- Plärn
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberpfalz Landkreis: Tirschenreuth Höhe: 506 m ü. NN Fläche: 67,55 km² Einwohner: 5340 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 79 Einwohner je km² Postleitzahl: 92681 Vorwahl: 09682 Kfz-Kennzeichen: TIR Gemeindeschlüssel: 09 3 77 116 Stadtgliederung: 24 Ortsteile Adresse der Stadtverwaltung: Bräugasse 4
92681 ErbendorfWebpräsenz: Bürgermeister: Hans Donko (CSU/FW) Erbendorf ist eine Stadt im Oberpfälzer Landkreis Tirschenreuth.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Der staatlich anerkannte Erholungsort liegt im waldreichen Fichtelnaabtal, am südlichen Rand des Naturparks Steinwald.
Stadtgliederung
Zur Stadt Erbendorf gehören die Ortschaften Aschenhof, Birkenreuth, Boxdorf, Eppenhof, Frodersreuth, Geiselhof, Glashütte, Gössenreuth, Gramlhof, Grötschenreuth, Hauxdorf, Inglashof, Napfberg, Neuenreuth, Pfaben, Plärn, Schadenreuth, Siegritz, Steinbach, Straßenschacht, Thann, Wäldern, Wetzldorf und Wildenreuth.
Geschichte
Die Stadt wurde erstmals urkundlich im Jahre 1109 erwähnt, war bereits im Mittelalter ein Markt mit Stadtrechten und wurde durch König Ludwig I. am 6. Juni 1842 formell zur Stadt erhoben. Zwischen 1806 und 1837 war Erbendorf, wie auch der gesamte heutige Landkreis Tirschenreuth, die Stadt Weiden in der Oberpfalz und ein Großteil des heutigen Landkreises Neustadt an der Waldnaab Teil des bayerischen Obermainkreises.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Das Bergbau- und Heimatmuseum Erbendorf wurde im Jahre 1995 eröffnet.
Bauwerke
- Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Zu der frühen Baugeschichte der katholischen Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt gibt es nur wenige gesicherte Daten. Erstmals wurde das Gotteshaus 1416 erwähnt. Eine noch heute sichtbare Steintafel mit der Inschrift „Anno 1474 inceptio chori“ erinnert an den Baubeginn des Chores 1474. Die großen Stadtbrände zerstörten mehrmals auch das Gotteshaus. Nach dem Brand von 1771 wurde unter großen finanziellen Opfern der Bevölkerung die Kirche auf dem stehengebliebenen Langhaus neu errichtet. Doch auch dieses Gotteshaus brannte 1796 nieder. Unter Beibehaltung der Umfassungsmauern des spätgotischen Chores wurde der Neubau schnell hochgezogen und 1799 eingeweiht. 1866 wurde der alte Turm bis auf das erste Stockwerk abgetragen und zu einer Sakristei umfunktioniert. Der neue Kirchturm wurde 1865-1866 in den Formen der Neuromanik erbaut. Nach der Auflösung des Simultaneums erfolgte Anfang des 20. Jahrhunderts eine grundlegende Umgestaltung im Sinne des Neubarocks.
- Martin-Luther-Kirche
Nach der Auflösung des Simultaneums baute sich die evangelische Gemeinde ein neues Gotteshaus. Dazu erwarb sie an der Bräugasse ein Grundstück, dass wegen seiner erhöhten Lage besonders gut geeignet war. Vorher stand an dieser Stelle übrigens ein Malzhaus. Die Pläne für die neue Kirche fertigte der Architekt Karl Brendel aus Nürnberg. Er vermied den bis dahin üblichen Kirchenstil und versuchte eine zeitgemäße Lösung. Am 4. Dezember 1921 konnte der Grundstein gelegt werden. Nach nicht einmal zweijähriger Bauzeit feierte die Gemeinde die Einweihung. Das verwendete Baumaterial ist Sandstein aus Schweißenreuth. Das Bauwerk ist ein Sinnbild für das Lied Ein feste Burg ist unser Gott von Martin Luther. Den Bau begeleiteten große Sorgen wegen der fortschreitenden Inflation. Mit seinen enormen Ausmaßen erschien das Bauwerk viel zu groß geraten für die damalige kleine Kirchengemeinde. Als aber nach 1945 viele evangelische Flüchtlinge in Erbendorf ihre neue Heimat fanden, lobte man die großzügige Planung.
