wobei die deutsche Mannschaft die beste Leistung des Turniers zeigte. Noch nasser wurde es im Quasi-Halbfinale gegen Polen, der Überraschungsmannschaft des Turniers, die durch herzerfrischenden Fußball schon Italien aus dem Wettbewerb geschossen hatte. In der Wasserschlacht von Frankfurt hätte der deutschen Mannschaft ein Unentschieden gereicht, um das Finale zu erreichen; die Polen hingegen mussten auf Grund des schlechteren Torverhältnisses gewinnen. Für die technisch besseren Polen waren die irregulären Bedingungen auf dem Platz aber ein größeres Handicap, und Gerd Müller erzielte in seiner unnachahmlichen Art den entscheidenden Treffer, nachdem zuvor Uli Hoeneß einen Elfmeter nicht verwandeln konnte.
Letzterer sorgte im Finale gegen die Niederlande auch dafür, dass schon in der 1. Minute ein Elfmeter für die Niederlande gegeben wurde, den Johan Neeskens in seiner typischen Art verwandelte. Deutschland ließ sich aber von diesem Rückschlag nicht entmutigen, Berti Vogts nahm durch konsequente Manndeckung dem niederländischen Spielmacher Johan Cruyff den Spielspaß. Der frustrierte Cruyff wurde zur Halbzeitpause auf dem Weg in die Kabine wegen Reklamierens verwarnt. Zu diesem Zeitpunkt stand es schon 2:1 für Deutschland, denn auch den Deutschen wurde ein Elfmeter zugesprochen, nachdem Bernd Hölzenbein im Strafraum zu Fall kam und Paul Breitner sich ohne lange nachzudenken den Ball schnappte und den Elfmeter verwandelte. Das zweite Tor für Deutschland war typisch für Gerd Müller, der durch eine schnelle Drehung die niederländische Abwehr überwand und zum Endstand einschoss. Obwohl die Niederländer dann in der zweiten Halbzeit einen wahren Sturmlauf starteten und Sepp Maier zu einer Glanztat nach der anderen zwangen, gelang ihnen kein Tor. Ein eigentlich reguläres Tor der deutschen Mannschaft wurde zudem wegen angeblicher Abseitsposition nicht anerkannt; in einer weiteren Situation versagte der Schiedsrichter der deutschen Mannschaft den fälligen zweiten Strafstoß.
Mit dabei in dieser Weltmeister-Mannschaft waren neben anderen: Franz Beckenbauer, der von 1984 bis 1990 als Teamchef verantwortlicher Betreuer der Nationalmannschaft wurde, und Berti Vogts (Bundestrainer 1990–1998).
Bundestrainer Helmut Schön setzte während des Turniers 18 Spieler ein:
Sepp Maier im Tor, Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Horst-Dieter Höttges, Georg Schwarzenbeck und Berti Vogts in der Abwehr; Rainer Bonhof, Bernhard Cullmann, Heinz Flohe, Uli Hoeneß, Günter Netzer, Wolfgang Overath sowie Herbert Wimmer im Mittelfeld und Jürgen Grabowski, Dieter Herzog, Jupp Heynckes, Bernd Hölzenbein und Gerd Müller im Sturm.Nach dem Spiel traten einige Nationalspieler, unter anderen Gerd Müller und Wolfgang Overath, als Nationalspieler zurück – angeblich aus Verärgerung, weil ihre Lebenspartnerinnen nicht zum Bankett eingeladen waren.
WM 1978 in Argentinien
Ebenfalls zur Geschichte der Nationalmannschaft gehört die sogenannte Schmach von Córdoba. Sie bezeichnet ein Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien gegen Österreich. Der amtierende Fußballweltmeister Deutschland unterlag in Córdoba völlig überraschend der österreichischen Nationalmannschaft mit 2:3 und schied vorzeitig aus.
