Wiesbaden-Rheingauviertel

Wiesbaden-Rheingauviertel
Wappen der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden
Rheingauviertel
Ortsbezirk von Wiesbaden
Wappen Karte
Wappen von Rheingauviertel Karte von Rheingauviertel
Basisdaten
Koordinaten: 50° 5′ N, 8° 14′ O50.0755555555568.2266666666667Koordinaten: 50° 4′ 32″ N, 8° 13′ 36″ O
Höhe: 136–187 m ü. NN
Fläche: 2,47 km²
Einwohner: 19.802 (31. Januar 2011)[1]
Bevölkerungsdichte: 8.017 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 21,9 %[1]
Postleitzahl: 65185, 65187, 65195, 65197
Vorwahl: 0611
Eingemeindung:
Adresse der
Ortsverwaltung:
Schloßplatz 6
65183 Wiesbaden
Website: www.wiesbaden.de
Politik
Ortsvorsteher: Angelika Kopp (SPD)
Stellv. Ortsvorsteher: Dipankar Das Gupta (Bündnis 90/Die Grünen),
Peter Joachim Riedle (CDU)

Das Rheingauviertel ist ein Ortsbezirk der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden.

Als Wohnviertel im Südwesten der Landeshauptstadt entstand es weitgehend zwischen den Jahren 1902 und 1908 im Stil des Historismus.

Eine typische Straße im Rheingauviertel
Wohnhaus mit Jugendstilfassade von 1907

Als Wiesbaden zur Zeit des Kaiserreiches und vor allem um die Jahrhundertwende 1900 seine Blütezeit als Weltkurstadt erlebte, der Kaiser alljährlich im Mai zur Kur weilte und die Stadt die meisten Millionäre Deutschlands zählte, gab es ein enormes Bevölkerungswachstum (von ca. 33.000 Einwohnern im Jahre 1870 auf ca. 109.000 Einwohner 1910). Dies machte umfangreiche Stadterweiterungen notwendig. Neben den östlichen und nördlichen ausgedehnten Villengebieten entstand vor allem eine meist viergeschossige geschlossene Wohnbebauung um die Ringstraße (Kaiser-Friedrich-Ring und Bismarckring), welche in einem Viertelkreisbogen vom südlich gelegenen Hauptbahnhof bis zum nordwestlich gelegenen Sedanplatz um das historische Zentrum der Stadt, das sogenannte Historische Fünfeck, führte. Im Süden entstand hier das Dichterviertel, im Nordwesten das Feldherrnviertel und dazwischen das Rheingauviertel.

Maßgebenden Anteil an seiner Gestaltung hatte der Stadtbaumeister Felix Genzmer, der von 1881 bis 1903 in Wiesbaden wirkte. Die reich geschmückten Bürgerhäuser sind überwiegend im Stil des Historismus entstanden und beherbergten zum Großteil herrschaftliche Bürgerwohnungen mit 3,50 m hohen Decken, Stuck und Flügeltüren und hatten oft riesige Ausmaße von bis zu 200 m². In späteren Jahren wurden diese Wohnungen oftmals der besseren Vermietbarkeit wegen in kleinere Einheiten aufgeteilt.

Heute wohnen im Rheingauviertel hauptsächlich Studenten und junge Familien mit gehobenem Bildungsgrad und mittlerem Einkommen.

Das Kerngebiet des Rheingauviertels wird im Norden begrenzt von der Dotzheimer Straße, im Osten vom Kaiser-Friedrich-Ring, der Teil der Ringstraße ist, im Süden von der Schiersteiner Straße und im Westen vom Lorelei- bzw. Konrad-Adenauer-Ring, wobei sich das verwaltungstechnische Rheingauviertel auch noch westlich davon erstreckt, jedoch hier modernere Bebauung aufweist. Südwestlich der Niederwaldstraße (zwischen Karlsbader Platz und Schiersteiner Straße) findet sich ebenfalls modernere Bebauung aus den 1960er Jahren. Die meisten Straßen sind als Alleen ausgebildet und haben meist kleine Vorgärten zur Straße hin.

Eine Sehenswürdigkeit am Rande des Kerngebiets ist das Bauarbeiterdenkmal.

