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MINURCAT Einsatzgebiet: Tschad, Zentralafrikanische Republik Englische Bezeichnung: United Nations Mission in the Central African Republic and Chad Französische Bezeichnung: Mission des Nations Unies en République Centrafricaine et au Tchad Basierend auf UN-Resolution: 1778 (25. September 2007) Weitere UN-Resolutionen: 1861 (14. Januar 2009) Art der Mission: Friedensmission/Friedenserzwingung Beginn: September 2007 Ende: andauernd (mandatiert bis 15. März 2010) Leitung: Victor Da Silva Angelo (Portugal) Einsatzstärke (max.): 300 Polizisten, 25 militärische Verbindungsoffiziere, 5.200 Soldaten Militär aus: Polizei aus: Todesfälle: 2 Die Mission des Nations Unies en République Centrafricaine et au Tchad (MINURCAT) ist eine Mission der Vereinten Nationen im Tschad und der Zentralafrikanischen Republik.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Die angespannte Sicherheitslage im östlichen Tschad, der nordöstlichen Zentralafrikanischen Republik und dem westlichen Sudan ist eine Gefahr für die Bevölkerung, Flüchtlinge, Vertriebene und für humanitäre Unterstützungsoperationen. Darüber hinaus gefährdet sie die Stabilität in der Region.
Trotz der zwischen dem Sudan und Tschad unterzeichneten Abkommen von Tripolis vom 8. Februar 2006 und N’Djamena vom 26. Juli 2006, durch die die Beziehungen zwischen beiden Staaten verbessert werden sollten, kam es zu einer Reihe von blutigen Auseinandersetzungen, an denen neben regulären Kräften diverse Rebellengruppen beteiligt waren.
Aufgaben der Mission
Die Mission wurde durch die Resolutionen 1778 und 1861 mandatiert.
MINURCAT zielt auf eine „multidimensionale Präsenz“ ab, durch die unter anderem durch eine Verbesserung der Sicherheitslage vor Ort eine freiwillige Rückkehr von Flüchtlingen und Vertriebenen, Maßnahmen der humitären Hilfe und günstige Bedingungen für einen Wiederaufbau und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung ermöglicht werden sollen.
Im Sicherheitssektor wird die Polizei des Tschad unterstützt und eine Verbindungsorganisation zu den Sicherheitskräften (einschließlich Armee, Gendarmerie, Polizei, nomadische Nationalgarde, Rechtsprechung und Strafvollzug im Tschad und der Zentralafrikanischen Republik) aufgebaut.[1] Das Mandat sieht explizit die Bekämpfung der Kriminalität vor.
Durch eine enge Zusammenarbeit mit der sudanesischen Regierung, der Afrikanischen Union, der Mission der Afrikanischen Union in Sudan (AMIS) und der Nachfolgemission, der Mission der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union in Darfur (UNAMID), dem United Nations Peacebuilding Support Office in the Central African Republic (BONUCA), der Multinational Force of the Economic Community of Central African States in the Central African Republic (MICOPAX) und der Gemeinschaft der Sahel-Saharanischen Staaten (CEN-SAD) sollen Informationen ausgetauscht werden, die rechtzeitig Gefahren für die humanitären Aktivitäten in der Region aufzeigen.
Die Mission ist gemäß Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen mit einem robusten Mandat versehen, um die Bewegungsfreiheit ihres Personals und den Schutz von Zivilisten durchzusetzen.
Einsatzstärke
In der Resolution 1778 wurde zur Erfüllung des Auftrags zunächst ein Personalansatz von maximal 300 Polizisten und 50 Verbindungsoffizieren festgelegt, der durch die Resolution 1861 auf 300 Polizisten, 25 Verbindungsoffizier und 5.200 Soldaten angepasst wurde.[2]
Die aktuelle Stärke (Stand: Februar 2009) beträgt 36 Soldaten, 45 Militärbeobachter, 236 Polizisten, 343 internationale zivile Kräfte, 201 örtliche zivile Mitarbeiter und 102 Freiwillige der Vereinten Nationen.
Führung
MINURCAT wird geführt durch den Sondergesandten des Generalsekretärs der Vereinten Nationen Victor Da Silva Angelo aus Portugal. Vertreten wird er durch die Jordanierin Rima Salah.
Der militärische Befehlshaber (Force Commander) ist Generalmajor Elhadji Mouhamedou Kandji aus dem Senegal, Führer der Polizeikräfte (Police Commissioner) ist der Argentinier Geraldo Chaumont.
Internationale Beteiligung
Staaten, die sich an MINURCAT militärisch beteiligen sind Ägypten, Äthiopien, Bangladesch, Bolivien, Brasilien, Ecuador, Finnland, Frankreich, Gabun, Gambia, Ghana, Irland, Jemen, Jordanien, Kenia, Kirgisien, Kroatien, Mali, Nepal, Nigeria, Pakistan, Polen, Portugal, Ruanda, Senegal, Spanien, Schweden, Togo, Tunesien, Uganda und Sambia.
Eine Entsendung von Polizisten erfolgte durch Ägypten, Benin, Burkina Faso, Burundi, Elfenbeinküste, Frankreich, Guinea, Jemen, Jordanien, Kamerun, Libyen, Madagaskar, Mali, Niger, Portugal, Ruanda, Senegal und Togo.
Eingebettete Mission der EU
Durch die Resolution 1778 wurde die Europäische Union für einen Zeitraum von einem Jahr autorisiert, MINURCAT mit der EUFOR Tchad/RCA zu unterstützen. Nach Ende der Operation ging die Verantwortung an die mit Resolution 1861 vergrößerte MINURCAT über.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Text der Resolution 1778 auf der Homepage des VN-Sicherheitsrats (PDF, 44kb)
- ↑ Text der Resolution 1861 auf der Homepage des VN-Sicherheitsrats (PDF, 48 kb)
Laufende Missionen: BINUB 2007, Burundi | UNMIS 2005, Sudan | ONUCI 2004, Elfenbeinküste | UNMIL 2003, Liberia | UNMEE 2000, Äthiopien, Eritrea | MONUC 1999, Kongo, Republik | MINURSO 1991, Westsahara | MINURCAT 2007, Tschad, Zentralafrikanische Republik
Beendete Missionen: ONUB 2004–06, Burundi | UNAMSIL 1999–2005, Sierra Leone | UNOMSIL 1998–99, Sierra Leone | MINURCA 1998–2000, Zentralafrikanische Republik | MONUA 1997–99, Angola | UNAVEM III 1995–97, Angola | UNASOG 1994–94, Tschad/Libyen | UNAMIR 1993–96, Ruanda | UNOMIL 1993–97, Liberia | UNOMUR 1993–94, Ruanda/Uganda | UNOSOM II 1993–95, Somalia | ONUMOZ 1992–94, Mosambik | UNOSOM I 1992–93, Somalia | UNAVEM II 1991–95, Angola | UNTAG 1989–90, Namibia | UNAVEM I 1988–91, Angola | ONUC 1960–64, Kongo
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