- Liste von Todesopfern rechtsextremer Gewalt in Deutschland
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Seit vermehrten Anschlägen nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 rückten die Todesopfer rechtsextremer Gewalt in Deutschland in den Fokus der Medien. Zu den bekanntesten Opfern gehören Amadeu Antonio Kiowa, die Opfer der Mordanschläge von Mölln und Solingen, Alberto Adriano, Silvio Meier und Marwa El-Sherbini.
Die tatsächliche Gesamtzahl der Todesopfer rechtsextremer Gewalt in der Bundesrepublik Deutschland ist umstritten. Die Liste, welche die Bundesregierung auf Grundlage der offiziellen Polizeilichen Kriminalstatistik veröffentlichte, geht von 46 Todesopfern im Zeitraum von 1990 bis 2008 aus.[1] Bis 2009 hat sich die amtliche Zahl auf 47 erhöht. Eine von der Amadeu Antonio Stiftung erstellte inoffizielle Liste führt für die Zeit von 1990-2011 hingegen 182 Todesopfer an.[2] Die erstmalige Veröffentlichung dieser alternativen Liste hatte dazu geführt, dass die Innenministerkonferenz (IMK) die Kriterien für die Erfassung von politisch motivierten Straftaten im Jahr 2001 änderte. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden nur solche Straftaten in die Staatsschutzstatistiken aufgenommen, in denen eine Bestrebung zur Überwindung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung erkannt wurde. Fremdenfeindliche Straftaten, aber auch Angriffe auf Obdachlose und Homosexuelle wurden bis dato nicht als Staatschutzdelikte registriert. Auch nach dieser Änderung bestehen Differenzen zwischen den Einschätzungen der amtlichen Statistik und ihren Kritikern. Die Diskussion um die Kriterien der Erfassung hält nach wie vor an.[3] Eine rechtsextreme Gesinnung eines Täters führt nicht automatisch zur Erfassung einer Tat als politisch motiviert. Die Bundesregierung zählt nur solche Taten zu den politischen Straftaten, bei denen eine politische Tatmotivation zu erkennen ist. Dies wird damit begründet, dass kriminell auffällige Personen aus dem rechtsextremen Milieu oftmals auch Delikte in der Allgemeinkriminalität aufweisen.[4]
Inhaltsverzeichnis
Weimarer Republik (1918-1933)
Die Zahl der Todesopfer rechtsextremer Gewalt in der Weimarer Republik wird auf bis zu 400 geschätzt.[5] Die Ermordung Kurt Eisner, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg waren der Auftakt der „Fememorde“, die von rechten Terrorgruppen verübt wurden. Matthias Erzberger und Walther Rathenau wurden von der Organisation Organisation Consul ermordet. Nach dem gescheiterten Attentatsversuch auf Philipp Scheidemann wurde die Gruppe zerschlagen. Die Anhänger sammelten sich im Bund Wiking und der SA.
Nationalsozialistische Terrorherrschaft (1933-1945)
Der nationalsozialistischen Terrorherrschaft fielen ca. 13 Millionen zum Opfer. Zu den größten Opfergruppen zählen neben den rund sechs Millionen ermordeten Juden, 3,3 Millionen sowjetischen Kriegsgefangene, 2,5 Millionen christlichen Polen. Auch sowjetische Zwangsarbeiter und die zahlreichen Toten in den deutschen Arbeits- und Konzentrationslagern zählen dazu. Ebenfalls hinzugerechnet werden die ermordeten Sinti und Roma (ca. 219.600) und die Opfer der „Rassehygiene“ (geschätzte 100.000 Personen), sowie die aus politischen oder religiösen Gründen ermordeten Menschen.[6]
Vor der deutschen Wiedervereinigung (1945-1990)
Im Zeitraum nach 1945 und vor 1990 ist mit einer hohen Dunkelziffer von Todesopfern zu rechnen, da eine einheitliche Liste weder journalistisch, noch durch amtliche Statistiken geführt wurde. Erstmalig Beachtung kam den Todesopfern rechtsextremer Gewalt in den 1980er Jahren zu. Zu dieser Zeit gab es rechtsterroristische Bestrebungen, die ein breites mediales Echo hervorriefen. In der aktuellen Diskussion wird vereinzelt auf ältere Einzelfälle in der Diskussion zurückgegriffen, die im folgenden aufgeführt werden:
- Am 5. Januar 1980 wurde der türkische Kommunist Celalettin Kesim von türkischen Rechtsextremisten am Kottbusser Tor in Berlin erstochen.
