Polynomialverteilung

Polynomialverteilung

Die Multinomialverteilung oder Polynomialverteilung ist eine diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilung. Man kann sie als multivariate Verallgemeinerung der Binomialverteilung auffassen.

Modell und Definition

Ausgehend von einem sogenannten Urnenmodell mit Zurücklegen sind in der Urne q Sorten Kugeln. Der Anteil der Sorten Kugeln in der Urne ist p_i (i = 1, \dots q). Der Urne wird n-mal jeweils eine Kugel entnommen, ihre Eigenschaft überprüft und danach wieder in die Urne zurückgelegt.

Man interessiert sich nun für die Anzahl Xi der Kugeln einer jeden Sorte i in dieser Stichprobe. Die Zahlen Xi genügen der Multinomialverteilung, denn sie besitzen die Wahrscheinlichkeiten:

P(X_1=x_1 \and X_2=x_2 \and ... \and X_q=x_q)= \frac {n!}{x_1! \cdot x_2! \cdot ... \cdot x_q!}p_1^{x_1} \cdot p_2^{x_2} \cdot ... \cdot p_q^{x_q},

wobei der Bruch Polynomialkoeffizient genannt wird.

Als Veranschaulichung kann man einen Würfel heranziehen. Man wirft diesen n-mal, hat dabei q=6 mögliche Ausgänge und interessiert sich dafür, wie groß die Wahrscheinlichkeit dafür ist, dass X1=x1-mal auftritt, X2=x2-mal und so weiter. Weiter beschreiben die jeweiligen p die Wahrscheinlichkeiten der Würfelflächen und somit ob es sich um einen fairen oder unfairen Würfel handelt.

Eigenschaften

Für jedes i ist die Zufallsvariable Xi binomialverteilt mit den Parametern n und pi, hat also den Erwartungswert

\operatorname{E}(X_i) = np_i

und die Varianz

\operatorname{Var}(X_i) = n p_i (1-p_i).

Die Kovarianz zweier Zufallsvariablen Xi und Xj mit i\ne j berechnet sich als

{\rm Cov}(X_i,X_j) = -n\,p_i\,p_j .

Die Multinomialverteilung hat in Bayesscher Statistik als a-priori-Verteilung die Dirichlet-Verteilung.


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