Angern

Angern
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Angern
Angern
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Angern hervorgehoben
52.35638888888911.73555555555643
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Börde
Verbandsgemeinde: Elbe-Heide
Höhe: 43 m ü. NN
Fläche: 64,21 km²
Einwohner:

2.112 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 39326, 39517
Vorwahlen: 039363, 039366, 03935
Kfz-Kennzeichen: BK
Gemeindeschlüssel: 15 0 83 030
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Magdeburger Straße 40
39326 Rogätz
Webpräsenz: www.elbe-heide.de
Bürgermeister: Alfred Bühnemann (CDU)
Lage der Gemeinde Angern im Landkreis Börde
Oebisfelde-Weferlingen Calvörde Oebisfelde-Weferlingen Altenhausen Oebisfelde-Weferlingen Calvörde Calvörde Oebisfelde-Weferlingen Calvörde Ingersleben Beendorf Bülstringen Oebisfelde-Weferlingen Oebisfelde-Weferlingen Ingersleben Oebisfelde-Weferlingen Calvörde Oebisfelde-Weferlingen Erxleben Hohe Börde Oschersleben (Bode) Angern Calvörde Hohe Börde Flechtingen Hohe Börde Hohe Börde Ingersleben Oebisfelde-Weferlingen Hohe Börde Eilsleben Oschersleben (Bode) Oebisfelde-Weferlingen Oschersleben (Bode) Hohe Börde Hötensleben Eilsleben Hohe Börde Altenhausen Burgstall Angern Oebisfelde-Weferlingen Oebisfelde-Weferlingen Flechtingen Hohe Börde Wanzleben-Börde Hohe Börde Sommersdorf Zielitz Calvörde Wanzleben-Börde Hohe Börde Calvörde Ingersleben Erxleben Loitsche-Heinrichsberg Oebisfelde-Weferlingen Calvörde Hohe Börde Eilsleben Flechtingen Wefensleben Eilsleben Calvörde Wanzleben-Börde Eilsleben Wanzleben-Börde Hötensleben Oebisfelde-Weferlingen Calvörde Oebisfelde-Weferlingen Westheide Wanzleben-Börde Am Großen Bruch Ummendorf Wanzleben-Börde Erxleben Oebisfelde-Weferlingen Altenhausen Wolmirstedt Oebisfelde-Weferlingen Westheide Altenhausen Erxleben Wanzleben-Börde Oebisfelde-Weferlingen Hohe Börde Süplingen Harbke Sommersdorf Oschersleben (Bode) Loitsche-Heinrichsberg Bülstringen Wanzleben-Börde Völpke Burgstall Angern Westheide Oschersleben (Bode) Angern Wanzleben-Börde Rogätz Hohe Börde Hohe Börde Barleben Erxleben Am Großen Bruch Hötensleben Ausleben Burgstall Calvörde Wolmirstedt Kroppenstedt Flechtingen Wanzleben-Börde Burgstall Gröningen Colbitz Niedere Börde Oebisfelde-Weferlingen Sülzetal Oschersleben (Bode) HaldenslebenKarte
Über dieses Bild

Angern ist eine Gemeinde im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt. Sie gehört der Verbandsgemeinde Elbe-Heide an.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gemeindegliederung

Ortsteile der Gemeinde sind:

Als Wohnplätze der Gemeinde sind ausgewiesen:

  • Bahnhof Angern-Rogätz
  • Johannenhof

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 505 mm. Die Niederschläge sind extrem niedrig. Sie liegen im unteren Zwanzigstel der in Deutschland erfassten Werte. An 4% der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monate ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 2 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren kaum und sind sehr gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 6 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geschichte

Eingemeindungen

Am 1. Januar 2010 wurden die vorher selbständigen Gemeinden Bertingen, Mahlwinkel und Wenddorf eingegliedert.[2]

Ortsname

Die toponymische Bedeutung des Ortsnamens ist nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich bezieht sich der Ortsname auf das Wort Anger, das so viel wie Wiesengrund bedeutet.

Politik

Wappen

Das Wappen wurde am 22. März 2010 durch den Landkreis genehmigt.

