Leninallee

Leninallee
Landsberger Allee Ecke Storkower Straße Richtung Friedrichshain
Landsberger Allee Ecke Storkower Straße in Richtung Marzahn

Die Landsberger Allee ist eine Berliner Straße. Sie durchläuft die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow, Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf. Mit 11 Kilometern gehört sie zu den längsten Straßen Berlins. Zudem ist sie eine der Hauptverkehrsadern der östlichen Bezirke. Namenspatron ist jedoch nicht das ehemals brandenburgische Landsberg an der Warthe, sondern die wesentlich näher gelegene Kleinstadt Altlandsberg. Ihr Name geht ursprünglich auf die vom Alexanderplatz zum Landsberger Tor verlaufende Landsberger Straße zurück, deren Verlängerung sie bildet.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Straße beginnt am Platz der Vereinten Nationen und verläuft von dort in nordöstlicher Richtung. Die erste große Kreuzung ist die mit der Danziger und Petersburger Straße. Im weiteren, fast geradlinigen Verlauf kreuzt die Straße anschließend unter anderem den Weißenseer Weg, die Rhinstraße und die Märkische Allee, letztere in Form einer niveaufreien Kreuzung. Der Dorfkern von Marzahn wird durch eine langgezogenen S-Kurve tangiert, bevor die Straße ihren ursprünglichen Verlauf wieder einnimmt. Nach der Kreuzung mit der Allee der Kosmonauten bzw. Raoul-Wallenberg-Straße und dem Blumberger Damm endet die Landsberger Allee hinter der über die Wuhle führenden Nikolai-Bersarin-Brücke an der Grenze zu Hellersdorf, wo sie in die Landsberger Chaussee übergeht.

Lage im Stadtraum

Die Landsberger Allee ist eine der sieben nach Norden und Osten führenden radialen Ein- und Ausfallstraßen, die ursprünglich vom historischen Zentrum der Stadt um den Alexanderplatz ausgingen. Diese sind im Uhrzeigersinn

Geschichte und Umfeld

Die Landsberger Allee wechselte in der Geschichte mehrfach ihren Namen wie auch ihren Verlauf. Bereits im Mittelalter war die Straße ein wichtiger Fernverkehrsweg in die östlichen Gebiete Brandenburgs. Der Straßenzug begann ursprünglich als Landsberger Straße am Alexanderplatz und verlief über das Landsberger Tor weiter als Landsberger Allee in nordöstlicher Richtung nach Lichtenberg (seit 1854), wo sie an der Kreuzung mit der Roederstraße (heute Karl-Lade-Straße) den Namen in Landsberger Chaussee wechselte. Diese führte dann bis zur Stadtgrenze (und wurde 1920 mit dem Inkrafttreten des Groß-Berlin-Gesetzes entsprechend verlängert), wo sie als Berliner Straße beziehungsweise Altlandsberger Chaussee weiterlief.

1950 wurde die Straße zusammen mit einem Teil der Landsberger Straße in Leninallee umbenannt.

Beim Umbau des Alexanderplatzes und der Kahlschlagsanierung des daran anschließenden nordöstlichen Stadtquartiers (ehemals Georgenvorstadt) rund um die Georgenkirche wurde der Straßenverlauf der Landsberger Straße 1967 zwischen Alexanderplatz und Büschingplatz aufgehoben und mit Zeilenbauten bebaut. Die Leninallee endete von nun an am Leninplatz (vorher Landsberger Tor, heute Platz der Vereinten Nationen). Am Leninplatz schwenkte der Straßenverlauf nun in westlicher Richtung in die damals neu angelegte Mollstraße, die verlängerte Wilhelm-Pieck-Straße (heute Torstraße), ab (Nordtangente). Im Zuge des Baus der Trabantenstädte in Marzahn wurde 1978 ein Teil der Landsberger Chaussee der Leninallee zugeschlagen.

An der Kreuzung zur Danziger Straße wurde 1981 das Sport- und Erholungszentrum SEZ errichtet.

1992 wurde schließlich auf Beschluss des Berliner Senats die gesamte Leninallee in Landsberger Allee umbenannt, gleichzeitig erhielt der Leninplatz seinen heutigen Namen, nachdem zuvor das Denkmal Lenins entfernt worden war.

Die ehemalige Investitionsruine Landsberger Arkaden

Direkt vor der Straßenbrücke Landsberger Allee liegt der Denkmalbereich Zentralvieh- und Schlachthof, deren Hallen von den Architekten Hermann Blankenstein und August Lindemann entworfen wurden. Nach der Stilllegung des Schlachtbetriebes in den 1990er-Jahren standen die Gebäude leer, nun werden sie schrittweise saniert und zu Büro- oder Einkaufshallen umfunktioniert. Die auf dem Gelände neu errichteten Wohnbauten fügen sich in die vorhandene „Industriearchitektur“ ein; neue Straßen auf dem Gelände erschließen das Areal.

