Unterbilk

Unterbilk
Stadtwappen der kreisfreien Stadt Düsseldorf.png
Düsseldorf Unterbilk
Führt kein Wappen.svg
Lage im Stadtgebiet
Basisdaten [1]
Geograph. Lage   51° 12′ N, 6° 47′ O51.2080555555566.776666666666740.0Koordinaten: 51° 12′ N, 6° 47′ O
Höhe   40,0 m ü. NN
Fläche   1,63 km²
Einwohner   17.993 (Stand 31. August 2007)
Bevölkerungsdichte   11.039 Einwohner je km²
Eingemeindet   1384
Stadtbezirk   Stadtbezirk 3
Stadtteilnummer   032
Verkehrsanbindung
Bundesstraße   Bundesstraße 1 number.svg
S-Bahn   S 8 S 11 S 28
Straßenbahn   703 704 706 708 709 712 713 719
Buslinie   723 725 726 835 836
Nachtverkehr   NE7 NE8

Unterbilk ist ein zentraler Stadtteil der Landeshauptstadt Düsseldorf und gehört zum Stadtbezirk 03. Er ist Sitz des Landtages von Nordrhein-Westfalen, Standort des Rheinturms und bildet zusammen mit dem Düsseldorfer Hafen das Zentrum der in Düsseldorf stark vertretenen Medienbranche. Durch hochwertige Städtebau- und Immobilienentwicklungen im Bereich des Medienhafens und des Regierungsviertels entstand ein sogenannter Bilbao-Effekt, der sich im Stadtteil als Gentrifizierung bemerkbar macht.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Unterbilk hat eine Fläche von lediglich 1,63 km². Der Stadtteil grenzt an den Hafen und an den Rhein. Weitere Nachbarstadtteile sind Stadtmitte, Friedrichstadt, Carlstadt und Bilk.[2]

Geschichte

Unterbilk ist ursprünglich ein Teil Bilks gewesen, das 799 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Düsseldorf gehörte bis 1206 zur Pfarrei Alt St. Martin in Bilk, 1384 wiederum wurde Bilk zu Düsseldorf eingemeindet. Der eigenständige Stadtteil Unterbilk entstand durch den Bau der Eisenbahnlinie von Neuss nach Düsseldorf, die Bilk durchtrennte. Das alte Bilk südlich der Eisenbahnlinie behielt den Namen Bilk, der nördlich gelegene Teil wurde zu Unterbilk. 1876 wurde an der Lausward in Unterbilk die erste Pferderennbahn Düsseldorfs eröffnet. 1890 bis 1896 entstand an der Lausward der Düsseldorfer Hafen. Im 19. Jahrhundert erfolgte dann die dichte Bebauung im Rahmen des Stadtwachstums während der Industriellen Revolution. Ab 1980 entwickelte sich dann der tertiäre Sektor in Unterbilk, beginnend mit dem Bau des Fernmeldeturms 1982. Heute sind Unterbilk und der benachbarte Hafen das Medienzentrum Düsseldorfs.

Verkehr

Düsseldorfer Stadttor

Unterbilk liegt an der Bundesstraße 1, welche durch den Rheinufertunnel geführt wird.

An die S-Bahnlinien S 8, S 11 und S 28 ist Unterbilk durch die S-Bahnhöfe Bilk und Völklinger Straße mit Fahrtrichtungen Neuss, Kaarst, Mönchengladbach, Dormagen, Köln, Bergisch Gladbach, dem Hauptbahnhof, Gerresheim, Mettmann, Wuppertal und Hagen angeschlossen. Die Straßenbahnlinien 704, 708, 709 und 719 sowie Buslinien verbinden Unterbilk mit anderen Stadtteilen.

Der Bilker Bahnhof wird außerdem derzeit von den Straßenbahnlinien in Richtung Innenstadt, Hamm, Südfriedhof, Volmerswerth, Brehmplatz, Heinrich-Heine-Universität, Unterrath, Holthausen und Ratingen angefahren. Einige dieser Bahnlinien werden in Zukunft in das Düsseldorfer Stadtbahnnetz integriert. Der Bilker Bahnhof soll zum Regionalbahnhof hochgestuft werden.

Demographie

In Unterbilk wohnen etwa 18.000 Menschen in etwa 11.000 Haushalten; darunter sind etwa 6.200 Single-Haushalte. Die Arbeitslosenquote ist mit 3 % außerordentlich niedrig. Fast die Hälfte der Einwohner gehört der Altersgruppe der 18- bis 49-Jährigen an; es gibt wenige Kinder und Jugendliche. Die Grund- und die Realschule im Stadtteil besuchen zusammengenommen etwa 700 Schülerinnen und Schüler; viele dürften auf Gymnasien in Nachbarstadtteilen gehen. Der Altersdurchschnitt liegt bei 42 Jahren. Der Anteil nichtdeutscher Staatsbürger ist ähnlich hoch wie in der Gesamtstadt.