Die bundesdeutsche Mannschaft hatte nach zwei torlosen Unentschieden gegen Polen und Tunesien und einem hohen 6:0-Sieg gegen schwache Mexikaner als Zweiter die Zwischenrunde erreicht und spielte erneut wie bei der Heim-WM in einer rein europäischen Gruppe, war also wieder, wie vier Jahre zuvor, den südamerikanischen Teams aus Argentinien und Brasilien aus dem Wege gegangen. Nach zwei Unentschieden gegen Italien und die Niederlande stand Deutschland vor dem Österreich-Spiel mit 2:2 Punkten auf Platz drei in der Vierergruppe. Der Gruppensieger würde in das WM-Finale einziehen, der Gruppenzweite um den dritten Platz der WM spielen. Italien und die Niederlande (je 3:1 Punkte) mussten unentschieden spielen, damit Deutschland mit einem (deutlichen) Sieg gegen Österreich überhaupt noch eine Chance auf den Gruppensieg gehabt hätte. Da die Niederländer aber Italien mit 2:1 schlugen, hatte die DFB-Elf keine Chance mehr auf das WM-Finale. Es wurde im Österreich-Spiel somit nicht der Weltmeistertitel, sondern die Chance auf Platz drei verspielt. Denn selbst mit einem Unentschieden wäre Deutschland aufgrund der mehr geschossenen Tore vor Italien Gruppenzweiter geworden. In der 88. Minute erzielte Hans Krankl das 3:2 für Österreich, was den österreichischen Radiokommentator Edi Finger sen. zu dem Kommentar „Tor, Tooor! I werd narrisch!“ veranlasste. Es ist bis heute der einzige Sieg Österreichs bei einem WM-Turnier gegen Deutschland. Helmut Schön trat nach der WM, wie lange zuvor angekündigt, von seinem Posten als Bundestrainer zurück.
WM 1982 in Spanien
Deutschland galt zu Beginn des Turnieres als amtierender Europameister gemeinsam mit Titelverteidiger Argentinien und mit Rekordweltmeister Brasilien als Favorit der Weltmeisterschaft 1982. Die Mannschaft blieb seit dem Amtsantritt von Jupp Derwall nach der WM 1978 23 Spiele in Folge ungeschlagen und unterlag danach vor der WM in Spanien nur beim Mundialito gegen Argentinien und Brasilien. Sie hatten sich mit 16:0 Punkten und 33:3 Toren für die WM qualifiziert, dem besten Qualifikationsergebnis, das jemals von einer europäischen Mannschaft erzielt wurde.
Das Team konnte dieser Favoritenrolle aber zunächst nicht gerecht werden und verlor sein Auftaktmatch gegen Algerien sensationell mit 1:2. Der Sieg der spielstarken Algerier war dabei keineswegs unverdient, wenn ihnen auch entgegenkam, dass die Deutschen sie stark unterschätzt hatten. Zuvor hatte es erst einen Sieg eines afrikanischen Teams bei Fußballweltmeisterschaften gegeben (1978 Tunesien gegen Mexiko).
Im zweiten Vorrundenspiel konnte sich das Adler-Team jedoch steigern und gewann durch drei Treffer von Karl-Heinz Rummenigge und ein Tor von Uwe Reinders in dessen zweitem Länderspiel mit 4:1 gegen Chile.
Ein fester Begriff in der Fußballgeschichte der Nationalmannschaft ist der Nichtangriffspakt von Gijón. Er benennt das Gerücht eines abgekarteten Spiels zwischen den Fußballnationalmannschaften aus der Bundesrepublik Deutschland und Österreich im abschließenden Gruppenspiel der Vorrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 1982. Beide Mannschaften hatten schon in der Qualifikation gegeneinander gespielt, und nach der Schmach von Córdoba herrschte eine gewisse Rivalität zwischen ihnen. Davon war im Spiel dann aber nicht viel zu bemerken.
Das Spiel wurde zum Skandal, weil beiden Mannschaften ein knapper Sieg Deutschlands genügte, um in die Zwischenrunde zu kommen. Nachdem das Endergebnis zwischen Chile und Algerien bereits vor dem Spiel feststand, war ein solches Ergebnis für das Spiel in Gijón praktisch programmiert. Nach dem 1:0 für Deutschland durch Horst Hrubesch in der 11. Minute begnügten sich beide Mannschaften damit, den Ball im Mittelfeld hin und her zu spielen, ohne dem Gegner dabei bedrohlich nahe zu kommen.Die algerische Mannschaft, welche noch gute Chancen auf ein Weiterkommen hatte, fühlte sich um ihren Einzug in die nächste Runde betrogen. Das spanische Publikum auf den Rängen wedelte mit weißen Tüchern, was dortzulande als Zeichen der Schande angesehen wird.
Bundestrainer Jupp Derwall und seine Mannschaft waren danach harscher Kritik der Medien und Fans nicht nur in Deutschland ausgesetzt. Als Konsequenz aus diesem Spiel finden die letzten Gruppenspiele bei jedem internationalen Turnier seit der Europameisterschaft 1984 immer gleichzeitig statt.In Deutschland wurde die Leistung der deutschen Mannschaft in der Vorrunde von Fans und Medien mit großer Enttäuschung zur Kenntnis genommen. Vor allem Paul Breitner, der ein Jahr zuvor nach sieben Jahren Pause sein Comeback in der Nationalmannschaft gefeiert hatte, wurde stark kritisiert, weil er in der Nationalmannschaft nicht so in der Spielmacherrolle überzeugte wie bei Bayern München.
