Vlamertinge

Vlamertinge
Ieper
Ieper (Belgien)
DEC
Ieper
Ieper
Staat Belgien
Region Flandern
Provinz Westflandern
Bezirk Ieperwub
Koordinaten 50° 51′ N, 2° 53′ O50.8577777777782.88555555555567Koordinaten: 50° 51′ N, 2° 53′ O
Fläche 130,61 km²
Einwohner (Stand)
- Bevölkerungsdichte
34.897 Einw. (1. Januar 2006)
267 Einw./km²
Postleitzahl 8900, 8902, 8904, 8906, 8908
Vorwahl 057
Bürgermeister Luc Dehaene
Adresse der
Stadtverwaltung
Stadhuis
Grote Markt 34
8900 IEPER
Webseite www.ieper.be

lh

Ieper (deutsch Ypern, französisch Ypres) ist eine Stadt in der Provinz Westflandern der Flämischen Gemeinschaft in Belgien. Ieper hat 36.120 Einwohner (1. März 2005). Zu Ieper gehören die Orte Boezinge, Brielen, Dikkebus, Elverdinge, Hollebeke, Sint-Jan, Vlamertinge, Voormezele, Zillebeke und Zuidschote.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Balduin II. der Kahle (879–918) befestigte das zur Grafschaft Flandern gehörende Ieper zur Abwehr gegen die Normannen. Ieper gehörte im späten Mittelalter mit Gent und Brügge zu den bedeutendsten Städten Flanderns. 1559 bis 1801 war Ieper Bischofssitz.

Während des Ersten Weltkrieges (1914–1918) war Ieper stark umkämpft (Erste, zweite und Dritte Flandernschlacht, Schlacht von Messines). Die kaiserlichen deutschen Truppen versuchten mehrmals die Stadt einzunehmen, wurden dabei aber zurückgeschlagen (November 1914 und April 1915). Am 22. April 1915 wurde das erste Mal Chlorgas durch die deutschen Truppen eingesetzt. Giftgas – insbesondere Senfgas – wird in Frankreich daher auch als „Yperit" bezeichnet. [1] [2]

Die Stadt blieb bis zum Ende des „Großen Krieges” von den Alliierten besetzt, vor allem von Soldaten aus Großbritannien, Australien, Neuseeland und Kanada. Nach dem Krieg wurde die stark zerstörte Stadt originalgetreu wieder aufgebaut. Historisches Bewusstsein und Erinnerungen haben seitdem viel Platz in der Geschichtsschreibung und Kultur der Stadt. In der Umgebung von Ieper befinden sich zahlreiche Soldatenfriedhöfe. Ieper selbst ist von einem gigantischen Höhlennetz durchzogen, das im ersten Weltkrieg von Arbeitern angelegt und erst kürzlich wieder entdeckt wurde [3]. Im Jahre 1914 wurde der spätere deutsche Diktator Adolf Hitler hier als Meldegänger bis zum 7. Oktober 1916 eingesetzt.

Sehenswürdigkeiten

  • Marktplatz, umgeben von mittelalterlichen Bürgerhäusern
  • Lakenhal (Tuchhallen, Gewandhaus), einer der größten profanen gotischen Gebäudekomplexe Europas mit einem 70 Meter hohen Belfried, der zum UNESCO-Welterbe gehört und ein 49-teiliges Glockenspiel enthält. In dem Gebäude ist das mehrfach ausgezeichnete Museum In Flanders Fields untergebracht – eine interaktive Ausstellung von Erlebnisberichten über das Schlachtfeld bei Ieper.
  • Sankt-Martins-Kathedrale, Bischofssitz des ehemaligen Bistums Ieper, das von 1561 bis 1801 bestand.
  • Kriegerdenkmal Menenpoort (Gedenktor)

Wirtschaft

Die Stadt lebt vom Handel (kleine und mittlere Industrieunternehmen) und vom Tourismus.

Städtepartnerschaften

Galerie

Persönlichkeiten

Siehe auch

Quellen

  1. General-Anzeiger: Politik - Das "Gelbkreuz" zerfrisst Uniformen, Artikel vom 31. Dezember 1998[1]
  2. R. Hanslian: Der deutsche Gasangriff bei Ypern am 22. April 1915. Eine kriegsgeschichtliche Studie. Berlin: Verlag Gasschutz und Luftschutz, 1934, ASIN: B001828YKM
  3. ENTDECKUNG IN YPERN: In der Tunnelstadt der Weltkriegssoldaten

Weblinks


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