- Martin Tomczyk
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Martin Tomczyk DTM Nation Deutschland
Erstes Rennen Hockenheimring 2001 Letztes Rennen Hockenheimring 2011 Teams (Hersteller) 2001–2010 Abt • 2011 Phoenix (alle Audi) Statistik Rennen Siege Poles SR 112 (113) 7 7 6 Podien 25 Gesamtsiege 1 (2011) Punkte 321 Martin Georg Tomczyk (* 7. Dezember 1981 in Rosenheim) ist ein deutscher Automobilrennfahrer. Er ist der Sohn des Motorsportfunktionärs Hermann Tomczyk. Er trat von 2001 bis 2011 in der DTM, in der er 2011 die Fahrerwertung gewann, an. 2011 startete er für das Team Phoenix.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Anfänge im Motorsport
Tomczyk begann seine Karriere wie die meisten Motorsportler im Kartsport, in dem er von 1992 bis 1997 aktiv war. 1998 wechselte er in den Formelsport und wurde auf Anhieb hinter André Lotterer Vizemeister der deutschen Formel BMW Junior. 1999 wechselte Tomczyk in die deutsche Formel BMW und wurde im BMW Rookie Team Teamkollege von Lotterer. Während Lotterer die Meisterschaft gewann, schloss Tomczyk die Saison auf dem vierten Platz ab. Darüber hinaus trat Tomczyk in der portugiesischen Formel BMW an und entschied die Meisterschaft für sich. 2000 ging Tomczyk für das Opel Team KMS in der deutschen Formel-3-Meisterschaft an den Start. Er beendete die Saison als Zwölfter, während sein Teamkollege Giorgio Pantano Meister wurde.
DTM
2001 wechselte Tomczyk in die DTM ins Juniorteam von Abt Sportsline. In einem Abt-Audi TT-R startend wurde er im Alter von 19 Jahren zum bis dahin jüngsten DTM-Piloten.[1] Mit einem vierten Platz, den er bei seinem zweiten Rennen auf dem Nürburgring erzielte, als bestes Resultat beendete er seine erste DTM-Saison auf dem 13. Gesamtrang. 2002 verbesserte sich Tomczyk auf den elften Platz in der Meisterschaft. Seine beste Platzierung, einen fünften Platz, erzielte er erneut auf dem Nürburgring. 2003 erhielt Tomczyk einen sogenannten „Jahreswagen“ von Abt-Audi und wurde mit einem Punkt 16. in der Fahrerwertung.
Mit dem werksseitigen Einstieg von Audi erhielt Tomczyk 2004 mit dem Audi A4 DTM wieder eine aktuelles Fahrzeugmodell, das von Abt Sportsline eingesetzt wurde. Beim zweiten Rennen in Estoril erzielte er mit einem dritten Platz seine erste DTM-Podest-Platzierung. Zwar blieb ihm auch in diesem Jahr ein Sieg verwehrt, im weiteren Verlauf der Saison folgten allerdings drei zweite Plätze. Als drittbester Audi-Pilot schloss er die Saison auf dem fünften Platz in der Meisterschaft ab. Tomczyk war damit in dieser Saison der beste deutsche DTM-Fahrer. 2005 vermochte Tomczyk nicht an die Ergebnisse aus dem Vorjahr anzuknüpfen. Er beendete die Saison auf dem 13. Meisterschaftsrang und war der schlechteste Pilot, der einen aktuellen Audi A4 DTM pilotierte.
2006 gelang es Tomczyk, bei neun von zehn Rennen Punkte zu erzielen. Nach zwei dritten Plätzen folgte beim achten Saisonlauf auf dem Circuit de Catalunya sein erster Sieg in der DTM. Tomczyk, der sich markenintern nur Tom Kristensen geschlagen geben musste, belegte am Saisonende den vierten Platz in der Meisterschaft. 2007 entschied er die Rennen auf dem Nürburgring und in Zandvoort für sich. Zwar war Tomczyk in dieser Saison der Audi-Pilot mit den meisten Siegen, den DTM-Titel gewann allerdings sein Teamkollege Mattias Ekström. Tomczyk beendete die Saison auf dem dritten Platz.