In der Zwischenrunde qualifizierten sich die Deutschen durch einen mehr kämpferisch als spielerisch überzeugenden 2:1-Sieg über Spanien und ein 0:0 gegen England für das Halbfinale gegen Frankreich. Sie profitierten dabei davon, dass die Spanier, die keine Chance mehr auf das Halbfinale hatten, ein 0:0 gegen England verteidigten.
Zum Eklat kam es im Halbfinale, als Torwart Harald Schumacher sich übertrieben hart gegen Frankreichs Verteidiger Patrick Battiston einsetzte und diesen schwer verletzte. Das Foul Schumachers, das nach heutiger Regelauslegung als Notbremse klar eine rote Karte zur Folge hätte und bei dem Battiston mehrere Zähne verlor, blieb durch den Schiedsrichter allerdings ungeahndet. Nach dem Spiel ließ sich Schumacher vor Journalisten auf Battistons Verletzungen angesprochen unglücklicherweise zu dem Zitat „Sagt ihm, ich bezahl' ihm die Jacketkronen“ hinreißen. Hierfür sah sich Schumacher von den Medien im In- und Ausland starker Kritik ausgesetzt. In der internationalen Boulevardpresse wurden Zitat und Foul zum Bild des „hässlichen Deutschen“ hochstilisiert, was dem Ansehen der Nationalmannschaft noch einige Zeit danach erheblichen Schaden zufügte. Schumacher sprach sich allerdings nach diesem Vorfall mit Battiston aus, und dieser nahm die Entschuldigung Schumachers an.
Das sportlich gesehen hochdramatische Halbfinalspiel in der „Nacht von Sevilla“ gegen Frankreich gewann Deutschland mit 5:4 (3:3 nach Verlängerung) nach Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten stand es 1:1. In der Verlängerung kamen die Franzosen in einen Spielrausch und führten bereits mit 3:1, als der während des Turnieres durch eine Verletzung beeinträchtigte deutsche Kapitän Karl-Heinz Rummenigge eingewechselt wurde. Durch einen Treffer von Rummenigge und ein Fallrückzieher-Traumtor durch Klaus Fischer (später Tor des Jahres 1982) schaffte das deutsche Team aber noch den 3:3-Ausgleich. Im Elfmeterschießen triumphierte die deutsche Elf, nachdem Hrubesch den sechsten deutschen Strafstoß verwandelt hatte. Zuvor hatten Kaltz, Breitner, Rummenigge und Littbarski vom Punkt getroffen, Stielike war gescheitert, und Schumacher hatte zwei französische Elfmeter von Six und Bossis gehalten.
Das Finale verlor Deutschland mit 1:3 gegen Italien, wobei das DFB-Team seinem Gegner nicht viel entgegenzusetzen hatte. Paul Breitner gelang es durch seinen Ehrentreffer kurz vor Ende des Spieles als bisher einzigem Deutschen, in zwei WM-Endspielen ein Tor zu erzielen. Nach den beiden verlorenen Europacup-Endspielen war dies das dritte verlorene Endspiel einer deutschen Mannschaft in diesem Jahr.
WM 1986 in Mexiko
Hatten die Spiele der deutschen Mannschaft 1970 bei der ersten WM in Mexiko die Fans und Fachwelt noch begeistert, so quälte sie sich bei der Neuauflage, bei der sie erstmals nicht von einem Bundestrainer, sondern von Teamchef Franz Beckenbauer betreut wurde, durch das Turnier. Einen Eklat gab es innerhalb des deutschen Kaders, als Ersatz-Torwart Uli Stein Teamchef Beckenbauer, der zu Beginn seiner Karriere für die Lebensmittelfirma Knorr Werbung gemacht hatte, als „Suppenkasper“ bezeichnete und dafür aus dem Kader geworfen wurde.
