- DRB-Baureihe 03.10
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Baureihe 03.10 Nummerierung: 03 1001–1022,
03 1043–1060,
03 1073–1092Anzahl: 60 Hersteller: Borsig, Krupp, Krauss-Maffei Baujahr(e): 1939–1941 Ausmusterung: 1980 Achsformel: 2'C 1' Bauart: 2'C1' h3 Gattung: S 36.18 Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Länge über Puffer: 23.905 mm Höhe: 4250 mm Breite: 3050 mm Dienstmasse: 103,2 t Reibungsmasse: 55,2 t Radsatzfahrmasse: 18,4 t Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h Indizierte Leistung: 1317 kW Treibraddurchmesser: 2000 mm Laufraddurchmesser vorn: 1000 mm Laufraddurchmesser hinten: 1250 mm Steuerungsart: für Außen- und Innentriebwerk unabhängig voneinander arbeitende Heusinger Steuerung Zylinderanzahl: 3 Zylinderdurchmesser: 470 mm Kolbenhub: 660 mm Kesselüberdruck: 20 bar Rostfläche: 3,89 m² Überhitzerfläche: 72,22 m² Verdampfungsheizfläche: 203,15 m² Tender: 2'2 T 34 Wasservorrat: 34,0 m³ Brennstoffvorrat: 10 t Kohle bzw. 13,5 m³ Öl Bremse: Bauart Knorr Kuppelradsätze zweiseitig , Drehgestell und Schleppradsatz einseitig abgebremst Zugheizung: Dampf Höchstgeschwindigkeit: vollverkleidete 03.10 bis 1941 150 km/h Die Lokomotiven der Baureihe 03.10 waren Einheits-Schnellzuglokomotiven der Deutschen Reichsbahn, die von 1939 bis 1941 gebaut wurden.
Inhaltsverzeichnis
Entstehungsgeschichte
Die Baureihe 03.10 war eine Weiterentwicklung der Baureihe 03, vergleichbar mit den Lokomotiven der Baureihe 01.10, welche aus der Baureihe 01 hervorgingen. Geplant war die Herstellung von 140 Einheiten. Wegen des Beginns des Zweiten Weltkriegs und der Umstellung der Produktion auf "kriegswichtige" Güter wurden jedoch nur 60 Lokomotiven fertiggestellt.
Diese Lokomotivbaureihe wurde mit einem Einheitstender der Bauart 2'2'T34 gekuppelt, der im Auslieferungszustand stromlinienverkleidet war. Die durch die Firmen Borsig, Krupp und Krauss-Maffei hergestellten Fahrzeuge waren zunächst stromlinienförmig verkleidet mit geschlossener Triebwerksschürze. Da dadurch die Kühlung des Triebwerkes beeinträchtigt wurde, wurden spätere Exemplare ohne Triebwerksverkleidung geliefert, bei den ersten wurde die Verkleidung unterhalb des Umlaufes entfernt. Die Fahrzeuge hatten die Betriebsnummern 03 1001–1022, 03 1043–1060 und 03 1073–1092.
Nach dem Krieg verblieben 45 Lokomotiven in Deutschland. 26 Loks übernahm die Deutsche Bundesbahn und 19 die Deutsche Reichsbahn in der späteren DDR. Neun weitere Lokomotiven kamen an die polnische Staatsbahn PKP als Reihe Pm3. Eine Maschine (03 1092) musste bereits 1944 wegen Kriegsschäden ausgemustert werden. Drei Loks kamen in die Sowjetunion. Da wegen Streckenschäden die Höchstgeschwindigkeit der Schnellzüge herabgesetzt werden musste, war die Stromlinienverkleidung unwirtschaftlich geworden; außerdem erschwerte sie die Wartung des Triebwerks. Daher wurde sie bei allen Lokomotiven in Deutschland (außer 03 1079 der DR, die bereits 1951 ausgemustert wurde) komplett entfernt, während die 03.10 in Polen und der Sowjetunion sie behielten. Fast alle Lokomotiven der DB und DR wurden mit neuen Kesseln ausgerüstet.
Rekoloks der Deutschen Reichsbahn in der DDR
Weil sich die für die Originalkessel verwendete Stahlsorte St47K als nicht alterungsbeständig erwies (am 10. Oktober 1958 explodierte der Kessel der 03 1046 aufgrund von Materialermüdung), musste die DR die Lokomotiven mit neuen Kesseln ausrüsten. Dabei wurden auch einige andere Baugruppen überarbeitet, um die Maschinen noch wirtschaftlicher zu machen. Daher ist die Verwendung des Begriffs „Rekolok“ gerechtfertigt. Die Bezeichnung Rekonstruktionslokomotive (Abkürzung: Rekolok) wurde 1957 bei der Deutschen Reichsbahn in der DDR eingeführt. Insgesamt 16 Loks wurden 1959 rekonstruiert. Dabei wurde vor dem Schornstein ein auffälliger Mischvorwärmer eingebaut. Nur die heutige Museumlok 03 1010, die bei der VES-M Halle zum Einsatz kam und daher mit einer Riggenbach-Gegendruckbremse ausgerüstet war, behielt den runden Oberflächenvorwärmer.
