Musikantenstadl

Musikantenstadl
Seriendaten
Originaltitel Musikantenstadl
Produktionsland Österreich
Deutschland
Schweiz
Originalsprache Deutsch
Produktions-
unternehmen
Österreichischer Rundfunk
Bayerischer Rundfunk
Schweizer Fernsehen
Moderation
Erstausstrahlung 5. März 1981 auf ORF, später: ARD und SF

Der Musikantenstadl ist eine live ausgestrahlte Unterhaltungssendung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen mit volkstümlicher Musik, Blasmusik, populärer Klassik, deutschen Schlagern und internationaler Unterhaltungsmusik. Die Sendung ist eine Koproduktion im Rahmen der Eurovision und tourt durch Österreich, Deutschland, die Schweiz und Südtirol. Produzent ist der ORF in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk und dem Schweizer Fernsehen.

Inhaltsverzeichnis

Präsentation

Moderation

Moderator der Sendung war ab dem Sendestart Karl Moik. Ihm zur Seite standen mit Sketchen und Wortspielen der als Bauernbursche auftretende Sänger Hias und ein Maskottchen, der Dackel Wastl.

Andy Borg, Musikantenstadl-Tournee 2010

Moiks Vertrag lief Ende Dezember 2005 aus, als Moik 67 Jahre alt war, und wurde von ORF und ARD nicht verlängert. Die Moderation der Ausgabe zum 25. Sendungsjubiläum im März 2006, die Moik angetragen worden war, lehnte er ab. Als Nachfolger moderiert seither Andy Borg den Musikantenstadl. Nach dessen Premiere in der 145. Folge am 23. September 2006 aus Wiener Neustadt sahen die darauffolgende Sendung aus Graz über 7,5 Millionen Fernsehzuschauer in der Schweiz, Österreich und in Deutschland.

Orchester

Wolfgang Lindner jr, Musikantenstadl-Tournee 2010.

Ab 1984 war die Wolfgang-Lindner-Band als Begleit-Orchester unter dem Namen „Wolfgang Lindner und seine Original Stadlmusikanten“ fixer Bestandteil des Musikantenstadls mit Karl Moik. Als 2005 Wolfgang Lindner aus gesundheitlichen Gründen seine Arbeit beenden musste, übergab er die Leitung an seinen Sohn Wolfgang Lindner jr., der noch die letzten Fernsehsendungen mit Karl Moik begleitete.

Mit dem Moderationswechsel 2006 wechselte auch die Band, nicht aber der musikalische Leiter. Seither begleiten „Wolfgang Lindner jr. und Die Jungen Stadlmusikanten“ die auftretenden Künstler durch die Sendungen und Tournee-Konzerte.

Sendetermin und Konzept

Die erste Sendung am 5. März 1981 war noch allein vom ORF produziert und kam aus der oberösterreichischen Stadt Enns. Seit dem 16. April 1983 wird der Musikantenstadl auch in Deutschland bundesweit ausgestrahlt. 1986 erhielt er den Sendeplatz um 20:15 Uhr am Samstagabend. Die 50. Folge wurde am 4. Februar 1989, die 100. Folge am 15. Februar 1997 gesendet. Das 10-jährige Jubiläum am 4. April 1991 sowie das 20-jährige Jubiläum am 10. März 2001 wurden jeweils in der Wiener Stadthalle gefeiert. Da die letzte von Karl Moik moderierte Sendung am 31. Dezember 2005 lief, gab es im Jahr 2006 keine Gala zum 25-jährigen Bestehen des „Stadls“ – so die Kurzbezeichnung der Show.

Der Name der Sendung leitet sich von Stadl her, dem bayrisch-österreichischen Wort für „Scheune“. Die als 120-minütige Unterhaltungssendung konzipierte Musikshow beruht auf zwei Komponenten: leicht eingängige Musik und Smalltalk. Zusätzlich wurde eine Zeitlang das Programm mit Einlagen von Erich Mathias Mayer, alias „Hias“, bereichert, bis dieser im Jahr 1991 die Show verließ. Zum 20-jährigen Jubiläum der Sendereihe und in Karl Moiks letzter Sendung am 31. Dezember 2005 in Klagenfurt war er jedoch als Gast vertreten. Seit 2006 sorgen Martin Rassau und Volker Heißmann als „Waltraud & Mariechen“ für lustige Einlagen.

Sonderausgaben

Übertragungen aus dem Ausland

Die Sendung gastierte bereits in mehreren nicht-deutschsprachigen Ländern. Schon Ende August 1985 wurde der Stadl aus Portorož im damaligen Jugoslawien ausgestrahlt. Dieser Stadl war auch der erste, welcher nicht in einer Halle, sondern als Open Air-Veranstaltung im Hafen des an der Adria gelegenen Ferienortes stattfand.