Wirtschaft

WDR-Funkhaus Düsseldorf

Bedeutendster Arbeitgeber in Unterbilk ist die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen mit ihren Ministerien und der Staatskanzlei. Der Landtag von Nordrhein-Westfalen, das Zentrum des Regierungsviertels, sorgt ebenfalls für Beschäftigung. Daneben sind die Siemens-Niederlassung Düsseldorf und das Regionalstudio des Westdeutschen Rundfunks wichtige Arbeitgeber. Die übrigen Beschäftigten des Stadtteils gehören dem tertiären Sektor an.

Bekannte Gebäude und Sehenswürdigkeiten

Das Landtagsgebäude
Der Rheinturm

An der Grenze zwischen Friedrichstadt und Unterbilk verlief dereinst in napoleonischer Ära die Stadtbefestigung von Düsseldorf. Nachdem diese geschleift war, wurden dort Grünanlagen angelegt; innerhalb dieser liegen der Schwanenspiegel und der Kaiserteich.

Alter und neuer Landtag

Auch der alte Preußische Provinziallandtag im Ständehaus, in dem von 1946 bis 1988 der Landtag von Nordrhein-Westfalen untergebracht war, ist in den Grünanlagen am Schwanenspiegel und am Kaiserteich gelegen, direkt an der Grenze zwischen Friedrichstadt und Unterbilk. Heute beherbergt das historische Parlamentsgebäude einen Teil der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen.

Das neue Landtagsgebäude mit seiner strukturalistischen Architektur befindet sich an der Grenze zum Hafen, am Rheinknie, in direkter Nachbarschaft zum Rheinturm und zum Funkhaus des Westdeutschen Rundfunks. Es bildet das Zentrum des Regierungsviertels der Landeshauptstadt.

Südlich des Rheinturms und des Funkhauses liegt das dekonstruktivistische Gebäudeensemble des Neuen Zollhofs, das bereits zum Medienhafen im Stadtteil Düsseldorf-Hafen gehört.

Neben den Gebäuden des Medienhafens ist das Bürohochhaus Stadttor ein weiteres Beispiel international ausgezeichneter Architektur im Stadtteil Unterbilk. Im Stadttor ist auch die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen untergebracht.

Sakralbauten

Rund 500 Meter nördlich der im Stadtteil Bilk liegenden Kirche Alt St. Martin an der Kreuzung Bilker Allee, Volmerswerther Straße, Gladbacher Straße, Neusser Straße, Lorettostraße steht die neuere Bilker Pfarrkirche St. Martin. Sie hat einen dreieckigen Grundriss. Im Chorraum befindet sich ein kreisförmiges Glasfenster von Hermann Raddatz (1906–1963) mit der Darstellung von Christus als Pantokrator und der vier Evangelisten. Schon vor dem Bau der jetzigen Kirche 1951–1952 standen an dieser Stelle eine Kapelle und eine Kirche. 1686 ließ Kurfürst Jan Wellem auf Wunsch seiner ersten Gemahlin Maria Anna Josepha von Österreich, Halbschwester des habsburgischen Kaisers Leopold, die Loretokapelle bauen, einen Nachbau des legendären Wohnhauses der Heiligen Familie von Nazareth aus Loreto. 1698 veranlasste die zweite Gemahlin des Kurfürsten, Anna Maria Luisa de’ Medici, Großherzogin von Toscana, den Überbau der Kapelle, die ein berühmter und viel besuchter Wallfahrtsort wurde. 1893 wurde die Kapelle abgerissen und eine neugotische Kirche von Alfred Tepe gebaut.

Des Weiteren befindet sich die Kirche Sankt Peter auf dem Kirchplatz am östlichen Rand von Unterbilk. In ihrer Nähe befindet sich das Evangelische Krankenhaus zwischen Kirchfeldstraße und Fürstenwall.

Sonstiges

Etwas weiter südlich befindet sich der Florapark, der nach dem in Düsseldorf herrschenden Leitbild der Gartenstadt und der Reformbewegungen der Stadtplanung des ausgehenden 19. Jahrhunderts angelegt wurde.

Das Polizeipräsidium und die Oberfinanzdirektion wurden zwischen 1929 und 1939 am Jürgensplatz auf dem Gelände einer ehemaligen Husarenkaserne erbaut. Sie zeigen sachlich-zweckorientierte Backsteinarchitekturen für Verwaltungsbauten der 1920er und 1930er Jahre.

An der Grenze zu den Nachbarstadtteilen Bilk und Friedrichstadt, am Bilker Bahnhof, befindet sich ein Einkaufs- und Stadtteilzentrum – die Düsseldorf Arcaden.

Einzelnachweise

  1. Amt für Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Düsseldorf: Statistiken für den Stadtteil 032 – Unterbilk
  2. OpenStreetMap / Relation / Unterbilk (92375). Abgerufen am 20. Februar 2010.

Quellen

Weblinks


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