Kist

Kist
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Kist
Kist
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Kist hervorgehoben
49.7444444444449.8447222222222373
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Würzburg
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Kist
Höhe: 373 m ü. NN
Fläche: 3,87 km²
Einwohner:

2.423 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 626 Einwohner je km²
Postleitzahl: 97270
Vorwahl: 09306
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 09 6 79 154
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Rathaus 1
97270 Kist
Webpräsenz: www.gemeinde-kist.de
Bürgermeister: Volker Faulhaber (SPD)
Lage der Gemeinde Kist im Landkreis Würzburg
Landkreis Main-Spessart Landkreis Schweinfurt Landkreis Kitzingen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim Baden-Württemberg Irtenberger Wald Irtenberger Wald Guttenberger Wald Guttenberger Wald Gramschatzer Wald Würzburg Winterhausen Uettingen Sommerhausen Remlingen (Unterfranken) Reichenberg (Unterfranken) Altertheim Zell am Main Waldbüttelbrunn Waldbrunn (Unterfranken) Veitshöchheim Unterpleichfeld Leinach Thüngersheim Theilheim Tauberrettersheim Sonderhofen Rottendorf Röttingen Riedenheim Randersacker Prosselsheim Ochsenfurt Oberpleichfeld Eisenheim Neubrunn (Unterfranken) Margetshöchheim Kürnach Kleinrinderfeld Kist Kirchheim (Unterfranken) Holzkirchen (Unterfranken) Höchberg Hettstadt Helmstadt Hausen bei Würzburg Güntersleben Greußenheim Giebelstadt Geroldshausen Gerbrunn Gelchsheim Gaukönigshofen Frickenhausen am Main Estenfeld Erlabrunn Eisingen (Bayern) Eibelstadt Bütthard Bieberehren Bergtheim Aub Landkreis Ansbach RimparKarte
Über dieses Bild

Kist ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Kist.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Kist liegt in der Region Würzburg.

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Kist hat zwei amtlich benannte Ortsteile[2]:

  • Kist
  • Irtenberg

Es gibt die Gemarkungen Kist und Irtenberger Wald (gemeindefreies Gebiet).

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 779 unter dem Namen „Chistesbrunno“.

Als Teil des Hochstiftes Würzburg wurde Kist 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, dann im Frieden von Preßburg (1805) Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit welchem es 1814 endgültig an Bayern fiel.

Religionen

Kist ist überwiegend katholisch geprägt. Nachdem zunächst eine eigenständige Pfarrei bestand, wurde Kist als Expositur Teil der Pfarrei Kleinrinderfeld, ehe nach dem Zweiten Weltkrieg wieder eine eigenständige Pfarrei Kist gegründet wurde.

Daneben existiert die Evangelische Kirchengemeinde Eisingen-Kist-Waldbrunn.

Einwohnerentwicklung

  • 1970: 1890 Einwohner
  • 1987: 2293 Einwohner
  • 2000: 2474 Einwohner

Politik

Bürgermeister ist Volker Faulhaber (SPD). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Walter Öhrlein (CSU).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.138.000 Euro, davon waren umgerechnet 58.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto).

Wappen

Für den Ort Kist ist ein Dorfsiegel nachweisbar, das als lokales Kennzeichen einen Baum mit reichem Laubwerk auf Rasenboden stehend zeigt. Als weiteres Kennzeichen tritt dazu die Wappenfigur der fränkischen Adelsfamilie Zobel (gezäumter Pferdekopf), die vor dem Übergang von Kist an das Hochstift Würzburg die dortige Ortsherrschaft innehatte. Die Farben Rot-Weiß erinnern an die würzburgische Landesherrschaft.

Kultur

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche St. Bartholomäus

Die Pfarrkirche wurde Ende des 19. Jahrhunderts im neoromanischen Stil errichtet und wurde am 14. Juli 1872 geweiht.

Sehenswert ist vor allem der Hochaltar, der in der Mitte den Kirchenpatron, links den Hl. Kilian und rechts die Hl. Margarethe zeigt. Über dem Heiligen Bartholomäus befindet sich eine Darstellung des Heiligen Geistes in Gestalt einer Taube. An dieser Stelle befand sich zuvor ein Ölgemälde, das Gott Vater und den Heiligen Geist zeigte. Dieses thront nun über dem Chorbogenkreuz, das über dem sogenannten Volksaltar hängt. Zwischen Volks- und Hochaltar schwebt das Ewige Licht, ein Werk des österreichischen Barock als Ersatz für das ursprünglich vorhandene Ewige Licht.

