Redefin

Redefin
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Redefin
Redefin
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Redefin hervorgehoben
53.34861111111111.20361111111115
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Amt: Hagenow-Land
Höhe: 15 m ü. NN
Fläche: 17,74 km²
Einwohner:

549 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner je km²
Postleitzahl: 19230
Vorwahl: 038854
Kfz-Kennzeichen: LWL
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 119
Adresse der Amtsverwaltung: Bahnhofstr. 25
19230 Hagenow
Webpräsenz: www.amt-hagenow-land.de
Bürgermeisterin: Roswitha Böbel
Lage von Redefin im Landkreis Ludwigslust-Parchim
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Über dieses Bild

Redefin ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Hagenow-Land mit Sitz in der Stadt Hagenow verwaltet.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Redefin liegt am Nordwestrand der Griesen Gegend, am Westufer der Sude, die ihren Lauf hier, von Norden kommend, nach Westen Richtung Elbe fortsetzt.

Geschichte

Redefin ging aus einer slawischen Rundlingssiedlung hervor. Die urkundliche Ersterwähnung stammt aus dem Jahr 1306 und fand sich in einem Beistandsvertrag zwischen dem Markgrafen Hermann von Brandenburg, den Grafen Nikolaus und Gunzelin von Schwerin gegen den Ritter Rybe, der in Redefin eine um 1300 erbaute Burg bewohnte. Rybe war wahrscheinlich ein von der Hanse gefürchteter Raubritter, der Warentransporte auf der Handelsroute zwischen Hamburg und Berlin geplündert hat. Die Burg wurde 1311 zerstört und wiederaufgebaut. Der schwerinsche Anteil an dem Rittersitz ging als Lehen an Ulrich von Pentz und befand sich in den Folgejahren in wechselndem Pfandbesitz verschiedener Ritterschaften. Ein erneuter Wiederaufbau des Gemäuers erfolgte 1356. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg mit Kapelle endgültig zerstört und diente seitdem der Gewinnung von Baumaterial. Es entstanden drei Rittersitze und adlige Höfe.

Reithalle des Landgestüts
Gestütsverwaltung im ehemaligen Redefiner Gutshaus

Schon 1710 wurden eine herzogliche Stuterei eingerichtet, und zwischen 1812 und 1820 ließ Vollrath Joachim von Bülow das Landgestüt nach Plänen des mecklenburgischen Landesbaumeisters Carl Heinrich Wünsch im Stil des Klassizismus um einen Paradeplatz herum errichten. Zu dieser Zeit lebten im Dorf zwölf Bauern, vier Büdner und ein Pachtfischer. Mit dem Bau der Poststraße von Hamburg nach Berlin, der heutigen B 5, erhielt Redefin ein Hauptpostamt mit Pferdeumspannstation. 1830 und 1845 entstanden eine Hof- und eine Dorfschule. Als im Jahr 1880 in Redefin 10 Bauern, 17 Büdner, 21 Häusler, zwei Krüge, ein Chausseehaus, ein Stationsjägerhaus, zwei Schulen, eine Zentralschule, eine Schmiede und jeweils eine Wind- und Wassermühle existierten, wurde die örtliche Feuerwehr gegründet. 1921 schlossen sich die Schulen zusammen und 1923 hielt der elektrische Strom im Dorf Einzug. Die Einwohnerzahlen stiegen von 630 im Jahr 1935, über 750 (1941) bis auf 1138 inklusive aller Umsiedler im Jahr 1946 nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Zu DDR-Zeiten entwickelte sich Redefin zum Zentralort der umliegenden Dörfer mit entsprechender Infrastruktur. Die Bauern wurden zwangskollektiviert. Nach 1990 wurden Infrastruktur, Dorfkirche und Gestüt modernisiert und saniert.

Am 1. Mai 1990 schied der ehemalige Redefiner Ortsteil Groß Krams aus der Gemeinde aus und wurde selbstständig.

Politik

Wappen

Das Wappen wurde am 24. November 1998 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 174 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Rot über goldenem Schildfuß ein springendes goldenes Pferd mit aufgerichtetem Schweif.“

Das Wappen wurde von dem Schweriner Heraldiker Karl-Heinz Steinbruch gestaltet.

Sehenswürdigkeiten

Kirche von Redefin

Die Baudenkmale der Gemeinde sind in der Liste der Baudenkmale in Redefin aufgeführt.

Dorfkirche

Aus Aufzeichnung aus dem Jahr 1705 geht hervor, dass von einer einst im Ort bestehenden Kirche kaum noch Reste erhalten waren. Der jetzige neogotische, polygonal geschlossene, flachgedeckte Saalbau mit breitem Westwerk und zierlichem turmartigem Mittelwerk sowie dem fast wehrhaft wirkenden Kirchturm mit Unterbau entstand in den Jahren 1843 bis 1847. Im Innenraum befinden sich eine Christusstatue aus dem Jahr 1911 und ein neugotischer Altar. Des Weiteren eine Orgel, deren Kern 1602 für die Schweriner Schlosskirche gebaut wurde und 1846 durch Friedrich Friese II nach Redefin kam, sie wurde 1998 umfassend restauriert.[2]

Verkehr

Die Bundesstraße 5 von Ludwigslust nach Boizenburg/Elbe, welche vor dem Bau der Bundesautobahn 24 Transitstraße von Berlin nach Hamburg war, führt durch Redefin und überquert die Sude und die Kleine Sude. Die nächstgrößeren Städte sind Lübtheen in 14 Kilometer Entfernung und Hagenow (13 Kilometer). Die Stadt Ludwigslust liegt etwa 19 Kilometer östlich. Per Bahn erreicht man Redefin von Pritzier oder Hagenow aus. Nördlich von Hagenow besteht Anschluss an die Bundesautobahn 24 (Berlin – Hamburg).

Stall III des Landgestüts

Wirtschaft

Überregional bekannt ist Redefin durch sein Landgestüt. Die 1993 durch das Land Mecklenburg-Vorpommern übernommene und somit auch für landesrepräsentative Zwecke genutzte Einrichtung widmet sich der Pferdezucht, unterhält die Landesreit- und Fahrschule für Mecklenburg-Vorpommern, handelt mit Sportpferden und veranstaltet alljährlich nationale Hallentuniere, ein internationales Reit- und Springturnier (CSI***) und Hengstparaden. Darüber hinaus etabliert sich das Gestüt touristisch durch Gestütsführungen, Übernachtungsmöglichkeiten für Urlauber und diverse kulturelle Veranstaltungen wie die Picknick-Pferde-Sinfoniekonzerte oder LebensArt. 2009 war der nach historischen Vorgaben restaurierte Gestütspark Außenstandort der Bundesgartenschau 2009.

Weblinks

 Commons: Redefin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
  2. Illustrierter Bericht auf der Website von Jehmlich Orgelbau Dresden, abgerufen am 18. Oktober 2011.

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