Blasonierung: „Geviert von Rot und Silber; Feld 1: auf silbernem Wasser ein silberner Schwan mit ausgebreiteten Schwingen, Feld 2: ein grünes Eichenblatt mit je einer grünen Eichel am Stiel zu beiden Seiten, Feld 3: ein sitzendes rotes Eichhörnchen, an einer in den Vorderpfoten gehaltenen grünen Eichel nagend, Feld 4: ein rechtshalber silberner Mühlstein, anliegend am langen Schenkel eines silbernen Winkelmaßes, der Winkel links und abwärts gekehrt, das Winkelmaß unten besteckt mit 3 gestaffelt steigenden silbernen Ähren am Halm, die untere Ähre mit Blatt.“[3]

Auf seiner konstituierenden Sitzung am 25. Januar 2010 beschloss der Rat der Gemeinde Angern das Wappen aus Elementen der Wappen der vier Ortsteile zu bilden. Von Angern stammt der Schwan, der infolge seines makellosen Weiß als Symbol des Lichtes gilt. Das Eichhörnchen ist das Maskottchen der Bertinger beim alljährlichen Dorffest und taucht in ihrem Ortswappen auf. Aus dem sogenannten redendem Wappen von Mahlwinkel sind Mühlstein mit Ähren und Winkelmaß entlehnt. Der Ort Wenddorf, der von Eichenbestand umgeben ist, stiftet für das neue Gemeindewappen das Eichenblatt mit zwei Eicheln.[4]

Das Wappen wurde vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet.

Wappen des Ortsteils Angern

Wappen des Ortsteils Angern

Das Wappen wurde am 24. April 1996 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.

Blasonierung: „In Rot über einem silbernen Schildfuß, belegt mit einer roten dreiblättrigen Rose mit roten Kelchblättern und silberner Samenkapsel, auf blauem Wasser ein silberner Schwan.“

Flagge

Die Flagge ist rot – weiß - rot (1:4:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.[3]

Geschichte des Ortsteils Angern

Die Gründung des Ortes ist nicht durch schriftliche Zeugnisse belegt. Die ersten schriftlichen Erwähnungen des Ortes stammen aus dem 14. Jahrhundert. Gleichwohl war die Gegend bereits in der Jungsteinzeit besiedelt, wovon zahlreiche Bodenfunde Zeugnis geben. Erste Siedlungen in der Gegend wurden von den Angeln errichtet.

Für die Jahre ab 1160 ist die Herkunft der Familie von Angern beglaubigt, die ihren Namen von diesem Ort ableitet. So wird ein Theoderich von Angern erwähnt, der mit dem Markgrafen Albrecht dem Bär in die Altmark gekommen sein soll. Der Name eines Heinrich von Angern taucht um 1217 in den schriftlichen Zeugnissen des Klosters Hillersleben auf.

Der Ort Angern gehörte lange zu Streitmasse zwischen den Markgrafen von Brandenburg und dem Erzbistum Magdeburg. Im Jahr 1336 verzichtete Markgraf Ludwig I. von Brandenburg auf mehrere Ortschaften, darunter Angern, das nun nicht mehr zur brandenburgischen Altmark sondern zum Erzbistum Magdeburg gehörte. Der Streit wurde am 12. November 1449 im Zinnaischen Vergleich zwischen Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg, genannt der Eiserne und Friedrich III. Graf von Beichlingen und Erzbischof von Magdeburg beigelegt und die Grenzfestlegung von 1336 bestätigt. Das erzbischöfliche Stift in Magdeburg verzichtete auf die Altmark, sicherte sich jedoch die Ansprüche an einigen Orten, darunter an dem Dorf Angern.

Das Dorf Angern findet bis zur ersten lutherischen Kirchenvisitation 1562 bis 1564 kaum Erwähnung, wenn dann nur im Zusammenhang mit der Burg, bzw. dem Schloss Angern. Die ersten Aufzeichnungen beginnen im Jahr 1558, zu dieser Zeit lebten im Dorf 56 Familien.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf von durchziehenden Truppen mehrmals stark verwüstet. Von den Kriegsschäden erholte sich der Ort kaum. Im Krieg gegen Frankreich 1806 wurde Angern erst von preußischen schließlich von französischen Truppen heimgesucht. Nach dem Frieden von Tilsit 1807 gehörten fortan alle Gebiete westlich der Elbe zum Königreich Westfalen. Eine Verwaltung nach französischem Vorbild wurde eingerichtet und Angern dem Kanton Rogätz im Elbdepartement zugerechnet. Mit den Reformen der neuen Regierung wurde die Gewerbefreiheit ermöglicht und die Leibeigenschaft der Bauern aufgehoben, die Gewaltenteilung und der Code Civil eingeführt.

