- Kulm (Bad Mitterndorf)
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Kulm Höhe 1.123 m ü. A. Lage Steiermark, Österreich Geographische Lage 47° 32′ 32″ N, 14° 0′ 0″ O47.54213055555613.9998638888891123Koordinaten: 47° 32′ 32″ N, 14° 0′ 0″ O Besonderheiten größte Naturskiflugschanze Kulm Standort Stadt Tauplitz Land Österreich Verein WSV Tauplitz/Klachau Zuschauerplätze 70.000 Baujahr 1950 Erweitert 1953, 1986 Größe K-Punkt 185 m Hillsize HS 200 Schanzenrekord 215,5 m
Gregor Schlierenzauer (2009)
Großereignisse Weltmeisterschaften Skiflug-WM 1975, 1986, 1996, 2006 Der Kulm in Tauplitz liegt an der Grenze des Ausseerlandes-Salzkammergutes (im weiteren Sinne, da die Gemeinde Tauplitz nicht mehr unter dem Einflussbereich der Politischen Expositur der Bezirkshauptmannschaft Liezen in Bad Aussee steht).
Am Fuße des Kulms befindet sich die größte Naturskiflugschanze (das heißt ohne künstlichen Anlauf) der Welt, die diesem Berg internationale Bekanntheit verleiht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Bezeichnung „Kulm“ ist keltischen Ursprungs und bezeichnet einen „vorgelagerten Berg“.
Im Zweiten Weltkrieg markierte er die Grenze zwischen den Gauen Oberdonau und Steiermark. Nach dem Zweiten Weltkrieg dienten er und das Gelände rund um ihn als Grenze zwischen den britischen und den amerikanischen Besatzungsmächten.
Skiflugschanze
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelten einige Enthusiasten die Idee, am Kulm eine Skisprungschanze zu errichten. Hubert Neuper senior, der Vater des ehemaligen Skisprung-Weltcup-Siegers Hubert Neuper junior war der der erste Springer, der über die Schanze ging.[1] Er erreichte dabei eine Weite von 96 Metern. Die erste Spungkonkurrenz fand 1950 vor mehr als 10.000 begeisterten Zuschauern statt und sah den Österreicher Rudi Dietrich mit einer Weite von 103,0 Meter als Sieger. Auf der leicht umgebauten Schanze erreichte die österreichische Skisprung-Legende Sepp „Bubi“ Bradl bereits eine Weite von 115,0 Metern.
Nachdem schon 1975 erfolgreich eine Weltmeisterschaft auf der Skiflugschanze Kulm durchgeführt wurde, war der Bakken zuletzt 2006 Schauplatz der Weltmeisterschaft. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde der Rücktritt von Andreas Goldberger offiziell bekannt gegeben. Mit seinem letzten Flug verabschiedete er sich am 13. Jänner 2006 endgültig von seiner aktiven Laufbahn.
Von den Österreichischen Bundesbahnen wurde anlässlich der Skiflug-Weltmeisterschaft 1996 auf der nahe dem Zielgelände vorbeiführenden Bahnstrecke der Salzkammergutbahn die Bedarfs-Haltestelle Schiflugschanze Kulm errichtet. Seitdem werden bei Skiflugveranstaltungen Zuschauer auch mit Sonderzügen zum Kulm befördert und entlasten so den Verkehr auf der Salzkammergut Straße (B 145).
Im Herbst 2004 wurde die Flugschanze neuerlich umgebaut und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Den Springern und Funktionären steht seitdem als Aufstiegshilfe ein neuer Doppel-Sessellift zur Verfügung.
Anlässlich der Skiflug-Weltmeisterschaft 2006 wurde direkt über der Anlaufspur für die Springer ein neues Starthaus mit Warteraum und Imbissstube errichtet. Wenn keine Sprungbewerbe stattfinden, steht das Starthaus Besuchern als Aussichtspunkt zur Verfügung. Im Bereich der Mittelstation des Sessellifts wurde im Kampfrichterturm ein Skisprung-Museum eingerichtet, das jährlich von Mai bis September jeweils von Mittwoch bis Sonntag bei freiem Eintritt geöffnet ist.[2]
Den Schanzenrekord hält seit dem 10. Jänner 2009 der Österreicher Gregor Schlierenzauer, der im zweiten Wertungsdurchgang 215,5 Meter weit flog. Er löste damit den bisherigen Rekordhalter Sven Hannawald (Deutschland) ab, der seit 2003 mit 214,0 Metern die Höchstweite hielt.