- Am 26. September 1980 starben beim Oktoberfestattentat in München 13 Menschen.
- Am 22. August 1980 starben die beiden Vietnamesen Ngoc Nguyen und Anh Lan Do nach einem Brandanschlag der Deutschen Aktionsgruppen um Manfred Roeder auf ein Hamburger Übergangsheim für Flüchtlinge.
- Am 19. Dezember 1980 wurde der Verleger Shlomo Lewin und dessen Freundin Frieda Poeschke durch das Mitglied der Wehrsportgruppe Hoffmann Uwe Behrendt umgebracht.
- Am 1. Januar 1981 wurde im Kreis Ludwigsburg Sydi Battal Koparan (44) von Anhängern des rechtsextremen Motorradclubs „Stander Greif“ erschlagen.[7]
- Im Juni 1982 wurde in Norderstedt Tevik Gürel (26) erschlagen.[8]
- Am 24. Juni 1982 erschoss der Neonazi Helmut Oxner bei einem Amoklauf in Nürnberg drei Menschen (William Schenck, Rufus Surles und Mohamed Ehap). Weitere drei Menschen wurden verletzt.[9]
- Nach einem Brandanschlag der Gruppe Ludwig am 7. Januar 1984 in München erlag einige Monate das 20-Jährige Barmädchen Corinna Tatarotti ihren Verbrennungen.
- Im Juli 1985 wurde Mehmet Kaymakcı (29) von drei Neonazi-Skinheads in Hamburg erschlagen.[10][11]
- Am 24. Dezember 1985 erlag der aus der Türkei stammende 26-jährige Ramazan Avcı seinen Verletzungen, nachdem er drei Tage zuvor in Hamburg-Hohenfelde von jugendlichen Skinheads zusammengeschlagen worden war.[12]
- Am 3. Februar 1987 wurde der 17-jährige Skinhead Gerd-Roger Bornemann von vier seiner Nazi-Kumpels in Hannover ermordet.[13]
- In der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember 1988 steckte der 19-jährige Auszubildende Josef Saller, Mitglied der Neonazi-Organisation Nationalistische Front, aus rassistischen Gründen in der Schwandorfer Innenstadt ein Haus in Brand, in dem vorwiegend Türken wohnten. Vor Gericht sagte der 19-jährige Täter: „Ich hasse Ausländer.“ Durch den Brandanschlag verloren vier Menschen ihr Leben. Arbeiter Osman Can (49), Ehefrau Fatma (43), Sohn Mehmet (11) und der Akustiker Jürgen Hübener (47) verbrannten bzw. erstickten.[14]
- Am 12. Mai 1989 starb der Familienvater Ufuk Sahin an den Messerstichen eines Deutschen im Märkischen Viertel, in Berlin der Hochburg der ”Republikaner”, wegen seines orientalischen Aussehens.[15][16] [17] [18]
- Am 7. Januar 1990 wurde der 40-jährige pakistanische Doktorand Mahmud Azhar von einem betrunkenen DDR-Bürger am Institut für Biochemie der FU Berlin angegriffen und derart brutal geschlagen und getreten, dass er am 6. März 1990 an den Folgen starb.[19] [20]
Nach der deutschen Wiedervereinigung (seit 1990)
Polizeiliche Kriminalstatistik
Auf eine parlamentarische Anfrage an die Bundesregierung zählen 46 Menschen zu den Todesopfern rechtsextremer Gewalt seit 1990 (Stand 2009 - Die Namen der Opfer sind nicht Teil der Antwort der Bundesregierung).[21] Diese Liste basiert auf Angaben des „Kriminalpolizeilichen Meldediensts in Fällen Politisch motivierter Kriminalität“ (KPMD-PMK). Diese erfasst Opfer auf Grundlage des konkreten Tatmotivs.
