- Frankreichs Fußballer des Jahres
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Der Französische Fußballer des Jahres („Joueur français de l'année“) wird seit 1965 unter Leitung der Fachzeitschrift France Football kalenderjährlich gewählt. Alain Giresse (dreimal) und Thierry Henry (fünfmal) haben diese Auszeichnung am häufigsten gewinnen können.
Bis einschließlich 1995 waren nur Spieler französischer Staatsbürgerschaft, die in den Profiligen des Landes spielen, wählbar. Seither können auch in ausländischen Ligen spielende Franzosen gekürt werden - was überwiegend auch geschieht. Somit vollzog die Zeitung die Entwicklung nach, dass nur noch relativ wenige Spieler der Équipe tricolore für Vereine der heimischen Liga antreten.
Bis 2001 erfolgte die Wahl durch die Redakteure von France Football, heute setzt sich das Auswahlgremium stattdessen aus allen ehemaligen Preisträgern (siehe unten) zusammen; dazu kommt der Chefredakteur der Zeitschrift. Erstmals 2007 erhielten die Juroren von der Redaktion eine 25 Spieler umfassende Kandidatenliste, aus der sie ihre Wahl treffen mussten.[1] Sie vergeben dabei jeweils fünf Punkte für ihren Favoriten, vier für den ihrer Meinung nach zweit-, drei für den dritt-, zwei für den viert- und einen für den fünftbesten Spieler. Ende 2010 beteiligten sich sämtliche 35 noch lebenden und stimmberechtigten ehemaligen Preisträger an der Abstimmung.[2]
Dieser Titel ist nicht mit der Étoile d’Or („Goldener Stern“) zu verwechseln, die France Football ebenfalls, aber nach anderen Kriterien vergibt: diese zweite, schon 1956/57 eingeführte Auszeichnung erhält derjenige Spieler in Frankreich, der in der Summe seiner Einzelbewertungen (heutzutage 0 bis 10 Sterne) an jedem Spieltag der Ligue 1 über die gesamte Saison betrachtet die beste Gesamtnote aufweist; hierbei wird seit einigen Jahren zwischen Torhüter und Feldspielern differenziert.
Inhaltsverzeichnis
Die Wahl 2010
Erstmals wählten die 36 Jurymitglieder Samir Nasri zu Frankreichs Fußballer des Jahres. Vorjahressieger Yoann Gourcuff landete weit abgeschlagen auf Rang 12.
- 1. Samir Nasri (FC Arsenal, 99,5 Punkte) – auf 25 Stimmzetteln, darunter 12 erste, 6 zweite und 3 dritte Plätze
- 2. Florent Malouda (FC Chelsea, 90) – auf 22 Stimmzetteln, darunter 9 erste, 9 zweite und ein dritter Platz
- 3. Hugo Lloris (Olympique Lyon, 83) – auf 22 Stimmzetteln, darunter 10 erste, 3 zweite und 6 dritte Plätze
- 4. Kevin Gameiro (FC Lorient, 36) – auf 15 Stimmzetteln, darunter ein erster, ein zweiter und 5 dritte Plätze
- 5. Mathieu Valbuena (Olympique Marseille, 33) – auf 11 Stimmzetteln, darunter kein erster, 5 zweite und 3 dritte Plätze
Auf den nächsten Rängen folgten Benoît Pedretti (28), Yann M’Vila (25) und, gleichauf, Nicolas Anelka, Abou Diaby und Alou Diarra (je 20). Außer Nasri, Malouda, Lloris und Gameiro wurde nur noch Anelka – trotz seiner Ausfälle gegen Nationaltrainer Domenech in Südafrika – auf Platz 1 gesetzt (von Hervé Revelli und Sylvain Wiltord).
Mehrere Abstimmende, darunter Michel Platini und Jean Tigana, haben ihre Stimmabgabe mit dem ausdrücklichen Hinweis versehen, dass sie nicht bereit seien, auch nur einen Punkt an einen derjenigen Nationalspieler zu vergeben, die bei der diesjährigen Weltmeisterschaftsendrunde als „Meuterer von Knysna“ traurige Berühmtheit erlangt haben.[2]
Bisherige französische Fußballer des Jahres
Die Gewinner der Spielzeiten 1956/57 bis einschließlich 1963/64 sind eigentlich die Gewinner der Étoile d'or (s.o.). Die Zeitschrift zählt sie dennoch ebenfalls als französische Fußballer des Jahres und lässt sie – mit Ausnahme des allerersten Gewinners, weil der Niederländer war – über ihre Nachfolger mitstimmen.
- 2010: Samir Nasri
- 2009: Yoann Gourcuff
- 2008: Franck Ribéry
- 2007: Franck Ribéry
- 2006: Thierry Henry
- 2005: Thierry Henry
- 2004: Thierry Henry
- 2003: Thierry Henry
- 2002: Zinédine Zidane
- 2001: Patrick Vieira
- 2000: Thierry Henry
- 1999: Sylvain Wiltord
- 1998: Zinédine Zidane
- 1997: Lilian Thuram
- 1996: Didier Deschamps
- 1995: Vincent Guérin
- 1994: Bernard Lama
- 1993: David Ginola
- 1992: Alain Roche
- 1991: Jean-Pierre Papin
- 1990: Laurent Blanc
- 1989: Jean-Pierre Papin
- 1988: Stéphane Paille
- 1987: Alain Giresse
- 1986: Manuel Amoros
- 1985: Luis Fernández
- 1984: Jean Tigana
- 1983: Alain Giresse
- 1982: Alain Giresse
- 1981: Maxime Bossis
- 1980: Jean-François Larios[3]
- 1979: Maxime Bossis
- 1978: Jean Petit
- 1977: Michel Platini
- 1976: Michel Platini
- 1975: Jean-Marc Guillou
- 1974: Georges Bereta
- 1973: Georges Bereta
- 1972: Marius Trésor
- 1971: Georges Carnus
- 1970: Georges Carnus
- 1969: Hervé Revelli
- 1968: Bernard Bosquier
- 1967: Bernard Bosquier
- 1966: Philippe Gondet
- 1965: Philippe Gondet
- 1963/64: Marcel Artélésa
- 1962/63: Yvon Douis
- 1961/62: André Lerond
- 1960/61: Mahi Khennane und Pierre Bernard
- 1959/60: Raymond Kopa
- 1958/59: Jules Sbroglia[4]
- 1957/58: Maurice Lafont[4]
- 1956/57: Kees Rijvers[5]
Anmerkungen
- ↑ France Football vom 27. November 2007, S.26-30
- ↑ a b France Football vom 14. Dezember 2010, S. 4–26
- ↑ Larios wurde aufgrund einer zivilrechtlichen Verurteilung 2007 aus der Liste der Juroren gestrichen.
- ↑ a b lebt nicht mehr
- ↑ als Nicht-Franzose nicht stimmberechtigt
Siehe auch
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