In der Vorrunde gab es zunächst ein glückliches 1:1 gegen Uruguay und ein 2:1 gegen Schottland, ehe man von einer begeistert aufspielenden dänischen Mannschaft entzaubert wurde. Die Dänen siegten mit 2:0 und waren den Deutschen in allen Belangen überlegen. Im Achtelfinale erreichte die deutsche Mannschaft ein 1:0 gegen den Außenseiter Marokko, das als erstes afrikanisches Team die Vorrunde bei einer WM überstanden hatte. Wie 16 Jahre zuvor im ersten Gruppenspiel hatte die Deutsche Mannschaft auch 1986 große Probleme gegen die Nordafrikaner. Erst in der 87. Minute gelang Lothar Matthäus das entscheidende 1:0. Im Viertelfinale war gar ein Elfmeterschießen gegen den Gastgeber Mexiko notwendig, um das Halbfinale zu erreichen. In diesem kam es zu einer Neuauflage des Krimis von Sevilla, denn wieder war Frankreich der Gegner. Die Franzosen hatten zwei Jahre zuvor überzeugend die Europameisterschaft im eigenen Land gewonnen und im wohl besten Spiel des WM-Turnieres den Favoriten Brasilien besiegt. Vieles sprach also dafür, dass den Franzosen, die von Michel Platini, dem Torschützenkönig der EM 1984, dirigiert wurden, die Revanche gelingen sollte. Deutschland ging aber überraschend bereits in der 9. Minute durch ein Tor von Andreas Brehme in Führung und musste dann 81 Minuten lang die Angriffe der technisch und spielerisch besseren Franzosen abwehren, ehe Rudi Völler in der 90. Minute mit einem Solo zum 2:0 die endgültige Entscheidung gelang. Damit hatte man wieder unerwartet das Finale erreicht.
Im Finale lag die deutsche Mannschaft durch einen Torwartfehler bereits nach 21 Minuten gegen die grandios von Diego Maradona dirigierte argentinische Mannschaft mit 0:1 zurück, und nachdem in der 55. Minute das 2:0 für die Argentinier gefallen war, schien das Spiel gelaufen. Durch ihre wohl beste Leistung im Turnier kam die deutsche Mannschaft aber durch Tore von Karlheinz Rummenigge in der 73. und Rudi Völler in der 81. Minute wieder heran. Die Deutschen wollten dann die Gunst der Stunde nutzen, um das Spiel noch in der regulären Spielzeit für sich zu entscheiden, obwohl eine Verlängerung angesichts konditioneller Vorteile vermutlich günstig verlaufen wäre. Die zu offensive Spielweise wurde durch einen Konter bestraft. Nach einem Traumpass von Maradona gelang Jorge Burruchaga in der 84. Minute das 3:2 für Argentinien und damit die endgültige Entscheidung. Das argentinische Team wurde damit zum zweiten Mal nach 1978 Weltmeister. Deutschland zog dagegen mit der dritten WM-Final-Niederlage an Ungarn, Tschechoslowakei und Niederlande vorbei.
WM 1990 in Italien
Vier Jahre später bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien stand die deutsche Elf zum dritten Male hintereinander im WM-Finale, was zuvor noch keinem Land gelungen war. In die Vorrunde war die deutsche Mannschaft mit einem unerwartet klaren 4:1 gegen Jugoslawien gestartet, wobei insbesondere Lothar Matthäus und die anderen Italien-Legionäre in der deutschen Elf beeindruckten, die im Mailänder Stadion quasi ein Heimspiel hatten. In einem Spiel „mit Blitz und Donner“ wurden anschließend die Vereinigten Arabischen Emirate mit 5:1 besiegt, so dass gegen Kolumbien ein 1:1-Unentschieden zum Gruppensieg reichte.
Im Achtelfinale kam es zum Aufeinandertreffen mit dem alten Rivalen Niederlande, gegen den man zuvor bei der Europameisterschaft im eigenen Land das Halbfinale verloren hatte. Die Niederländer hatten sich aber mit drei Unentschieden in die K.-o.-Runde mehr schlecht als recht gequält und waren durch einen Losentscheid in das Achtelfinalspiel gegen Deutschland gekommen. Nach einer unklaren und bis heute umstrittenen Aktion im Strafraum der Niederländer erhielten Frank Rijkaard und Rudi Völler die Rote Karte. Diese Hinausstellungen schwächten aber eher die niederländische Mannschaft, da damit die Achse Rijkaard–Gullit–van Basten, das wesentliche Element des Oranjeteams, nicht mehr existierte. Zudem zeigte Jürgen Klinsmann nach Verlust seines Sturmpartners Völler seine wohl beste Leistung in der deutschen Nationalmannschaft – in der 50. Minute gelang ihm das 1:0. Nachdem Andreas Brehme in der 84. Minute auch noch auf 2:0 erhöhte, schien der Einzug ins Viertelfinale perfekt zu sein. Ein umstrittener Elfmeter in der 88. Minute brachte das Oranjeteam noch einmal auf 1:2 heran, aber die deutsche Mannschaft konnte die Führung letztlich erfolgreich über die Zeit bringen.