An der Kreuzung Landsberger Allee/Storkower Straße wurde 1996 mit dem Bau der Landsberger Arkaden nach einem Entwurf von Aldo Rossi begonnen: ein zwölfstöckiges kleinteiliges Einkaufszentrum sollte entstehen. Aus finanziellen Gründen wechselte der Rohbau mehrfach seine Besitzer, doch gebaut wurde zehn Jahre lang nichts. Nach dem Erwerb durch eine österreichische Hotelkette erfolgten Umplanungen und bauliche Änderungen. Bis Ende 2008 soll hier ein neues Kongresshotel eröffnet werden.

Auf der gegenüberliegenden Seite, am S-Bahnhof Landsberger Allee, wurde zwischenzeitlich ein ähnlicher Büro- und Handelskomplex fertiggestellt, der den Namen „Landsberger Forum“ trägt.

Das Planwerk Innenstadt von Hans Stimmann sieht die Wiederherstellung der historischen Straßenachse vom Alexanderplatz aus als Fußweg vor.

Öffentlicher Verkehr

Die Straße wird in mehreren Abschnitten von verschiedenen Straßenbahnlinien befahren:

  • Platz der Vereinten Nationen − Oderbruchstraße/Karl-Lade-Straße: M5, M6, M8
  • Altenhofer Straße − Marzahner Promenade: M6, 16
  • Allee der Kosmonauten/Raoul-Wallenberg-Straße − Zossener Straße: M6, 18

Die Landsberger Allee kreuzt in ihrem Verlauf dreimal die S-Bahn. Der östlichste Punkt befindet sich an der Wriezener Bahn. Hier befindet sich in der Nähe zur Straße der S-Bahnhof Berlin-Marzahn der S7. Etwas weiter westlich befindet kreuzt die Straße den Berliner Außenring. Hier war ein Bahnhof Bürknersfelde für die Linie S75 geplant, benannt nach einem alten Vorwerk. Da die Gegend um die geplante Station weitestgehend unbesiedelt ist, wurde er nicht gebaut, sondern lediglich vorbereitet. An der Berliner Ringbahn befindet sich ein weiterer Bahnhof, Landsberger Allee genannt.

Ringbahnhof

Blick auf den S-Bahnhof Landsberger Allee
Im Vordergrund ist der unterirdische Zugang zur Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark und zum Velodrom zu sehen

Unweit der Grenze zum Bezirk Lichtenberg befindet sich der im Prenzlauer Berg liegende S-Bahnhof Landsberger Allee. Er wurde 1894/1895 unter seinem heute wieder gültigen Namen eröffnet. Neben einem Bahnsteig erhielt die Anlage ein Empfangsgebäude mit Klinkerfassade sowie einen massiven Zugang zum Bahnsteig (andere Bahnhöfe verfügten über den üblichen Gewächshauszugang).

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Empfangsgebäude schwer beschädigt, allerdings nicht abgerissen. 1950 erfolgte die Umbenennung der namensgebenden Straße von Landsberger Allee in Leninallee, der Bahnhof wurde mit umbenannt. Ein Jahr später erhielt der Bahnhof einen weiteren Zugang am Westende des Bahnsteigs der in die Storkower Straße mündet.

1968 wurde das marode Empfangsgebäude abgerissen und durch einen schlichten Neubau ersetzt. Dieses wurde wiederum nach der Wende 1990 abgerissen. Der Zugang zum Bahnsteig wurde dabei so gestaltet, dass von beiden Straßenseiten, sowie von der Straßenbahn, die ebenfalls die Brücke befährt, ein Zugang besteht. Diese Situation besteht heute noch. 1992 wird der Bahnhof in Landsberger Allee wieder zurückbenannt.

Im Zuge der Bewerbung Berlins für die Olympischen Spiele 2000 wurde unweit des Bahnhofs das Velodrom sowie die Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark errichtet. Trotz der gescheiterten Bewerbung können die beiden Gebäude Erfolg verbuchen. Mit ihrer Eröffnung wurde am Bahnsteig ein weiterer, unterirdischer Zugang zu den beiden Einrichtungen hergestellt.

Heute halten hier die Ringbahnlinien S41 und S42 sowie die Linien S8 und S85.

Weblinks

52.52833333333313.4555555555567Koordinaten: 52° 31′ 42″ N, 13° 27′ 20″ O


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