2008 gelang es Tomczyk nicht, an die Leistungen der vorherigen zwei Saisons anzuknüpfen. Sein bestes Resultat war ein zweiter Platz in Oschersleben und er beendete die Saison auf dem siebten Gesamtrang. Die Saison 2009 begann für Tomczyk mit drei punktelosen Rennen. Im weiteren Saisonverlauf fuhr er allerdings insgesamt vier Mal aufs Podium. Dabei erzielte er seinen vierten DTM-Sieg auf dem Nürburgring. In der Meisterschaft wurde er als drittbester Audi-Pilot Sechster. 2010 bestritt Tomczyk seine zehnte DTM-Saison für Abt Sportsline. Tomczyk kam bei acht von elf Rennen in die Punkteränge, eine Podest-Platzierung gelang ihm allerdings nicht. Beim Rennen in Oschersleben nahm Tomczyk zum 100. Mal an einem DTM-Rennen teil.[2] Ein Rennen später folgte sein 100. Start beim DTM-Rennen in Hockenheim. In der Meisterschaft schloss er die Saison auf dem achten Rang ab.
Nach zehn Jahren bei Abt Sportsline verließ Tomczyk zur Saison 2011 den Rennstall und wurde durch Mike Rockenfeller ersetzt. Tomczyk wechselte innerhalb der Audi-Teams zu Phoenix, die im Gegensatz zu Abt Sportsline das ein Jahr ältere Modell des Audi A4 DTM verwenden.[3] Bereits im zweiten Saisonrennen in Zandvoort erzielte Tomczyk als Dritter seine erste Podest-Platzierung im neuen Team. Dabei hatte er in der Schlussphase des Rennens Chancen auf den zweiten Platz.[4] Ein Rennen später in Spielberg erzielte Tomczyk zunächst die Pole-Position und anschließend den Sieg.[5] Es war der erste Sieg für das Team Phoenix seit 2000[6] und der erste Sieg eines Audi-„Jahreswagens“. Ein Rennen später, auf dem EuroSpeedway Lausitz, gelang ihm sein zweiter Saisonsieg. Es war der erste Audi-Sieg auf dieser Strecke seit sechs Jahren. Mit dem Sieg übernahm Tomczyk als erster „Jahreswagenpilot“ überhaupt die Führung in der Meisterschaft.[7] Ein Rennen später, auf dem Norisring, startete Tomczyk vom zehnten Startplatz, arbeitete sich aber bis auf den dritten Platz vor. Damit wurde er wieder bester Audi-Pilot. Zwei Rennen später gewann er in Brands Hatch ein weiteres Rennen und übernahm erneut die Führung in der Fahrerwertung. Mit einem zweiten Platz beim anschließenden Rennen in Oschersleben baute er seine Führung weiter aus. Ein dritter Platz in Valencia reichte schließlich zum vorzeitigen Titelgewinn. Tomczyk wurde damit zum ersten Rennfahrer, der in einem „Jahreswagen“ DTM-Champion wurde. Am Saisonende lag er mit 72 zu 52 Punkten vor seinem Markenkollegen Ekström. Tomczyk beendete jedes DTM-Rennen der Saison 2011 auf einem der ersten fünf Plätze.
Persönliches
Er ist der Sohn von Hermann Tomczyk, ein Motorsportfunktionär und ADAC-Sportpräsident.[8] Manager von Martin Tomczyk ist seit 1996 sein Bruder Tobias.[9] Seit 2008 ist Martin Tomczyk mit Christina Surer liiert und seit Februar 2010 verlobt.[8][10]
Martin Tomczyk ist gelernter Bürokaufmann[11] und lebt in Aesch.[12]
Sonstiges
Am 29. November 2008 gewann Tomczyk bei der TV total Stockcar Crash Challenge das Rodeorennen.[13] 2008 und 2011 wurde er ADAC Motorsportler des Jahres.[8][14]
Tomczyk unterstützt die Stiftung Wings for Life, die sich der Erforschung und Heilung von Querschnittslähmung widmet.[15]
Statistik
Karrierestationen
- 1992–1997: Kartsport
- 1998: Deutsche Formel BMW Junior (Platz 2)
- 1999: Deutsche Formel BMW (Platz 4)
- 1999: Portugiesische Formel BMW (Meister)
- 2000: Deutsche Formel 3 (Platz 12)
- 2001: DTM (Platz 13)
Einzelergebnisse in der DTM
Saison Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Punkte Rang 2001 Abt Sportsline HO1
DNFNÜ1
4OSC
20SAC
7NOR
10LAU
6NÜ2
DNFA1R
15ZAN