Nr. Opfer Todesdatum Ort Bundesland Alter 1 Amadeu Antonio Kiowa 6. Dezember 1990 Eberswalde Brandenburg 28 2 Jorge João Gomondai 6. April 1991 Dresden Sachsen 28 3 Agostinho Comboio 16. Juni 1991 Friedrichshafen Baden-Württemberg 34 4 Samuel Kofi Yeboah 19. September 1991 Saarlouis Saarland 27 5 Timo Kählke 12. Dezember 1991 Meuro Brandenburg 29 6 Dragomir Christinel 15. März 1992 Saal Mecklenburg-Vorpommern 19 7 Ingo Finnern 19. März 1992 Flensburg Schleswig-Holstein 31 8 Gustav Schneeclaus 22. März 1992 Buxtehude Niedersachsen 53 9 Nguyen Van Tu 24. April 1992 Berlin Berlin 29 10 Thorsten Lamprecht 9. Mai 1992 Magdeburg Sachsen-Anhalt 23 11 Sadri Berisha 8. Juli 1992 Ostfildern-Kemnat Baden-Württemberg 56 12 Waltraud Scheffler 24. Oktober 1992 Geierswalde Sachsen 13 Rolf Schulze 7. November 1992 Lehnin Brandenburg 52 14 Karl Hans Rohn 13. November 1992 Wuppertal Nordrhein-Westfalen 53 15 Silvio Meier 21. November 1992 Berlin Berlin 27 16 Bahide Arslan 23. November 1992 Mölln Schleswig-Holstein 51 17 Yeliz Arslan 23. November 1992 Mölln Schleswig-Holstein 10 18 Ayse Yilmaz 23. November 1992 Mölln Schleswig-Holstein 14 19 Karl Sidon 18. Januar 1993 Arnstadt Thüringen 45 20 Mike Zerna 25. Februar 1993 Hoyerswerda Sachsen 22 21 Mustafa Demiral 9. März 1993 Mülheim/Ruhr Nordrhein-Westfalen 22 Gürsün Ince 29. Mai 1993 Solingen Nordrhein-Westfalen 27 23 Hatice Genc 29. Mai 1993 Solingen Nordrhein-Westfalen 18 24 Gülüstan Öztürk 29. Mai 1993 Solingen Nordrhein-Westfalen 12 25 Hülya Genc 29. Mai 1993 Solingen Nordrhein-Westfalen 9 26 Saime Genc 29. Mai 1993 Solingen Nordrhein-Westfalen 4 27 Obdachloser Oktober 1993 Marl Nordrhein-Westfalen 33 28 Dagmar Kohlmann 16. Juli 1995[22] Oberwald (Stausee) Sachsen 28 29 Patricia Wright 3. Februar 1996[22] Bergisch Gladbach Nordrhein-Westfalen 23 30 Sven Beuter 20. Februar 1996 Brandenburg/Havel Brandenburg 23 31 Martin Kemming 15. März 1996 Dorsten-Rhade Nordrhein-Westfalen 26 32 Frank Böttcher 8. Februar 1997 Magdeburg Sachsen-Anhalt 17 33 Stefan Grage 23. Februar 1997 Autobahn-Parkplatz Roseburg Schleswig-Holstein 34 34 Augustin Blotzki 8. Mai 1997 Königs Wusterhausen Brandenburg 59 35 Nuno Lourenco 29. Dezember 1998 Leipzig Sachsen 36 Farid Guendoul 13. Februar 1999 Guben Brandenburg 28 37 Peter Deutschmann 9. August 1999 Eschede Niedersachsen 44 38 Carlos Fernando 15. August 1999 Kolbermoor Bayern 35 39 Alberto Adriano 11. Juni 2000 Dessau Sachsen-Anhalt 39 40 Norbert Plath 27. Juli 2000 Ahlbeck Mecklenburg-Vorpommern 51 41 Malte Lerch 12. September 2000 Schleswig Schleswig-Holstein 45 42 Klaus-Dieter Gerecke 24. Juni 2000 Greifswald Mecklenburg-Vorpommern 43 Dieter Manzke 9. August 2001 Dahlewitz Brandenburg 61 44 Marinus Schöberl 12. Juli 2002 Potzlow Brandenburg 16 45 Bernd K.[23] 23. Juli 2008 Templin Brandenburg 55 46 Rick Langenstein 16. August 2008 Magdeburg Sachsen-Anhalt 20 47 Marwa El-Sherbini 1. Juli 2009 Dresden Sachsen 31 Andere Angaben
2000 legten der Berliner Tagesspiegel und die Frankfurter Rundschau einen Bericht zu Todesopfern rechtsextremer Gewalt vor, der eine erhebliche Diskrepanz zur offiziellen Statistik aufwies. Darin wurden Fälle dokumentiert, für die die politischen Gesinnung des Täters herangezogen wird.