Zum Viertelfinale reichte ein wenig spektakuläres 1:0 gegen die Tschechoslowakei, ehe es im Halbfinale zum Krimi gegen England kam. Die Engländer hatten sich zuvor in einem dramatischen Spiel gegen Kamerun, die bis dahin beste afrikanische Mannschaft bei einer WM, erst in der Verlängerung mit 3:2 durchgesetzt und brannten auf die Revanche für die Viertelfinalniederlage bei der WM 1970. In einem ausgeglichenen Spiel brachte Andreas Brehme die deutsche Mannschaft in der 59. Minute in Führung, aber Gary Lineker gelang in der 80. Minute der 1:1-Ausgleich. Nach einer torlosen Verlängerung musste daher das Elfmeterschießen entscheiden, und wie bei bis dato allen WM-Elfmeterschießen zuvor hatten auch diesmal die deutschen Spieler die besseren Nerven und verwandelten alle fünf Elfmeter, während auf Seiten der Engländer Stuart Pearce und Chris Waddle Nerven zeigten.
Erneut hieß der Endspielgegner Argentinien. Die Argentinier hatten sich im Achtelfinale mit 1:0 gegen Brasilien durchgesetzt und im Viertel- und Halbfinale jeweils durch Elfmeterschießen gewonnen, wobei sich ihr Torhüter Sergio Goycochea als Elfmeter-Töter hervortat. Ihre Strategie bestand also im Wesentlichen darin, das Spiel ohne Gegentor zu überstehen, um auch das Finale im Elfmeterschießen zu gewinnen, denn während des gesamten Spieles hatten Maradona und seine Mannschaft nicht eine Torchance. Mit einem knappen, aber hochverdienten 1:0-Sieg (Andreas Brehme durch Foulelfmeter) war schließlich der dritte WM-Titel perfekt. Franz Beckenbauer ragt in der Geschichte des DFB und der Nationalmannschaft seitdem besonders heraus, weil es dem „Kaiser“ gelang, in zwei Funktionen Weltmeister zu werden: als Kapitän 1974 und als Teamchef 1990. Es war der erste Finalsieg einer europäischen Mannschaft gegen eine südamerikanische Mannschaft. Bis dahin hatten immer (1958, 1962, 1970, 1978 und 1986) die Südamerikaner gegen den europäischen Finalgegner gewonnen.
Der Teamchef ließ im Finale Bodo Illgner, Klaus Augenthaler, Thomas Berthold, Stefan Reuter, Jürgen Kohler, Guido Buchwald, Andreas Brehme, Thomas Häßler, Lothar Matthäus, Pierre Littbarski, Jürgen Klinsmann und Rudi Völler antreten.
WM 1994 in den USA
Wieder einmal war das Losglück der deutschen Mannschaft hold, denn neben den starken Spaniern wurden ihr für die Vorrunde die beiden Außenseiter Bolivien, das seine Heimspiele normalerweise in der Höhenlage La Paz' austrägt, und Südkorea, das noch nie die Gruppenphase überstanden hatte, zugelost. Zwar konnte Deutschland als erster amtierender Weltmeister das Eröffnungsspiel gegen Bolivien gewinnen, das 1:0 gegen den Außenseiter war aber äußerst mager. Nach einem 1:1 gegen Spanien konnte der zweite Außenseiter Südkorea ebenfalls nur knapp mit 3:2 bezwungen werden. Unrühmlich war das Verhalten von Stefan Effenberg, der in diesem Spiel von deutschen Fans provoziert worden war und dies mit dem ausgestreckten Mittelfinger quittierte. Für diese Geste wurde er von Bundestrainer Vogts aus der Mannschaft ausgeschlossen.
Der erste Platz in der Gruppe wurde erreicht, weil auch die Spanier gegen die Südkoreaner im ersten Spiel nur zu einem 2:2 gekommen waren. Im Achtelfinale kam es in einem hochdramatischen Spiel gegen Belgien zu einem weiteren 3:2. Anschließend musste Deutschland im Viertelfinale gegen Bulgarien, das zuvor noch bei keiner Weltmeisterschaft über das Achtelfinale hinausgekommen war, nach anfänglicher Führung eine bittere 1:2 Niederlage einstecken. Die deutsche Mannschaft kam somit erstmals seit der WM 1978 nicht unter die besten Vier des Turnieres.