- Lorettokapelle
Der katholische Pfarrer Johann Michael Pfreumbter brachte 1751 die Reliquie des Heiligen Faustinus nach Erbendorf. Nach mehreren Romreisen war es ihm gelungen, für die Lorettokapelle die Gebeine des Faustinus, eines Römers, der im Alter von 18 Jahren den Märtyrertod erlitten haben soll, zu erwerben. Pfarrer Pfreumbter stiftete 1768 das Frühmessbenefizium, die kleine Kapelle diente ihm als Hauskapelle. Diese erste Kapelle brannte 1771 ab und wurde durch einen Neubau ersetzt, der aber beim großen Stadtbrand 1796 erneut beschädigt wurde. Unter dem Benefiziaten Anton Hösl wurde die Kapelle durch den Maurermeister Wolfgang Bauer 1818-50 neu erbaut. Hierbei verlegte man den Eingang nach Osten und den Altarraum nach Westen, um den Zugang von der Straße her zu erreichen. Der Leib des Faustinus ruht unter der Mensa des Altares. Der Lebküchler Johann Baptist Schultes fasste die Gebeine des Märtyrers in Wachs. Den äußeren Akzent der Kapelle bildet der achteckige Dachreiter über dem Eingang. Die Erbendorfer Lorettokapelle ist ein schönes Beispiel einer weitgehend intakten neugotischen Einrichtung und daher kunstgeschichtlich von herausragender Bedeutung. Die ursprüngliche Einrichtung schuf der erst 15-jährige Schreinerssohn Johann Tretter aus Wäldern. Der Altar wurde jedoch Anfang des 20. Jahrhunderts durch einen neuen Schnitzaltar ersetzt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- Porzellanfabrik Seltmann Weiden, Werk Erbendorf (eine der modernsten Flachporzellanwerke der Welt)
Verkehr
Erbendorf ist an die B 22 und die B 299 angeschlossen. Die B 22 verbindet den Ort mit Bayreuth (40 km Entfernung), der Bundesautobahn 9 Nürnberg-Berlin) und mit Weiden (Entfernung: 25 km). Über die B 299 erreicht man nach 10 Kilometern die Anschlussstelle Falkenberg der Bundesautobahn 93 Hof-Regensburg.
Zwischen 1909 und 1997 gab es eine Eisenbahnanbindung Erbendorfs, die 1972 im Personen- und 1997 im Güterverkehr stillgelegt wurde. Heute gehört Erbendorf zum Einzugsgebiet des Bahnhofes Reuth b. Erbendorf (Verkehr im Stundentakt) an der Hauptstrecke Hof-Regensburg/München (Kursbuchstrecke 855).
Bildung
- Städtischer Kindergarten
- Evangelischer Kindergarten
- St.-Elisabeth-Kindergarten
- Volksschule (Grund- und Hauptschule)
- Private Fachschule für Altenpflege
Öffentliche Einrichtungen
- Kliniken Nordoberpfalz AG - Steinwaldklinik Erbendorf
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Name Beruf Verleihung Thomas Stark Lehrer 1885 Theodor Roll Oberlehrer 1899 Joseph Höser Hauptlehrer 1926 Franz Seraph Lederer Pfarrer 1926 Hans Schultes Direktor 1926 Max Dobmeier Oberlehrer 1927 Adolf Wagner Bergwerksdirektor und NS-Funktionär 1933 Wilhelm Seltmann Fabrikbesitzer 1958 Wilhelm Gollwitzer Schulrat 1967 Hans Müller Bundestagsabgeordneter 1973 Willy Schneider Fabrikant 1975 Georg Bertelshofer Stadtpfarrer 1987 Wilhelm Schraml Bischof von Passau 2001 Söhne und Töchter der Stadt
- Hans Müller (* 17. Oktober 1898), Politiker
- Wilhelm Schraml (* 26. Juni 1935), 84. Bischof von Passau
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Josef Schraml (1895–1954), Bäckermeister, Mitglied der Verfassungsgebenden Landesversammlung für Bayern 1946 und Mitglied des Bayerischen Landtags 1946–1950 (CSU)
Literatur
- Josef Höser: Geschichte der Stadt Erbendorf und deren Pfarreien. Laßleben, Kallmünz, 1926.
Weblinks
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