Malta beim Eurovision Song Contest

Malta beim Eurovision Song Contest
Bilanz

Flagge Maltas

Übertragende Rundfunkanstalt
PBS
Erste Teilnahme
1971
Anzahl der Teilnahmen
22
Höchste Platzierung
2 (2002 und 2005)
Höchste Punktzahl
192 (2005)
Niedrigste Punktzahl
1 (2006)
Punkteschnitt (seit erstem Beitrag)
80,35
Punkteschnitt pro abstimmendem Land im 12-Punkte-System
2,91

Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte Maltas als Teilnehmer am Eurovision Song Contest.

Inhaltsverzeichnis

Liste der Beiträge

  • Letzte Plätze sind dunkelrot, Jahre ohne Finalteilnahme hellrot gekennzeichnet.
Jahr Interpret Titel
(Musik / Text)
Übersetzung Platz Punkte
1971 Joe Grech Marija l-Maltija
(Joe Grech / Charles Mifsud)
Die maltesische Marija 18 / 18 52
1972 Helen & Joseph L’imħabba
(Charles Camilleri / Albert Cassola)
Die Liebe 18 / 18 48
1973
und
1974
Auf Teilnahme verzichtet
1975 Renato Singing this Song
(Sammy Galea / M. Iris Mifsud)
Dieses Lied zu singen 12 / 19 32
1976
bis
1990
Auf Teilnahme verzichtet
1991 Georgina & Paul Giordimaina Could It Be
(Paul Abela / Raymond Mahoney)
Könnte es sein 06 / 22 106
1992 Mary Spiteri Little Child
(Georgina Abela / Raymond Mahoney)
Kleines Kind 03 / 23 123
1993 William Mangion This Time
(William Mangion)
Dieses Mal 08 / 25 69
1994 Moira & Chris More than Love
(Christopher Scicluna / Moira Stafrace)
Mehr als Liebe 05 / 25 97
1995 Mike Spiteri Keep Me in Mind
(Ray Agius / Alfred C. Sant)
Behalt mich im Gedächtnis 10 / 23 76
1996 Miriam Christine In a Woman’s Heart
(Paul Abela / Alfred C. Sant)
Im Herzen einer Frau 10 / 23 68
1997 Debbi Scerri Let Me Fly
(Ray Agius)
Lass mich fliegen 09 / 25 66
1998 Chiara The One that I Love
(Jason Cassar / Sunny Aquilina)
Der, den ich liebe 03 / 25 165
1999 Times 3 Believe ’n Peace
(Christopher Scicluna / Moira Stafrace)
Glaube an den Frieden 15 / 23 32
2000 Claudette Pace Desire
(Philip Vella / Gerard James Borg)
Wunsch 08 / 24 73
2001 Fabrizio Faniello Another Summer Night
(Paul Abela / Georgina Abela)
Noch eine Sommernacht 09 / 23 48
2002 Ira Losco 7th Wonder
(Philip Vella / Gerard James Borg)
7. Wunder 02 / 24 164
2003 Lynn Chircop To Dream Again
(Alfred Zammit / Cynthia Sammut)
Wieder zu träumen 25 / 26 4
2004 Julie & Ludwig On Again … Off Again
(Philip Vella / Gerard James Borg)
Wieder an … wieder aus 12 / 24 50
2005 Chiara Angel
(Chiara Siracusa)
Engel 02 / 24 192
2006 Fabrizio Faniello I Do
(Aldo Spiteri, Fabrizio Faniello)
Ich will 24 / 24 1
2007 Olivia Lewis Vertigo
(Philip Vella / Gerard James Borg)
Schwindel 25 / 28
(SF)
15
2008 Morena Vodka
(Philip Vella / Gerard James Borg)
Wodka 14 / 19
(SF)
38
2009 Chiara What if We
(Marc Paelinck / Gregory Bilsen)
Was, wenn wir 22 / 25 31
2010 Thea Garrett My Dream
(Jason Cassar / Sunny Aquilina)
Mein Traum 11 / 17
(SF)
45
2011 Glen Vella One Life
(Paul Giordimaina, Fleur Balzan)
Ein Leben 11 / 19
(SF)
54

Regelmäßigkeit der Teilnahme und Erfolge im Wettbewerb

Malta nahm erstmals 1971 am Eurovision Song Contest teil, belegte in Dublin aber nur den letzten Platz. Nach einem weiteren letzten Platz 1972 pausierte man zwei Jahre, ehe man 1975 zurückkehrte und einen Platz im Mittelfeld erreichte. Von 1976 bis 1990 zog sich Malta aus dem Wettbewerb zurück. Seit 1991 nimmt der Inselstaat aber wieder am Song Contest teil und hat seitdem kein einziges Jahr mehr ausgesetzt.

Von 1991 an war Malta auch wesentlich erfolgreicher als in den siebziger Jahren. Bis einschließlich 1998 kam man jedes Mal unter die ersten zehn. In den folgenden Jahren schwankten die maltesischen Platzierungen sehr stark. Zwei zweiten Plätzen in den Jahren 2002 und 2005 stehen ein vorletzter Platz 2003 und ein letzter Platz im Jahr 2006 gegenüber. In jüngster Zeit war Malta wieder weniger erfolgreich: Seit 2007 gelang nur noch einmal (2009) die Finalqualifikation; dort erreichte man aber auch nur Platz 22.

