- Harbke
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Wappen Deutschlandkarte 52.18333333333311.05137Koordinaten: 52° 11′ N, 11° 3′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen-Anhalt Landkreis: Börde Verbandsgemeinde: Obere Aller Höhe: 137 m ü. NN Fläche: 18,92 km² Einwohner: 1.735 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 92 Einwohner je km² Postleitzahl: 39365 Vorwahl: 039406 Kfz-Kennzeichen: BK Gemeindeschlüssel: 15 0 83 275 Adresse der Verbandsverwaltung: Zimmermannplatz 2
39365 EilslebenWebpräsenz: Bürgermeister: Werner Müller Lage der Gemeinde Harbke im Landkreis Börde Harbke ist eine Gemeinde im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde Harbke liegt unmittelbar an der Landesgrenze zu Niedersachsen. Sie ist im Ost-Lappwald wenige Kilometer südlich der niedersächsischen Kreisstadt Helmstedt gelegen. Die Stadt Oschersleben liegt etwa 20 km südöstlich. Durch den Ort führt die Bundesstraße 245a.
Gemeindegliederung
Als Ortsteile der Gemeinde sind ausgewiesen:
- Harbke Autobahn
Geschichte
Harbke wurde 1040 erstmals urkundlich erwähnt und änderte seinen Namen über „Hartbike“, „Hartbeke“ und „Harpke“ bis zum heutigen Harbke (har = Wald; bek = Bach). Im Jahr 1308 übernahmen Bertram und Ludolf von Veltheim die Grundherrschaft im Ort und begründeten damit eine Stammlinie, die die nächsten 637 Jahre bestimmend wurde. Unter ihrer Herrschaft entstanden das Schloss Harbke, die Kirche, Park und Lustwald, sowie viele heute noch erhaltene Fachwerkbauten.
1572 wurde die Obere Schloss- und Pfarrkirche St. Levin gebaut. Zur Erinnerung an den Erbauer wurde sie mit einem Epitaph geschmückt, das Achaz von Veltheim und seine Gemahlin, Margarete von Saldern, mit 32 Ahnenwappen zeigt. Der Turm wurde 1719 angebaut.
Im Jahr 1731 wurden alle Wirtschaftsgebäude des Ritterguts (der ehemaligen Wasserburg), mit Ausnahme des Wohnbereiches des Schlosses durch ein Großfeuer vernichtet. Der Wiederaufbau erfolgte 1751 bis 1759 durch den braunschweigisch-wolfenbütteler herzoglichen Landbaumeister Martin Peltier de Belfort. Im Jahr 1744 begannen die ersten Anpflanzungen im Harbker Schlosspark, die später unter dem Botaniker Johann Philipp du Roi eine große Bekanntheit erlangten.[2] Anlässlich eines Besuches 1805 beim Helmstedter Universitätsprofessor und Wundermann Gottfried Christoph Beireis, dem Hausarzt derer von Veltheim, wurde Johann Wolfgang von Goethe auf dem Schloss zu Harbke eingeführt. 1842 wurde auf Veranlassung des Grafen Röttger von Veltheim der erste Braunkohle-Schacht in Harbke niedergebracht. Damit wurde der Grundstein für fast 150 Jahre Braunkohlen-Industrie im Helmstedter Revier in und um Harbke gelegt. Harbke galt nicht zuletzt als Hauptrevier des Räuberhauptmanns Rose („Den Riecken nehm ick't, den Armen jew ick't“).
Am Eingang zum Landschaftspark steht die 1572 erbaute evangelische Kirche St. Levin mit einer historisch wertvollen und zu 95% im Originalzustand erhaltenen Fritzsche-Treutmann-Orgel von 1622/1728. Der Park selbst birgt seltene Bäume, darunter den ältesten Ginkgo Deutschlands, der 1758 gepflanzt wurde und aus zwei männlichen Teilen besteht, die im Stamm zusammengewachsen sind; wobei dem hinteren Stamm ein weiblicher Ast aufsitzt. Das Schloss verfiel nach 1945 und ist heute eine Ruine. Der Schlosspark ist Teil des Projektes Gartenträume Sachsen-Anhalt und wurde 2007 weitgehend rekonstruiert.
Die 1830/31 im neugotischen Stil erbaute Orangerie teilte das Schicksal des Schlosses. Seit einigen Jahren wird sie in der Regie des örtlichen Denkmalsvereins restauriert und beherbergt seit 2007 von Frühjahr bis Herbst ein Ausflugscafé. Nahebei findet sich die „chinesische Mauer“ mit der Pomona. Dieses und weiteres findet der Besucher entlang dem "Ginkgo-Patt" (Rundgang durch das Dorf gekennzeichnet mit dem Ginkgo-Blatt), der unter anderem zum prächtigen Bau des „Grauen Hofes“ führt, der, um 1600 erbaut, der Gutsherrschaft als Gericht diente und heute die Harbker Museumsstuben beherbergt. Seine klobigen und verzierten Eichenholzbalken sind sehenswert.
Harbke war bis 1990 Standort eines Kraftwerks (Kraftwerk Harbke).
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 31. Dezember 2003 1.955 31. Dezember 2004 1.932 31. Dezember 2005 1.856 31. Dezember 2006 1.878 31. Dezember 2007 1.785 31. Dezember 2008 1.801 (Quellen: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt)
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 24. November 1997 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.
Blasonierung: „Geviert; Feld 1: in Silber ein schrägrechter gestümmelter, roter Lindenast mit einem Knorren (oben) und zwei Blättern (1:1); Feld 2: in Gold ein mit zwei silbernen Fäden belegter schwarzer Balken; Feld 3: in Blau zwei steigende, an den Stielen verbundene goldene Ähren; Feld 4: in Silber ein gekreuztes schwarzes Bergmannsgezähe.“
Die Farben der Gemeinde sind Rot - Silber (Weiß).
Der Zweig entspricht dem Familienwappen der Herren von Veltheim als Besitzer von Harbke, die Ähren verweisen auf die Landwirtschaft in der Region. Schlägel und Eisen stehen für den bis 1990 betriebenen Bergbau. Die schwarzen und weißen Streifen kennzeichnen die beiden Linien der Familie von Veltheim, deren Wirken Harbke über Jahrhunderte geprägt hat.
Flagge
Die Flagge ist Rot - Weiß gestreift mit dem aufgelegten Wappen der Gemeinde.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- August von Veltheim (1741–1801), Mineraloge
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Newsclick.de vom 7. Juli 2007
Weblinks
- Braunschweig-Touren: Harbke
- Beitrag über den Ginkgobaum und St. Levin in Harbke bei Monumente Online
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