- 10. Infanterie-Division (Wehrmacht)
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10. Infanterie-Division
10. Infanterie-Division (mot.)
10. Panzer-Grenadier-Division
TruppenkennzeichenAktiv Oktober 1934–13. Juni 1943 Land Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht Teilstreitkraft Heer Truppengattung Infanterie Typ Infanteriedivision Grobgliederung Gliederung Stärke 15.000 Soll Unterstellung zuletzt 1. Panzerarmee Stationierungsort Regensburg Herkunft der Soldaten Wehrkreis VII Schlachten Polenfeldzug, Westfeldzug, Ostfeldzug Kommandeur Kommandeure Kommandeure Die 10. Infanterie-Division und spätere 10. Panzer-Grenadier-Division war ein deutscher militärischer Großverband der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Sie wurde im Oktober 1934 in Regensburg im Wehrkreis VII als Infanteriedivision der 1. Welle unter dem Tarnnamen Kommandant von Regensburg aufgestellt und existierte bis zu ihrer Umbenennung in 10. Panzer-Grenadier-Division am 13. Juni 1943, die noch bis Kriegsende an der Ostfront kämpfte.
Inhaltsverzeichnis
Divisionsgeschichte
Die 10. Infanterie-Division wurde im Oktober 1934 in Regensburg mit Personal aus dem Wehrkreis VII unter dem Tarnnamen Kommandant von Regensburg aufgestellt, den sie bis zu ihrer Enttarnung am 15. Oktober 1935 trug.
In der ersten Woche des Monats März 1938 wurde die 10. ID in Alarmbereitschaft versetzt und nach Passau verlegt, von wo sie ab 12. März 1938 am Anschluss Österreichs teilnahm und am 18. März in der Hauptstadt Wien einzog. Danach kehrte die Division wieder in ihre Garnisonen zurück.
Im März 1939 beteiligte sich die 10. ID an der Zerschlagung der Rest-Tschechei, kehrte jedoch wenige Wochen nach dem Abschluss dieser Operation wieder in ihre Heimat zurück.
Am 26. August 1939 wurde sie mobilisiert und nahm ab dem 1. September am Polenfeldzug teil, wobei die Division über Sieradz zum Ner nördlich von Lodz marschierte, von wo sie nach Warschau vorstoßen sollte. Der Division wurde jedoch auf ihrem Marsch die Aufgabe zugeteilt, die polnischen Angriffe an der Bzura zurückzuschlagen. Nach der erfolgreichen Teilnahme an der Schlacht an der Bzura konnte die 10.. ID wieder ihren Vormarsch in Richtung Warschau fortsetzen und vereinigte sich am 17. September mit der Flügeldivision der 4. Armee. Nachdem die Division ihr Ziel erreicht hatte, blieb sie bis zum Ende des Polenfeldzugs in Warschau, wo sie auch bis Dezember als Besatzungstruppe ihren Dienst tat.
Im Dezember 1939 wurde die 10. ID als Reserve des Oberkommando des Heeres in den Raum Marburg verlegt.
Nach Beginn des Westfeldzugs im Mai 1940 wurde die Division der 16. Armee unterstellt, die neue Divisionen der vorderen Frontlinie nachführen sollte. Ab dem 19. Mai 1940 wurde die 10. ID der 12. Armee unterstellt und ab dem 14. Mai am Oise-Aisne-Kanal zum Flankenschutz eingesetzt. Im Fall Rot nahm die 10. ID als Teil der 12. Armee am Vormarsch nach Südost-Frankreich teil. Sie marschierte westlich und südwestlich an Verdun vorbei, folgte der Maas auf der westlichen Seite und stand bei Beendigung des Westfeldzuges auf dem Plateau von Langres. Bis zum September wurde die Division als Besatzungstruppe eingesetzt und danach zur Motorisierung in die Heimat verlegt.
Im Mai 1941 wurde die Division nach Polen verlegt, von wo sie am Unternehmen Barbarossa teilnahm. Dabei wurde die Division stets im zentralen Frontabschnitt eingesetzt. Im Juni 1941 überquerte die 10. ID (mot.) mit der Panzergruppe 2 den Bug und die Pripjetsümpfe. Im Juli 1941 erfolgte bereits der Übergang über den Dnjepr, die Eroberung von Bobruisk und Smolensk und im August 1941 der Angriff mit Panzer- und Infanterieverbänden der Panzergruppe 2 (Guderian) und der 2. Armee auf Gomel. Dabei wurden u.a. bei Gomel große Sowjetverbände eingekesselt und vernichtet. Im Winter 1941 unternahm die 2. Panzerarmee mit der 10. ID (mot.) von Tula aus, einen Großangriff auf Moskau, welcher jedoch zum Stehen gebracht wurde. In den Jahren 1942 bis 1943 war die 10. ID (mot.) zusammen mit der Heeresgruppe Mitte in Moschaisk, Juchnow, Demjansk und Orel im Einsatz. Am 13. Juni 1943 wurde sie in 10. Panzer-Grenadier-Division umgegliedert und -benannt und kämpfte weiter am Mittelabschnitt bis zur Kapitulation am 8. Mai 1945.
