- Tschechische Streitkräfte
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Tschechische Streitkräfte
Armáda České republikyFührung Oberbefehlshaber: Präsident Václav Klaus Verteidigungsminister: Martin Barták Militärischer Befehlshaber: General der Armee Vlastimil Picek Sitz des Hauptquartiers: Prag Militärische Stärke Aktive Soldaten: 24.000[1] Wehrpflicht: Nein Wehrtauglichkeitsalter: 18 Haushalt Militärbudget: 3.173 Mrd. $ (2008)[1] Anteil am Bruttonationaleinkommen: 1,4% (2008)[1] Geschichte Gründung: 1. Januar 1993 Höchste Mannstärke: 38.049 (1. Januar 1993)[2] Die Tschechischen Streitkräfte (tschechisch: Armáda České republiky (AČR)) sind Streitkräfte Tschechiens. Sie unterstehen dem Verteidigungsministerium der Tschechischen Republik, während der Oberbefehlshaber der Präsident ist.
Als Binnenland verfügt Tschechien über keine Marine.
Geschichte
Die Tschechoslowakische Armee der Jahre 1990 bis 1992 war Nachfolgeorganisation der Tschechoslowakischen Volksarmee (Československá lidová armáda/ČSLA), der drittstärksten Armee im Warschauer Pakt, die in den 1980er Jahren noch mehr als 200.000 Mann umfasste. 1992 erfolgte die Trennung der Tschechoslowakischen Republik in die Tschechische und die Slowakische Republik. Die Angehörigen der bisherigen gemeinsamen Armee durften selbst entscheiden, ob sie fortan in der tschechischen oder der slowakischen Armee dienen wollten. Mit ihren rund 90.000 Mann (Anfang 1993) erwies sich die Armee der neuen Tschechischen Republik als zu groß und zu teuer. 1994 wurde daher eine Reduzierung der Truppenstärke um 20.000 Mann beschlossen.
1997 verfügten die Streitkräfte über 11 Kampfbrigaden (ca. 3 Divisionen), sechs Kampfstaffeln, eine Hubschrauberstaffel und drei Flugabwehrbrigaden mit insgesamt 65.000 Soldaten. Wie in anderen europäischen Staaten wurde die Anzahl der Soldaten in den folgenden Jahren jedoch deutlich reduziert. Zum 1. Januar 2009 beschäftigten die Tschechischen Streitkräfte 24.103 Militärs sowie 10.575 Zivilangestellte. Seit 1999 ist das Land Mitglied der NATO. 2004 wurde die Wehrpflicht abgeschafft; seit 2005 werden die neue Strukturen mit Berufssoldaten eingeführt. Die Reorganisation soll 2012 abgeschlossen werden [3].
Die Tschechoslowakei hat sich bereits vor der Trennung in die Staaten Tschechien und Slowakei an internationalen Operationen beteiligt. So sandte das Land kurz vor der Auflösung des Warschauer Pakts (1991) und als einziges Land dieses Militärbündnisses 200 Soldaten einer chemischen Spezialeinheit in den Zweiten Golfkrieg. Die Einheit unterstützte die Streitkräfte der Vereinigten Staaten während der Operation Desert Shield.
In der Folge nahm das Land an verschiedenen Hilfsoperation der UNO, OSZE und EU teil. Zudem gehörte das Land 2004 zur Koalition der Willigen, die Soldaten in den Irakkrieg entsandten. In Tschechien war der scheidende Staatspräsident Václav Havel Befürworter des Krieges, während die Bevölkerung diesem mehrheitlich ablehnend gegenüberstand.
Einsatz Soldaten Zeitraum IFOR 1995 - 1996 SFOR 1996 - 2004 KFOR Seit 1999 Irakkrieg 317 (1 gefallen) 2004 - zurück befohlen EUFOR Operation Althea 65 2004 - 2008 ISAF 480 Seit 2004 Operation Enduring Freedom 100 Seit 2004 Organisation
Tschechien verfügt über drei Teilstreitkräfte.
