Metropolregion Hamburg

Metropolregion Hamburg
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Metropolregion Hamburg (in Dunkelgrün)

Die europäische Metropolregion Hamburg ist eine von elf Metropolregionen in Deutschland. Sie erstreckt sich über Hamburg sowie über Teile der Bundesländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung und Ausdehnung

Die Metropolregion Hamburg umfasst die Freie und Hansestadt Hamburg, die niedersächsischen Landkreise Cuxhaven, Harburg, Heidekreis, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Rotenburg, Stade und Uelzen und die schleswig-holsteinischen Kreise Herzogtum Lauenburg, Segeberg, Steinburg, Stormarn, Pinneberg und Dithmarschen. Insgesamt umfasst die Metropolregion damit etwa 4,266 Millionen Einwohner.

  • Die Agglomeration Hamburg umfasst die direkt mit der Hansestadt „verwobenen“ Städte und Gemeinden und zählt ca. 2,6 Millionen Einwohner.
  • Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg, die Niedersächsische Landesregierung und die Landesregierung Schleswig-Holsteins haben 1991 beschlossen, ihre regionalpolitische Zusammenarbeit in der Region Hamburg zu verstärken. Angesichts des hohen Wachstumsdrucks zu Beginn der neunziger Jahre sollte eine neue, langfristige Grundlage für die Kooperation geschaffen werden. Der erste Schritt war die Erarbeitung eines Ländergrenzen übergreifenden Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK).
  • Gemäß einer wirtschaftswissenschaftlichen Prognose werden die städtischen Regionen Europas eine größere Rolle spielen. Daher rührt die Diskussion, ob einzelne Bundesländer sich besser zu einem Nordstaat zusammenschließen sollten. Gleichermaßen als Vorstufe sind einige norddeutsche Bundesländer bemüht, ihre Zusammenarbeit zu verbessern.

Abgrenzung von und Zusammenarbeit mit Nachbarn

Grundlage der Zusammenarbeit der drei Bundesländer unter Beteiligung der Kreise und Gemeinden ist das regionale Entwicklungskonzept der Metropolregion Hamburg (1996/Fortschreibung 2001). 1997 wurden die beiden Mitte der 1950er Jahre gegründeten Gemeinsamen Landesplanungen Hamburg/Schleswig-Holstein und Hamburg/Niedersachsen zur Gemeinsamen Landesplanung Metropolregion Hamburg zusammengefasst. Ihre Gremien sind der Planungsrat, die Regionalkonferenz, der Lenkungsausschuss und die beiden Förderausschüsse Hamburg/Niedersachsen und Hamburg/Schleswig-Holstein (gemeinsame Förderfonds). Unterorganisationen sind die regionalen Arbeitsgemeinschaften der niedersächsischen und der schleswig-holsteinischen Kreise (Arbeitsgemeinschaft der Hamburg-Randkreise) sowie der Verein Naherholung im Umland Hamburg. Auch der in die Nachbarländer hereinreichende Hamburger Verkehrsverbund mit seiner Metropolcard ist eine Ausprägung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Metropolregion.

Die Hansestadt Lübeck und die Landkreise Ludwigslust und Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) sind seit 2003 Kooperationspartner der Metropolregion Hamburg.

Die Metropolregion Hamburg gehört zu den ersten sieben europäischen Metropolregionen in Deutschland, die auf Bundesebene aufgrund ihrer Vorgeschichte definiert wurden. (weitere Metropolregionen sind Berlin/Brandenburg, München, Nürnberg, das Rhein-Main-Gebiet, Rhein-Ruhr, Stuttgart und das Sachsendreieck). Seit 2005 ist Hamburgs hanseatische Schwesterstadt Bremen Mittelpunkt der Metropolregion Bremen/Oldenburg. Südlich Hamburgs entstand 2005 die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg.

Über die Vogelfluglinie und Lübecks Fährhäfen, wie den Skandinavienkai, besteht auf dieser Verkehrsachse eine enge Beziehung zur benachbarten Öresundregion, einer transnationalen Europäischen Metropolregion bestehend aus den Großräumen Kopenhagen und Malmö, die durch den Bau der Öresundbrücke initiiert wurde. Durch den Bau der geplanten festen Fehmarnbelt-Querung würden sich die Zukunftsoptionen der Metropolregion Hamburg noch verbessern.