Personen
Divisionskommandeure der 10. ID: Dienstzeit Dienstgrad Name Aufstellung – 1. März 1938 Generalleutnant Alfred Waeger 1. März 1938 – 5. Oktober 1940 Generalleutnant Conrad von Cochenhausen 5. Oktober 1940 – 15. April 1942 Generalleutnant Friedrich-Wilhelm von Loeper 15. – 25. April 1942[A 1] Oberst Hans Traut 25. April 1942 – 2. Oktober 1943 Generalleutnant August Schmidt 2. Oktober – 23. Dezember 1943 Oberst Hans Mikosch 23. Dezember 1943 – 1. März 1944 Generalleutnant August Schmidt 1. März – April 1944 Oberst Walter Ackermann April – 30. September 1944 Generalleutnant August Schmidt 30. September – 28. November 1944[A 2] Generalmajor Walter Herold 1. Dezember 1944 – 20. Januar 1945[A 3] Oberst Alexander Vial 21. Januar – 9. Februar 1945 Generalleutnant August Schmidt 10. – 11. Februar 1945 Oberst Georg Scholze 12. Februar – Mai 1945[A 4] Generalmajor Karl-Richard Kossmann Generalstabsoffiziere (Ia) der 10. ID: Dienstzeit Dienstgrad Name 12. Oktober 1937 – 1. Dezember 1939 Oberstleutnant Anton Glasl Dezember 1939 – 14. Juni 1940 Major Egon Woite 15. Juni 1940 – 31. Januar 1941 Major Carl Wagener Februar 1941 – Mai 1942 Oberstleutnant Georg von Unold Mai 1942 – Umbenennung Major Karl Inghofer - Christian Lohrey (* 3. August 1927 in Schonungen bei Schweinfurt; † 20. März 1996 in Schweinfurt)
- Gefreiter Lohrey als Kompanietruppmelder in der 3. Kp./PzGrenRgmt. 41 war mit 17 Jahren jüngster Empfänger des Ritterkreuzes, welches er am 11. Mai 1945 für die Zerstörung von acht Panzern mit der Panzerfaust erhielt.[1]
- Ulrich de Maizière (* 24. Februar 1912 in Stade; † 26. August 2006 in Bonn)
- diente vom 1. Mai 1943 bis zum 5. Oktober 1944 als Generalstabsoffizier in der 10. ID. Er wurde später General und Generalinspekteur der Bundeswehr.
Gliederung
Gliederung der 10. Infanterie-Division 1939–1943 10. Infanterie-Div.
193910. Infanterie-Div. (mot.)
194110. Infanterie-Div. (mot.)
Sommer 194210. Infanterie-Div. (mot.)
Mai 1943- Infanterie-Regiment 20
- Infanterie-Regiment 41
- Infanterie-Regiment 85
- Infanterie-Regiment (mot.) 20
- Infanterie-Regiment (mot.) 41
- Grenadier-Regiment (mot.) 20
- Grenadier-Regiment (mot.) 41
- Infanterie-Regiment (mot.) 20
- Infanterie-Regiment (mot.) 41
- Kradschützen-Bataillon 40
- Kradschützen-Bataillon 40
- Artillerie-Regiment 10
- Artillerie-Regiment 46
- Artillerie-Regiment (mot.) 10
- Aufklärungs-Abteilung 10
- Aufklärungs-Abteilung (mot.) 10
- Panzer-Aufklärungs-Abteilung 110
- Beobachtungs-Abteilung 10
- Panzer-Abwehr-Abteilung 10
- Panzer-Jäger-Abteilung 10
- Pionier-Bataillon 10
- Pionier-Bataillon (mot.) 10
- Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 10
- Nachrichten-Abteilung (mot.) 10
- Feldersatz-Bataillon 10
- Infanterie-Divisions-Nachschubführer 10
- Infanterie-Divisions-Nachschubführer (mot.) 10
- Divisionseinheiten 10
- Divisionseinheiten 10
Gliederung der 10. Panzer-Grenadier-Division 1944–1945 10. Panzer-Grenadier-Div.
Juli 194410. Panzer-Grenadier-Div.
März 1945- Panzer-Abteilung 7
- Grenadier-Regiment (mot.) 20
- Grenadier-Regiment (mot.) 41
- Panzer-Grenadier-Regiment 20
- Panzer-Grenadier-Regiment 41
- Panzer-Aufklärungs-Abteilung 110
- Artillerie-Regiment (mot.) 10
- Panzer-Artillerie-Regiment 10
- Panzer-Jäger-Abteilung 10
- Pionier-Bataillon (mot.) 10
- Panzergrenadier-Divisions-Nachrichten-Abteilung 10
- Feldersatz-Bataillon 10
- Divisionseinheiten 10
- Nachschubtruppen 10
Literatur
- August Schmidt:Geschichte der 10. Division, 10. Infanterie-Division (mot.), 10. Panzergrenadier-Division 1935 - 1945, Podzun-Verlag, Bad Nauheim 1963, 326 Seiten
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 3: Die Landstreitkräfte 6–14. 2 Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974, ISBN 3-7648-0942-6.
Anmerkungen
- ↑ mit der Führung beauftragt
- ↑ gefallen
- ↑ geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- ↑ geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft, entlassen im Januar 1956
Einzelnachweise
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