Die beiden Seitenaltäre zeigen links die gekrönte Gottesmutter mit dem Jesuskind, rechts den Heiligen Josef, ebenfalls mit dem Jesuskind.

An den Seitenpfeilern der Kirche sind sechs weitere Heiligenfiguren angebracht: Die Heilige Anna, die Heilige Lioba, die Heilige Agnes, der Heilige Joachim, der Heilige Antonius und der Heilge Sebastian (?).

Über dem Beichtstuhl an der rückwärtigen Seite befindet sich das Gemälde Petrus in der Reue aus der Schule des flämischen Hofmalers Onghers. In einer kleinen Nische unterhalb des Aufgangs zur Empore fand eine dem gotischen Original nachgebildete Pieta Platz. Ein Deckengemälde zeigt Jesus als Heiland auf der Weltkugel sitzend.

Eine ursprünglich auf der linken Seite des Kirchenschiffes befindliche Kanzel konnte aufgrund der liturgischen Bestimmungen des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht mehr in der Kirche aufgestellt werden. Einziges Überbleibsel ist die Taubengestalt des Heiligen Geistes, die auf dem Dach der Kanzel angebracht war und ihren neuen Platz am Hochaltar gefunden hat.

Das Geläut der Pfarrkirche besteht aus vier Glocken: die größte von ihnen, die der Heiligen Dreifaltigkeit gewidmet ist, wurde im Jahr 2000 zur Ergänzung angebracht. Die anderen wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Ersatz für die alten, zu Kriegszwecken eingeschmolzenen Glocken, gegossen. Als „Fingerzeig in den Himmel“ markiert die Spitze des Kirchturms zugleich den höchsten Punkt im Landkreis Würzburg. Nachts wird die Kirche angestrahlt.

Vorgängerbauten

Eine erste Kirche dürfte bereits im 9. Jahrhundert existiert haben und den Heiligen Kilian, Kolonat und Totnan geweiht gewesen sein. Eine zweite Kirche, die wohl der Heilgen Margarethe geweiht war, wurde vermutlich um das Jahr 1344 errichtet. Sie wurde wegen Baufälligkeit durch eine ebenfalls der Heiligen Margarethe geweihte dritte Kirche ersetzt, die der damalige Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn errichten ließ, und die im Jahre 1598 geweiht wurde. Wohl einziges Überbleibsel dieses Renaissance-Baus ist ein Gedenkstein mit einer Mahnung des Fürstbischofs und der Jahreszahl 1598, die beim Bau der heutigen Kirche im Bereich des Haupteingangs angebracht wurde.

Gasthaus Grüner Baum

Das Gasthaus mit dem markanten fränkischen Fachwerk dürfte das älteste Gebäude in Kist sein. Zwar trägt ein an der Außenwand befestigter Bildstock die Jahreszahl 1706, jedoch wird vermutet, dass das Haus schon früher errichtet wurde. Zum Komplex gehört eine gut erhaltene Scheune aus der Entstehungszeit des Anwesens, die früher als Zehntscheune diente. Auf dem Platz vor dem Gasthaus befindet sich das Anna-Häuschen, in dem sich eine barocke Holzfigur der heiligen Mutter Anna mit der kindlichen Gottesmutter befindet.

Alte Schule

Gegenüber dem Friedhof liegt das Alte Schulgebäude aus dem Jahre 1869. Heute bietet es im Erdgeschoss der Gemeindebücherei Platz, im Übrigen wird es als Wohnhaus genutzt.

Forsthaus Irtenberg

Außerhalb der Gemeinde liegt etwa fünf Kilometer entfernt das ehemalige Forsthaus Irtenberg, das wohl im 18. Jahrhundert errichtet wurde.

