- Lanthan
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Eigenschaften Allgemein Name, Symbol, Ordnungszahl Lanthan, La, 57 Serie Übergangsmetalle Gruppe, Periode, Block 3, 6, d Aussehen silbrig weiß CAS-Nummer 7439-91-0 Massenanteil an der Erdhülle 17 ppm[1] Atomar [2] Atommasse 138,9055 u Atomradius (berechnet) 195 () pm Kovalenter Radius 207 pm Elektronenkonfiguration [Xe] 5d1 6s2 1. Ionisierungsenergie 538,1 kJ/mol 2. Ionisierungsenergie 1067 kJ/mol 3. Ionisierungsenergie 1850,3 kJ/mol Physikalisch [2] Aggregatzustand fest Modifikationen 3 Kristallstruktur hexagonal Dichte 6,17 g/cm3 (20 °C)[3] Mohshärte 2,5 Magnetismus paramagnetisch (χm = 5,4 · 10−5)[4] Schmelzpunkt 1193 K (920 °C) Siedepunkt 3743 K (3470 °C) Molares Volumen 22,39 · 10−6 m3/mol Verdampfungswärme 400 kJ/mol Schmelzwärme 6,2 kJ/mol Schallgeschwindigkeit 2475 m/s Elektrische Leitfähigkeit 1,626 · 106 A/(V · m) Wärmeleitfähigkeit 13 W/(m · K) Chemisch [2] Oxidationszustände 3 Oxide (Basizität) La2O3 (schwach basisch) Normalpotential −2,38 V (La3+ + 3 e− → La) Elektronegativität 1,1 (Pauling-Skala) Isotope Isotop NH t1/2 ZM ZE (MeV) ZP 135La 19,5 h ε 1,200 135Ba 136La 9,87 min ε 2,870 136Ba 137La 60.000 a ε 0,600 137Ba 138La 0,09 %
1,05 · 1011 a ε 1,737 138Ba β− 1,044 138Ce 139La 99,91 %
Stabil 140La 1,6731 d β− 3,762 140Ce 141La 3,92 h β− 2,502 141Ce Weitere Isotope siehe Liste der Isotope NMR-Eigenschaften Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [5] Gefahr
H- und P-Sätze H: 260 EUH: keine EUH-Sätze P: 223-231+232-370+378-422 [5] Gefahrstoffkennzeichnung [6] Pulver
Leicht-
entzündlich(F) R- und S-Sätze R: 11 S: 16-33-36/37/39 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.Lanthan [lanˈtaːn] ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol La und der Ordnungszahl 57. Es zählt zu den Übergangsmetallen sowie den Metallen der seltenen Erden, im Periodensystem steht es in der 6. Periode und der 3. Nebengruppe (Gruppe 3) oder Scandiumgruppe. Meist wird es auch zu den Lanthanoiden gezählt, auch wenn die f-Schale des Elementes unbesetzt ist.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Lanthan (griech. λανθάνειν, lanthanein, „verborgen sein“) wurde 1839 vom schwedischen Chemiker und Chirurg Carl Gustav Mosander entdeckt. Aus einem vermeintlich reinen Cernitrat gewann er durch fraktionierte Kristallisation Lanthansulfat.
Vorkommen
Lanthan kommt natürlich nur in chemischen Verbindungen vergesellschaftet mit anderen Lanthanoiden in verschiedenen Mineralien vor. Hauptsächlich sind dies:
Gewinnung und Darstellung
Nach einer aufwendigen Abtrennung der anderen Lanthanbegleiter wird das Oxid mit Fluorwasserstoff zum Lanthanfluorid umgesetzt. Anschließend wird dieses mit Calcium unter Bildung von Calciumfluorid zum Lanthan reduziert. Die Abtrennung verbleibender Calciumreste und Verunreinigungen erfolgt in einer zusätzlichen Umschmelzung im Vakuum.
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Das silberweiß glänzende Metall ist hämmerbar und plastisch verformbar (duktil). Es existieren drei metallische Modifikationen.
Chemische Eigenschaften
Lanthan ist unedel. Es überzieht sich an der Luft rasch mit einer weißen Oxidschicht, die in feuchter Luft zum Hydroxid weiterreagiert.
- Lanthan reagiert mit dem Sauerstoff der Luft zu Lanthanoxid, mit Wasser weiter zu Lanthanhydroxid.
Bei Temperaturen oberhalb von 440 °C verbrennt Lanthan zu Lanthanoxid (La2O3). Unter Bildung von Wasserstoff erfolgt in kaltem Wasser eine langsame, in warmen Wasser eine rasche Reaktion zum Hydroxid.
- Lanthan in Wasser erzeugt Lanthanhydroxid und Wasserstoff.
In verdünnten Säuren löst sich Lanthan unter Wasserstoffentwicklung auf.
- Lanthan und Schwefelsäure reagieren zu Lanthansulfat und Wasserstoff.
Mit vielen Elementen reagiert es in der Wärme direkt, mit Halogenen schon bei Raumtemperatur. Lanthan und Wasserstoff bilden ein schwarzes, wasserempfindliches unstöchiometrisches Hydrid.