Seitdem existieren eine Reihe von immer wieder korrigierten Listen mit Angaben zu Todesopfern, die deutlich über den durch die Bundesregierung gemachten Angaben liegen. Die folgende Liste der Todesopfer rechtsextremer Gewalt im wiedervereinigten Deutschland orientiert sich an Angaben von Mut gegen rechte Gewalt. Mit derzeit 182 Todesopfern ist sie die umfangreichste Aufstellung ihrer Art (Stand 2011).[24] Ob es sich bei den nachfolgend aufgeführten Fällen tatsächlich in jedem Fall um Opfer rechtsextremer Täter handelt, kann nicht zweifelsfrei angegeben werden. Nach dem Verlauf der Gerichtsverfahren um den Lübecker Brandanschlag und den Tod von Oury Jalloh, die seitens der Amadeu Antonio Stiftung ebenfalls in diese Liste aufgenommen worden waren, scheint ein rechtsextremer Hintergrund jedenfalls in diesen beiden Fällen zweifelhaft. Auf der anderen Seite ist es möglich, dass ein Dunkelfeld unerkannt rechtsextrem motivierter Fälle existiert.
Nr. Opfer Todesdatum Ort Bundesland Alter 1 Mahmud Azhar 7. Januar 1990 Berlin Berlin 40 2 Andrzej Fratczak 7. Oktober 1990 Lübbenau Brandenburg 3 Amadeu Antonio Kiowa 6. Dezember 1990 Eberswalde Brandenburg 28 4 Klaus-Dieter Reichert 11. Dezember 1990 Berlin-Lichtenberg Berlin 24 5 Nihad Yusufoglu 28. Dezember 1990 Hachenburg Rheinland-Pfalz 17 6 Obdachloser 31. Dezember 1990 Flensburg Schleswig-Holstein 31 7 Alexander Selchow 1. Januar 1991 Göttingen Niedersachsen 21 8 Jorge João Gomondai 6. April 1991 Dresden Sachsen 28 9 Matthias Knabe 4. März 1992 Gifhorn Niedersachsen 23 10 Helmut Leja 4. Juni 1991 Kästorf Niedersachsen 39 11 Agostinho Comboio 16. Juni 1991 Friedrichshafen Baden-Württemberg 34 12 Samuel Kofi Yeboah 19. September 1991 Saarlouis Saarland 27 13 Gerd Himmstädt 3. Dezember 1991 Hohenselchow Brandenburg 30 14 Timo Kählke 12. Dezember 1991 Meuro Brandenburg 29 15 unbekannter Mann 5. Januar 1992 Gransee Brandenburg 18 16, 17, 18 dreiköpfige Familie aus Sri Lanka 31. Januar 1992 Lampertheim Hessen 19 Dragomir Christinel 15. März 1992 Saal Mecklenburg-Vorpommern 18 20 Gustav Schneeclaus 18. März 1992 Buxtehude Niedersachsen 52 21 Ingo Finnern 19. März 1992 Flensburg Schleswig-Holstein 31 22 Erich Bosse 4. April 1992 Hörstel Nordrhein-Westfalen 23 Nguyen Van Tu 24. April 1992 Berlin Berlin 29 24 Thorsten Lamprecht 9. Mai 1992 Magdeburg Sachsen-Anhalt 23 25 Emil Wendtland 1. Juli 1992 Neuruppin Brandenburg 50 26 Sadri Berisha 8. Juli 1992 Ostfildern-Kemnat Baden-Württemberg 56 27 Dieter Klaus Klein 1. August 1992 Bad Breisig Rheinland-Pfalz 49 28 Ireneusz Szyderski 3. August 1992 Stotternheim Thüringen 24 29 Frank Bönisch 24. August 1992 Koblenz Rheinland-Pfalz 35 30 Günter Schwannecke 5. September 1992 Berlin-Charlottenburg Berlin 58 31 Waldtraud Scheffler 24. Oktober 1992 Geierswalde Sachsen 32 Rolf Schulze 7. November 1992 Lehnin Brandenburg 52 33 Karl Hans Rohn[25] 13. November 1992 Wuppertal Nordrhein-Westfalen 53 34 Alfred Salomon 21. November 1992 Wülfrath Nordrhein-Westfalen 27 35 Silvio Meier 21. November 1992 Berlin Berlin 27 36 Bahide Arslan 23. November 1992 Mölln Schleswig-Holstein 51 37 Ayse Yilmaz 23. November 1992 Mölln Schleswig-Holstein 14 38 Yeliz Arslan 23. November 1992 Mölln Schleswig-Holstein 10 39 Bruno Kappi 15. Dezember 1992 Siegen-Weidenau