DNFHO2
1623 13. 2002 Abt Sportsline HO1
DNFZOL
DNFDON
DNFSAC
DNFNOR
DNSLAU
9NÜR
5A1R
DNFZAN
18HO2
DNF7 9. 2003 Abt Sportsline HO1
12ADR
DNFNÜ1
18LAU
NOR
18DON
DNFNÜ2
DNFA1R
8ZAN
DNFHO2
131 16. 2004 Abt Sportsline HO1
5EST
3ADR
8LAU
14NOR
5SHA1
DNFNÜR
DNFOSC
2ZAN
2BRN
DNFHO2
239 5. 2005 Abt Sportsline HO1
DNFLAU
12SPA
6BRN
14OSC
DNFNOR
5NÜR
11ZAN
6LAU
10IST
16HO2
DNF10 13. 2006 Abt Sportsline HO1
7LAU
8OSC
6BRH
4NOR
16NÜR
3ZAN
3CAT
1LEM
4HO2
542 4. 2007 Abt Sportsline HO1
2OSC
5LAU
9BRH
2NOR
DNFMUG
DNFZAN
1NÜR
1CAT
DNFHO2
940 3. 2008 Abt Sportsline HO1
5OSC
2MUG
17LAU
4NOR
DNFZAN
4NÜR
DNFBRH
5CAT
4LEM
DNFHO2
832 7. 2009 Abt Sportsline HO1
DNFLAU
DNFNOR
11ZAN
4OSC
3NÜR
1BRH
3CAT
3DIJ
7HO2
DNF35 6. 2010 Abt Sportsline HO1
DNFVAL
DSQLAU
6NOR
8NÜR
13ZAN
8BRH
7OSC
8HO2
5ADR
6SHA
420 8. 2011 Team Phoenix HO1
5ZAN
3RBR
1LAU
1NOR
3NÜR
5BRH
1OSC
2VAL
3HO2
272 1. LegendeFarbe Abkürzung Bedeutung Gold — Sieg Silber — 2. Platz Bronze — 3. Platz Grün — Platzierung in den Punkten Blau — Klassifiziert außerhalb der Punkteränge Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish) NC nicht klassifiziert (not classified) Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify) DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify) Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified) Weiß DNS nicht am Start (did not start) Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only) TD Freitags-Testfahrer (test driver) ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice) INJ verletzt oder krank (injured) EX ausgeschlossen (excluded) DNA nicht erschienen (did not arrive) † verstorben keine WM-Teilnahme sonstige P/fett Pole-Position SR/kursiv Schnellste Rennrunde * nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet 1 Das Rennen in Shanghai zählte nicht zur Meisterschaft.
Einzelnachweis
- ↑ „Fahrerporträt – Martin Tomczyk“ (auto-motor-und-sport.de; abgerufen am 25. Juni 2011)
- ↑ „Audi WerksfahrerMartin Tomczyk (D)“ (audi.at; abgerufen am 25. Juni 2011)
- ↑ „Drei Neuzugänge für Audi in der DTM“ (Motorsport-Total.com am 22. Februar 2011)
- ↑ „Tomczyk sorgt im Jahreswagen für Unterhaltung“ (Motorsport-Total.com am 15. Mai 2011)
- ↑ „Bärenstark: Tomczyk siegt in Spielberg“ (Motorsport-Total.com am 5. Juni 2011)
- ↑ „DTM - Haug: Höhepunkt einer grandiosen Epoche“ (Motorsport-Magazin.com am 5. Juni 2011)
- ↑ „Strike 2! Tomczyk erster Tabellenführer im Jahreswagen“ (magdeburger-nachrichten.de am 19. Juni 2011)
- ↑ a b c „Martin Tomczyk“ (auto-motor-und-sport.de; abgerufen am 25. Juni 2011)
- ↑ „Tobias im Seat Leon Supercopa auf den Spuren von Bruder Martin Tomczyk“ (speed-magazin.de am 21. April 2009)
- ↑ „Ein massgeschneiderter Heiratsantrag“ (schweizer-illustrierte.ch am 22. Mai 2010)
- ↑ „Martin Tomczyk“ (speed-academy.de; abgerufen am 25. Juni 2011)
- ↑ „DTM-Countdown: Martin Tomczyk – die Chance auf den Neustart“ (audi-mediaservices.com am 24. März 2011)
- ↑ „Scheider und Tomczyk siegen bei Stock-Car-Rennen“ (dtm.com am 30. November 2008)
- ↑ „Tomczyk ist ADAC Motorsportler des Jahres“ (Motorsport-Total.com am 27. Oktober 2011)
- ↑ „DTM - Tomczyk engagiert sich“ (Motorsport-Magazin.com am 7. Juni 2011)
Weblinks
Mercedes-Benz
HWA AG Persson Motorsport Mücke Motorsport 2 Paffett
3 Spengler6 Schumacher
7 Green10 Wolff
11 Vietoris20 van der Zande
16 Engel
17 CoulthardAudi
Abt Sportsline Team Phoenix Team Rosberg 4 Scheider
5 Jarvis8 Ekström
9 Rockenfeller22 Molina
14 Tomczyk
15 Frey18 Albuquerque
19 Mortaraehemalige Piloten Kristensen (Abt Sportsline, #9)
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