Verwendung
Lanthan ist Bestandteil im Mischmetall. Pyrophore Werkstoffe für Zündsteine enthalten 25 bis 45 Gewichtsprozent Lanthan. Darüber hinaus findet es Verwendung als Reduktionsmittel in der Metallurgie. Als Gusseisenzusatz unterstützt es die Bildung von Kugelgraphit, als Legierungszusatz bewirkt es eine Verbesserung der Oxidationsbeständigkeit. Lanthanbeimengungen reduzieren die Härte und Temperaturempfindlichkeit von Molybdän.
Hochwertige Kathoden zur Erzeugung von freien Elektronen bestehen aus Lanthanhexaborid als Ersatz für Wolframdraht. Hochreines Lanthanoxid wird in der Glasindustrie zur Herstellung hochwertiger Gläser mit hohem Brechungsindex für die Optik z. B. für Kameralinsen benutzt.
Als Legierung
- mit Cobalt:
Die Cobalt-Lanthan-Legierung LaCo5 wird als Magnetwerkstoff, lanthandotiertes Bariumtitanat zur Herstellung von Kaltleitern (temperaturabhängige Widerstände) verwendet. In Verbindung mit Cobalt, Eisen, Mangan, Strontium u. a. dient es als Kathode für Hochtemperatur-Brennstoffzellen (SOFC). „Verunreinigtes“ Lanthan-Nickel (LaNi5) findet als Wasserstoffspeicher in Nickel-Metallhydrid-Akkumulatoren Verwendung. Als Zusatz kommt es in Kohlelichtbogenlampen zur Studiobeleuchtung und in Filmvorführanlagen (historische Anwendung?) vor.
- mit Titan:
Einem Legierungsmetall mit Materialzusammensetzungen aus Lanthan und Titan wird die Wirkung zugeschrieben, dass bei spanbildender Verarbeitung die Spanlänge reduziert wird. Dadurch soll die Bearbeitung des Metalls erleichtert werden.
Im Bereich der Medizin werden aus dem Legierungsmetall korrosionsbeständige und gut sterilisierbare Instrumente hergestellt. Diese Metalllegierung mit Titan soll für Werkzeuge und Apparate für chirurgische Eingriffe besonders gut geeignet sein, da die Allergie-Neigung bei Verwendung derartiger Metalllegierung mit Titan im Verhältnis zu anderen Legierungen gering sein soll.
Als Lanthanoxid
- Herstellung von Gläsern (Lanthanglas) mit vergleichsweise hoher Brechzahl, die sich wiederum nur wenig mit der Wellenlänge ändert (geringe Dispersion), für Kameras, Teleskoplinsen und für Brillengläser
- Herstellung von Kristallglas und Porzellanglasuren. Es ersetzt giftigere Bleiverbindungen unter gleichzeitiger Verbesserung der chemischen Beständigkeit (Verbesserung der Laugenbeständigkeit, „spülmaschinenfest“)
- Katalysatorzusatz an Zeolithen beim Fluid Catalytic Cracking in der Raffinerie zur Erdölverarbeitung
- Herstellung keramischer Kondensatormassen und silikatfreier Gläser
- Bestandteil von Glaspoliermitteln
- Herstellung von Glühkathoden für Elektronenröhren (auch Lanthanboride)
Als Lanthancarbonat
- Medikament zur Senkung des Phosphatspiegels bei Dialysepatienten (sog. Phosphatbinder)
Sicherheitshinweise
Lanthan wird als wenig toxisch eingestuft. Eine toxische Dosis ist bisher unbekannt. Jedoch gilt Lanthan-Pulver als stark ätzend, weil es sehr leicht durch z.B. Hautfeuchtigkeit zu basischem Lanthanhydroxid reagiert (ähnlich den Elementen Calcium und Strontium). Die letale Dosis beträgt bei Ratten 720 mg.[7]
Verbindungen
In Verbindungen liegt Lanthan als farbloses La3+ vor.
Einzelnachweise
- ↑ Harry H. Binder: Lexikon der chemischen Elemente, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-7776-0736-3.
- ↑ Die Werte für die Eigenschaften (Infobox) sind, wenn nicht anders angegeben, aus www.webelements.com (Lanthan) entnommen.
- ↑ N. N. Greenwood und A. Earnshaw: Chemie der Elemente, 1. Auflage, 1988, ISBN 3-527-26169-9, S. 1219.
- ↑ Weast, Robert C. (ed. in chief): CRC Handbook of Chemistry and Physics. CRC (Chemical Rubber Publishing Company), Boca Raton 1990. Seiten E-129 bis E-145. ISBN 0-8493-0470-9. Werte dort sind auf g/mol bezogen und in cgs-Einheiten angegeben. Der hier angegebene Wert ist der daraus berechnete maßeinheitslose SI-Wert.
- ↑ a b Datenblatt Lanthanum bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 7. April 2011.
- ↑ Eintrag zu Lanthan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 29. August 2007 (JavaScript erforderlich).
- ↑ Lucien F. Trueb: Die chemischen Elemente, Ein Streifzug durch das Periodensystem, S. Hirzel Verlag, Stuttgart/Leipzig 1996, ISBN 3-7776-0674-X.
Weblinks
Commons: Lanthan – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienWiktionary: Lanthan – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenWikisource: Ueber die das Cerium begleitenden neuen Metalle Lanthanium und Didymium, sowie über die mit der Yttererde vorkommenden neuen Metalle Erbium und Terbium – Quellen und VolltexteKategorien:- Feuergefährlicher Stoff
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