Nordrhein-Westfalen 55 40 Hans-Jochen Lommatsch 18. Dezember 1992 Oranienburg Brandenburg 51 41 Sahin Calisir 27. Dezember 1992 Meerbusch Nordrhein-Westfalen 20 42 Karl Sidon 18. Januar 1993 Arnstadt Thüringen 45 43 Mario Jödecke 24. Januar 1993 Schlotheim Thüringen 44 Mike Zerna 25. Februar 1993 Hoyerswerda Sachsen 22 45 Mustafa Demiral 9. März 1993 Mülheim/Ruhr Nordrhein-Westfalen 46 Hans-Peter Zarse 12. März 1993 Uelzen Niedersachsen 18 47 Matthias Lüders 26. April 1993 Obhausen Sachsen-Anhalt 23 48 Belaid Baylal 4. November 2000 Belzig Brandenburg 42 48 Jeff Dominiak 26. Mai 1993 Waldeck Brandenburg 25 50 Gürsün Ince 29. Mai 1993 Solingen Nordrhein-Westfalen 27 51 Hatice Genc 29. Mai 1993 Solingen Nordrhein-Westfalen 18 52 Hülya Genc 29. Mai 1993 Solingen Nordrhein-Westfalen 9 53 Saime Genc 29. Mai 1993 Solingen Nordrhein-Westfalen 4 54 Gülüstan Öztürk 29. Mai 1993 Solingen Nordrhein-Westfalen 12 55 Horst Hennersdorf 5. Juni 1993 Fürstenwalde Brandenburg 37 56 Obdachloser Oktober 1993 Marl Nordrhein-Westfalen 33 57 Hans-Georg Jakobson 28. Juli 1993 Strausberg Brandenburg 35 58 Bakary Singateh 7. Dezember 1993 Buchholz Niedersachsen 19 59 Ali Bayram 18. Februar 1994 Darmstadt Hessen 60 Eberhart Tennstedt 5. April 1994 Quedlinburg Sachsen-Anhalt 43 61 Klaus R. 28. Mai 1994 Leipzig Sachsen 43 62 Beate Fischer 23. Juli 1994 Berlin-Reinickendorf Berlin 32 63 Jan W. 26. Juli 1994 Berlin Berlin 45 64 Gunter Marx 6. August 1994 Velten Brandenburg 42 65 Piotr Kania 6. November 1994 Rotenburg/Fulda Hessen 18 66 Michael Gäbler 6. November 1994 Zittau Sachsen 18 67 Horst Pulter 5. Februar 1995 Velbert Nordrhein-Westfalen 65 68 Peter T. 3. Juni 1995 Hohenstein/Ernstthal Sachsen 24 69 Dagmar Kohlmann 16. Juli 1995 Altena Nordrhein-Westfalen 25 70 Klaus Peter Beer 7. September 1995 Amberg Bayern 48 71 Maiamba Bunga 18. Januar 1996 Lübeck Schleswig-Holstein 72 Nsuzana Bunga 18. Januar 1996 Lübeck Schleswig-Holstein 73 Françoise Makodila 18. Januar 1996 Lübeck Schleswig-Holstein 74 Christine Makodila 18. Januar 1996 Lübeck Schleswig-Holstein 75 Miya Makodila 18. Januar 1996 Lübeck Schleswig-Holstein 76 Christelle Makodila 18. Januar 1996 Lübeck Schleswig-Holstein 77 Legrand Makodila 18. Januar 1996 Lübeck Schleswig-Holstein 78 Jean-Daniel Makodila 18. Januar 1996 Lübeck Schleswig-Holstein 79 Rabia El Omari 18. Januar 1996 Lübeck Schleswig-Holstein 80 Sylvio Amoussou 18. Januar 1996 Lübeck Schleswig-Holstein 81 Patricia Wright Februar 1996 Bergisch Gladbach Nordrhein-Westfalen 23 82 Sven Beuter 20. Februar 1996 Brandenburg/Havel Brandenburg 23 83 Martin Kemming 15. März 1996 Dorsten-Rhade Nordrhein-Westfalen 26 84 Bernd G. 8. Mai 1996 Leipzig-Wahren Sachsen 43 85 Boris Morawek 13. Juli 1996 Wolgast Mecklenburg-Vorpommern 26 86 Werner Weickum 19. Juli 1996 Eppingen Baden-Württemberg 44 87 Andreas Götz 1. August 1996 Eisenhüttenstadt Brandenburg 34 88 Achmed Bachir 23. Oktober 1996 Leipzig Sachsen 30 89 Phan Van Toau 31. Januar 1997 Fredersdorf Brandenburg 42 90 Frank Böttcher 8. Februar 1997 Magdeburg Sachsen-Anhalt 17 91 Antonio Melis 13. Februar 1997 Caputh Brandenburg 37 92 Stefan Grage 23. Februar 1997 Autobahn-Parkplatz Roseburg Schleswig-Holstein 34 93 Olaf Schmidke 17. April 1997 Berlin-Treptow Berlin 94 Chris Danneil 17. April 1997 