WM 1998 in Frankreich
Als amtierender Europameister galt Deutschland 1998 als Mitfavorit. Trotz wenig überzeugender Leistungen gelang der Mannschaft in einer politisch brisanten, aber sportlich lösbaren Gruppe mit Jugoslawien, dem häufigsten deutschen WM-Gegner, und den Außenseitern USA und Iran der Gruppensieg. Dem mühsamen 2:0 gegen die USA folgten ein 2:2 nach 0:2-Rückstand gegen Jugoslawien und ein 2:0 gegen den Iran. Das zweite Spiel wurde von Ausschreitungen deutscher Hooligans in Lens überschattet, bei denen der französische Polizist Daniel Nivel lebensgefährlich verletzt wurde. Ein Ausschluss Deutschlands vom Turnier stand zur Debatte.
Nach einem hart erkämpften 2:1 gegen Mexiko traf Deutschland im Viertelfinale wie bereits bei der vorhergegangenen Europameisterschaft auf Kroatien. Nach einem Platzverweis gegen Christian Wörns verloren die Deutschen 0:3 – die höchste Endrunden-Niederlage seit dem 3:6 gegen Frankreich bei der WM 1958. Kroatien konnte sich somit für die Niederlage im EM-Viertelfinale revanchieren.
Kurz nach der Weltmeisterschaft trat Bundestrainer Berti Vogts von seinem Posten zurück, nachdem die Nationalmannschaft in zwei Testspielen wieder nicht überzeugen konnte. Sein Nachfolger Erich Ribbeck war der einzige Bundestrainer, der keine Mannschaft bei einer WM betreute.
WM 2002 in Japan und Südkorea
Die deutsche Nationalmannschaft galt bei der ersten Weltmeisterschaft in Asien als Außenseiter. Dennoch gelang der Einzug ins Endspiel, in dem erstmals die beiden Nationalmannschaften mit den meisten WM-Spielen und den meisten Finalteilnahmen, Brasilien und Deutschland, aufeinandertrafen.
Die Erwartungen, die das 8:0 im Auftaktspiel gegen Saudi-Arabien auslöste, konnten die Deutschen lediglich durch die Ergebnisse erfüllen. Diesem höchsten Sieg einer deutschen Mannschaft bei einer Weltmeisterschaft folgten ein hart umkämpftes 1:1 gegen Irland und ein 2:0 gegen die von Winfried Schäfer betreuten Kameruner, bei dem beide Seiten je sieben Gelbe und eine Gelb-Rote Karte sahen.
In der K.-o.-Runde profitierte die deutsche Mannschaft von der sehr günstigen Gruppenauslosung. Während die Favoriten sich auf dem Weg ins Endspiel gegenseitig eliminierten oder Außenseitern unterlagen, musste Deutschland gegen die Außenseiter Paraguay, USA und Südkorea bestehen. Dank des überragenden Oliver Kahn, der mit der Lev-Yashin-Trophäe für den besten Torhüter, dem Adidas Golden Ball für den besten Spieler des Turniers und in der Boulevardpresse mit dem Spitznamen „Titan“ ausgezeichnet wurde, gelangen drei 1:0-Siege und damit der siebte Einzug ins Finale gegen Brasilien.
Ohne den gelbgesperrten Michael Ballack, der im Viertel- und Halbfinale den Siegtreffer geschossen hatte und zuvor mit Bayer Leverkusen drei Endspiele in wenigen Wochen verloren hatte, machte die deutsche Mannschaft im Finale ihr bestes Spiel in der K.-o.-Runde. Erst in der 67. Minute nutzte Ronaldo einen Fehler von Oliver Kahn zum 1:0. Ein weiteres Ronaldo-Tor in der 79. Minute entschied das Spiel.
WM 2006 in Deutschland
Vor Beginn des Turniers wurden die Erfolgsaussichten des DFB-Teams in der Öffentlichkeit eher pessimistisch beurteilt, nicht zuletzt aufgrund einer über Wochen geführten Kampagne der Bildzeitung gegen Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Dieser dagegen erklärte die Erringung des Weltmeistertitels im eigenen Land zum Ziel. Beim offiziellen Eröffnungsspiel gegen Costa Rica zeigte die deutsche Mannschaft über weite Strecken den vom Bundestrainer anvisierten Angriffsfußball, offenbarte aber beim 4:2-Sieg auch die bekannten Schwächen in der Abwehr. Gegen die auf ein Unentschieden spekulierende polnische Mannschaft wollte lange Zeit über kein Tor fallen, bis kurz vor Schluss der erlösende Siegtreffer erzielt wurde. Dieser erste Erfolg über eine europäische Mannschaft in einem Turnier seit 1996 und die Umstände seines Entstehens lösten in Deutschland eine Begeisterungswelle aus. Nach dem klaren 3:0-Erfolg gegen Ecuador hatte das DFB-Team die erfolgreichste Vorrunde seit der WM 1970 absolviert.
