Pfeffenhausen

Pfeffenhausen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Pfeffenhausen
Pfeffenhausen
Deutschlandkarte, Position des Marktes Pfeffenhausen hervorgehoben
48.66666666666711.966666666667436
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Landshut
Höhe: 436 m ü. NN
Fläche: 71,79 km²
Einwohner:

4.732 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 66 Einwohner je km²
Postleitzahl: 84076
Vorwahl: 08782
Kfz-Kennzeichen: LA
Gemeindeschlüssel: 09 2 74 172
Adresse der
Marktverwaltung:
Marktplatz 3
84076 Pfeffenhausen
Webpräsenz: www.markt-pfeffenhausen.de
Bürgermeister: Karl Scharf (CSU)
Lage des Marktes Pfeffenhausen im Landkreis Landshut
Isar Landkreis Altötting Landkreis Dingolfing-Landau Landkreis Erding Landkreis Freising Landkreis Kelheim Landkreis Mühldorf am Inn Landkreis Regensburg Landkreis Rottal-Inn Landkreis Straubing-Bogen Landshut Adlkofen Aham Altdorf (Niederbayern) Altfraunhofen Baierbach Bayerbach bei Ergoldsbach Bodenkirchen Bruckberg (Niederbayern) Buch am Erlbach Eching (Landkreis Landshut) Ergolding Ergoldsbach Essenbach Furth (Niederbayern) Gerzen Geisenhausen Hohenthann Kröning Kumhausen Neufahrn in Niederbayern Neufraunhofen Niederaichbach Obersüßbach Pfeffenhausen Postau Rottenburg an der Laaber Schalkham Tiefenbach (bei Landshut) Velden (Vils) Vilsbiburg Vilsheim Weihmichl Weihmichl Wörth an der Isar WurmshamKarte
Über dieses Bild
Das Rathaus
Die Pfarrkirche St. Martin

Pfeffenhausen ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Landshut und liegt etwa 25 Kilometer nordwestlich der Stadt Landshut.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Pfeffenhausen liegt am Oberlauf der Großen Laaber mit ihren Nebentälern im Hügelland der östlichen Hallertau. Bei Pfeffenhausen-Egg befindet sich das Quellgebiet der Kleinen Laber.

Ortsteile

Anzelstetten, Attenberg, Backlreuth, Baldershausen, Berg, Burghart, Dirnberg, Dürnwall, Dürnwind, Ebenhausen, Eckhof, Egg, Eggersdorf, Egglhausen, Eichstätt, Elfing, Engelsdorf, Englmühle, Frauenhof, Gasselsberg, Haarland, Hackendorf, Hagenburg, Hintlaber, Hochreit, Holzen, Holzhausen, Indorf, Koppenwall, Langenwies, Leitendorf, Limbach, Ludmannsdorf, Lutzmannsdorf, Mantlach, Mösberg, Neßlthal, Niederhornbach, Obergrub, Oberhornbach, Oberlauterbach, Oberspiegelreuth, Osterwind, Pfaffendorf, Pfeffenhausen, Prammersberg, Priel, Rainertshausen, Sachsenhausen, Seemühle, Steig, Tabakried, Thonhausen, Unterspiegelreuth, Weikersdorf, Wolfau, Zornhof

Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden Pfeffenhausens sind Hohenthann, Obersüßbach, Rottenburg a.d. Laaber und Weihmichl im Landkreis Landshut und Attenhofen, Elsendorf, Volkenschwand und Wildenberg im Landkreis Kelheim.

Klima

Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge beträgt etwa 750 mm/Jahr. Es gibt etwa 130 Tage im Jahr mit Niederschlägen und etwa 240 Tage mit Sonnenschein im Jahr. Tage mit mindestens 25°C gibt es ungefähr 25 im Jahr.

Geschichte

Pfeffenhausen wurde vermutlich im 9. Jahrhundert gegründet. Um das Jahr 857 waren die Grafen von Ebersberg in Pfeffenhausen begütert. Urkundlich erstmals erwähnt wird Pfeffenhusen in einer Stiftungsurkunde um 1040, in der die Grafen von Ebersberg den Sitz Pfeffenhausen dem Kloster Ebersberg vermachten. Der Name wird in einer Landesbeschreibung von 1723 unter Berufung auf das Ortswappen von „Pfaffenhausen“ hergeleitet (phaffe = Geistlicher, Priester). Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein vermutet aber in seinem Lexikon der bayerischen Ortsnamen, es komme eher der Personenname Beffo bzw. Peffo als Bestimmungswort in Betracht.

Das Kloster Ebersberg blieb Grundherr bis um 1600. Schon im Jahr 1000 lieferte der Ort Neuhausen bei Pfeffenhausen Hopfen an das Kloster St. Emmeram in Regensburg. Die Erhebung zum Markt erfolgte wahrscheinlich bereits im 13. oder spätestens im 14. Jahrhundert. Anlässlich des Beginns der Arbeiten an der Marktbefestigung erhielt Pfeffenhausen im Jahr 1401 sein Marktwappen. Eine Urkunde aus dem Jahr 1486 handelt von der Zinsfreiheit von Ziegeln für die Ringmauer des Marktes.

Vom 12. bis 16. Jahrhundert war Pfeffenhausen Stammsitz des Adelsgeschlechtes der Pfeffenhausener. So tritt in einer Urkunde aus dem Jahr 1133 ein Berchthold von Pfeffenhausen als Zeuge in Biburg und Parin auf. Bei einer Hofübergabe des Ebran von Wildenberg im Jahre 1305 siegelte ein Ritter Siegfried von Pfeffenhausen. Der bedeutendste Angehörige war Konrad von Pfeffenhausen, der zeitweilig Kanzler Herzog Ludwigs des Strengen war und am 3. September 1297 zum Bischof von Eichstätt gewählt wurde. Er starb 1305.