Durch eine Zusammenarbeit der produzierenden Rundfunkanstalten mit dem sowjetischen Rundfunk gelang es, im September 1988 eine Sendung aus Moskau zu organisieren. Als Co-Moderatorin fungierte dabei Tatjana Wedenejewa, eine bekannte russische Fernsehansagerin.

Regelmäßige Auslandsreisen wurden jedoch erst Mitte der 1990er Jahre üblich: Karl Moik gastierte in der Coliseum Arena im Exhibition Palace im kanadischen Toronto (1994), im Flinders Park von Melbourne (1995), in Kapstadt (1996), in Disneyworld (Orlando) (1998) sowie auf dem Platz vor dem Mittagstor in der Verbotenen Stadt in Peking (1999). Im November 2000 wurde der Stadl in New York, New Orleans und der Karibik aufgezeichnet. Etwa 3.500 Personen fuhren mit dem Kreuzfahrtschiff Carnival Triumph zum Aufzeichnungsort. Das Fernsehpublikum sah einen Zusammenschnitt der Reise im Februar 2001. Auf persönliche Einladung des Scheichs von Dubai durfte Moik im Oktober 2001 seinen Stadl in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufzeichnen. Diese Ausgabe, welche erst zwei Monate später im Dezember 2001 gezeigt wurde, war bislang die letzte Auslandsreise. Am 7. Mai 2011 führte Andy Borg durch seinen ersten Auslands-Musikantenstadl live aus Poreč in Kroatien.

Silvesterstadl

Erstmals fand im Jahr 1984 eine als „Silvesterstadl“ benannte Sonderausgabe in der Nacht vom 31. Dezember (Silvester) auf den 1. Januar 1985 statt. Seit 1989 wird jährlich eine solche Sendung ausgestrahlt. Der „Silvesterstadl“ 2005 war auch die letzte von Karl Moik moderierte Ausgabe.

30 Jahre Musikantenstadl

Am 12. März 2011 sollte eine Jubiläumsfolge zum 30-jährigen Bestehen der Sendung aus Fribourg live gesendet werden. Aufgrund einer kurz zuvor erfolgten Erdbebenkatastrophe in Japan und dem damit verbundenen Nuklearunfall im Kernkraftwerk Fukushima I entschlossen sich die ARD und der ORF dazu, die Liveübertragung auszusetzen und stattdessen Sondersendungen über dieses Ereignis auszustrahlen. Die Ausgabe wurden schließlich am 26. März 2011 ausgestrahlt.[1][2]

Rezeption

Die Einschaltquoten bestätigen den Erfolg der Sendung beim Publikum; nach ARD-Angaben erreicht jede Sendung in Deutschland rund sieben Millionen Zuschauer.

Ähnlich wie andere Sendungen der volkstümlichen Musik ist der Musikantenstadl häufig Ziel von Parodien und Satiren, z.B. von Matthias Schriefls Band „Mutantenstadl”.

Seit der Folge 157 wird der Musikantenstadl auch mit Untertiteln für Hörbehinderte gesendet.

Folgen und Veranstaltungsorte

Weitere Produktionen

Francine Jordi und Andy Borg, Musikantenstadl-Tournee 2010.

Neben den Fernsehsendungen und den damit verbundenen Merchandising-Produkten (Kleidungsstücke, Taschen, Tassen u. ä.) werden unter der Dachmarke „Musikantenstadl“ auch eine Reihe weiterer Produktionen vermarktet. Im Rahmen des „Stadl-Nachwuchswettbewerbs“ treten Gruppen, Kapellen und Einzelinterpreten auf. Seit 2008 findet ein Mal im Jahr eine „Musikantenstadl-Tournee“ mit einer Reihe von aus den Sendungen bekannten Musikern statt, die von Andy Borg moderiert wird. 2009 gab es erstmals eine „Stadl-Kreuzfahrt“ mit Konzerten auf einem Kreuzfahrtschiff.

Musikantenstadlpost

Die Musikantenstadlpost ist eine zweimonatlich erscheinendes Magazin für Volksmusik und Schlager des Quota Verlags. Sie erscheint seit 1997 in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Südtirol und den Benelux-Staaten. Abonnements können allerdings aus der ganzen Welt bezogen werden.

Schwerpunkte sind Informationen zur Volksmusik- und Schlagerszene, über Events und Konzerte der Branche, Reportagen über aktuelle Ereignisse und Neuigkeiten der Stars, Mode & Beauty, Gesundheit & Wellness, Rätsel & Gewinnspiele.

Die Musikantenstadlpost ist ein Lizenzprodukt des ORF. Sie ist das sendungsbegleitende Magazin des Musikantenstadl.

Literatur

Einzelnachweise

  1. http://www.dwdl.de/nachrichten/30494/ard_verzichtet_auf_ausstrahlung_des_musikantenstadl/
  2. Jubiläums-„Musikantenstadl“ läuft am 26. März

Weblinks

 Commons: Musikantenstadl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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