- Kosel
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Wappen Deutschlandkarte 54.5072222222229.75666666666679Koordinaten: 54° 30′ N, 9° 45′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Rendsburg-Eckernförde Amt: Schlei-Ostsee Höhe: 9 m ü. NN Fläche: 30 km² Einwohner: 1.325 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 44 Einwohner je km² Postleitzahl: 24354 Vorwahl: 04354 Kfz-Kennzeichen: RD Gemeindeschlüssel: 01 0 58 090 NUTS: DEF0B Adresse der Amtsverwaltung: Holm 13
24340 EckernfördeWebpräsenz: Bürgermeister: Heinz Zimmermann-Stock (CDU) Lage der Gemeinde Kosel im Kreis Rendsburg-Eckernförde Kosel (dän. auch Koslev, die historische Namensform) ist eine Gemeinde in Schwansen im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein. Die Gemeinde besteht in ihrer heutigen Form seit 1977, als sie mit dem bis dahin eigenständigen Bohnert zusammengelegt wurde, und umfasst neben Kosel die Orte Lundshof, Missunde, Ornum und Weseby.
Inhaltsverzeichnis
Geographie und Verkehr
Kosel liegt etwa 5 km nordwestlich von Eckernförde direkt an der Schlei. Die Bundesstraße 76 von Eckernförde nach Schleswig führt durch das Gemeindegebiet. Bahnanschluss besteht in Eckernförde und Rieseby. Südlich von Kosel liegt der Bültsee.
Geschichte
Das Gemeindegebiet ist bereits seit der Jungsteinzeit besiedelt. Außerdem wurden zwei Wikingersiedlungen mit Grubenhäusern und Pfostenhäusern aus der Zeit zwischen dem 9. und dem 11. Jahrhundert, sowie das dazugehörige Gräberfeld, im Gemeindegebiet gefunden.
Seit dem Mittelalter lag Kosel, dessen Kirche in das 12. Jahrhundert zurückgeht, am Südrand dänischer Besiedlung in Jütland. Der Ostwall, Teil des Befestigungssystems Danewerk, verläuft einige Kilometer südlich von der Schlei zum Windebyer Noor/Eckernförder Bucht.
Als zu Beginn der Neuzeit in großen Teilen Schleswigs die Gutswirtschaft ausgeweitet wurde, Dörfer aufgehoben wurden und die bäuerliche Bevölkerung der Leibeigenschaft verfiel, blieb das Dorf Kosel als einzige Gemarkung in Schwansen davon ausgenommen und bewahrte sich dadurch das Gepräge eines Bauerndorfes.
Im Januar 1807 wurde Kosel unter schwierigen Witterungsbedingungen von bayerischen Truppen unter Bernhard Erasmus von Deroy im Rahmen des Vierten Koalitionskrieges belagert.
Ortsteile
Bohnert
Bohnert (dänisch: Bonert), das ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zum Gut Eschelsmark gehörte, wurde 1352 erstmals erwähnt. 1417 wurde durch den Dänenkönig Erich von Pommern bei Bohnert eine Königsburg erbaut, von der jedoch nur noch die Burggräben erhalten sind. 1903 wurde eine Villa auf dem Gelände errichtet.
Missunde
Der Fährort Missunde (dänisch: Mysunde, vom mittelalterlichen nordischen Mjósund "schmale Schleienge") war vor allem, da er sich an der engsten Stelle der Schlei befindet, ein wichtiger und bis ins 19. Jahrhundert heiß umkämpfter Ort.
Schon Mitte des 11. Jahrhunderts kam es hier zu mehreren sehr blutigen Auseinandersetzungen mit den Wenden aus Wagrien. Da zeitweise auch diese Wenden in dem Gebiet zu siedeln suchten, wurde die Fährstelle wiederholt abgesichert. So finden sich in Brodersby - jenseits der Schlei in Angeln - Reste einer Burg und eines die Halbinsel mit dem Fähranleger abtrennenden Walles. Dieser wird ebenso wie der Verbindungswall des Danewerks bei Haithabu als Margarethenwall bezeichnet. Erstmals schriftlich erwähnt wurde Missunde 1115 unter dem Namen Versund (Fährsund).
Nachdem König Karl X. Gustav von Schweden 1656 gemeinsam mit Brandenburg die polnische Armee bei Warschau besiegt hatte, zogen seine Truppen durch Missunde, wo sie große Zerstörungen anrichteten. Im Großen Nordischen Krieg Anfang des 18. Jahrhunderts kam es wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen und auch Mitte des 19. Jahrhunderts wurde mehrmals um die Fährstelle gekämpft. Die Bewohner Missundes haben sich während dieser Kämpfe wohl auf die schwer zugänglichen Reste der Burg in Brodersby geflüchtet. Südlich des Ortes liegt eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die Gefallenen der Gefechte von Missunde in den Jahren 1850 und 1864; dort befindet sich auch das Ganggrab von Missunde.
Seit 1960 verbindet eine Grundseilfähre für Personen und PKW Missunde und Brodersby. Im Jahr 2003 wurde sie erneuert.
Bis 1928 gehörte das Dorf zum Gutsbezirk Ornum. Heute ist der Ort, der rund 500 Einwohner zählt, touristisch geprägt. Es gibt einen Sportbootanleger mit etwa 30 Liegeplätzen, Ferienhäuser und Gastronomiebetriebe.
Ornum
Ornum war ab dem 17. Jahrhundert ein Meierhof von Eschelsmark. In Ornum gibt es den Flurnamen Pesthöft, der darauf zurückzuführen ist, dass hier viele der 1744 an einer Rinderseuche verstorbenen Tiere vergraben wurden.
Weseby
Der 1462 erstmals erwähnte, heute von sanftem Tourismus geprägte Ort Weseby (dänisch: Veseby) liegt direkt an der Großen Breite der Schlei. In der Nähe befindet sich das Großsteingrab Weseby.
Güter
Eschelsmark
Das Anfang des 17. Jahrhunderts gegründete Gut wird nach wie vor landwirtschaftlich betrieben. Vom Herrenhaus ist jedoch nur noch der 1799 errichtete Keller erhalten.
Ornum
Das Gut Ornum besteht seit etwa 1530 und ist heute in Privatbesitz. Im 19. Jahrhundert sind mehrmals Gutsgebäude abgebrannt.
Politik
Von den 13 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2008 acht Sitze, die Wählergemeinschaft FWK drei und der SSW und die Grünen je einen Sitz.
Wappen
Blasonierung: „Von Silber und Blau quadriert, in der Mitte überdeckt mit einem natürlich strukturierten, flachen roten Stein mit rundem Umriss, der die Zeichnung eines griechischen Kreuzes aufweist.“ [2]
Partnerschaft
- La Mézière in der Bretagne (seit 1986)
Wirtschaft
Durch die Lage an der Schlei und durch die sauberen Binnenseen im Gemeindegebiet ist Kosel ein Freizeitort, der auch über einen Yachthafen verfügt.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Kosel stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Weblinks
Commons: Kosel – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
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