Berlin-Treptow Berlin 95 Horst Gens 22. April 1997 Sassnitz Mecklenburg-Vorpommern 50 96 Augustin Blotzki 8. Mai 1997 Königs Wusterhausen Brandenburg 59 97 Mathias Sch. 23. September 1997 Cottbus Brandenburg 39 98 Erich Fisk 23. September 1997 Cottbus Brandenburg 39 99 Georg V. 27. September 1997 Cottbus Brandenburg 46 100 Josef Anton Gera[26] 17. Oktober 1997 Bochum Nordrhein-Westfalen 59 101 Jana Georgi 26. März 1998 Saalfeld Thüringen 14 102 Nuno Lourenco 29. Dezember 1998 Leipzig Sachsen 103 Farid Guendoul 13. Februar 1999 Guben Brandenburg 28 104 Egon Effertz 17. März 1999 Duisburg Nordrhein-Westfalen 105 Peter Deutschmann[27] 9. August 1999 Eschede Niedersachsen 44 106 Carlos Fernando 15. August 1999 Kolbermoor Bayern 35 107 Patrick Thürmer 3. Oktober 1999 Hohenstein-Ernstthal Sachsen 17 108 Kurt Schneider 6. Oktober 1999 Berlin-Lichtenberg Berlin 38 109 Hans-Werner Gärtner 8. Oktober 1999 Löbejün Sachsen-Anhalt 37 110 Daniela Peyerl 1. November 1999 Bad Reichenhall Bayern 18 111 Karl-Heinz Lietz 1. November 1999 Bad Reichenhall Bayern 54 112 Horst Zillenbiller 1. November 1999 Bad Reichenhall Bayern 60 113 Ruth Zillenbiller 1. November 1999 Bad Reichenhall Bayern 59 114 Jörg D. 29. Dezember 1999 Halle-Neustadt Sachsen-Anhalr 39 115 Bernd Schmidt 31. Januar 2000 Weißwasser Sachsen 52 116 Helmut Sackers 29. April 2000 Halberstadt Sachsen-Anhalt 60 117 Dieter Eich 25. Mai 2000 Berlin-Buch Berlin 60 118 Falko Lüdtke 31. Mai 2000 Eberswalde Brandenburg 22 119 Alberto Adriano 11. Juni 2000 Dessau Sachsen-Anhalt 39 120 Thomas Goretzky 14. Juni 2000 Dortmund Nordrhein-Westfalen 35 121 Yvonne Hachtkemper 14. Juni 2000 Waltrop Nordrhein-Westfalen 34 122 Matthias Larisch von Woitowitz 14. Juni 2000 Waltrop Nordrhein-Westfalen 35 123 Klaus-Dieter Gerecke 24. Juni 2000 Greifswald Mecklenburg-Vorpommern 124 Jürgen Seifert 9. Juli 2000 Wismar Mecklenburg-Vorpommern 52 125 Norbert Plath 27. Juli 2000 Ahlbeck Mecklenburg-Vorpommern 51 126 Enver Şimşek 9. September 2000 Nürnberg Bayern 38 127 Malte Lerch 12. September 2000 Schleswig Schleswig-Holstein 45 128 Eckhardt Rütz 25. November 2000 Greifswald Mecklenburg-Vorpommern 38 129 Willi Worg 25. März 2001 Milzau Sachsen-Anhalt 38 130 Fred Blanke 26. März 2001 Grimmen Mecklenburg-Vorpommern 51 131 Mohammed Belhadj 22. April 2001 Jarmen Mecklenburg-Vorp. 31 132 Abdurrahim Özüdoğru 13. Juni 2001 Nürnberg-Langwasser Bayern 49 133 Süleyman Taşköprü 27. Juni 2001 Hamburg Hamburg 31 134 Klaus-Dieter Harms 9. August 2001 Wittenberge Brandenburg 135 Dieter Manzke 9. August 2001 Dahlewitz Brandenburg 61 136 Doris Botts 17. August 2001 Fulda Hessen 54 137 Habil Kılıç 29. August 2001 München Ramersdorf Bayern 38 138 Arthur Lampel 9. September 2001 Bräunlingen Baden-Württemberg 18 139 Ingo B. 6. November 2001 Berlin Berlin 36 140 Kajrat Batesov 4. Mai 2002 Wittstock Brandenburg 24 141 Klaus Dieter Lehmann 15. Mai 2002 Neubrandenburg Mecklenburg-Vorpommern 19 142 Roland Masch 1. Juni 2002 nahe dem Ort Neu Mahlisch Brandenburg 29 143 Marinus Schöberl 12. Juli 2002 Potzlow Brandenburg 16 144 Ahmet Sarlak 9. August 2002 Sulzbach Saarland 19 145 Hartmut Balzke 27. Januar 2003 Erfurt Thüringen 48 146 Andreas Oertel 21. März 2003 Naumburg Sachsen-Anhalt 40 147 Enrico Schreiber 29. März 2003 Frankfurt/Oder