1887 erhielt Angern einen Bahnanschluss. 1907 wurden Straßennamen festgelegt.

Burg und Schloss

Schloss Angern um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Bereits 1341 hatte Erzbischof Otto, Landgraf von Hessen, von Magdeburg in Angern eine Burg mit einem künstlichen Wassergraben errichten lassen, von der man annimmt, dass sie auf den Grundmauern eines Vorgängerbaus errichtet wurde.

Die Wasserburg wechselte jedoch mehrmals den Eigentümer. 1343 gehörte sie einem Gerlof von Brunhorcz. Ab 1363 ist der Burgherr Lüdecke von Grieben im Lehnsbesitz von Angern. Er war kein Angehöriger des bedeutenden gleichnamigen Adelsgeschlechts derer von Grieben, sondern ein Vasall derselbigen und hatte, wie damals üblich, deren Namen angenommen. Im Jahr 1370 sind Lüdecke von Grieben und zwei Söhne des Ritters Jakob von Eichendorf mit dem Ort Angern belehnt. Ab 1373 war Ritter Gebhard von Alvensleben, auch von Klötzen genannt, Lehnsherr in Angern. Er machte vor allem durch Raubüberfälle auf Magdeburger Kaufleute von sich reden. Im Jahr 1382 belagerten Magdeburger Bürger die Burg in Angern bis Gebhard von Alvensleben ihnen die Burg für 400 Mark Silber abtrat. Friedrich Graf von Hoym und Erzbischof von Magdeburg verlangte das Schloss Angern als Lehngut des Erzstiftes. Aber erst 1384 wurde das Schloss Angern von der Stadt Magdeburg an den neuen Erzbischof Albrecht IV. gegen eine Zahlung von 900 Mark Silber übergeben.

Das Schloss war stark beschädigt, sodass der Erzbischof das Haus renovieren lassen musste. In der folgenden Zeit wird das Schloss immer wieder als Pfand veräußert und wechselt somit seine Besitzer. Nach der Renovierung verpfändete der Erzbischof das Haus Angern an Hermann von Standorf, von dem es 1391 wieder eingelöst wurde. 1392 wurde Angern an Henning von Rengerslage verpfändet für einen Betrag von 800 Böhmischen Gulden. Erzbischof Günter II. Graf von Schwarzburg löste das Haus 1403 von den Gebrüdern Albrecht und Cuno von Rengerslage wieder ein. 1411 ging das Haus als Pfand an Sander von Hemmersdorf (oder Alexander von Hermstorf). Dieser gab das Haus 1424 gegen eine Zahlung von 400 Rheinischen Gulden weiter an Margarethe und Dietrich von Czerwst (auch Diether von Zerbst) und die Gebrüder Ritter Bernhard (auch Barndt) und Werner von der Schulenburg.

1448 wurde das Schloss Angern schließlich an die Gebrüder Busso, Bernd und Matthias (auch Matthies) von der Schulenburg durch einen Lehnbrief des Erzbischofs Friedrich III. Graf von Bleichingen „zu rechtem männlichen Lehen“ beliehen. Die Familie von Zerbst wurde mit Geld abgefunden und Erzbischof Friedrich von Magdeburg bekam größere Summen für seine Bauten in Giebichenstein und Wolmirstedt vorgeschossen. Trotz mannigfacher Erbteilungen der Familie von der Schulenburg blieben Schloss und Grund Angern fast fünfhundert Jahre bis 1947 im Besitz der Familie.

Von 1949 bis 1990 war in dem Schloss eine landwirtschaftliche Berufsschule untergebracht. 1997 erwarb die Familie von der Schulenburg das Schloss wieder.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010
  3. a b Amtsblatt des Landkreis Nr. 22/2010
  4. Jörg Mantzsch: Das Wappen der Gemeinde Angern, Dokumentation zum Genehmigungsverfahren, Hinterlegt beim Landkreis Börde 2010.

Weblinks

 Commons: Angern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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