Ehrentafel der Sieger
Die Skiflugschanze am Kulm in Tauplitz war bisher viermal Schauplatz der Skiflug-Weltmeisterschaften und achtmal von Skisprung-Weltcup-Bewerben. In der Geschichte konnten sich bisher Springer aus neun verschiedenen Nationen in die Siegerliste eintragen.[3]
Datum Veranstaltung Sieger Nation Weite Anmerkung 1950 Rudi Dietrich AUT
103,0 m 1951 Sepp Bradl AUT
115,0 m 1953 Sepp Bradl AUT
120,0 m 1956 Peter Lesser GDR
122,0 m 1959 Torbjørn Yggeseth NOR
127,0 m 1962 Helmut Recknagel GDR
136,0 m 1965 Henrik Ohlmeyer GER
140,0 m 1968 Zbynek Hubac CZE
126,0 m 1971 – – – abgesagt (heftiger Wind) 1975 3. Skiflug-WM Karel Kodejška CZE
144,0 m 1978 Peter Leitner GER
145,0 m 1982 Weltcup (3-Tages-Wertung) Hubert Neuper AUT
167,0 m 1986 9. Skiflug-WM Andreas Felder AUT
191,0 m 1991 Weltcup / 1. Wertungstag Stephan Zünd SUI
179,0 m Weltcup / 2. Wertungstag Stefan Horngacher AUT
190,0 m 1992 Weltcup / 1. Wertungstag Jaroslav Sakala CZE
184,0 m Weltcup / 2. Wertungstag Jaroslav Sakala CZE
190,0 m 1996 14. Skiflug-WM Andreas Goldberger AUT
198,0 m 1997 Weltcup / 1. Wertungstag Takanobu Okabe JPN
205,0 m Weltcup / 2. Wertungstag Primož Peterka SLO
203,0 m 2000 Weltcup / 1. Wertungstag Sven Hannawald GER
198,0 m Weltcup / 2. Wertungstag Andreas Goldberger AUT
209,5 m gestürzt, Abbruch 2003 Weltcup / 1. Wertungstag Florian Liegl AUT
208,5 m Weltcup / 2. Wertungstag Sven Hannawald GER
196,5 m 2005 Weltcup / 1. Wertungstag Andreas Widhölzl AUT
206,5 m Weltcup / 2. Wertungstag Adam Małysz POL
209,5 m 2006 19. Skiflug-WM Roar Ljøkelsøy NOR
201,5 m 2009 Weltcup / 1. Wertungstag Gregor Schlierenzauer AUT
215,5 m Weltcup / 2. Wertungstag Gregor Schlierenzauer AUT
203,5 m Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Austria Ski Nordic VeranstaltungsgesmbH: Geschichte des Kulm (abgerufen am 11. Jänner 2009)
- ↑ Marktgemeinde Bad Mitterndorf: Der Kulm – die größte Naturskiflugschanze der Welt (abgerufen am 11. Jänner 2009)
- ↑ Austria Ski Nordic VeranstaltungsgesmbH: Kulmsieger (abgerufen am 11. Jänner 2009)
Rukatunturi-Schanze, Kuusamo | Granåsen, Trondheim | Stadio del Trampolino, Pragelato | Gross-Titlis-Schanze, Engelberg
Vierschanzentournee: Schattenbergschanze, Oberstdorf | Große Olympiaschanze, Garmisch-Partenkirchen | Bergiselschanze, Innsbruck | Paul-Ausserleitner-Schanze, Bischofshofen
Kulm, Bad Mitterndorf/Tauplitz | Wielka Krokiew, Zakopane | Whistler Olympic Park Ski Jumps, Whistler | Ōkurayama-Schanze, Sapporo |
FIS Team Tour: Mühlenkopfschanze, Willingen | Vogtland Arena, Klingenthal | Heini-Klopfer-Skiflugschanze, Oberstdorf
Nordic Tournament: Salpausselkä-Schanze, Lahti | Puijo, Kuopio | Lysgårds-Schanze, Lillehammer | Vikersundbakken, Vikersund
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