Insgesamt endeten dennoch 13 der 23 maltesischen Teilnahmen – also etwa 40% – in der vorderen Tabellenhälfte.

Nationale Vorentscheide

Bisher wurden alle maltesischen Beiträge zum Eurovision Song Contest im Rahmen einer im Fernsehen ausgestrahlten Vorausscheidung gewählt, die meist unter dem Titel Malta Song for Europe stattfand, in Anlehnung an den britischen Vorentscheid, der viele Jahre den Titel (A) Song for Europe trug. Die Vorentscheidungen wurden teils mit, teils ohne Halbfinalrunden ausgetragen.

Vorentscheide ohne Vorrunden

Bei den ersten beiden Vorentscheiden 1971 und 1972 stellten an einem Abend je sechs Künstler einen Titel vor. Vorentscheide ohne Vorrunden wurden auch in den Jahren 1995 (18 Teilnehmer), 1997 (16 Teilnehmer) sowie 1999 bis 2002 und 2004 mit der konstanten Teilnehmerzahl von 16 durchgeführt. 2005 und 2006 nahmen wieder mehr Sänger teil, nämlich 22 bzw. 18.

Vorentscheide mit Vorrunden

1975 sowie 1991 bis 1994 wurde vor dem Finale jeweils ein Halbfinale abgehalten, in dem die – zwischen 10 und 20 schwankende – Teilnehmerzahl halbiert wurde. 1998 wurden in der Vorrunde von den 22 Kandidaten nur zwei herausgewählt, diese entstammten einer aus sechs Teilnehmern bestehenden Gruppe von „Newcomern“. 2003 traten 24 Sänger im Halbfinale an und 16 durften in die Endrunde, 2007 nahmen sechs der 16 am Finale teil.

Sprachen

Malta hat zwei Landessprachen – Maltesisch und Englisch – wobei letztere nur von wenigen im Alltag gesprochen wird. Der erste Beitrag zum Eurovision Song Contest 1971 wurde komplett auf Maltesisch vorgetragen, im Folgejahr wurde die Sprache durch einige Worte in anderen Sprachen ergänzt. Ab 1975 wurden alle Lieder auf Englisch gesungen (2000 enthielt Desire jedoch einige Worte auf Maltesisch), dennoch wurden bei einigen Vorentscheiden alle Beiträge neben Englisch – außer Konkurrenz – auch auf Maltesisch gesungen. Von den Beiträgen 1991, 1993 und 1998 wurden auch Maltesische Fassungen veröffentlicht.[1]

Abstimmungsverhalten

Malta gab auffallend häufig Ländern, die am Ende schlecht abschnitten, eine sehr hohe Wertung: 1992 war Malta das einzige Land, das Luxemburg überhaupt Punkte gab, dafür aber gleich die zweithöchste Wertung von zehn. Im gleichen Jahr erhielt die Türkei acht ihrer 17 Punkte aus Malta. 1993 war der Inselstaat Luxemburg gegenüber erneut sehr großzügig und vergab zehn Punkte von insgesamt elf, umso überraschender, da das Voting von Malta aus technischen Gründen aufs Ende verschoben wurde. 1994 war die maltesische Abstimmung besonders kurios; als zwölftes abstimmendes Land wurden die drei höchsten Wertungen an Länder vergeben, die bis dahin noch gar keine Punkte hatten: 8 an die Schweiz (von 15), 10 an Kroatien (von 26) und 12 an die Slowakei (von 15) Aber auch Rumänien erhielt seine ersten Punkte, 6 von 14. 1996 war man erneut das Land, dass der Slowakei die meisten Punkte gab, diesmal acht von 19. 1997 und 2001 wurden überdurchschnittlich viele Punkte an Kroatien gegeben: acht von 24 bzw. zehn von 42. Seit 2005 gingen die Höchstwertungen immer an Länder, die im hinteren Drittel landeten: 2005 an Zypern (zwölf von 46 Punkten), 2006 an die Schweiz (zwölf von 30 Punkten) sowie 2007 an Großbritannien (zwölf von 19 Punkten) und 2008 Schweden (12 von 47). Auch zu erwähnen ist, dass sowohl Brazil von Bebi Dol 1991 (Jugoslawien) und Verliebt in dich von Stone & Stone 1995 (Deutschland) jeweils nur einen Punkt bekamen – beide aus Malta.

Verschiedenes

  • Chiara hatte 2005 mit ihrem Beitrag Angel auch international einen kleinen kommerziellen Erfolg und erreichte unter anderem in Deutschland Platz 95 in den Charts[2], dies hatte zuvor kein Vertreter des Inselstaates geschafft. Fabrizio Faniello war mit seinem Lied I do ein Jahr später vor allem im asiatischen Raum erfolgreich.[3]
  • Olivia Lewis hatte seit 1997 jedes Jahr an der maltesischen Vorentscheidung teilgenommen und kam 2004, 2005 und 2006 dreimal hintereinander auf den zweiten Platz, bevor sie 2007 ihr Land vertreten durfte.[4]

Weblinks

Belege

  1. http://www.diggiloo.net/?mt
  2. http://www.charts-surfer.de/musiksearch.php
  3. http://www.esctoday.com/news/read/6714
  4. http://www.geocities.ws/national_finals_90s_00s/Malta2007.html

Quellen


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