- Letschin
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Wappen Deutschlandkarte 52.63305555555614.3666666666678Koordinaten: 52° 38′ N, 14° 22′ OBasisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Märkisch-Oderland Höhe: 8 m ü. NN Fläche: 141,28 km² Einwohner: 4.329 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner je km² Postleitzahl: 15324 Vorwahl: 033475 Kfz-Kennzeichen: MOL Gemeindeschlüssel: 12 0 64 274 Gemeindegliederung: 10 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Bahnhofstraße 30a
15324 LetschinWebpräsenz: Bürgermeister: Michael Böttcher (Letschin FWL) Lage der Gemeinde Letschin im Landkreis Märkisch-Oderland Letschin ist eine Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde Letschin liegt im Oderbruch.
Gemeindegliederung
Für die Gemeinde Letschin sind zehn Ortsteile ausgewiesen.
- Gieshof-Zelliner Loose
- Groß Neuendorf
- Kiehnwerder
- Kienitz
- Letschin
- Neubarnim
- Ortwig
- Sietzing
- Sophienthal
- Steintoch
Das Dorf Sydowswiese mit etwa 50 Einwohnern gehört zum Ortsteil Sophienthal. Die erste urkundliche Erwähnung der Sydower Wiesen erfolgte 1750, ab 1764 wurde hier eine Kolonie gegründet, die der Familie Sydow gehörte.[2]
Die Ortslage Wilhelmsaue mit etwa 100 Einwohnern liegt etwa 2 km nördlich von Letschin und war bis 1974 ein eigenständiges Dorf.
Die Ortslagen Voßberg und Wollup östlich von Letschin gehören zum Ortsteil Steintoch.
Geschichte
Der Ort Letschin wurde 1336 erstmals urkundlich erwähnt. Als ursprünglich rein landwirtschaftlich geprägtes Dorf, das mit Frondiensten, Kriegen und Überschwemmungen zu kämpfen hatte, entwickelte sich Letschin zu einer Gemeinde von überörtlicher Bedeutung. Es siedelten sich Händler und Handwerker an. Johann Gottlieb Koppes führte den Anbau von Zuckerrüben ein und errichtete eine Zuckerfabrik. Somit hatten die Bauern ein stabiles Einkommen, was sich positiv auf Letschin auswirkte. Es wurden Chausseen gebaut und Bahnlinien nach Wriezen, Seelow, Frankfurt (Oder) sowie Eberswalde eröffnet.
Letschin erhielt 1863 die Marktgerechtigkeit und erhielt kleinstädtischen Charakter mit Geschäften, Gaststätten, Hotels, Festsälen, Schulen und einer Druckerei.
1905 errichtete die Gemeinde für König Friedrich II. von Preußen als Dank für die von ihm veranlasste Trockenlegung des Oderbruchs ein Denkmal nach Entwurf von Hans Weddo von Glümer. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Standbild von Einheimischen vor dem Einschmelzen gerettet und eingelagert. 1990 wurde es wieder aufgestellt.
Da der Ort in der Hauptkampffrontlinie zur Eroberung von Berlin im Zweiten Weltkrieg lag, wurde er im April 1945 stark zerstört. Wohngebäude, Betriebe und Geschäfte sowie das Schiff der evangelischen Kirche fielen den Kampfhandlungen zum Opfer. Während Letschin Teil des Landkreises Lebus war, gehörte der heutige Ortsteil Zelliner Loose bis 1945 zur Neumark [3], die seitdem weitestgehend zu Polen gehört.
Eingemeindungen
Die Gemeinden Solikante und Wilhelmsaue wurden am 1. Februar 1974 eingegliedert.[4][5] Sophienthal und Steintoch gehören seit dem 31. Dezember 1997 zur Gemeinde Letschin.[6] Am 26. Oktober 2003 folgten die Gemeinden des ehemaligen Amtes Letschin Gieshof-Zelliner Loose, Groß Neuendorf, Kiehnwerder, Kienitz, Neubarnim, Ortwig und Sietzing.[7]
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Letschin besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem Bürgermeister:[8]
- SPD: 6 Sitze
- Freie Wählergemeinschaft Letschin (FWL): 4 Sitze
- Wir im Oderbruch (WiO): 3 Sitze
- CDU: 2 Sitze
- Die Linke: 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)
Bürgermeister
Michael Böttcher wurde am 13. Februar 2005 zum neuen hauptamtlichen Bürgermeister der Gemeinde Letschin gewählt.
Wappen
Das Wappen wurde am 4. Juni 1998 genehmigt.
Blasonierung: „In Silber auf grünem Boden ein grüner, von einer goldenen Schlange umwundener Eichenstumpf mit beiderseits drei Blättern; darauf ein goldbewehrter roter Hahn mit erhobenem rechten Fuß.“[9]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Ausstellungen & Museen
- Alte Schmiede Groß Neuendorf
- Letschiner Heimatstuben Haus Birkenweg
Bauwerke
- siehe auch: Liste der Baudenkmale in Letschin
Kirche
Die ortsbildprägende evangelische Fachwerkkirche mit dem von Karl Friedrich Schinkel entworfenen, 1818/1819 errichteten und 37 Meter hohen Turm sowie viele Bauten des Letschiner Baumeisters C. Schüler wurden im 2. Weltkrieg zerstört. Die Ruine des Kirchenschiffs wurde in den 1970er Jahren abgerissen. Der unter Denkmalschutz stehende schinkelsche Kirchturm wurde 2002/2003 restauriert. Mit Spendenmitteln und mit der Hilfe örtlicher Handwerker wurde eine neue Kirche nach dem Original-Vorbild gebaut. Das Gotteshaus mutet mit seinen Fachwerkmauern aus rotleuchtendem Backstein wie eine Kleinausgabe der Kirche in Dippmannsdorf an. Der erste „neue“ Gottesdienst fand am 28. Mai 2006 statt, nachdem Bischof Wolfgang Huber das Haus eröffnet hatte.
Denkmale
- Denkmal für Friedrich den Großen von Hans Weddo von Glümer aus dem Jahr 1905
Persönlichkeiten
- Gustav Haake (1838–1905), Reichstagsabgeordneter, geboren in Letschin
Der Kirchenmusiker Helmut Krüger wirkte an den Kirchen von Groß Neuendorf, Kienitz und Ortwig. Seine dort gesammelten Erfahrungen veröffentlichte er 1967 in dem Buch Kleiner Chor – ganz groß.
Sonstiges
- Die Eltern von Theodor Fontane betrieben in Letschin eine Apotheke, die heute noch existiert.
- Jüdischer Friedhof Groß Neuendorf
Fußnoten
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 9./10. Sept. 2006, S. 13
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900, Landkreis Königsberg (Neumark)
- ↑ Förderverein Wilhelmsaue e.V.
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1997
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- ↑ Amtsblatt für die Gemeinde Letschin, 6. Jahrgang, Letschin 3. November 2008, Seite 12/13.
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
Weblinks
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