- Heer (Pozemní síly)
- Luftwaffe (Vzdušné síly)
- Unterstützungsstreitkräfte (Podpůrný komplet společných sil)
Ausrüstung
Ausrüstung (Auswahl)
Anzahl Bezeichnung Landstreitkräfte 179 T-72 Kampfpanzer (30 aufgerüstet zu T72M4, 478 T72 in Reserve) 207 BMP-1 Schützenpanzer 76 BPzV-1 Schützenpanzer 174 BMP-2 Schützenpanzer 28 OT-64 SKOT Truppentransporter 29 OT-90 Truppentransporter 107 Pandur II Truppentransporter 168 DANA 152 mm Panzerhaubitze 60 RM-70 122 mm Raketenwerfer 3 ARTHUR Artillerieaufklärungsradar Luftstreitkräfte 14 Saab JAS-39 Gripen Jagdflugzeug 71 Aero L-159 ALCA Trainings- und leichtes Erdkampfflugzeug * - Aero L-39 ALBATROS Trainingsflugzeug 4 CASA C-295 Transportflugzeug - Antonow An-26 Transportflugzeug 2 Airbus 319 CJ Verkehrsflugzeug 38 Mil Mi-24 Kampfhubschrauber 11 PZL W-3 Sokół Hubschrauber 16 Mil Mi-17 Hubschrauber - SA-6 Gainful Raketenflugabwehrsystem - 9K35M STRELA-10M Raketenflugabwehrsystem - S-75 Raketenflugabwehrsystem - S-125 NĚVA-M Raketenflugabwehrsystem - Vera-E passives Radarsystem Von den bis 2003 beschafften 72 Aero L-159 ALCA werden lt. Beschluss der tschechischen Regierung vom 7. Juli 2004 nur 24 Maschinen im aktiven Dienst bleiben. Ein Flugzeug ist während eines Testfluges abgestürzt. Die verbleibenden 49 Flugzeuge stehen zum Verkauf.
(Stand 20. November 2007:[4])
Truppenübungsplätze
- Truppenübungsplatz Boletice
- Truppenübungsplatz Brdy
- Truppenübungsplatz Březina
- Truppenübungsplatz Hradiště
- Truppenübungsplatz Libavá
Siehe auch
- 601. Spezialeinheit der Tschechischen Streitkräfte
- Flugzeugmuseum Prag-Kbely
- Universität für Verteidigung
Quellen
- ↑ a b c Financial and Economic Data Relating to NATO Defence“. In: Press Release Communique PR/CP(2009)009. NATO Public Diplomacy Division, 19. Februar 2009, abgerufen am 25. Juni 2009.
- ↑ Personnel Size at the Defence Department in 1993 - 2009. Verteidigungsministerium Tschechiens, 15. Juni 2009, abgerufen am 25. Juni 2009 (englisch).
- ↑ 2005 - First year of fully professional Armed Forces of the Czech Republic (engl.).
- ↑ www.army.cz
Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz des tschechischen Verteidigungsministeriums: tschechische, englische Version
- Galatík, Vlastimil: „Braucht die tschechische Armee noch Panzer?“, in: Truppendienst, Folge 275, Ausgabe 2/2004
- Procházka, Josef: „Die Rüstungsindustrie der Tschechischen Republik“, in: Truppendienst, Folge 281, Ausgabe 1, 2005
Streitkräfte der NATO-MitgliedstaatenAlbanien | Belgien | Bulgarien | Dänemark | Deutschland | Estland | Frankreich | Griechenland | Island1 | Italien | Kanada | Kroatien | Lettland | Litauen | Luxemburg | Niederlande | Norwegen | Polen | Portugal | Rumänien | Slowakei | Slowenien | Spanien | Tschechien | Türkei | Ungarn | Vereinigte Staaten | Vereinigtes Königreich
1 unterhält offiziell keine eigenen Streitkräfte
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