Bildstöcke

Im Außenbereich der Pfarrkirche befindet sich ein Bildstock aus dem 18. Jahrhundert, der ursprünglich außerhalb des Ortes in der Nähe der zu Eisingen gehörenden Siedlung Erbachshof stand. Später wurde der obere Teil als Grabstein im Kister Friedhof benutzt, ehe er nach einer Restaurierung zusammen mit einem neuen Torso seinen Platz in der Mitte des Ortes fand. Ein weiterer Bildstock aus dem 18. Jahrhundert findet sich ebenfalls außerhalb am sogenannten „Uengershäuser Weg“. Eingemauert in die Außenwand des Gasthauses „Zum Hirschen“ an der Hauptstraße ist eine kleine Darstellung einer Pieta sowie ein Ochsenkopf - das Zeichen für die Metzger - aus dem Ende des 18. Jahrhunderts erkennbar. Am Dorfbrunnen, der in der zweiten Hälfte es 20. Jahrhunderts neu geschaffen wurde, befindet sich ein zeitgenössischer Bildstock, der an Stelle eines Barockbildstocks steht, dessen Oberteil wie eine Krone geformt war. Sein genaues Aussehen könnte man allenfalls aus alten Zeichnungen rekonstruieren. Am Friedhof steht anstelle eines Bildstocks aus dem frühen 18. Jahrhundert ein zeitgenössischer aus Muschelkalk, der zu Ehren des „Heiligen Blutes“ von Walldürn errichtet wurde. Im Altertheimer Weg findet sich ein weiterer zeitgenössischer Bildstock aus Muschelkalk. Es wird vermutet, dass in der Nähe ein Kreuzschlepper aus dem 19. Jahrhundert stand.

Kriegerdenkmal

Zwischen der neuen und der alten Oskar-Popp-Schule wurde im Jahre 1936 ein Kriegerdenkmal zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten errichtet. Es stellt in der Mitte einen überlebensgroßen Soldaten dar, der seinen gefallenen Kameraden stützt. Links und rechts sind im Halbkreis Gedenktafeln mit den Namen der getöteten Kister Soldaten angebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Kreis mit weiteren Gedenktafeln geschlossen.

Wasserturm

Als zweites Wahrzeichen thront seit den 1960er Jahren der Wasserturm über den Dächern der Gemeinde.

Vereine u. Verbände

  • AsF (Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen)
  • Boccia-Freunde Kist
  • BfK-Ortsverband (Bürger für Kist)
  • Bund Naturschutz
  • CSU-Ortsverband
  • Faschingsfreunde "Die Holzböck"
  • Freiwillige Feuerwehr Kist
  • Gesangverein Liederkranz Kist
  • Junge Union
  • Kister Rock Open Air
  • Löwen Mainfranken Kist, Fanclub des TSV München von 1860
  • Musikverein Kist-Altertheim e.V. 1983
  • Obst- und Gartenbauverein Kist
  • Rauchclub "Gemütlichkeit" Kist
  • Schützengilde "St. Sebastian" Kist eV. 1966
  • SPD-Ortsverein
  • Sportkegelclub
  • SV 46 Kist
  • Sudetendeutsche Landsmannschaft
  • Tischtennisclub
  • VdK Kist
  • Wanderfreunde Kist

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 92 und im Bereich Handel und Verkehr 157 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 117 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 913. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zehn Betriebe, im Bauhauptgewerbe ein Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 drei landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 77 Hektar.

Verkehr

Kist liegt direkt an der Auffahrt auf die Bundesautobahn 3 (Anschlussstelle 69 - Würzburg/Kist) und nur wenige Kilometer entfernt von der Autobahn 81 (Anschlussstelle 2, Gerchsheim)

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen:

Freizeitgestaltung

Die Gemeinde Kist verfügt über folgende Freizeiteinrichtungen:

Sportstätten:

  • Sportplatz Carl-Diem-Straße
  • Waldsportplatz
  • Turnhalle „Otto-Seubert-Halle“
  • Tennishalle mit Außenplätzen
  • Kegelbahn (in der Gaststätte „Kister Höh'“)
  • Boccia-Bahn (auf dem Sportgelände Carl-Diem-Straße)
  • Skateranlage (an der Tennishalle)
  • Tischtennis (Schulhof)
  • Beach-Volleyball-Platz (ebenfalls neben der Tennishalle)
  • Schützengilde St. Sebastian Kist 1966 (Gerchsheimer Weg 1)

Spielplätze:

  • Winterleiten
  • Lange Läng (auf dem Sportgelände Carl-Diem-Straße)

Kleinkinderspielplätze:

  • Spitzwiese/Herrleinsäcker
  • Turmstraße (am Wasserturm)
Breitbildaufnahme von Kist
Breitbildaufnahme von Kist

Weblinks

 Commons: Kist – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111110/192117&attr=OBJ&val=1802

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  • Kist — Kist, n. [Ar. gist.] A stated payment, especially a payment of rent for land; hence, the time for such payment. [India] [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

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