Peisel

Peisel
Peisel
Koordinaten: 51° 2′ N, 7° 28′ O51.0286111111117.4680555555556200Koordinaten: 51° 1′ 43″ N, 7° 28′ 5″ O
Höhe: 200 m ü. NN
Einwohner: 66 (31. Dez. 2007)
Postleitzahl: 51647
Vorwahl: 02261
Karte

Lage von Peisel in Gummersbach

Peisel

Peisel ist ein Ortsteil von Gummersbach im Oberbergischen Kreis im südlichen Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Peisel liegt ca. 7,9 km vom Stadtzentrum Gummersbach entfernt an der L 306 (von Meinerzhagen nach Engelskirchen) am rechten Ufer der Gelpe, einem etwa 5,2 km langen Nebenfluss der Leppe. Der Ortsteil Nochen grenzt nordöstlich an Peisel; ein weiterer benachbarter Gummersbacher Ortsteil ist Elbach im Südwesten[1].

Geschichte

Laut Heinrich Dittmaier deutet der Ortsname (Peisel heißt in etwa „Tümpel, feuchte Stelle“) auf eine Entstehungszeit in der „jüngsten nachmittelalterliche Siedlungsschicht“.

1469 wurde der Ort das erstmals urkundlich erwähnt, als ein Thomas in der Peisel als Zeuge bei einem Streit zwischen Berg und Mark fungierte[2].

Schon vor 1600 muss der Hof Peisel eine gewisse Bedeutung gehabt haben, da die später so bezeichnete Bauerschaft Niedergelpe zu jener Zeit nach diesem Hof benannt war. 1610 stellt Peisel den ersten Schritt zur Erweiterung des Schwarzenbergischen Grundbesitzes, der späteren Grafschaft Gimborn, dar: Adam von Schwarzenberg beansprucht in einem Schreiben an seinen Lehnsherrn, den Brandenburgischen Kurfürsten Johann Sigismund, die „Bauerschaft Peyssel mit deren 24 Kotten, Gehuchteren und Leuthe, welche darinnen gesessen“ und dass „das Gericht Peyssel dem Gericht Gimborn uniirt und incorporirt“ werde[3].

Gut zweihundert Jahre später wird über den Ort berichtet:

„Auf diesem Hofe wohnte ehedem ein Junckherr, der eine eigene Gerichtsbarkeit, besaß, wozu auch eine Gewisse Hofesgerechtigkeit über verschiedene nahe dabey liegende Güter gehörte, über welche auf diesem Hofe ein gewisses Lehn oder Lathengericht gehalten wurde (...) Von einem ehemaligen Schlosse oder Burg auf welchem der Junckherr daselbst gewohnt haben soll, findet man izt keine Spur mehr. Unter diesem Hofe und nahe dabey liegt eine Herrschaftliche Kornmühle, welche aber in Erbpacht ausgethan ist. Sie wird von dem Gelper Bach getrieben.“

Franz von Steinen: Specialgeschichte des Kirchenspiels Gummersbach (S. 175 f), verf. um 1815; gedr. 1865

Um 1800 hatte Peisel 15 Einwohner, um 1900 war die Einwohnerzahl auf 38 gestiegen[3].

Schulwesen

1885 entschloss man sich, in Peisel zur Entlastung der überfüllten Schulen in Hülsenbusch und Berghausen eine neue Schule zu gründen. Bis zu 100 Kinder wurden hier einklassig unterrichtet, bis 1947 schichtweise zweiklassig und ab 1954 schließlich auch in einem zweiten Klassenraum. Als in den 1970er Jahren die Mittelpunktschule in Hülsenbusch-Wegescheid fertig war, wurde die Peiseler Schule geschlossen[3]. Seit einigen Jahren beherbergt das in massiver Bruchsteinbauweise errichtete, hervorragend erhaltene Schulgebäude die „Freie Christliche Grundschule Peisel“.

Verkehr

Die Haltestelle von Peisel wird über die Buslinien 307 (Gummersbach Bf – Berghausen – Lindlar) sowie 316 (Gummersbach Bf – Neuremscheid - Lindlar) angeschlossen.

Einzelnachweise

  1. Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Nordrhein-Westfalen. Amtliche topographische Karten („Top50“). Bundesamt für Kartografie und Geodäsie, 2003, ISBN 3-89439-721-7.
  2. K. Pampus; Oberbergische Abteilung 1924 e.V. d. Bergischen Geschichtsvereins (Hrsg.): Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte. Gronenberg, Gummersbach 1997, ISBN 978-3-88265-206-2.
  3. a b c J. Woelke; E. H. Ullenboom (Hrsg.): Alt Gummersbach ein Streifzug durch die Stadt und ihre 70 Dörfer. Gronenberg, Gummersbach 1980, ISBN 3-88265-024-9.

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