1488 war ein Pfeffenhausener Ritter Oberrichter in Straubing. Die Edlen von Pfeffenhausen hatten im Kloster Biburg eine eigene Kapelle und eine eigene Grabstätte. Das Adelsgeschlecht der Pfeffenhausener erlosch im 16. Jahrhundert.

Vom Kloster Ebersberg als Grundherr ging Pfeffenhausen auf das Jesuitenkloster München über und 1782 an den Malteserritterorden. Mitte des 18. Jahrhunderts wird erwähnt, dass Pfeffenhausen die schönste Gattung des Landhopfens habe. Das heutige Bild des Marktes geht auf den Wiederaufbau nach einer Brandkatastrophe im Jahre 1779 zurück.

Im Jahr 1878 wurde die erste eigene Hopfensiegelordnung eingeführt, und ein Jahr später erhielt Pfeffenhausen das offizielle Hopfensiegelrecht. Anlässlich der Bundeshopfenschau 1951 in München wurde Pfeffenhausener Siegelhopfen mit dem Siegerpreis ausgezeichnet.

Pfeffenhause feierte 2003 das 600-jährige Jubiläum der Verleihung des Marktwappens.

Eingemeindungen

Durch die Gemeindegebietsreform wurden 1978 die Gemeinden Rainertshausen, Pfaffendorf, Niederhornbach, Oberlauterbach und Egg eingegliedert.

Politik

Marktgemeinderat

Der Marktgemeinderat hat 16 Mitglieder, davon 6 der CSU, 3 der SPD, 5 der Freien Wähler und 2 der CSW/BUL (Christlich Soziale Wählergemeinschaft/Bürger- u. Umweltliste).[2]

Bürgermeister

Bürgermeister ist Karl Scharf CSU.

Partnerschaften

Am 2. Juni 2001 wurde eine Gemeindepartnerschaft mit Jaworzyna Śląska geschlossen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Im Obergeschoss des Feuerwehrhauses gibt es ein Jagdmuseum, in dem Jagdtrophäen aus verschiedenen Ländern ausgestellt werden. Diese Trophäen stammen von einem Privatmann aus dem Gemeindebereich, der über Jahrzehnte diese Exponate selbst schoss.

Bauwerke

  • Pfarrkirche St. Martin, dreischiffige Hallenanlage im neugotischen Stil, erbaut 1888. Turmunterbau aus dem 15. Jahrhundert. Die Kirche wird wegen ihrer Größe auch als "Dom der Hallertau" bezeichnet.
  • Rathaus am unteren Markt, erbaut 1867/68

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Markt ist verkehrsgünstig über die B 299, wie auch über die A 92 und A 93 (Fahrzeit: 15 Minuten) zu erreichen. Pfeffenhausen liegt an der Bahnstrecke Landshut–Rottenburg bei km 20,2. Die Strecke ist stillgelegt und inzwischen ab Unterneuhausen bis Rottenburg abgebaut. Das Bahnhofsgebäude ist aber noch vorhanden und bewohnt. Der ÖPNV wurde von der Buslinie 6234 übernommen. Außerdem hält noch die Buslinie 6233 (Rottenburg a.d.Laaber - Türkenfeld (Gemeinde Hohenthann)).

Öffentliche Einrichtungen

In Pfeffenhausen gibt es eine Altstoffsammelstelle, einen Bauhof, eine Bücherei, ein Jagdmuseum und drei Kindergärten und zwar den Nardini-Kindergarten, den St. Martin Kindergarten und den Waldkindergarten. Außerdem ist im Gebiet der Marktgemeinde auch noch eine Kläranlage, wie auch die Volksschule Pfeffenhausen und eine Sportanlage. In Pfeffenhausen befindet sich auch eine Freiwillige Feuerwehr, die sich 1866 gründete. Der St. Matin Kindergarten ist ein Teil des ehemaligen Kinderheim St. Martin, das in den 1980er Jahren wegen einiger Gründe geschlossen wurde, darunter die Erziehungsmethoden der Nonnen. 90 % der Mädchen in den 1970er Jahren landeten in Erziehungsheimen, ebenso nahmen sie ehemalige Kinderheim Kinder zwei Jungen später das Leben. Sexuelle Übergriffe auf weibliche Kinderheim-Kinder innerhalb des Kinderheims waren an der Tagesordnung. Bis heute wird darüber nicht offiziell gesprochen.

Bildung

Für die Bildung ist die Volksschule Pfeffenhausen sowie die Pfarr- und Gemeindebücherei vorhanden, der Erziehung dienen zwei Kindergärten.

Sport

Pfeffenhausen hat ein umfangreiches Sportangebot, mit Fußball, Tennis, Billard, Eisstockschießen, Turnen und weiteren Unterordnungen. Als besonders erfolgreich gilt der Billardclub 73 Pfeffenhausen, dessen erste Mannschaft in der Saison 2010/2011 in der Regionalliga Süd-Ost (Kombi), der dritthöchsten Spielklasse im deutschen Poolbillard, vertreten ist. Außerdem ist der "BC 73" in der Jugendarbeit aktiv und stellt derzeit eine deutsche Vizejugendmeisterin im 8-Ball, was den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte bedeutete. Des Weiteren konnten durch die Jugendspielerinnen auf der deutschen Meisterschaft zwei weitere Bronzemedaillen nach Pfeffenhausen geholt werden.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Ergebnis der Marktgemeinderatswahlen

Weblinks

 Commons: Pfeffenhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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