Kreis Angermünde

Kreis Angermünde
Basisdaten[1]
Bezirk der DDR Frankfurt (Oder)
Kreisstadt Angermünde
Fläche 915 km² (1989)
Einwohner 34.169 (1989)
Bevölkerungsdichte 37 Einwohner/km² (1989)
Kfz-Kennzeichen E (1952–1990)
ANG (1990–1993)
DDR-Bezirk-Frankfurt-Kreis-Angermünde.png
Der Kreis Angermünde im Bezirk Frankfurt (Oder)

Der Kreis Angermünde war ein Landkreis im Bezirk Frankfurt (Oder) der DDR. Von 1990 bis 1993 bestand er als Landkreis Angermünde im Land Brandenburg fort. Sein Gebiet liegt heute im Landkreis Uckermark in Brandenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits in der preußischen Provinz Brandenburg bestand im Regierungsbezirk Potsdam seit dem 19. Jahrhundert ein Landkreis Angermünde. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte dieser Landkreis zum Land Brandenburg, zunächst in der Sowjetischen Besatzungszone und seit 1949 in der DDR.

Bei einer ersten Kreisreform in der DDR wurde der Landkreis Angermünde 1950 um Gemeinden des mecklenburgischen Landkreises Randow vergrößert bei gleichzeitiger Abtretung von Gemeinden an die Landkreise Oberbarnim, Prenzlau und Templin.

1952 kam es in der DDR zu einer weiteren Kreisreform, bei der unter anderem die Länder ihre Bedeutung verloren und durch Bezirke ersetzt wurden. Der südliche Teil des Landkreises Angermünde fiel an den neuen Kreis Eberswalde, während aus dem verbleibenden Kreisgebiet der Kreis Angermünde mit Sitz in Angermünde gebildet wurde. Der Kreis wurde dem neuen Bezirk Frankfurt (Oder) zugeordnet.

Am 17. September 1961 wurde die Stadt Schwedt aus dem Kreis Angermünde ausgegliedert und kreisfrei. Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Kreis Angermünde 1990 im wiedergegründeten Land Brandenburg zum Landkreis Angermünde, der bei der Kreisreform von 1993 im neuen Landkreis Uckermark aufging.

Geographie

Der Kreis Angermünde lag in der Uckermark am Westufer der Oder, die auch die Staatsgrenze zwischen der DDR und Polen bildete. Die größten Orte des Kreises neben der Kreisstadt Angermünde waren die Städte Gartz, Greiffenberg und Vierraden sowie die Gemeinden Altkünkendorf, Biesenbrow, Crussow, Hohenselchow, Luckow, Landin, Passow, Pinnow, Stendell, Tantow und Wartin.

Wirtschaft

Bedeutende Betriebe waren unter anderem

  • VEB Emailierwerk Angermünde
  • VEB Getränkeversorgung Angermünde
  • VEB (B) Kalksandsteinwerk Angermünde
  • VEB Stanz- und Emaillierwerk Angermünde

Verkehr

Die Autobahn Berliner Ring–Stettin berührte den westlichen Rand des Kreisgebiets. Dem überregionalen Straßenverkehr dienten außerdem die F 2 von Berlin über Angermünde nach Gartz, die F 166 von Schwedt Richtung Prenzlau sowie die F 198 von Finow über Angermünde nach Prenzlau.

Das Kreisgebiet war durch die Hauptbahnen Berlin–Angermünde–Stettin und Angermünde–Stralsund ins Eisenbahnnetz der DDR eingebunden. Daneben existierten die Nebenbahnen Angermünde–Bad Freienwalde und Angermünde–Schwedt.

Einwohnerentwicklung

Kreis Angermünde[1]
Jahr 1960 1971 1981 1989
Einwohner 57.937 43.228 36.565 34.169

Einzelnachweise

  1. a b Statistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 12. Februar 2011.

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