Franzium

Franzium
Eigenschaften
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Francium, Fr, 87
Serie Alkalimetalle
Gruppe, Periode, Block 1, 7, s
Aussehen unbekannt
CAS-Nummer 7440-73-5
Massenanteil an der Erdhülle 1 · 10-21 %
Atomar
Atommasse 223,0197 u
Atomradius (berechnet) () pm
Elektronenkonfiguration [Rn]7s1
Elektronen pro Energieniveau 2, 8, 18, 32, 18, 8, 1
1. Ionisierungsenergie 380 kJ/mol
Physikalisch
Aggregatzustand fest
Modifikationen 1
Kristallstruktur unbekannt: wahrscheinlich kubisch
raumzentriert wie alle Alkalimetalle
Dichte unbekannt: geschätzt zwischen 1,87
und 2,5 g/cm3 (Atomradius unbekannt,
zwischen 305 pm und 270 pm geschätzt)
Schmelzpunkt geschätzt: 300 K (27 °C)
Siedepunkt geschätzt: 950 K (677 °C)
Verdampfungswärme geschätzt: 64 kJ/mol
Elektrische Leitfähigkeit geschätzt: 3 · 106 A/(V · m)
Wärmeleitfähigkeit geschätzt: 15 W/(m · K)
Chemisch
Oxidationszustände 1
Oxide (Basizität) Fr2O (stark basisch)
Normalpotential
Elektronegativität 0,7 (Pauling-Skala)
Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
222Fr

{syn.}

14,2 min β- 2,033 222Ra
223Fr

in Spuren %

21,8 min β- 1,149 223Ra
α 5,430 219At
NMR-Eigenschaften
unbekannt
Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine Einstufung verfügbar
R- und S-Sätze R: siehe oben
S: siehe oben
weitere Sicherheitshinweise
Radioaktivität
Radioaktives Element

Radioaktives Element
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Francium [ˈfrantsiʊm], Symbol Fr) ist ein radioaktives chemisches Element mit der Ordnungszahl 87. Das Element ist ein Metall und steht in der 7. Periode, s-Block.

Francium besitzt von allen Elementen bis zur Ordnungszahl 102 die instabilsten Isotope. Selbst das langlebigste Francium-Isotop 223Fr besitzt eine Halbwertszeit von nur 21,8 Minuten. Wegen dieser Eigenschaft und auch des Umstandes, dass es keine effizienten Kernreaktionen zur Herstellung von Francium gibt (223Fr entsteht in 1 % aller Fälle beim Zerfall von 227Ac), kann Francium nicht in sichtbaren Mengen hergestellt werden. Es kann nur in Form hoch verdünnter Lösungen und hoch verdünnter Amalgame studiert werden.

Solchermaßen durchgeführte Experimente zeigen, dass Francium sich als typisches Alkalimetall verhält und seinem leichteren Homologon Caesium sehr ähnlich ist. So ist es in wässriger Lösung stets positiv einwertig und lässt sich wie Caesium in Form schwerlöslicher Salze, z. B. als Perchlorat, Tetraphenylborat und Hexachloroplatinat fällen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vor der eigentlichen Entdeckung des Franciums gab es vier irreführend als Entdeckung dieses Elements bezeichnete Ereignisse:

  • 1925 veröffentlichte Dmitri Dobroserdow eine Theoriestudie, in der er Voraussagen über das Atomgewicht sowie chemische und physikalische Eigenschaften machte. Er nannte das Element Russium.
  • 1926 beobachteten zwei englische Chemiker die Spektrallinien des Elements bei Untersuchungen von Mangansulfat. Sie nannten das Element Virginium.
  • 1937 ging der Rumäne Horia Hulubei davon aus, das Element entdeckt zu haben, und gab ihm den Namen Moldavium.

Erst 1939 konnte Marguerite Perey als Zerfallsprodukt von Actinium 227Ac das Element als Isotop 223Fr zweifelsfrei nachweisen. Es wurde zunächst Actinium-K genannt und 1946 in Francium (von franz. France „Frankreich“, dem Vaterland der Entdeckerin) umbenannt. Der Name wurde 1949 von der Internationalen Vereinigung der Chemiker akzeptiert.

Physikalische Eigenschaften

Die physikalischen Eigenschaften sind im Wesentlichen Schätzungen, die durch Extrapolation der Eigenschaften der Alkalimetalle oder durch Modellrechnungen bestimmt wurden. Sie sind daher mit großer Vorsicht zu genießen. Messungen an Festkörpern sind durch die geringen herstellbaren Mengen (wenige Attogramm, ~10.000 Atome) und die hohe Radioaktivität (Aktivität ist etwa 2.000.000-mal höher als von 238Pu: sichtbare Mengen würden sofort verdampfen) meist mit den heutigen Mitteln der Technik unmöglich.

Einzelnachweise

  1. In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.

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