- Nossendorf
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Wappen Deutschlandkarte
Hilfe zu Wappen53.96194444444412.9591666666679Koordinaten: 53° 58′ N, 12° 58′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte Amt: Demmin-Land Höhe: 9 m ü. NN Fläche: 35,1 km² Einwohner: 773 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 22 Einwohner je km² Postleitzahl: 17111 Vorwahl: 039995 Kfz-Kennzeichen: DM Gemeindeschlüssel: 13 0 71 112 Gemeindegliederung: 5 Ortsteile Adresse der Amtsverwaltung: Goethestraße 43
17109 DemminBürgermeister: Fred Schult Lage der Gemeinde Nossendorf im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Nossendorf ist eine Gemeinde im Norden des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Sie liegt nordwestlich von Demmin und gehört dem Amt Demmin-Land an, das seinen Verwaltungssitz in Demmin hat.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Nossendorf liegt etwa neun Kilometer nordwestlich von Demmin. Die Bundesstraße 194 verläuft östlich und die Bundesstraße 110 südlich der Gemeinde. Der Ort ist auch über die Bundesautobahn 20, Anschluss Grimmen-West (ca. 15 km), zu erreichen. Durch die Gemeinde fließt die Trebel.
Ortsteile
Geschichte
Aus der Flur Nossendorf gibt es Bodenfunde aus der Bronzezeit und der Zeit der langen germanischen und späteren slawischen und deutschen Besiedlung.
Nossendorp wurde 1292 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es lag auf einer Flussinsel (Werder), die von Trebel, Peene und Burg- und Krohngraben gebildet wurde. Eine Kirche St. Marien wurde im 13. Jahrhundert gebaut. Im Ort gab es ein Landgut. Der letzte Gutsbesitzer war bis 1945 Hans Syberberg, bis 1933/34 auch Bürgermeister. Nossendorf hatte 1945/46 sehr viele Flüchtlinge aus dem Osten aufzunehmen. Sie wurden auch im Gutshaus und der Kirche untergebracht. Der Einmarsch der Roten Armee war Anfang Mai 1945 von den üblichen Gewalttaten begleitet, besonders gegen die Frauen und Mädchen. Der Gutsbesitzer Hans Syberberg wurde -wegen seiner NS-kritischen Haltung- von der Besatzungsmacht vergleichsweise geschont. Er soll sein Land freiwillig aufgeteilt und selber ein Stück erhalten haben. 1947 unterzeichnete er eine Verzichtserklärung. Der Landaufteilung folgte in den 1950er Jahren die Bildung einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG). Die historischen Ställe und Scheunen wurden abgerissen und durch Plattenbauten ersetzt. 1990 war das Gutshaus noch mit mehreren Familien belegt, im Jahr 2000 unbewohnt und in ruinösem Zustand. Hans-Jürgen Syberberg, dem Sohn des letzten Gutsbesitzers, gelang nach größeren Schwierigkeiten der Wiedererwerb von Gutshaus und Landbesitz. Ab 2003 baute er das Gutshaus wieder auf und strebt eine Revitalisierung auch des Umfeldes an.
Sehenswürdigkeiten
- Die frühgotische Backsteinkirche mit einem Sockel aus Feldsteine stammt aus dem 13./14. Jahrhundert (Chor und Kirchenschiff). Das Kircheninnere wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrfach umgestaltet. Besonders bemerkenswert ist die erhaltene und aufgerichtete Grabplatte eines erschlagenen Priesters. 1945 wurde die Inneneinrichtung verwüstet, unter anderem in der Not des Winters das Kirchengestühl verheizt. In den 1950er Jahren fiel der Kirchturm ein, die Turmspitze wurde abgerissen. Das der Kirche benachbarte Kriegerdenkmal wurde geschleift. Nach der "Wende" begannen 1993 in der Kirche, die auch keine Decke mehr hatte, Restaurierungsarbeiten. Aus finanziellen Gründen konnte zunächst nur die Gebäudehülle wiederhergestellt werden. 2004 folgte die Restaurierung des Chorraums. Hans-Jürgen Syberberg sammelt Spenden für die Wiedererrichtung auch des charakteristischen Kirchturms, dem früheren Wahrzeichen des Dorfes. Zu seinem 75. Geburtstag erhielt Syberberg von dem Unternehmer Hans Wahl eine Spende von 40.000 Euro für den Kirchturm.
- Das Gutshaus Nossendorf ist das Geburtshaus des bekannten Filmregisseurs Hans Jürgen Syberberg. Er hat es wiedererworben, seit 2003 aus ruinösem Zustand wiederaufgebaut und wohnt darin.
Sport
- Fußballverein SV Nossendorfer Kickers e.V.
Persönlichkeiten
- Friedrich August Mehlen (* 1750 in Toitz; † 1802), deutscher Rechtsgelehrter
- Hans-Jürgen Syberberg (* 1935 in Nossendorf), deutscher Filmregisseur
Das "Nossendorf-Projekt"
Hans-Jürgen Syberberg ist in den Ort seiner Geburt und Kindheit zurückgekehrt und wohnt im 2000 von ihm wiedergekauften und ab 2003 wiederaufgebauten Gutshaus. Er betreibt die "Revitalisierung" auch des "Umfeldes" (Kopfsteinpflasterstraße, Hof, Garten und Park), die Wiederrichtung der historischen Ställe und Scheunen, der alten Silhouette des Ortes. Dieses "radikal-romantische Wiederaufbau-Projekt" hat Syberberg 2010 in einer Installation in der Deutschen Kinemathek in Berlin dargestellt.
Literatur
- Andreas Kilb: Die zweite Erfindung der Kindheit. Hans-Jürgen Syberbergs "Nossendorf-Projekt" als Ausstellungsobjekt in der Deutschen Kinemathek Berlin. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. November 2010
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
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