- Joachim Wanke
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Joachim Wanke (* 4. Mai 1941 in Breslau, Schlesien) ist römisch-katholischer Bischof von Erfurt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ausbildung
Wanke wurde als Sohn eines Beamten geboren, der 1944 verstarb. Seine Familie siedelte sich 1944, nach der Vertreibung aus Schlesien, in Ilmenau in Thüringen an. 1960 legte er dort das Abitur ab und begann sein Studium am Priesterseminar Erfurt, welches er mit seiner Priesterweihe am 26. Juni 1966 abschloss.
Als Neupriester wurde er zunächst Kaplan in Dingelstädt im Eichsfeld, kehrte 1969 aber zu Promotionsstudium und Habilitation nach Erfurt zurück. Am Priesterseminar Erfurt war er als Assistent und Präfekt tätig. 1980 wurde er als ordentlicher Professor für neutestamentliche Exegese am Seminar in Erfurt berufen.[1]Ernennung zum Bischof
Am 2. Oktober 1980 ernannte Papst Johannes Paul II. Joachim Wanke zum Koadjutor-Bischof des Apostolischen Administrators im Bischöflichen Amt Erfurt-Meiningen und zum Titularbischof von Castellum in Mauretania. Die Bischofsweihe empfing er am 26. November 1980 durch den damaligen Bischof von Berlin Joachim Meisner. Wanke wählte sich den Wahlspruch Vestigia Christi sequi („Den Spuren Christi folgen“). Das Amt des Apostolischen Administrators des Bischöflichen Amtes Erfurt-Meiningen übernahm er am 17. Januar 1981 nach dem Tod Hugo Aufderbecks.
1994 erfolgte die Neugründung des Bistums Erfurt, und Wanke wurde durch Papst Johannes Paul II, der bei den Feierlichkeiten zu diesem Anlass (Bistumswallfahrt) in Erfurt durch Erzbischof Giovanni Lajolo vertreten wurde, zum residierenden Diözesanbischof ernannt.Mitgliedschaften
Wanke ist Mitglied der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz deren Vorsitzender er von 1998–2010 war[1] und Mitglied in den Kommissionen für Glaubensfragen und für Ökumene. Von 1995–2001 war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK).[1] Eines der Hauptanliegen Wankes ist die Mission. Große Beachtung fand sein „Brief eines Bischofs aus Ostdeutschland“, der dem missionstheologischen Dokument „Zeit zur Aussaat“ der Deutschen Bischofskonferenz beigefügt war. Um die christliche Botschaft im Bistum Erfurt neu zu verkündigen, müsse man laut Wanke „das Evangelium auf mitteldeutsch buchstabieren“.
Ansichten
Im Rahmen der Kontroversen und Proteste vor dem Papstbesuch in Deutschland 2011 äußerte Wanke Verständnis dafür, "[...] das [sic!] sich Menschen an den Positionen seiner Kirche reiben. Die sexualethischen Weisungen der Kirche könnten 'schon irritieren, die ganze Bibel kann irritieren' [...]"[2]
Weblinks
Commons: Joachim Wanke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Joachim Wanke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Joachim Wanke auf catholic-hierarchy.org (englisch)
- Kurzbiografie
- Zeit zur Aussaat
Einzelnachweise
- ↑ a b c Gerhard Best/Michael Feldmann/Ralf Preker(Hg.), 350 Jahre Marienwallfahrt Werl, Bonifatius Verlag, Paderborn 2011, ISBN 978-3-89710-482-2, S. 117.
- ↑ Behörden verbieten Proteste gegen Papstbesuch. Spiegel Online, 28. August 2011, abgerufen am 17. September 2011.
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