Im Achtelfinale traf man auf Schweden, das durch zwei frühe Tore mit 2:0 besiegt wurde. Die erste Halbzeit wurde als das beste Auftreten einer deutschen Mannschaft seit 1990 bezeichnet. Nicht nur der Sturm setzte sich immer wieder durch, auch hatte die Abwehr bei drei Spielen in Folge keinen Gegentreffer zugelassen.
Im Viertelfinale traf man auf Argentinien, das durch starke Leistungen imponiert hatte. Die Paarung wurde im Vorfeld als das Match der bislang überzeugendsten Teams bewertet. Für die Deutschen ging es auch darum, nach sechs Jahren endlich wieder gegen eine Weltmeisternation einen Sieg zu erringen. In der ersten Spielhälfte war die argentinische Auswahl im Mittelfeld bissiger und kombinationssicherer, musste sich aber vorm Sechzehnmeterraum der deutschen Abwehrkette stets geschlagen geben. Nach dem Pausenpfiff fiel nach einer Standardsituation der Führungstreffer für Argentinien, das danach auf eine defensive Taktik umschaltete. Damit konnte die deutsche Mannschaft ihr Angriffspiel wieder stärker entwickeln und erzielte in der 80. Minute den Ausgleichstreffer zum 1:1 . Die Verlängerung, die in der ersten Halbzeit von Deutschland, in der zweiten von Argentinien bestimmt wurde, blieb torlos. Im Elfmeterschießen setzte sich das DFB-Team mit 4:2 durch und setzte damit eine deutsche WM-Tradition fort. Deutschland erreichte zum elften Mal ein WM-Halbfinale und stellte damit einen neuen Rekord auf.
Gegen Angstgegner Italien endete die deutsche Siegesserie. Die ungewohnt offensiv auftretende Squadra Azzurra stellte die deutsche Mannschaft vor einige taktische Probleme, während die viel gelobte italienische Abwehr den deutschen Stürmern kaum Entfaltungsmöglichkeiten bot. Trotzdem blieb das abwechslungsreiche Spiel anteilsmäßig weitgehend ausgeglichen, so dass es nach 90 Minuten 0:0 stand. In der Verlängerung verstärkten die Italiener ihre Offensive und drängten auf einen Treffer, auch wenn sich der deutschen Mannschaft im Gegenzug einige wenige Möglichkeiten boten. Bis zur 118. Minute stand es immer noch 0:0, doch zwei Minuten vor Schluss (und einem eventuellen Elfmeterschießen) gingen die Italiener schließlich mit 1:0 in Führung. Nach einem Konter in der letzten Minute fiel dann auch noch das 2:0, so dass das Halbfinale für Deutschland verloren war.
Im Spiel um Platz drei gegen Portugal zeigte eine stark umgestaltete deutsche Mannschaft vor dem begeisterten heimischen Publikum wieder ihren offensiven Fußball. Das DFB-Team siegte mit 3:1 und verabschiedete sich mit einer überzeugenden Gesamtleistung aus dem Turnier, so dass für die Gastgebernation die Weltmeisterschaft mit einem großen sportlichen Erfolg endete. Deutschland wurde somit zum dritten Mal nach 1934 und 1970 WM-Dritter und von den Fans und den Medien zum „Weltmeister der Herzen“ deklariert. Wie 1970 wurde auch diesmal ein deutscher Spieler Torschützenkönig des Turnieres, nämlich Miroslav Klose, der, wie schon bei der WM 2002, wieder fünf Treffer erzielte. Eine weitere Auszeichnung erhielt Kloses Sturmpartner Lukas Podolski, welcher zum besten Nachwuchsspieler der WM gewählt wurde.
Rangliste der WM-Spieler mit den meisten Einsätzen
- Lothar Matthäus – 25 Einsätze
- Uwe Seeler – 21 Einsätze
- Wolfgang Overath, Karl-Heinz Rummenigge, Berti Vogts – jeweils 19 Einsätze
- Franz Beckenbauer, Thomas Berthold, Pierre Littbarski, Sepp Maier – jeweils 18 Einsätze
- Jürgen Klinsmann, Karl-Heinz Schnellinger – jeweils 17 Einsätze
- Andreas Brehme – 16 Einsätze
- Hans Schäfer, Rudi Völler – jeweils 15 Einsätze
- Paul Breitner, Karlheinz Förster, Thomas Häßler, Harald Schumacher, Bernd Schneider, Miroslav Klose – jeweils 14 Einsätze
Rangliste der WM-Spieler mit den meisten Toren
- Gerd Müller – 14 Tore
- Jürgen Klinsmann – 11 Tore
- Miroslav Klose, Helmut Rahn – jeweils 10 Tore
- Karl-Heinz Rummenigge, Uwe Seeler – jeweils 9 Tore
- Rudi Völler – 8 Tore
- Hans Schäfer – 7 Tore
- Helmut Haller, Lothar Matthäus, Max Morlock – jeweils 6 Tore
- Franz Beckenbauer – 5 Tore
Bei Weltmeisterschaften gesperrte Spieler
- Bei der WM 1938 wurde Hans Pesser aus Wien im ersten Spiel gegen die Schweiz (Endstand 1:1) wegen eines Revanchefouls vom Platz gestellt und war für das Wiederholungsspiel gesperrt.