1952 wurde die 03 1087 auf Braunkohlenstaubfeuerung System Wendler umgebaut. Da sich diese Feuerungsart bei Reisezuglokomotiven nicht bewährte, wurde sie 1959 wieder ausgebaut. Ab 1965 wurden (mit Ausnahme der 03 1057) alle rekonstruierten Maschinen auf Ölhauptfeuerung umgebaut. Bis zu ihrer Ausmusterung Ende der 70er Jahre gehörten die dreizylindrigen Schnellzugloks mit Laufleistungen von bis zu 22 000 km im Monat zur Spitze des hochwertigen Schnellzugverkehrs der DR. Die 03 1010 ist als Museumslokomotive der Deutschen Bahn AG, in Halle (Saale) stationiert und ist häufig für Sonderzüge im Einsatz. Auch die nicht betriebsfähige, ölgefeuerte 03 1090 ist erhalten geblieben, sie ist im ehemaligen Bw Schwerin untergebracht.
Umbauten bei der DB
DB-Baureihe 03.10 Ausmusterung: 1966 Dienstmasse: 104,2 t Reibungsmasse: 56,8 t Radsatzfahrmasse: 19,2 t Indizierte Leistung: 1.375 kW Rostfläche: 3,87 m² Überhitzerfläche: 95,77 m² Verdampfungsheizfläche: 177,54 m² In den Jahren 1949 und 1950 wurden die 26 bei der Deutschen Bundesbahn verbliebenen Lokomotiven der Baureihe 03.10 bei Henschel in Kassel aufgearbeitet. Aufgrund des schlechten Zustands der Verkleidungen wurden diese bei allen Loks komplett entfernt und durch eine normale Kesselverkleidung und Witte-Windleitbleche ersetzt. Durch die abgeschnittene Rauchkammertür, den Heißdampfregler, die Anordnung der Luftbehälter, die nicht vorhandene Frontschürze sowie die Form von Führerhaus und Tender unterschieden sich die Fahrzeuge äußerlich von denen der Baureihe 03. Die Lokomotiven wurden nach ihrer Aufarbeitung in Dortmund, Ludwigshafen und Offenburg beheimatet. Die drei im Bw Dortmund Bbf beheimateten 03 1014, 03 1022 und 03 1043 erhielten als Besonderheit im Juni 1950 eine stahlblaue Lackierung des Führerhauses, des Kessels und der Zylinderblöcke, während Rauchkammer und Schornstein schwarz lackiert blieben. 1952 wurde bei den meisten Lokomotiven der Speisewasservorwärmer in die Nähe des Schornsteins verlegt und eine runde Rauchkammertür eingebaut. Bei der Hauptuntersuchung im Jahr 1954 verloren 03 1014, 03 1022 und 03 1043 ihre stahlblaue Farbgebung wieder. Da sich auch hier am Kessel massive Alterserscheinungen zeigten, bekam die Firma Krupp den Auftrag, diese durch geschweißte Kessel mit Verbrennungskammer zu ersetzen, der gleiche Kessel wurde auch beim Umbau der Baureihe 41 verwendet. Zudem erhielten die Lokomotiven Neubautender mit Abdeckung des Kohlenkastens und Nachschubeinrichtung. Beides wurde im Ausbesserungswerk Braunschweig zwischen 1957 und 1961 eingebaut. Im Herbst 1958 wurden alle 26 Maschinen zum Bw Hagen-Eckesey umbeheimatet, nachdem zuvor einige Lokomotiven auch in Hamburg-Altona und Paderborn beheimatet waren. Die Loks der DB besaßen die Betriebsnummern 03 1001, 1004, 1008, 1009, 1011–1014, 1016, 1017, 1021, 1022, 1043, 1045, 1049–1051, 1054–1056, 1060, 1073, 1076, 1081, 1082 und 1084. Zwischen November 1965 und September 1966 wurden alle Lokomotiven der Baureihe 03.10 z-gestellt, ausgemustert und verschrottet.
Weblinks
Commons: Baureihe 03-10 – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienDampflokomotivenDRG/DRB: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
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