Seinen Namen verdankt das Viertel der Namensgebung seiner Straßenzüge. Diese sind allesamt nach Orten im Rheingau benannt:

Im Kerngebiet des Viertels befinden sich:

  • Eltviller Straße[2]
  • Erbacher Straße[3]
  • Hallgarter Straße[4]
  • Johannisberger Straße[5]
  • Kiedricher Straße[6]
  • Loreleiring[7]
  • Marcobrunnerstraße[8]
  • Niederwaldstraße[9]
  • Oestricher Straße[10], unterer Teil
  • Rauenthaler Straße[11]
  • Rüdesheimer Straße[12]
  • Wallufer Straße und Wallufer Platz[13]
  • Winkeler Straße[14]

Außerhalb des Kerngebietes befinden sich:

  • Aßmannshäuser Straße[15]
  • Eibinger Straße[16]
  • Geisenheimer Straße[17]
  • Hattenheimer Straße[18]
  • Kauber Straße[19]
  • Lorcher Straße[20]
  • Marienthaler Straße[21]
  • Mittelheimer Straße[22]
  • Oestricher Straße[23], oberer Teil

Wahlergebnisse Ortsbeirat Wiesbaden-Rheingauviertel/Hollerborn

Seit 1972 wird zeitgleich, aber unabhängig davon, mit den Wahlen zur Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung der Ortsbeirat Wiesbaden-Rheingauviertel/Hollerborn gewählt (Angaben in der Tabelle in Prozent).

CDU SPD GRÜNE FDP REP Linke Freie Wähler Wahlbeteiligung
2011 25,1 32,1 25,4 4,6 1,9 6,9 37,0
2006 31,1 34,9 18,0 4,3 6,6 5,1 32,9
2001 31,7 36,8 16,3 9,6 5,6 40,8
1997 32,5 41,0 21,9 4,7 55,2
1993 28,6 34,7 18,4 7,8 10,5 60,6
1989 31,8 47,7 13,2 6,0 66,3
1985 38,8 44,5 10,6 5,7 61,8
1981 47,7 38,6 6,7 7,3 61,3
1977 50,0 43,0 7,0 66,0
1972 38,7 52,5 8,9 71,4

Die Sitzverteilung im Ortsbeirat Wiesbaden-Rheingauviertel/Hollerborn sieht danach wie folgt aus (bis 1997 galt die Fünf-Prozent-Hürde):

CDU SPD GRÜNE FDP REP Linke Freie Wähler Gesamt
2011 4 5 4 1 1 15
2006 5 5 3 1 1 15
2001 5 6 2 1 1 15
1997 5 7 3 15
1993 4 5 3 1 2 15
1989 5 7 2 1 15
1985 6 7 1 1 15
1981 7 6 1 1 15
1977 8 6 1 15
1972 6 8 1 15

Weblinks

 Commons: Wiesbaden-Rheingauviertel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise, Anhang

Dieser Anhang gibt neben Einzelnachweisen Auskunft über die Namensgebung der Straßen im Rheingauviertel.

  1. a b Bevölkerung in den Ortsbezirken am 31. Januar 2011 (PDF), Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik; Landeshauptstadt Wiesbaden; abgerufen am 20. Februar 2011
  2. nach der Stadt Eltville
  3. nach Erbach, einem Stadtteil von Eltville
  4. nach Hallgarten, einem Stadtteil von Oestrich-Winkel
  5. nach Johannisberg, einem Stadtteil von Geisenheim
  6. nach der Stadt Kiedrich
  7. nach der Loreley, einem Felsen über dem Mittelrheintal
  8. nach Marcobrunn, einer Weinlage (benannt nach einer gefassten Quelle) zwischen Erbach und Hattenheim. Die Marcobrunnerstraße hieß ursprünglich Rheingauer Straße, ähnlich wie die Rheinuferstraße am Biebricher Schloss, die Rheingaustraße. Als die eigenständige Stadt Biebrich 1926 eingemeindet wurde, wurde beschlossen, dass die am Rhein liegende und tatsächlich in den Rheingau führende Straße ihren Namen behalten sollte. Da alle "wichtigen" Gemeindenamen aufgebraucht waren, wurde die Bezeichnung der nahe liegenden Weinlage herangezogen.
  9. nach dem Niederwald bei Rüdesheim mit Niederwalddenkmal
  10. nach Oestrich, einem Stadtteil von Oestrich-Winkel
  11. nach Rauenthal, einem Stadtteil von Eltville
  12. nach der Stadt Rüdesheim
  13. nach der Gemeinde Walluf
  14. nach Winkel, einem Stadtteil von Oestrich-Winkel
  15. nach der Stadt Aßmannshausen
  16. nach Eibingen, einem Stadtteil von Rüdesheim
  17. nach der Stadt Geisenheim
  18. nach der Stadt Hattenheim, einem Stadtteil von Eltville
  19. nach der Stadt Kaub
  20. nach der Stadt Lorch
  21. nach Marienthal, einem Stadtteil von Geisenheim
  22. nach Mittelheim, einem Stadtteil von Oestrich-Winkel
  23. nach Oestrich, einem Stadtteil von Oestrich-Winkel

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