- Neufahrn in Niederbayern
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Wappen Deutschlandkarte 48.73333333333312.183333333333404Koordinaten: 48° 44′ N, 12° 11′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Niederbayern Landkreis: Landshut Höhe: 404 m ü. NN Fläche: 38,76 km² Einwohner: 3.787 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 98 Einwohner je km² Postleitzahl: 84088 Vorwahl: 08773 Kfz-Kennzeichen: LA Gemeindeschlüssel: 09 2 74 153 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstr. 40
84088 Neufahrn i.NBWebpräsenz: Bürgermeister: Bernhard Zauner (SPD) Lage der Gemeinde Neufahrn i.NB im Landkreis Landshut Neufahrn in Niederbayern (amtlich: Neufahrn i.NB) ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Landshut.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Neufahrn liegt in der Region Landshut an der Kleinen Laber. Es existieren folgende Gemarkungen: Hebramsdorf, Neufahrn i.NB, Rohrberg, Niederroning.
Gemeindeteile sind: Altensdorf, Asenkofen, Aumühle, Eselmühle, Ettenkofen, Etzenbach, Gämelkofen, Hebramsdorf, Hofendorf, Humpl, Moosmühle, Neufahrn i.NB, Neufahrnreut, Oberndorf, Panzermühle, Piegendorf, Rohrberg, Sachsendorf, St. Anna, Schaltdorf, Walpersdorf, Winisaureuth, Winklsaß, Winklsaßreuth und Wurmdorf.
Geschichte
Die bronzezeitlichen Hügelgräber nahe der Einöde Einkreuth verweisen auf eine frühe Besiedelung der Gegend. Ein bemerkenswerter Brucherzdepotfund aus der frühen Hallstattzeit um 1000 v. Chr. gelang 1911 bei Winklsaß.
Neufahrn wurde als newfar erstmals 1123 urkundlich erwähnt. Es war damals Lehen der Grafen von Kirchberg, die es bis zu ihrem Aussterben um 1223 innehatten. Danach verfügten der bayerische Herzog und im Jahr 1318 ein Hans Göttlinger über den Ort. Bereits in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erscheinen die Haselbecken im teilweisen Besitz von Neufahrn, gegen 1425 gehörten ihnen der Edelsitz und die Hofmark vollständig. Im Jahre 1448 ging Neufahrn aus dem Besitz der Haselbecken an Herzog Heinrich den Reichen über. Seit 1438 übte ein Kaplan die Seelsorgetätigkeit in der Filiale Neufahrn aus. Eine selbstständige Pfarrei ist Neufahrn erst seit 1924.
Die Familie Hueber, die aus dem niederbayerischen Beamtenadel stammte, erwarb das Schlossgut und die Hofmark im Jahre 1490 und veräußerte es am 29. April 1510 an Sigmund Kraus zu Münchsdorf, Kastner in Landshut und Hofmeister von Seligenthal.
In die Zeit der Herrschaft des Sigmund Kraus (1510-1558) fällt der Neubau des Schlosses. Kraus ließ das Renaissanceschloss erbauen, das noch heute als Wahrzeichen von Neufahrn gilt. Ein Epitaph in der Pfarrkirche zeigt das Wappen der Familie, das die Vorlage für das heutige Gemeindewappen lieferte.
Die Nachkommen von Sigmund Kraus verkauften das Schloss und die Hofmark am 23. September 1558 an die Haunsperger. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Neufahrn besonders 1632 durch schwedische Truppen geplündert, später suchten Hungersnot und Pest den Ort heim.
1698 ging Neufahrn an den Grafen Emmanuel von Arco über, wurde aber bald durch Erbschaft und Vertrag ein Kommungut, das sich mehrere Familien teilten, darunter die Grafen von Königsfeld, die ihren Anteil ganz oder teilweise veräußerten. Neufahrn gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Kirchberg des Kurfürstentums Bayern. Die Grafen von Toerring besaßen hier eine offene Hofmark (es handelt sich um ein Lehen des Klosters Mallersdorf).
Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Um 1820 besaß der leitende bayerische Staatsminister Graf Montgelas Schloss Neufahrn. Nach der Auflösung des Pflegegerichts Kirchberg gehörte Neufahrn bis 1874 zum Landgericht Rottenburg, dann zum Bezirksamt Mallersdorf.
Als die Bayerische Ostbahn die Strecke von München nach Regensburg baute, wurde Neufahrn am 12. Dezember 1859 an das Schienennetz angeschlossen. Als am 6. August 1873 die Abkürzungsstrecke Neufahrn–Eggmühl–Obertraubling in Betrieb genommen wurde, erhielt Neufahrn den Status eines Eisenbahnknotenpunktes, da hier die Strecke Richtung Straubing abzweigte.
Seit der Gebietsreform gehört Neufahrn i. NB zum Landkreis Landshut.
Eingemeindungen
Die heutige Gemeinde entstand 1978 durch die Eingliederung von Hebramsdorf, Hofendorf, Piegendorf und Winklsaß.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 3.129, 1987 dann 3.133 und im Jahr 2000 3.873 Einwohner gezählt.
Politik
Bürgermeister ist Bernhard Zauner (SPD). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Josef Obermaier (CSU). Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 2.442.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 920.000 €.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Der Neubau entstand 1937/38 unter Verwendung des romanischen Turms. Die Ausstattung ist barock. Ein Kalksteingrabmal für Sigmund von Neufahrn stammt aus dem Jahr 1557.
- Schloss Neufahrn. Das Bauwerk geht vermutlich auf das 14. Jahrhundert zurück. Die vorhandene Vierflügelanlage des 16. Jahrhunderts besitzt einen Rundturm an der Südostecke.
- Pfarrkirche St. Laurentius in Asenkofen. Der neobarocke Kirchenbau wurde 1907 bis 1908 errichtet. Der südwestlich am Schiff angebaute Turm stammt in den beiden Untergeschossen aus dem 13. Jahrhundert. Die Obergeschosse der achteckige Oberbau, Turmzwiebel und Laterne wurde 1908 ergänzt.
- Evangelisch-lutherische Friedenskirche
- Kriegerdenkmal
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft vier, im produzierenden Gewerbe 346 und im Bereich Handel und Verkehr 155 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 126 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1.312. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe sieben Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 99 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2.614 ha. Davon waren 2.359 ha Ackerfläche und 254 ha Dauergrünfläche.
Bildung
Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 125 Kindern
- Volksschulen: 1 mit 16 Lehrern und 308 Schülern
- Realschulen: Staatliche Realschule
Sonstiges
In Neufahrn beginnen einige Fernradwege: Laber-Abens-Radweg, Labertalradweg, Isar-Laber-Radweg.
Siehe auch
Erlus AG, größter lokaler Arbeitgeber
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
Weblinks
Commons: Neufahrn in Niederbayern – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienNeufahrn in Niederbayern: Wappengeschichte vom HdBG
* Neufahrn in Niederbayern: Amtliche Statistik des LStDV
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