Abgrenzung zur Metropolregion Bremen/Oldenburg

In Niedersachsen wird die Grenzziehung der Metropolregion Hamburg häufig als willkürlich kritisiert, da sich in Grenzregionen zum Großraum Bremen traditionelle Zugehörigkeitsgefühle und Ausrichtungen nicht anhand von Verwaltungsgrenzen ziehen lassen – nicht einmal historische Verwaltungsgrenzen sind hierbei hilfreich. So sind im Landkreis Rotenburg vor allem die Samtgemeinden Sottrum, Tarmstedt, die Gemeinden Kirchwalsede und Westerwalsede, die Samtgemeinde Geestequelle, die Gemeinde Gnarrenburg und die Stadt Visselhövede traditionell eher nach Bremen/Bremerhaven als nach Hamburg orientiert. Ähnliches gilt für den Altkreis Wesermünde des Landkreises Cuxhaven, der auch Mitglied der Metropolregion Bremen/Oldenburg ist.

Abgrenzung zur Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg

Der sehr ländliche Landkreis Heidekreis in der Lüneburger Heide gehört sowohl der Metropolregion Hamburg als auch der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg an. Hier lässt sich – im Gegensatz zum benachbarten Landkreis Rotenburg (Wümme) – relativ klar definieren, welche Anteile des Landkreises in welche Richtung tendiert, da der Landkreis aus dem in Richtung Hamburg orientierten Altkreis Soltau und dem in Richtung Hannover orientierten Altkreis Fallingbostel zusammengesetzt ist.

Abgrenzung zu Lübeck

Obwohl Lübeck an einer der Hauptverkehrsachsen der Metropolregion liegt, verschärft sich aktuell die politische Diskussion um die Frage der Mitgliedschaft Lübecks in der Metropolregion. Die formelle Aufnahme Lübecks scheitert derzeit zum einen an der negativen Haltung der zwischen Hamburg und Lübeck liegenden Landkreise und dem negativen Votum der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung in Kiel, die gemeinsam mit der ehemaligen KERN-Region im Falle der verstärkten Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Lübeck eine Nord-Süd-Spaltung des Landes befürchtet. Entgegen den politischen Erklärungen im Landtagswahlkampf soll damit das Oberzentrum mit in der Agglomeration bis zu 280.000 Einwohnern offiziell aus der Metropolregion herausgehalten werden. Neben der „genehmigten“ besteht daher offensichtlich auch eine „faktische“ Metropolregion. Damit ist der raumordnungspolitische Ansatz der Europäischen Metropolregionen zugunsten handfester wirtschaftlicher Überlegungen und Eigeninteressen Kiels verlassen und der Ansatz aus der Raumordnung ad absurdum geführt.[1] Dieser interessenpolitische Ansatz wird besonders deutlich, als dass Ende 2005 der nördliche Teil Dithmarschens Aufnahme in die Metropolregion gefunden hat, die Umlandkreise Lübecks hingegen eine Verwaltungsgemeinschaft ohne Lübeck planen, das damit expressis verbis auf sein Stadtgebiet reduziert und isoliert werden soll. Im Endeffekt bedeutet diese Haltung den konsequenten Verzicht auf Raumordnung an der Hauptverkehrsachse von Hamburg über den Verkehrsknotenpunkt Lübeck und die Fehmarnbeltregion als Europaregion nach Skandinavien, die eigentlich nach der Theorie als Punkt-axiales System und in der Praxis im Hinblick auf die geplante Fehmarnbeltquerung konsequent zu beplanen wäre. Dies insbesondere vor dem Hintergrund der infrastrukturellen Auswirkungen des neuen Autobahnkreuzes von A1 und A20 verbunden mit dem vielfach ungeliebten, aber aufstrebenden Flughafen Lübeck, der über einen direkten Bahnanschluss verfügt. Mit diesem politischen Ansatz wird auch der ÖPNV zwischen den beiden größten Städten der faktischen Metropolregion aus dem Hamburger Verkehrsverbund ausgegrenzt, obwohl die Trägerunternehmen des HVV schon längst vorausschauend am Stadtverkehr Lübeck als Gesellschafter beteiligt sind und beispielsweise die Bahnverbindung Hamburg HauptbahnhofLübeck Hauptbahnhof die höchste Benutzerfrequenz in Schleswig-Holstein aufweist. Eine ähnliche Ausgrenzung aus dem ÖPNV des Hamburger Verkehrsverbundes und aus der Metropolregion Hamburg betrifft auch die kreisfreie Stadt Neumünster, die allerdings über den Anschluss an den Kreis Segeberg nachdenkt, womit jedoch die KERN-Region aufgebrochen werden würde.

Napoleonische Besatzungszeit

Vergleichen sie hier auch die Departementsgrenzen von Département des Bouches de l'Elbe und Département des Bouches du Weser.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Flo: Kieler Bedenken gegen Metropolregion mit Lübeck. Die Welt, 3. Juni 2005



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