- Schülp b. Rendsburg
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Wappen Deutschlandkarte 54.269.62972222222227Koordinaten: 54° 16′ N, 9° 38′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Rendsburg-Eckernförde Amt: Jevenstedt Höhe: 7 m ü. NN Fläche: 10,71 km² Einwohner: 1.086 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner je km² Postleitzahl: 24813 Vorwahl: 04331 Kfz-Kennzeichen: RD Gemeindeschlüssel: 01 0 58 148 Adresse der Amtsverwaltung: Meiereistraße 5
24808 JevenstedtWebpräsenz: Bürgermeister: Otto Schneider (CDU) Lage der Gemeinde Schülp b. Rendsburg im Kreis Rendsburg-Eckernförde Schülp b. Rendsburg (dänisch: Scullebi) ist eine Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Der Ort liegt auf einer sandigen Erhebung direkt südlich von Rendsburg auf beiden Seiten des Nord-Ostsee-Kanals. Im Gemeindeteil Rüsterbergen befindet sich eine Lotsenstation, auf der die Lotsen aus Kiel oder Brunsbüttel wechseln. Östlich verläuft die Bundesstraße 77 von Rendsburg nach Itzehoe.
Geschichte
Einige Flintartefakte (Scharber, Beile) aus der Jungsteinzeit (ca. 4300-2300 v. Chr.) sind die ältesten Spuren auf dem heutigen Gemeindegebiet.
Wann genau die Siedlung gegründet wurde, aus der das heutige Schülp hervorging, ist unbekannt. Sie lag jedenfalls an einer Eiderfurt, welche für den Nord-Süd-Verkehr über die jütische Halbinsel wichtig war (Bernsteinweg / Ochsenweg). Der Chronist Helmold von Bossau (ca. vor 1120 bis nach 1177) berichtet in seiner Slawen-Chronik, dass sich um 1149 der holsteinische Graf Adolf II. bei Schülp eine Schlacht mit Dänen und Dithmarschern lieferte. Der Kampfplatz lag etwa bei der nördlichen Gemeindegrenze, wo bis zum Bau des Nord-Ostsee-Kanals eine Eiderfähre fuhr. Von Norden her traf der Heerweg dort etwa aus der Richtung Nübbel kommend auf eine gut passierbare Furt.
Die nächsten schriftlichen Zeugnisse über Schülp gibt es erst wieder aus dem 15. Jahrhundert: In einer Klageschrift erwähnt im Jahr 1447 Graf Adolf VIII. die Übergriffe der Dithmarscher auf Holsteiner Gebiet. Opfer der Plünderung würde Schülp. Der Ort wird hier zum ersten Mal deutsch geschrieben und heißt ´Schulpe´.
Das Dorf unterstand 1580 dem Amt Rendsburg, das damals zum königlich-dänischen Anteil der Herzogtümer Schleswig und Holstein gehörte. So mussten die Schülper seit dem 16. Jahrhundert ihren Beitrag zum Bau der Festung Rendsburg leisten, welche im 17. Jahrhundert zur stärksten dänischen Festung nach Kophenhagen ausgebaut wurde.
1712 wütete eine Pestepidemie, welche alle Einwohner bis auf zwei Familien wegraffte. Der damals angelegte Pestfriedhof wird heute noch genutzt.
Um 1770 erfolgte die Verkoppelung und aus dem Jahr 1803 gibt es die erste verläßliche Angabe über die Einwohnerzahl. Sie betrug 110. Der Ort profitierte von dem 1777 bis 1784 gebauten Schleswig-Holstein Kanal (Eiderkanal), unter anderem durch die Entwicklung einer kleinen Werftindustrie an der Eider.
Mit der preußischen Landgemeindeverordung verwandelte sich die Dorfschaft Schülp 1867 in eine Gemeinde mit gewähltem Gemeindevorsteher.
1887 bis 1895 wurde der Nord-Ostsee-Kanal gebaut, der das Gemeindegebiet fortan teilte. Bis 1973 verkehrte in Rüsterbergen eine Kettenfähre zwischen den Ortsteilen.
Zwischen 1901 und 1957 verband außerdem die Rendsburger Kreisbahn Schülp mit Rendsburg.
Ortsnamendeutung
Schülp wurde als Scullebi in der Slawn-Chronik (von Mönch Helmold von Bosau Ende 12. Jahrhundert verfasst) erwähnt. Der Name bedeutet wahrscheinlich „versteckte Biegung, Krümmung“.
Politik
Von den elf Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft KWG seit der Kommunalwahl 2008 fünf Sitze, die CDU hat vier und die SPD zwei Sitze.
Wappen
Blasonierung: „In Rot ein schmalerer silberner Wellenbalken über einem silbernen Balken; oben ein goldener Schiffsrumpf auf einer (einfachen) Helling. Im Schildfuß ein goldener Dreiberg.“[2]
Im Mittelpunkt des Wappens geben das schmale, bewegte und das breite, starre silberne Band die Eider und den Nord-Ostsee-Kanal wieder. Die beiden Wasserläufe führen, wie im Wappen dargestellt, in enger Nachbarschaft und fast parallel mitten durch die Schülper Gemarkung. Der Schiffsrumpf auf der Helling in der oberen Wappenhälfte versinnbildlicht die Schülper Blütezeit des Holzhandels und Schiffszimmererhandwerks in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der Dreiberg im Schildfuß bezieht sich auf landschaftliche Besonderheiten im Gemeindegebiet, wie mehrere ausgedehnte Binnendünen (Timmerbarg, Schütterberg und Moritzberg). Die Farben Rot und Silber dokumentieren die Zugehörigkeit der Gemeinde zu Holstein. Das Gold des Schiffsrumpfes bezieht sich auf den einstigen Wohlstand der Werftindustrie, das Gold des Dreibergs auf die natürliche Färbung des Sandes.
Sehenswürdigkeiten
- Heimatmuseum mit „Preußischem Standesamt“
- Pestfriedhof
- Moltkestein
- Lotsenstation Rüsterbergen
- Rüsterberg
Weblinks
Commons: Schülp b. Rendsburg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
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