- Erich Juskowiak wurde 1958 im Halbfinale gegen Schweden nach einem Revanchefoul an Kurt Hamrin vom Platz gestellt.
- Thomas Berthold erhielt 1986 im Viertelfinale gegen Mexiko nach einem Revanchefoul die rote Karte und war für das Halbfinale gegen Frankreich gesperrt.
- Rudi Völler sah 1990 im Achtelfinale gegen die Niederlande nach einer Auseinandersetzung mit Frank Rijkaard die rote Karte und wurde für ein Spiel gesperrt.
- Christian Wörns erhielt 1998 im Viertelfinale gegen Kroatien nach einem Foul die rote Karte, Deutschland schied anschließend aus, so dass die Karte bei der WM keine weitere Auswirkung hatte.
- Carsten Ramelow erhielt 2002 im Vorrundenspiel gegen Kamerun die gelb-rote Karte nach wiederholtem Foulspiel. Er war damit für das Achtelfinale gesperrt.
- Nach 2 gelben Karten waren folgende Spieler für ein Spiel gesperrt:
- 1990: Andreas Brehme für das letzte Gruppenspiel gegen Kolumbien
- 1994: Stefan Effenberg für das Achtelfinale gegen Belgien (nach Effenbergs Suspendierung ausgetragen), Thomas Helmer und Martin Wagner für das Halbfinale, an dem Deutschland nicht beteiligt war.
- 1998: Michael Tarnat für das Halbfinale, an dem Deutschland nicht beteiligt war.
- 2002: Christian Ziege und Dietmar Hamann für das Achtelfinale, Michael Ballack für das Finale.
- Franz Beckenbauer erhielt bei der WM 1966 zwei Verwarnungen und wäre nach der zweiten, im Halbfinale erhaltenen Karte eigentlich für das Finale gesperrt gewesen. Die FIFA „übersah“ aber diese Verwarnung und so konnte Franz Beckenbauer im Finale eingesetzt werden.
- Mike Hanke war nach einer roten Karte im Spiel um den 3. Platz beim Confed-Cup 2005 für die ersten beiden Spiele der WM 2006 gesperrt.
- Torsten Frings wurde bei der WM 2006 von der Disziplinarkommission des Weltverbandes FIFA auf Grund einer Tätlichkeit gegen den Argentinier Julio Ricardo Cruz nach Ende des Viertelfinalspieles gegen Argentinien für zwei Spiele gesperrt. Da die Sperre für das zweite Spiel für sechs Monate auf Bewährung ausgesetzt wurde, betraf die Sperre nur das Halbfinalspiel gegen Italien. Das Urteil war umstritten, einerseits, weil die Regularien der FIFA eine Minimalsperre von zwei Spielen vorsehen und die Möglichkeit einer Bewährung nicht beinhalten, andererseits, weil der angeblich angegriffene argentinische Spieler nach eigenem Bekunden keinen Faustschlag gespürt hat.
Bilanz gegen die anderen Weltmeister bei Weltmeisterschaften
- Argentinien: 5 Spiele (davon 2× Finale), 2 Siege, 2 Remis (1 Sieg n.E.), 1 Niederlage, 7:5 Tore (4:2 i.E.)
- Italien: 5 Spiele (davon 1× Finale, 2× Halbfinale), 2 Remis, 3 Niederlagen, 4:9 Tore
- England: 4 Spiele (davon 1× Finale, 1× Halbfinale), 1 Sieg, 2 Remis (1 Sieg n.E.), 1 Niederlage, 6:7 Tore (4:3 i.E.)
- Uruguay: 3 Spiele (davon 1× Platz 3), 2 Siege, 1 Remis, 6:1 Tore
- Frankreich: 3 Spiele (2× Halbfinale, 1× Platz 3) , 1 Sieg, 1 Remis (1 Sieg n.E.), 1 Niederlage, 8:9 Tore (5:4 i.E.)
- Brasilien: 1 Spiel (1× Finale), 1 Niederlage, 0:2 Tore
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