Brandenburg 25 148 Günter T. 20. April 2003 Riesa Sachsen 35 149 Gerhard Fischhöder 10. Juli 2003 Scharnebeck Niedersachsen 49 150 Hartmut Nickel 7. Oktober 2003 Overath Nordrhein-Westfalen 61 151 Mechthild Bucksteeg 7. Oktober 2003 Overath Nordrhein-Westfalen 53 152 Alja Nickel 7. Oktober 2003 Overath Nordrhein-Westfalen 26 153 Petros C. 6. Dezember 2003 Kandel Rheinland-Pfalz 22 154 Stefanos C. 6. Dezember 2003 Kandel Rheinland-Pfalz 22 155 Viktor Filimonov 20. Dezember 2003 Heidenheim Baden-Württemberg 15 156 Aleksander S. 20. Dezember 2003 Heidenheim Baden-Württemberg 17 157 Waldemar I. 20. Dezember 2003 Heidenheim Baden-Württemberg 16 158 Oleg V. 21. Januar 2004 Gera/Bieblach-Ost Thüringen 27 159 Martin Görges 30. Januar 2004 Burg Sachsen-Anhalt 46 160 Yunus Turgut 25. Februar 2004 Rostock Mecklenburg-Vorpommern 25 161 Oury Jalloh 7. Januar 2005 Dessau Sachsen-Anhalt 21 162 Thomas Schulz 28. März 2005 Dortmund Nordrhein-Westfalen 32 163 Mann 1. Juli 2005 Essen Nordrhein-Westfalen 44 164 Ismail Yaşar 9. Juni 2005 Nürnberg Bayern 50 165 Theodorus Boulgarides 15. Juni 2005 München Westend Bayern 41 166 Tim Maier 26. November 2005 Bad Buchau Baden-Württemberg 20 167 Andreas Pietrzak 6. Mai 2006 Plattling Bayern 41 168 Mehmet Kubaşık 4. April 2006 Dortmund Nordrhein-Westfalen 39 169 Halit Yozgat 6. April 2006 Kassel Hessen 21 170 Andreas F. 1. Januar 2007 Wismar Mecklenburg-Vorpommern 30 171 Michéle Kiesewetter 25. April 2007 Heilbronn Baden-Württemberg 22 172 M. S. 14. Juli 2007 Brinjahe Schleswig-Holstein 17 173 Peter Siebert 26. April 2008 Memmingen Bayern 40 174 Bernd Köhler 22. Juli 2008 Templin Brandenburg 55 175 Karl-Heinz Teichmann 23. Juli 2008 Leipzig Sachsen 59 176 Hans-Joachim Sbrzesny 1. August 2008 Dessau Sachsen-Anhalt 50 177 Rick Langenstein August 2008 Magdeburg Sachsen-Anhalt 20 178 Marcel W. August 2008 Bernburg Sachsen-Anhalt 18 179 Marwa El-Sherbini 1. Juli 2009 Dresden Sachsen 31 180 Sven M. 14. Mai 2010 Hemer Nordrhein-Westfalen 27 181 Kamal Kilade 24. Oktober 2010 Leipzig Sachsen 19 182 André K. 27. Mai 2011 Oschatz Sachsen 50 Siehe auch
- Rechtsextremismus in Deutschland
- Rechtsterrorismus
- Liste der Initiativen gegen Rechtsextremismus in Deutschland
Einzelnachweise
- ↑ Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE, 7. Oktober 2009
- ↑ http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/news/chronik-der-gewalt/todesopfer-rechtsextremer-und-rassistischer-gewalt-seit-1990/
- ↑ http://www.opferperspektive.de/Chronologie/474.html
- ↑ Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE, 27. September 2011
- ↑ Rechtsterrorismus – Es begann im Jahr 1919 von Sven Felix Kellerhoff in Welt online, 14. November 2011:Erst nach dem international Aufsehen erregenden Attentat auf Rathenau wurde durch das Republikschutzgesetz die OC zerschlagen. Ihre verbliebenen Anhänger sammelten sich in verschiedenen der zahlreichen rechtsextremen Gruppierungen der frühen Zwanzigerjahre, darunter dem „Bund Wiking“ und der gerade entstehenden SA der Hitler-Bewegung. Insgesamt fielen in den Anfangsjahren der Weimarer Republik mindestens 23 Menschen, nach anderen Angaben bis zu 400 den als „Fememorden“ bekannten Aktionen rechter Terrorgruppen in Deutschland zum Opfer. OC = Organisation Consul, Anm . d. A.
