Oberböbingen

Oberböbingen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Böbingen an der Rems
Böbingen an der Rems
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Böbingen an der Rems hervorgehoben
48.8219444444449.9191666666667385Koordinaten: 48° 49′ N, 9° 55′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Ostalbkreis
Höhe: 385 m ü. NN
Fläche: 12,23 km²
Einwohner: 4698 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 384 Einwohner je km²
Postleitzahl: 73560
Vorwahl: 07173
Kfz-Kennzeichen: AA
Gemeindeschlüssel: 08 1 36 009
Adresse der Gemeindeverwaltung: Römerstraße 2
73560 Böbingen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Jürgen Stempfle

Böbingen an der Rems ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg (Deutschland) und gehört zum Ostalbkreis. Die Gemeinde gehört zur Randzone der Metropolregion Stuttgart.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Böbingen liegt im Remstal in 362 bis 472 Meter Höhe, etwa 15 km westlich der Kreisstadt Aalen.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Iggingen und Heuchlingen, im Osten an Mögglingen, im Süden an die Stadt Heubach und im Westen an die Stadt Schwäbisch Gmünd.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den Dörfern Oberböbingen und Unterböbingen, dem Weiler Beiswang und den Höfen Birkhof, Braunhof, Gratwohlhof, Krausenhof und Windhof.[2]

Geschichte

Erste bekannte urkundliche Erwähnung

Die erste bekannte urkundliche Erwähnung der Gemeinde Böbingen stammt aus dem Jahr 1291. Aus einer Urkunde vom 30. November 1291 geht hervor, dass das Kloster Gotteszell einen Hof in „Bebingen“ gekauft hat.

Die Geschichte Böbingens reicht jedoch viel weiter zurück als 1291. Der durch Böbingen verlaufende Limes, das Römerkastell, viele historische Funde bei Ausgrabungen (z. B. alamannische Gräber) und die Michaelskirche in Oberböbingen sind Hinweise darauf.

Das Mittelalter

Im Mittelalter gehörte Oberböbingen zunächst Ulrich von Rechberg, danach dem Ritter Albrecht den Haugge. Im Jahr 1358 kamen umfangreiche Gebiete an das Kloster Königsbronn. Im 14. Jahrhundert gehörte Böbingen den unterschiedlichsten Grundherren. Darunter waren die Klöster Königsbronn, Gotteszell, das Augustinerkloster, das Spital sowie mehrere weltliche Grundherren.

Unterböbingen war zum Großteil im Besitz der Klöster von Schwäbisch Gmünd. Die Besitztümer des Klosters Königsbronn kamen 1556 an Herzog Christoph von Württemberg. Im Jahr 1803 kam der andere geistliche Besitz im Zuge der Mediatisierung an das Haus Württemberg.

Im Mittelalter bestand die Bevölkerung Böbingens hauptsächlich aus Bauern, die keinen eigenen Boden hatten und den wenigen Grundbesitzern Frondienste leisten mussten. Die Zeit der Reformation brachte auch für Böbingen gravierende Veränderungen mit sich. Beide Böbinger Kirchen wurden evangelisch, und so mussten auch die Untertanen den evangelischen Glauben annehmen. Nur wenige Bewohner, die auf den Höfen zur Freien Reichsstadt Gmünd gehörten, blieben katholisch.

Der Dreißigährige Krieg

In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges verlor Unterböbingen sämtliche Einwohner. Der Grund dafür war, dass Unterböbingen direkt an der Heerstraße durch das Remstal lag und somit unmittelbar vom Krieg betroffen war.

Ab 1660 wurde Unterböbingen von Gmünd aus wieder besiedelt. Dadurch wurde die Bevölkerung katholisch. In Oberböbingen starben in dieser Zeit viele Bewohner an der Pest. Durch die Einquartierung ausländischer Truppen wurde in vielen Häusern geplündert und gemordet. Die Einwohner flohen in die angrenzenden Wälder.

18./19. Jahrhundert

Das Leben im 17. und 18. Jahrhundert verlief in normalen Bahnen. Im 19. Jahrhundert lebten die Bewohner von Oberböbingen hauptsächlich von der Landwirtschaft. Das Gebiet kam 1818 zum Oberamt Gmünd, dem späteren Landkreis Schwäbisch Gmünd. Es gab wenig Handwerker und Kaufleute. In Unterböbingen gab es mehr Handwerker, welche auch Handel nach außen betrieben. Der überwiegende Teil der Bevölkerung lebte jedoch auch hier von der Landwirtschaft. Durch den Bau der Remstalbahn erhielt Unterböbingen eine schnelle Anbindung Richtung Osten und Westen.

20./21. Jahrhundert

Im 20. Jahrhundert wurde die Bahnstrecke Böbingen–Heubach gebaut, welche im Jahr 1922 ihrer Bestimmung übergeben wurde. Im Jahr 1933 wurde das Oberböbinger Freibad eingeweiht. Im Jahr 1938 schlossen sich die beiden Gemeinden Unter- und Oberböbingen zu einer Gemeinde zusammen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließen sich in Böbingen viele Flüchtlinge aus dem Osten nieder. Durch die Erschließung zahlreicher Baugebiete hatte Böbingen einen überdurchschnittlichen Bevölkerungszuwachs. 1973 kam der Ort zum neugebildeten Ostalbkreis.

Heute ist die Gemeinde überwiegend Wohngemeinde mit immer noch ländlichem Charakter.

Religionen

Oberböbingen ist seit Einführung der Reformation überwiegend evangelisch geprägt, während in Unterböbingen die Katholiken dominieren. Heute gibt es auch eine evangelisch-freikirchliche Gemeinde.

Politik

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Rosenstein mit Sitz in Heubach.

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:

  1. CDU 41,2 % (−0,5) – 6 Sitze (=)
  2. FWG 35,4 % (−0,7) – 5 Sitze (=)
  3. SPD 23,4 % (+1,2) – 3 Sitze (=)

Partnerschaften

Böbingen unterhält seit 1971 partnerschaftliche Beziehungen zur Gemeinde Custines in der Nähe von Nancy.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

RegionalExpress-Züge auf der Remsbahn (StuttgartAalen) sowie die Bundesstraße 29 (WaiblingenNördlingen) verbinden Böbingen mit den überregionalen Verkehrslinien.

Bildung

Mit der Schule am Römerkastell verfügt Böbingen über eine Grund- und Hauptschule. Daneben gibt es zwei Kindergärten im Ort.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Böbingen liegt am Fränkisch-Schwäbischen Jakobsweg, der an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 728–730

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