- ↑ Hellmuth Auerbach, in: W.Benz: Legenden Lügen Vorurteile online verfügbar
- ↑ http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14346894.html
- ↑ http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14346894.html
- ↑ http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14346863.html
- ↑ http://www.zeit.de/1987/04/manche-lernen-karate
- ↑ http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/news/meldungen/nichts-erinnert-an-dieses-verbrechen/
- ↑ http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/news/meldungen/nichts-erinnert-an-dieses-verbrechen/
- ↑ SKINHEADS Rechte Armee Fraktion Der Spiegel vom 10. August 1987
- ↑ Bericht vom Brandanschlag
- ↑ http://www.berlin.de/imperia/md/content/lb-lkbgg/praevention/rechtsextremismus2/entwicklungberlin/04_eberhard_seidel.pdf?start&ts=1239196228&file=04_eberhard_seidel.pdf
- ↑ http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13490983.html
- ↑ http://www.osz-gegen-rechts.de/uploads/media/Magisterarbeitend.pdf
- ↑ http://books.google.de/books?id=7C-1lPozMowC&pg=PA16&lpg=PA16&dq=Ufuk+Sahin+mai+1989&source=bl&ots=fOXNe8lUc0&sig=EMgIley5BokpQjln0VBu6rtFMfU&hl=de&ei=6X8lTdiKJsSI4gaw-8W6CQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CCwQ6AEwBA#v=onepage&q=Ufuk%20Sahin%20mai%201989&f=false
- ↑ Rassistischer Mord an Mahmud Azhar
- ↑ Gedenktafel für Mahmud Azhar Ostpreußendamm 111
- ↑ http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/141/1614122.pdf
- ↑ a b http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8681143.html
- ↑ [1], [2]
- ↑ http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/news/chronik-der-gewalt/todesopfer-rechtsextremer-und-rassistischer-gewalt-seit-1990/
- ↑ Men jailed for killing 'Jew'. The Independent, 8. Februar 1994
- ↑ Bericht zur Gedenkdemonstartion
- ↑ NPD-Blog.info: Ex-Neonazi-Schläger: Vom Saulus zum Paulus (abgerufen am 29. August 2010); indymedia Deutschland: Gedenkveranstaltung in Eschede (abgerufen am 29. August 2010); revista – linke zeitung für politik und kultur (Celle): Erinnerung an Peter Deutschmann (abgerufen am 29. August 2010)
Weblinks
- o.A.: Dokumentation - 137 Schicksale, auf: zeit.de, 2010
- Aslan Erkol und Nora Winter: 182 Todesopfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt seit 1990, auf: Mut gegen rechte Gewalt, 2010.
- Bundeszentrale für politische Bildung - Dossier Rechtsextremismus. Schwerpunkt Opfer und Täter
- Anfragen im Bundestag zum Thema Rechtsextremismus (Website von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Die Linke) zum Thema)
- Deutscher Bundestag: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Fraktion der PDS, Drucksache 14/5032, 2000
- Winnie Sellkens, Michael Wilde: Rechtsextremistische Straftaten – ein Schattenbericht. Eine Studie für die AG Innen- und Rechtspolitik der PDS-Bundestagsfraktion zu den Widersprüchen und Mängeln offizieller Statistiken über rechte Straf- und Gewalttaten, verfügbar auf: www.infopartisan.net
- Zeit online: Animierte Übersicht der Todesopfer rechter Gewalt
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